1 8 Mittwoch, 18. Oktober 2000
SPORT
Liechtensteiner VOLKSBLATT
Zweikampf um Olympia 2010
OlympJa! - Die Kandidatur Graubünden/Zürich/Schwyz steht
Bei der Bewerbung um die
Olympischen Spiele 2010
wird es definitiv zu einem
nationalen Zweikampf
zwischen Bern/Montreux
sowie Graubünden und
Co. kommen. Mit dem Lo
go «OlympJa!» bekräftigte
die Initiativgruppe mit
SVP-Ständerat Christoffel
Brändli an einer Presse
konferenz in Zürich die
Bewerbung Graubün
den/Zürich/Schwyz, die
am 2. November offiziell
präsentiert werden soll.
Der 2. November ist der Termin,
an dem die Kandidaturen dem
Schweiz. Olympischen Verband
(SOV) vorgestellt werden müs
sen. Anschliessend werden die
Hearings stattfinden, wonach
am 17. Januar 2001 der SOV
den Entscheid fällt, wer die
Schweiz als Bewerber für die
Olympischen Winterspiele 2010
vertreten darf. Trotz der beiden
gescheiterten Kandidaturen
von Sion 2002 und 2006 sowie
dem Faktum, dass die Spiele
2006 im nahe der Schweiz lie
genden Turin stattfinden, wer
den gemäss Initiant Brändli
«die Chancen als durchaus in
takt» eingestuft. Das Internatio
nale Olympische Komitee (IOC)
wird an seiner Session 2003
über die Vergabe der Spiele be
finden.
Mit Ausnahme von Chur
würde man ausschliesslich auf
bestehende Strukturen zurück
greifen. Dieses Prinzip war
auch entscheidend, weshalb
das bisherige Konzept durch
Einsiedeln erweitert wurde. Im
Klosterdorf, das bereits seit
Jahren den nordischen Ski
sportlern als Trainingszentrum
dient, ist gemäss nationalem
RolfFrick, Präsident des Schweizerischen Bobverbandes, Christoffel Brändli, Ständerat GR (sitzend),
Werner Kohler, Präsident des Schweizerischen Eishockeyverbandes, Gerard Jenni, Geschäftsßhrer der
Task - Force, Vreni Spörri, Ständerätin ZH und Klaus Korner, Geschäftsßhrer des Entwicklungsver
bandes Einsiedeln (v.l.n.r.) posieren anlässlich der Medienkonferenz *01ympJa!>.
Sportanlagenkonzept (NASAK)
der Bau neuer Skischanzen ge
plant. Die Nutzung bestehender
Infrastrukturen und verfügba
rer Ressourcen, die Wirtschaft
lichkeit und Nachhaltigkeit ist
eines der Hauptanliegen der
Olympia-Initianten. Die Olym
pischen Spiele kämen nach bis
herigen Berechnungen auf 940
Millionen Franken zu stehen.
Skepsis aus den
eigenen Reihen
Die Verteilung auf acht ver
schiedene Orte und der Einbezug
von Zürich und nunmehr
Schwyz stiess in gewissen (nicht
unwichtigen) Kreisen auf Skep
sis. So warnte Gian-Franco Kas
per, Präsident des Internationa
len Skiverbandes (FIS) und neues
IOC-Mitglied: «Von Kandidatu
ren, die über die halbe Schweiz
verteilt sind, würde ich eher ab
raten. Sonst wiederholt sich die
Enttäuschung von Sion 2006
und man sucht wieder einen
Schwarzen Peter am falschen
Ort.» P.S. Die Kandidatur
Bern/Montreux hat zwölf Aus
tragungsorte in acht Kantonen!
«Gegenüber dem ursprüngli
chen Konzept hat sich nicht
viel geändert», beschwichtigte
Christoffel Brändli. «Es basiert
scheid. So wurde auch keine
Kampagne gemacht, und die
Stimmbeteiligung war relativ
gering. Viele Leuten aus klei
nen Gemeinden sahen es aber
wohl so, als müssten sie 7 Mil
lionen Wirtschaftsförderung an
St. Moritz bezahlen.» Wahr
scheinlich hätte diese negative
Abstimmung sogar einen posi
tiven Aspekt: «Das hat die Leu
te geweckt.» Und, so Brändli,
allen sei mitgeteilt: «St. Moritz
wird eine gute Ski-WM 2003
durchführen.»
