1 2 Montag, 16. Oktober 2000
EXTRA
Liechtensteiner VOLKSBLATT
familie
Keine Sozialfälle
Haarausfall
Koch-Tipp: Zungenwurst
Tod und Trauer
Tipps und News
KOCH-TIPP
Zungenwurst
Etwas Währschaftes bringt
heute Chefkoch Emmerich
Hermann auf den Tisch
bzw. auf den Teller. Sein
Menuevorschlag: «Zungen
wurst mit Lattich im Teig».
Zutaten für 5 Personen:
600 g Zungenwurst, 300 g
Lattich, 50 g Senf grobkör
nig, 400 g Blätterteig oder
Kuchenteig, 2 Eigelb.
Vorbereitung: Zungenwurst
enthäuten und mit Senf
rundherum bestreichen, Lat
tichblätter in Salzwasser 2
bis 3 Minuten blanchieren.
Zubereitung: Teig auswallen
in Rechtecke schneiden, mit
den gut abgetropften Lat
tichblätter belegen. Zungen
wurst darüber legen und
den Teig zu einen Paket zu
sammenlegen. Mit Eigelb
bestreichen. Im vorgeheiz
ten Ofen bei 190 Grad zirka
30 Minuten backen.
BUCH-TIPP
Sterben, Tod und
Trauer
«Abschied nehmen vom Le
ben» vermittelt Erfahrungen
aus der Sterbe- und Trauer
begleitung und sensibilisiert
für die Auseinandersetzung
und den Umgang mit Tod
und Trauer. Vor allem durch
die Vermittlung von ausge
wählten Bildern aus dem
Gesamtwerk des bekannten
Malers Sieger Köder wird
mehr von dem verstehbar,
was vielfach den Weg Ster
bender und Trauernder be
stimmt. In besonders an
schaulicher Weise lässt sich
dieses Buch die Nähe bibli
scher Texte zu der Situation
Sterbender, Trauender und
ihrer Begleiter erfahren und
die Kraft des christlichen
Glaubens spüren.
«Abschied nehmen vom Le
ben». Erfahrungen mit Ster
ben, Tod und Trauer, wieder
gefunden in Bildern von
Sieger Köderhat Wolfgang
Picken geschrieben und ist
im Kreuz-Verlag erschienen.
REKLAME
Probleme frühzeitig anpacken
Vorstellung des Amts für Soziale Dienste - Teil 3: Der Kinder- und Jugenddienst
Schwierigkeiten in der Er
ziehung, Verhaltensauf
fälligkeiten bei Kindern,
Finanzierung einer Tages
mutter, Zoff mit den El
tern oder Krisen in der
Pubertät: Der Kinder- und
Jugenddienst ist An
sprechpartner sowohl für
Eltern als auch für Kinder
und Jugendliche.
Christine Lingq
Der Kinder- und Jugenddienst
gliedert sich auf in die Bereiche
Jugendhilfe, Jugendförderung
und Jugendschutz. In der Ju
gendhilfe liegt der Schwer
punkt in der Beratung der Kli
enten, das heisst, von Eltern,
Jugendlichen und Kindern.
Demgegenüber ist der Kontakt
zu den Jugendlichen beim Ju
gendschutz und bei der Ju
gendforderung eher indirekt.
So geht es im Bereich Jugend
förderung hauptsächlich dar
um, Koordination und Bera
tung in der Jugendarbeit auf
1 Gemeinde- und Landesebene
zu leisten. Dazu gehört insbe
sondere die Förderung und Si
cherstellung einer gut funktio
nierenden offenen Jugendar
beit in den Gemeinden. Dane
ben erarbeitet die Jugendförde
rung gesellschaftspolitische
Analysen zum soziologischen
Umfeld von Jugendlichen, zum
Beispiel 1999 die Jugendstudie
und der Bericht zum Rechtsra
dikalismus in Liechtenstein.
Erwachsene in die Ver
antwortung nehmen
Dem Jugendschutz wird in
nerhalb des Amtes für Soziale
Dienste grosse Beachtung ge
schenkt, wie der zuständige
Sachbearbeiter Ludwig From
melt erklärt. Der Kinder- und
Jugenddienst hat vor einiger
Zeit eine Neuausrichtung des
Jugendschutzes vorgenommen:
Nicht die Jugendlichen, die Re
geln übertreten, sollen «krimi
nalisiert» und bestraft werden,
sondern der Fokus richtet sich
auf die Erwachsenen. So liegt
Im Bild die Leiter des Khider-, 'find Jugenddienstes (von links): Ludwig Frommelt, lic. phil. Monika Kind-Hosseini, dipl. päd. Nancy
Barouk-Hasler, Klaus Enaer sowie Mag. Helene Vorhauser-Malin. (Bild: Barbara)
die Einhaltung des Jugend
schutzes nun erstrangig in der
Verantwortung von Wirten und
Verkäufern. Im Zuge dieser
Neuausrichtung wurden auch
neue Jugendschutztafeln und
Jugendschutzkleber gestaltet,
die nachweislich im Kassa
oder Verkaufsbereich aller Ver
kaufsstellen angebracht sein
müssen.
In der Jugendhilfe schliess
lich wird konkrete Hilfe für
Ratsuchende geboten. 1999
nahmen rund 300 Personen die
Dienstleistung der Jugendhilfe
in Anspruch. Meist wenden
sich die Eltern, oft aber auch
Jugendliche selbst an den
Dienst. Manchmal machen Ver
wandte oder Nachbarn den
Kinder- und Jugenddienst auf
die Schwierigkeiten eines Kin
des aufmerksam. Die Mitarbei
terinnen der Jugendhilfe bera
ten bzw. leisten therapeutische
Hilfe bei Problemen wie Ver
haltensauffälligkeiten, Ängste
des Kindes, Entwicklungskrisen
oder Ablöseschwierigkeiten.
