Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
BAUEN UND WOHNEN 
Donnerstag, 19. Oktober 2000 3 
Extravagante Cultsofas 
Zwei deutsche Brüder machen die rauhe Welt der Polstermöbelhersteller unsicher 
Die «Bretz-Brothers» Hart 
mut und Norbert produzie 
ren Sofas. Allerdings sind 
es nicht Möbel, wie sie in 
unzählingen Möbelhand- 
lungen zu finden sind. Die 
«Cultsofas» des Betriebs im 
rheinhessischen Gensingen 
sind knallig bunt, stehen 
mal auf Löwenfüssen oder 
wippen auf Autostoss- 
dämpfern. 
Mario Heeb 
Für Individualisten, die Mut 
und Geschmack beweisen, bau 
en die Brüder seit 1995 Model 
le, die «Stone», «Yoyo» oder 
«Rübe» heissen. Wie die Möbel 
selbst sollen ihre Kunden unan- 
gepasst sein, sich nicht etabliert 
fühlen. Dass die Marke Bretz 
unter dem selbst gewählten Na 
men «Cultsofa» zum Status 
symbol der Unangcpassten 
werden könnte, scheint die jun 
gen Unternehmer nicht zu 
kümmern. Ihre Sofas sollen den 
Käufern ein Mittel geben, um 
ihre Kreativität auszuleben. So 
ist auch die Kundschaft des ex 
travaganten Produktes im Alter 
der Gebrüder Bretz, nämlich 
zwischen 30 und 45 Jahre. 
Design Dein Sofa 
Unter dem Slogan «Design 
Dein Sofa» stellt der Kunde 
selbst sein Wunschmodell zu 
sammen. Im Internet unter: 
www.cultsofa.de finden die 
«Fans», wie die Brüder ihre 
Käufer nennen, Fotos von allen 
Modellen und mehr als sechzig 
verschiedene Stoffmuster. Ein 
paar Klicks und das individuel 
le Sofa ist geboren - mit den 
passenden Kissen und Ziernä 
geln versteht sich! Da die Mö 
bel keine «Alltagsware» sind 
sind sie auch nicht so billig, sie 
kosten zwischen 2000 und 
3500 Mark. 
Von Mailand bis Dubai 
Noch vor sechs Jahren 
kreiste der Pleitegeier über dem 
Unternehmen. Damals wurde 
das «herkömmliche Zeug» ver 
kauft, erinnert sich Norbert 
Bretz. 1995 rissen sie das Ruder 
herum. Sie wollten eine Markt 
nische finden und gleichzeitig 
Sofas herstellen, mit denen sie 
selbst auch gerne wohnen. Und 
siehe da, die Geschäftsphitoso- 
phie mit den Cultsofas wurde 
geboren! Das Unternehmen be 
gann zu wachsen, jährlich bis 
zu vierzig Prozent. Derzeit setzt 
Bretz mit über sechzig Mitar 
beiterinnen zwanzig Millionen 
Mark im Jahr um. An die 
15 000 Sofas und Sessel verlas 
sen jährlich die Werkstätten. 
Das Konzept hat nicht nur in 
Deutschland Erfolg. So sind die 
Cultmöbel in der Mailänder 
Scala ebenso anzutreffen, wie 
in den Villen der Scheichs in 
Dubai. 
Weitere Infos erhalten Sie 
unter der Homepage: 
www.bretz.de 
oder unter E-Mail: 
cultsofa@bretz.de 
Psst, ich zeig Dir was ... 
Wohnen 2000: Heute mit Sascha Morozov aus Triesen 
Im Beruf und im Sport zieht 
es Sascha Morozov zu coolem 
Metall und lauten Maschi 
nen: Der 20-Jährige aus 
Triesen macht in der Hilti AG 
eine Lehre als Maschinenme 
chaniker und fährt zusam 
men mit seinem Zwillings 
bruder Denis beim europäi 
schen VW-Beetle-Cup mit. In 
seinen Musestunden aller 
dings will der junge Renn 
fahrer am liebsten «viel 
Grün» um sich herum. 
Jnes Rampone-Wanqer 
Schon als achtjähriger Knirps 
entfachte bei Sascha Morozov 
die Leidenschaft für den 
vierrädrigen Sport. Seine ers 
ten Versuche als Rennfahrer 
machte er auf der Kartbahn. 
Heute zeigt der in Liechten 
stein geborene Autofreak, des 
sen Vorfahren aus Slowenien 
kommen, beim Beetle-Cup der 
VW, dass er auf echte Kurven 
steht. Natürlich wünscht er 
sich für seine Zukunft viele 
Siege, damit er eines Tages 
vielleicht sogar ins Autorenn- 
Profilager der DTM-Klasse 
wechseln kann. Momentan 
kämpft Sascha bei zehn Ren 
nen jährlich um Poolposition 
und Siegespokal. Weil der 
Rennsport ja bekanntlich 
nicht ganz billig ist, werden 
die Brüder Morozov von deut 
schen und schweizerischen 
Unternehmen gesponsort. 
... so grün, grün, grün 
Nach einem Tag in der Hilti 
AG, der Berufsschule oder auf 
dem Rennplatz will der im 
Zeichen des Stiers geborene 
Sascha vor allem eines: seine 
Ruhe! Am besten findet er die 
se an einem stillen Ort auf 
dem Balkon. Dort, wo es grünt 
und blüht, wo die Vögel zwit 
schern und die Wolken ruhig 
am Himmel ziehen, kann sich 
der Motorsportler entspannen. 
«Ich bin durch die Rennen viel 
unterwegs, und wenn ich 
dann nach Hause zu meinen 
Eltern komme geniesse ich die 
Ruhe und vor allem meinen 
Lieblingsplatz auf dem Bal 
kon. Dort ist es friedlich und 
ich kann frische Luft tanken. 
Wenn ich einmal eine eigene 
Wohnung habe, dann wün 
sche ich mir auch einen Gar 
tenplatz oder einen schönen 
Balkon mit vielen Pflanzen 
und einem bequemen Liege 
stuhl», sagt der junge Mann 
und schleicht sich in seine 
Träume zurück. 
'i-v•' v ' 

tWenn ich einmal eine eigene Wohnung habe, dann wünsche ich mir auch einen Gartenplatz oder 
einen schönen Balkon mit vielen Pßanzen und einem bequemen Liegestuhl», meint Sascha Moro 
zov aus Triesen. (Bild: E. W.)
	        

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