Aus Kandidatur
Graubünden würde Kan
didatur Zürich
Auch die Zürcher FDP-Stän-
derätin Vreny Spöriy unter
stützt die die Drei-Kantone-Be-
werbung. «Jedes Tourismusland
muss Interesse an Olympischen
Spielen haben. Nachdem sich
die Erkenntnis durchgesetzt
hat, dass eine Schweizer Kandi
datur nur in Verbindung mit ei
ner international renommierten
Stadt Chancen hat, konnte
Zürich den BUndnern nicht die
kalte Schulter zeigen. Die Be
werbung bringt auch Zürich
viele Vorteile in Form von Image-
Werbung. Im Grundsatz
bleibt sie aber eine Bündner
Kandidatur.» Falls Graubün-
den/Zürich/ Schwyz am 17. Ja
nuar 2001 die nationale Hürde
schafft, würde sie jedoch künf
tig als «Kandidatur Zürich»
weiterlaufen, da das IOC nur
Bewerbungen von einer einzel
nen Stadt akzeptiert. «Es wäre
eine Kandidatur Zürich», be
stätigte Girard Jenni, Partner
von Hallenstadion-Chef Andrt
Bechir, der als Leiter der so ge
nannten Taske Force für das
Projektmanagement verant
wortlich ist. Als wichtige Ab
Stützung der Kandidatur ist ein
«Förderverein Olympische
Winterspiele 2010» gegründet
worden, dem bisher 200 Per
sönlichkeiten aus Wirtschaft,
Sport, Kultur und Politik an
gehören, darunter 50 National-
und Ständeräte.
nach wie vor auf vier Wett
kampfräumen. Die Sportarten
werden dort ausgetragen, wo
das technische Know-how am
grössten ist. In Zürich findet
primär die Eröffnungs- und
Schlussfeier statt.»
Auch die Bedenken, dass die
kürzliche Ablehnung eines 7-
f Millionen-Kredites für die Ski-
WM 2003 St. Moritz einen ne
gativen Einfluss auf die Olym
pia-Bewerbung haben könnte,
versuchte Brändli zu zerstreu
en: «Es gibt viele Interpretatio
nen. Persönlich betrachte ich
das als Panne. Jedermann
glaubte an einen positiven Ent
Oly m p i a - Aus tragun g'sor te
' Nacfr denl bisherigen
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sendungen
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19.55 Fussball: ChampionsLeague:
RQckbllck auf Dienstag-Runde und
Vorschau auf die Direktübertra
gung; 20.45 Live: Mailand: AC Mi
lan t FC Barcelona
ZDF
10,50 SPORTextra: Sydney: Para-
lympics Eröffnungsfeier; 15.00
Sport
ORF1
20.00 Sport; 20.35 Live: München:
. Fussball: UEFA Champions;
League: Bayern München - Paris
St-Germain / Zsf. der.übrigenSpide^
SAT 1 !
19.55 täglich ran Schweizer Sport- •
News; 5.30 tSgiich ran Sport '
RTL '
20.15 UEFA Champions League: 4..
Runde, Bayern München.-'- Paris'
St-Germain; 22.50:UEI"ACbampi-^
ons League: Panathinaltas Athen
Hamburger SV,
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Fahrer-Karussell dreht sich weiter
Formel 1: Vier Teams haben noch Cockpits zu vergeben
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8.30 Eurpßoals (ty); 10.00 Motorr i
rad (W); 12*30 Segeln: Magazin;!
13.00$eitcn 14.00 Golf (W);
17.56'•News;'18.00 Xtrem Sport; l
;; 20.00 CA.R.T.: Championship Sc-
ries; 21.00 Stunts; 22.00 Paris-Bor-
cy: Eiskunstläufen; 22.54 News; 1
23.00 Tokio; Sumoringen; Ö.'oo
Xtrenj Sport; J.00 Ballonfahren
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9.45 Morlstf^inicks; 10.45 World
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Golf European Tour Magazin
Die Top-Plätze in der Königs
klasse des Motorsports sind
für 2001 längst besetzt. Die
«kleinen» Teams buhlen im
mer noch um den finanzkräf
tigsten Fahrer, zu denen sich
Marc Gene, nach dem Ab
sprung von Telefonica, wohl
nicht mehr zählen kann.
Bei den beiden Spitzenteams
Ferrari und McLaren-Mercedes
gibt es keine Veränderungen.