Häufig wenden sich Eltern im
Zuge der Scheidung an die Ju
gendhilfe. Der Kinder- und Ju
genddienst erstellt auch Gut
achten zu Sorgerechts- und Be
suchsrechtsregelungen und
wird als Beistand in Unterhalts
fragen und bei Vaterschaftskla
gen tätig.
Hilfen annehmen
In der Jugendhilfe arbeiten
eine Kinder- und Jugendpsy
chologin, eine Pädagogin und
ein Sozialarbeiter. Ihnen stehen
verschiedene Methoden wie Fa
milientherapie, Mediation und
insbesondere in der Arbeit mit
Kindern und Jugendlichen
auch kreative Techniken
(Handpuppen, Zeichnen usw.)
zur Verfügung. In der Beratung
geht es erst ums Kennenlernen,
ums Erfassen der Probleme und
der Zusammenhänge. Gemein
sam mit allen Beteiligten wer
den dann in einer prozesshaf
ten Auseinandersetzung Lö
sungen entwickelt und erprobt.
Eltern wollen in der Regel
nur das Beste für ihre Kinder
und Fehler passieren meist aus
Überforderung und Bezie-
hungsstress. Indem sich aber
Eltern ihrer Verantwortung
stellen und mit professioneller
Hilfe - möglichst frühzeitig -
Lösungen erarbeiten, sind sie
nicht mehr hilflos, sondern
nehmen wieder aktiv gestal
tend die Erziehung ihrer Kinder
in die Hand.
Beziehungen klären -
Probleme lösen
Bei der Beratung geht es
nicht um Schuldzuwcisungen
betont Mag. Helene Vorhauser
Haarausfall - Mann oh Mann!
Ratgeber für eine verantwortungsvolle Selbstmedikation
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Von Haarausfall spricht man,
wenn in der Bürste oder im
Kamm täglich mehr als 100
Haare hängenbleiben oder
wenn die Haare offensichtlich
schütter werden. Von diesem
Problem betroffen ist fast je
der zweite Mann.
Die häufigste Ursache für Haar
ausfall ist erblich-hormonell
bedingt. Diese Form von Haar
ausfall macht sich zunächst
durch Geheimratsecken und ei
ne lichter werdende Tonsur am
Hinterkopf bemerkbar. In ei
nem späteren Stadium vereini
gen sich die beiden kahlen
Stellen, bis nur noch ein Haar
kranz übrig bleibt. Neben der
erblich-bedingten Ursache
können auch Stress, falsche
Ernährung oder Krankheiten
Haarausfall auslösen.
Sanfte Pflege und unter
stützende Therapie
Die Möglichkeiten zur Vor
beugung von Haarausfall sind
beschränkt. Eine vitaminreiche
Ernährung und eine schonende
Haarpflege mit einem milden
Shampoo helfen, das Haar zu
kräftigen und den Haarausfall
allenfalls zu verlangsamen. Ei
ne sanfte Massage der Kopfhaut
fördert die Durchblutung und
die Gesunderhaltung der ver
bliebenen Haare. Zur Therapie
von Haarausfall gibt es heute
auch medizinische Mittel, die,
frühzeitig angewendet, Haar
ausfall stoppen und das Wachs
tum neuer Haare unterstützen.
Ihr Apotheker berät Sie gerne.
Komplikationen sind beim
Haarausfall, bis auf die psychi
sche Belastung, kaum zu er
warten. Fallen die Haare jeddeh
plötzlich und gleich büschel
weise aus oder sind auf der
Kopfhaut andere Veränderun
gen festzustellen, sollte ein
Arzt aufgesucht werden.
Vom Problem Haarausfall ist fast jeder zweite Mann betroffen!
Malin, Pädagogin und Psycho
therapeutin beim Kinder- und
Jugenddienst. Wichtig ist, dass
Beziehungen geklärt und Pro
bleme gelöst werden, damit die
Familie neue Perspektiven und
fiir alle Mitglieder eine besseije
Lebensqualität entwickeln
kann. Manchmal genügen eini
ge wenige beratende Gespräche
mit den Eltern oder den Ju
gendlichen, andere Male bedarf
es einer längerfristigen Famili
entherapie, dann wieder des
Einsatzes einer stützenden Hil
fe, z.B. der sozialpädagogi
schen Familienbegleitung oder
einer vorübergehenden Platzie
rung eines Jugendlichen in ei
ner Wohngruppe.
Die Mitarbeiterinnen- und
Mitarbeiter des Kinder- und Ju
genddienstes unterstehen der
Schweigepflicht Die Dienstleis
tungen des Amtes für Soziale
Dienste sind unentgeltlich.
Unser Lese-Tipp
Eine Sensation! Frauen he
ben die Rocksäume oder tra
gen gar Hosen! Sie treiben:
Sport! Im 19. Jahrhundert
begannen Frauen die gesell
schaftlichen Konventionen
und Vorurteile zu durchbre
chen und liessen sich nicht
mehr davon abhalten, in Ru
derregatten ihre Kräfte zu
messen oder auf Skiern steile
Abhänge zu meistern. Hn
wichtiger Schritt auf dem
Weg zur Emanzipation war
getan.. «Ein ebenso lehrrei
ches .wie vergnügliches
Büch»/' "i '
«Aufgeschnürt und ausser
Atem: Die Geschichte ■ des
Frauensports» von Manuela
Müller-Windisch. Das. Buch
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