Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

I 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND 
Dienstag, 17. Oktober 2000 3 
«Das Land braucht Kultur» 
«Liechtensteiner Kulturkongress» - Veranstaltung für alle Kulturinteressierten 
Schon im letzten Jahr 
zehnt des vergangenen 
Jahrhunderts hiess es in 
einem Kulturbericht der 
Regierung, er sei «die 
Grundlage für eine breite 
Diskussion bei den liech 
tensteinischen kulturellen 
Institutionen und Organi 
sationen sowie in der 
breiten Öffentlichkeit 
über die liechtensteini 
sche Kulturpolitik.» 
Gerolf Hauser 
Nun unternimmt das Ressort 
für Kultur und Sport mit der 
Stabsstelle für Kulturfragen in 
Zusammenarbeit mit dem Kul 
turbeirat einen weiteren Schritt 
in diese Richtung, denn der 
«Liechtensteiner Kulturkon 
gress» am 25. November 2000 
soll eine neue Runde für Dis 
kussionen über die Kultur ein 
läuten, wie gestern in einer Me 
dienkonferenz im Regierungs 
gebäude bekannt gegeben wur 
de. 
Fundamentale Bedeutung 
«Mit dem Kulturbericht, der 
von der Regierung im Februar 
2000 veröffentlicht wurde», 
heisst es in der Pressemittei 
lung, «hat die Regierung die 
fundamentale Bedeutung des 
kulturellen Schaffens in Liech- 
Andrea Willi, Regierungsrätin, 
stellte das Programm des Liech 
tensteiner Kulturkongresses 
vor. 
tenstein dokumentiert. Im Vor 
wort des Kulturberichts 2000 
wurde darauf hingewiesen, 
dass in der zweiten Hälfte des 
Jahres 2000 ein Kulturkongress 
durchgeführt wird, an welchem 
der Dialog zur liechtensteini 
schen Kulturszene im Allge 
meinen und zum Kulturbericht 
im Besonderen vertieft werden 
soll. An diesem Kulturkongress 
soll die Bevölkerung und alle 
Arnold Kind, Präsident Kulturbeirat, und Tom Büchel, Stabsstelle für Kulturfragen (rechts) sprachen über die bevorstehende Veranstal 
tung. (Bilder: bakj 
kulturinteressierten Kreise die 
Möglichkeit erhalten, ihre Sicht 
von Kultur dazulegen, ihre Vi 
sionen einzubringen und in ei 
nen Dialog mit kulturverwal 
tenden und kulturschaffenden 
Zeitgenossen zu treten.» 
Das Programm 
«Das Land braucht Kultur». 
Damit stellte Regierungsrätin 
Andrea Willi die Maxime der 
Bemühungen in den Raum. 
Dieser Kulturkongress soll ein 
Startschuss sein, denn «es soll 
in diesem Geiste weitergehen 
und der Geist soll immer inten 
siver werden zur Gestaltung 
weiterer kultureller Anlässe. 
Wir wollen für eine Begeg- 
nungs- und Dialogskultur Wur 
zeln setzen.» Andrea Willi stell 
te in der Medienkonferenz das 
Programm des Kulturkongres 
ses vor. Nach der Eröffnung 
und dem «Input-Referat» von 
Iso Camartin (Leiter Kultur 
beim SF/DRS) zum Thema 
«Kultur oder die erneuerbare 
Lebensenergie», finden zeit 
gleich sechs Workshops zu ver 
schiedenen Themen statt (siehe 
Kasten). Diese Workshops wer 
den am Nachmittag wiederholt, 
sodass jede/r Teilnehmerin die 
Möglichkeit hat, zwei verschie 
dene Workshops zu besuchen. 
Laut Andrea Willi sei bei den 
Workshops gedacht, dass «Leu 
te mit Ideen kommen, die be 
sprochen und ausgearbeitet 
werden können.» Nach der Vor 
führung eines Ausschnitts aus 
dem neuen Kabarettprogramm 
des LiGa, sollen diese Ideen im 
Plenum vorgestellt und in einer 
sich anschliessenden Podiums 
diskussion erörtert werden. 
Nach einem Ausschnitt aus 
dem Kulturprogramm des 
«Liechtenstein-Tags» der Expo 
findet der Kongress seinen 
Ausklang im Foyer, der viel 
leicht «open end» sein könnte, 
wenn der Kongress genügend 
Gesprächs- und vielleicht auch 
Zündstoff biete. 