Der frischgekrönte Weltmeister
Michael Schumacher und Ru
bens Barrichello sitzen auch in
der nächsten Saison im «Roten
Renner». Der Finne Mika Häk
kinen und der Schotte David
Coulthard bilden im fünften
Jahr das Silberpfeil-Pärchen.
Ralf Schumacher erhält bei
Williams-BMW mit dem Ko
lumbianer Juan Pablo Mon
toya, dem Champion der nord
amerikanischen CART-Serie
von 1999, einen neuen Team
kollegen. Jordan tritt zwar mit
einem neuen Motor (Honda) an,
vertraut aber seinem alten
Fahrerduo Heinz-Harald Frent
zen und Jarno TruIIi. Jaguar
gibt neben Eddie Irvine dem
jungen Brasilianer Luciano
Burti eine Chance. «Routinier»
Johnny Herbert und noch
Teamkoliege von Irvine wech
selt nächste Saison in die ameri
kanische Cart-Serie. Bei Benet
ton ersetzt Jenson Button den
t
Die Vorbereitungen ßr das Formel-1-Rennen in Malaysia laufen - wie auch das berühmt berüchtig
te Fahrer-Karussell - auf Hochtouren.
als Testpilot zu McLaren-Mer
cedes abwandernden Alexan
der Würz. Der Italiener Gian-
carlo Fisichella zählt bereits
zum «Inventar» bei Benetton.
Heissbegehrte Plätze
Nur bei Sauber, Prost und
Arrows ist jeweils noch eines
der heiss begehrten Plätzchen
frei, bei Minardi sind es sogar
zwei. Der ehemalige Formel
3000 Meister Nick Heidfeld hat
bei dem Schweizer Rennstall
Sauber für drei Jahre unter
schrieben. Wer an seiner Seite
V
fährt, ist noch fraglich. «Ver
schiedene Faktoren entschei
den, die Sponsoren spielen eine
grosse Rolle», so Teamchef Pe
ter Sauber. Zwei Kandidaten
stehen zur Auswahl, Enrique
Bernoldi sowie der Finne Kimi
Räikkönen, der mit fabelhaften
Zeiten bei Tests beeindruckte,
werden das Rennen wohl unter
sich ausmachen.
Diniz noch immer ohne
Cockpit
Ausgerechnet der finanz
stärkste Fahrer Pedro Diniz
könnte aus der Kö'nigsklasse
fliegen. Sauber hat seine Opti
on auf den Brasilianer anschei
nend nicht eingelöst. «Meine
Zukunft ist noch offen», räum
te Diniz ein.
Trotz seiner schätzungsweise
18 Millionen Franken Mitgift
steht er nur noch bei Prost auf
der Liste. «Der zweite Pilot wird
auch nach den Wünschen der
Sponsoren ausgewählt. Insge
samt sieht es gut aus», sagte
Teamchef Alain Prost, der
nächstens mit Ferrari-Motoren
fahren wird.
i
Telefonica beendet Part
nerschaft
Das spanische Telekommuni
kations-Unternehmen «Telefo
nica» beendet nach zweijähri
ger Partnerschaft mit dem Mi-
nardi-Team sein Formel-1-En
gagement. Eine Konsequenz
davon ist die ungewisse Zu
kunft für den Fahrer Marc
Genl. Der 26-jährige Spanier
war zuletzt auf Grund der er
warteten Telefonica-Mitgifit bei
Prost und Sauber im Gespräch.
Das italienische Minardi-Team
wählt seine beiden Fahrer aus
dem Trio Gene, Mazzacane und
Fernando Alonso aus, der bis
lang in der Formel 3000 fuhr.
Knast oder Cockpit
Bei Arrows dürften es beim
Fahrergespann de la Rosa/Ver
stappen bleiben. Der Niederlän
der könnte allerdings gericht
lich gestoppt werden, gegen
Verstappen läuft ein Prozess
wegen Körperverletzung und
ihm drohen bis zu fünf Jahre
Haft. Der reiche Diniz ist für
ihn kein Kandidat. «Mit ihm ha
be ich nicht gesprochen», versi
cherte Teamchef Tom Walkin-
shaw. British American Racing
(BAR) trennt sich von Ricardo
Zonta und stellt Olivier Panls
an die Seite von Ex-Weltmeister
Villeneuve. Zonat wird in der
kommenden Saison als Test-
Fahrer für Jordan fungieren.