Liechtensteiner VOLKSBLATT
BAUEN UND WOHNEN
Donnerstag, 19. Oktober 2000 9
Stimmungsbild über einen
gelungenen Abend
Kommen Sie mit auf eine Reise und erleben Sie, was es heisst, zuhause zu sein!
«Herbst! Die Blätter ver
färben sich in den schöns
ten Farben. Man denkt
an die Vergänglichkeit
und den Neuanfang.
Gönnt es sich, mit seinen
Gedanken mal ganz allei
ne zu sein. Man ist wie
der zuhause. Was macht
eigentlich ein Zuhause
aus? Der Raum, die Mö
bel oder die Farben oder
alles zusammen? Kom
men Sie mit mir auf eine
Reise und erleben Sie,
was es heisst, zuhause zu
sein.
Claudia von Plat-Werlen
Die Tür geht auf. Wir gehen
vorbei an Eisentischcn, auf de
nen dicke Striiusse in den Va
sen und einige Leuchter aus
der Sammlung der Hausherrin
stehen. Ganz und gar unfürst
lich zieht es uns zum Esszim-
mer hinauf, denn die Erwar
tung hat uns hungrig gemacht.
Der erste Eindruck sagt, hier
bist du willkommen, nicht et
wa weil die Gastgeberin per
fekt ist, nein, weil sie jedem
Gast zeigt, wie wichtig er ist.
Es braucht wenig, um Wär
me und Glück zu spüren
Es duftet leicht nach Basili
kum und wir setzen uns an
den langen Tisch, der mit viel
Liebe zum Detail gedeckt ist.
Auf der nostalgischen Leinen
tischdecke weisses Geschirr,
silbernes Besteck, Kerzen-
leuchtcr und Gläser aus Blei
kristall. Beim ersten Gang ver
stummen die Gespräche etwas
und man lässt den Blick durch
den Raum schweifen. Da ent
decke ich erst die Vorhänge,
deren Stoff einen unverwech
selbaren Charakter hat und mit
einzigartigen Quasten drapiert
wird. Auf einer einfachen
Konsole stehen die verschie
densten Windlichter, deren
Grosszügig mit einem Trapezelement, kompakt mit einer Spitzecke oder doch lieber gemütlich mit einer Kuschelecke, alles ist möglich
Kerzenschein sich im antik an
mutendem Spiegel wiederholt.
Wir reden darüber, wie wenig
in Wahrheit jeder von uns
braucht, um Wärme und Glück
zu spüren.
Den Schlummertrunk
geniessen
Die Autos sind knirschend
über das Kies davongerollt.
Nur eine kleine Gruppe von
Gästen hat sich in die einla
denden, bequemen Sofas ge
setzt und geniesst einen
Schlummertrunk. Der ganze
Raum strahlt Behaglichkeit
aus. Ich weiss nicht, sind es
die aufeinander abgestimmten
Farben oder der weiche Tep
pich, vielleicht auch die Lam
pen, die ein so warmes Licht
geben, es könnte jedoch auch
der gelungene Abend sein.
Ein Zimmer, nicht nur
zum Schlafen!
Längst haben sich die Scha
fe schlafen gelegt. Auch ich
bin langsam müde und froh
über das Angebot der Gastge
berin, hier zu übernachten.
Normalerweise macht man im
Schlafzimmer dunkel oder die
Augen zu. In diesem Raum
sollte man Licht an und Augen
auf machen, weil es eine Men
ge zu sehen gibt. Das Bett ist
eine Einladung zum Gemütlich
machen, rund um die Uhr. Auf
dem Nachttischen aus Kirsch
baum liegt eine spannende
Lektüre. Ich setze mich auf die
kleine Bank am Ende des Bet
tes, lasse meine Blicke durch
den Raum wandern und freue
mich schon auf den neuen Tag
mit all seinen kleinen Ent
deckungen.
Nun sind wir am Ende meiner
kleinen Reise und Sie haben si
cher entdeckt, dass es nicht nur
die Möbel, der Vorhang oder der
Teppich sind, die einem Raum
seine Behaglichkeit geben, es
braucht Menschen, die in die
sem Raum leben. Also viel Spass
beim Erleben Ihres Raumes!»
Das Bett ist eine Einladung zum Gemütlichmachen - und das rund
um die Uhr. (Bilder: La Casa, Triesen)
«La Scala» heisst
Plat-Werlen von
schmiedeeisernem
der 18-armige Kronleuchter, den Claudia von
La Casa favorisiert. Der Bergerac-Tisch mit
Gestell ist für ein festliches Diner bereit.
Für ein gemütliches Zuhause, das viel Ambiente ausstrahlen soll,
gehören Vorhänge als Selbstverständlichkeit dazu. Ein bisschen
speziell, etwas extravagant und «la casa perfeta»,
Eine Karaffe mit edlem Inhalt, was möchten da die Sinne noch mehr?