Über die Grenzen hinweg 
Liest man die Namen der Re 
ferentinnen bzw. Workshop- 
Leiterinnen, könnte die Frage 
auftauchen, ob immer noch 
stimmt, was im letzten Jahr 
zehnt bei einer Podiumsdis^ys- 
sion im TaK unter dem Thema 
«Angst und Aussenseitertum» 
formuliert wurde mit «innere 
Zensur als Selbstschutz» oder 
dem Versprecher, als jemand 
statt Aussenseitertum von Aus- 
steigertum sprach. Gehören zur 
t ^dentitätsgrossbaustelle, für 
''we der Plan verloren ging», wie 
es damals hiess, nicht auch jene 
«Aussenseiter und Aussteiger» 
Bereich Kultur, die in Liech- 
instein ein Rand- und Schat 
tendasein führen? Für deren 
Stimmen stehen zumindest die 
Workshops zur Verfügung, die 
ojffen sind für die gesamte Be- 
«AU 
im ! 
ten: 
Die Workshops 
«Liechtenstein - eine Kultu'r- 
urid Wertegemeinschaft?| KuI- 
turellie Werte als wesentjicfier 
Teil der nationalen Identität» 
(Roman Banzer, Präsident Me- 
dienkommission; Josef jfrqni- 
melt, Direktor Liechtensteini 
sche Musikschule; Alois 6s- 
pelt, Amtsleiter Landesarchiv 
und Lahdesbibliothek) 
«Kultur: Stiefkind, Sorgen 
kind öder Liebkind? Kultur 
schaffende am Zügel der' öf 
fentlichen Hand» ' {Norbert 
Hasler, Konservator Liechten 
steinisches ' Landesmuseum;. 
Friedemann Malsch, Direktor 
Kunstmuseum Liechtenstein; 
Eva Pcpic,^ Leiterin Doimis^|. 
R/Iüseum ui^.gjjüe^iler G £f| 
meinde SchaqnijQeorÄ Rtiote-C 
>1ng?|lnten^^Thöter aW' 
Kirchjalatzj Msif^red ^chlapip, 
Pingjtzer, . Vorstandsmitglied 
d$&, Liechtensteinischen, Fuss-: 
hjiljverbandes). • , - , j 
;$inn^n und Aussen. Kultur/] 
Projekte,.und -Visionen;.im ; 
Stijinnurigsfeld internationaler' 
j\|metzungen» JEvelyne Ber- 
ggnn,»Kunstschaffende; Anita 
eis;Journalistin; Wilfried; 
:er, ( ;GeschäftsfÜhrer * der, 
mg-:, ^'JEwächs#wbUf i 
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ihne., Geld.' keine . Kultur? , 
ür-Eveats:,* Organisation^^ 
(nzieiung/und Öffentlich^ 
Kurbelt»^ (Annabelle, 
liuber, ^Sponsoring " Et 
nts VPBank; Michael Gat- 
lof; Gattenhof Arts Mana- 
ient;Daniel Quaderer.QPR.; 
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Mdlenlcit^r Erwft^fienb 
vStein-Egeita; Uohai 
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,cheri Tiroler Land^sm^ j 
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völkerung. Die Einladungen 
zum Kongress gehen übrigens 
auch über die beiden Grenzen 
zu den Nachbarn, denn, und 
auch das war schon im letzten 
Jahrzehnt formuliert, «Kultur 
erstreckt sich nicht nur auf das 
heimatliche Erbgut, sondern sie 
soll von der Offenheit, von der 
grenzüberschreitenden Kom 
munikation, von der Begeg 
nung über die Grenzen hinweg 
leben.» 
Zielsetzung 
Auch Arnold Kind, Präsident 
des Kulturbeirates, wünschte 
dem Kulturkongress ein gutes 
Gelingen, denn er wisse aus 
den vielen Einzelkontakten mit 
Kunstschaffenden, wie wichtig 
es sei, ein Diskussionsforum zu 
haben, an dem genereller mit 
einander gesprochen werden 
könne. «Dieser Kongress gibt 
uns nicht nur die Möglichkeit 
der Rückmeldungen über die 
Tätigkeit des Kulturbeirates, 
sondern generell über die kul 
turelle Tätigkeit in Liechten 
stein, sei sie von der öffentli 
chen Hand unterstützt oder von 
Privatpersonen initiiert.» Eben 
so gebe der Kongress die Chan- 
' ce, in eine kulturelle Diskussion 
einzusteigen sowohl mit den 
«Kunden» des Kulturbeirates, 
wie auch mit Institutionen, die 
im kulturellen Bereich tätig 
sind. Dies sei auch nötig, da die 
Organisationsformen in Liech 
tenstein vielfaltig seien (öffent 
lich-rechtliche Stiftungen, pri 
vatrechtliche Organisation, 
Vereine, Einzelpersonen usw.). 
«Das Zusammenkommen, das 
gemeinsame Diskutieren über 
Kultur und ihre Entwicklung in 
Liechtenstein ist eine Zielset 
zung dieses Kongresses.» 
NACHRICHTEN 
English Language 
in Uso - Pro 
Intermediate 
VADUZ: Am Montag, 23. 
Oktober 2000, 19.30 Uhr 
beginnt in der Oberschule in 
Vaduz der Kurs 541 unter 
der Leitung von Rita Ca- 
vegn. Dieser Auffrischungs 
kurs richtet sich an Perso 
nen, die schon einmal die 
Grundlagen der englischen 
Sprache gelernt haben. 
Vielleicht haben Sie vieles 
vergessen oder fühlen sich 
unsicher, wenn es ums 
Sprechen geht. Hörver 
ständnis, Sprechen, Lesen 
und Schreiben werden mit 
motivierenden Themen auf 
gefrischt und weiterent 
wickelt. Einstieg: Language 
in Use Pre-intermediate, 
Unit 1. Anmeldung und 
Auskunft bei der Erwachse 
nenbildung Stein-Egerta in 
Schaan, Telefon 232 48 22 
oder per E-Mail: info@er- 
wachsenenbildung.li 
Erziehen kann 
man lernen 
Eltern wollen für ihre Kin 
der das beste. Oft wissen sie 
nicht wie sie ihre Erziehung 
anlegen sollen. Kursinhalt: 
Mut zur Erziehung; Grenzen 
setzen; Lerntechniken. Ge 
staltung: Theoretischer 
Input und Praxisberatung. 
Der Kurs 180 unter der Lei 
tung von Arno Brändle be 
ginnt am Dienstag, 24. Ok 
tober 2000, 18.30 Uhr im 
Schulzentnim Unterland in 
Eschen. Es sipd noch weni 
ge Platze frei, da der Kurs 
mit Maximum sechs Teil 
nehmen durchgeführt wird. 
Anmeldung ujid Auskunft 
bei der Erwachsenenbildung 
Stein-Egerta in Schaan, Te 
lefon 232 48 22 oder per 
E-Mail: infO@erwachsenen- 
bildung.li 
Flamenco - Aus 
druck des Lebens 
Die Ballettschule «Alte 
Traube» in Sargans führt am 
11./12. November einen Fla- 
menco-Workshop durch. 
Gastdozent ist Michael Kit 
zeder aus München. Als 
Tanzpädagoge, Choreograph 
und Bühnentänzer ist Kitze 
der nicht nur in der Welt 
des Flamenco, sondern auch 
im Step-Tanz zuhause. Der 
Workshop in der Ballett 
schule Alte Traube in Sar 
gans dreht sich um ver 
schiedene Aspekte. Michael 
Kitzeder wird den stolzen, 
feurigen Tanz von Flamen 
co-Anfängern/Anfängerin 
nen über Kastagnetten-Trai- 
ning bis zur Mittelstufe/ 
Fortgeschrittene beleuchten. 
Weitere Lektionen sind dem 
Step-Tanz gewidmet. Wer 
sich für Flamenco oder 
Step-Tanz interessiert, er 
hält Auskunft bei Helga . 
Wildhaber-Gabathuler, 
Trübbach unter Tel. 081 / 
783 18 31. 
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Auflage: 222 400 Exemplare 
. i: . Ä Jfö1|tffeicherWerbeträger 
!i lltltilem Glmeinschaftsbe)lage 
Reservieren Sie si^h ll|t^i]|Werbeplatz noch heute! 
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St. Galler Tagblai 

Nachrichten 
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/ Werfen- > \ 
HOTLINE: +423 / 237 51 51 • FAX: +423 / 237 51 19 • E-Mail: inseralc@volksbl;itt.li 
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