Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Donnerstag, 5. Oktober 2000 1 3 
LESERBRIEFE 
Amiliche 
Verlautbarung 
Regierung betont staatliche 
Verantwortung für Religions 
unterricht an den liechtenstei 
nischen Schulen 
Unter dieser Überschrift er 
schien mit Nr. 485, am 19'. 
September 2000, eine amtliche 
Pressemitteilung des Ressorts 
Bildungeweseit/RR Norbert 
Marxer, aus der Sachbearbei 
tung des Schulamtes. 
Nach mehrmaligem Durchle 
sen dieser amtlichen Verlautba 
rung - die beim Presseamt er 
hältlich ist - stellt sich dem 
einfachen Bürger die Frage, wie 
dieser »Erguss» mit unserer 
Verfassung in Einklang zu brin 
gen ist. Dort steht nämlich klar 
und deutlich im III. Haupt 
stück, Art. 16, Absatz 4, ge 
schrieben: 
*Der Religionsunterricht wird 
durch die kirchlichen Organe 
erteilt.» 
Meine einfache Frage: 
Besteht die Regierung, zu 
sammen mit den bekannten 
Leuten des Schulamtes, aus 
kirchlichen Organen; oder 
brauchen wir eine Änderung 
des besagten Verfassungparti- 
kels? 
Ortwin Quaderer, In der 
Specki 23, 9494 Schaan. 
Zum Artikel von 
J. Schremser In der 
«fl-lnfo» 3.2000 
Dieser Beitrag von Jürgen 
Schremser (Seiten 10 und 11) 
ist m.E. nicht nur sehr gut, 
sondern für mich auch beson 
ders interessant, weil ich per 
sönlich an jene Zeit noch man 
che Erinnerung habe. 
Etwas erstaunt hat mich al 
lerdings die Erwähnung des 
Historikers Dr. Peter Geiger als 
»Erinnerungsinstanz mit pro 
funden Kenntnissen über die 
fragliche Zeit». Ich zweifle zwar 
keineswegs an seinen profun 
den Kenntnissen, aber , einige 
seiner kürzlichen Äusserungen 
stehen doch etwas im Wider 
spruch zu den deutlicheren 
Ausführungen von J. Schrem 
ser. 
So wurde Dr. Geiger ca. Mit 
te August in den hiesigen Zei 
tungen mit zwei Aussagen zi 
tiert. Erstens:«. .. dass Liech 
tenstein als Staat den Nazis 
nicht geholfen hat» und zwei 
tens: *... dass die Deponierung 
jüdischen Geldes in FL kaum 
ratsam schien». 
Zu 1: Es ist offenbar eine 
Frage der Interpretation (oder 
Rücksichtnahme auf gewisse 
Personen?), ob z.B. folgende 
Tatsachen als «Hilfe des Staates 
an die Nazis* betrachtet werden 
oder nicht: Ein fieser Waffen 
händler namens Ruscheway 
(o.ä.) bekam vom Staat offen 
bar einen Diplomatenpass, um 
seine schmutzigen Geschäfte 
(für Bührle-Oerlikon) ungestört 
abwickeln zu können. 
Oder zum Herrn «Reichs 
jagdrat» Dr. Kurt Herrmann: 
Dieser gerissene Nazi «hinter 
den Kulissen» (Duz-Freund von 
Göring) bekam schon anfangs 
der 30er Jahre mit dem Segen 
der Regierung das Bürgerrecht 
von Eschen (samt Ehefrau und 
zwei Kindern). Etwa, weil zwei 
stellige Millionenbeträge als 
Einkommen bzw. Vermögen 
nachgewiesen wurden? 
Alle diesbezüglichen Details 
stehen in einem Artikel des 
*Spiegel» (Nr. 8/1997). 
Jedenfalls konnte dieser 
»Pseudo-Saubermann» (dank 
FL-Pass!) während und nach 
dem Krieg nach Belieben Mil 
lionen verschieben. (Er wurde 
übrigens in den Nachkriegs 
jahren angeblich öfters zusam 
REKLAME 

folienschnitte 
aiitobeschriftungen 
firmentafeln 
| messestände 
transparente 
wachterschriften. Schaan 
fon 232 02 86. fax 232 02 87 
men mit Martin Hilti im Wald- ' 
hotel Vaduz gesehen). Und 
jetzt existiert eine *Dr. Herr 
mann-Stiftung» die natürlich ; 
grosszügig die Unterländer Fa 
milienhilfe etc. unterstützt. 
Wegen dieser Unterstützung 
(mit Nazi-Geld) wurde mir 
nach einem giftigen Leserbrief 
vor drei Jahren nahegelegt 
nicht allzu hart mit dem ach 
so gütigen Dr. Herrmann ins 
Gericht zu gehen. .. 
Und ganz zu schweigen von 
einem gewissen Dr. F. Bock 
(»Gauleiter in spe»), dessen 
grosser Mercedes fast so oft vor 
dem Regierungsgebäude zu se 
hen war, wie vor seinem Büro 
in der Ivoclar. 
Zu 2: Jüdische Vermögen 
wurden mit Sicherheit (trotz 
Dr. Geigers «nicht ratsam») 
auch in Liechtenstein depo 
niert. Von meinen Eltern erfuhr 
ich als Teenager, dass ein da 
maliger Treuhänder G. F. auch 
jüdische Vermögen verwaltete. 
Das war natürlich nichts Eh 
renrühriges - im Gegenteil! - 
sofern diese Gelder »zu treuen 
Händen» später ihren Besitzern 
oder deren Erben ausgehändigt 
wurden. Jedenfalls gibt es heu 
te eine gut dotierte *G.F.-Stif 
tung», zum Wohl des Landes ... 
und hoffentlich nicht ehren 
rührig ... und zweifellos haben 
alle anderen Treuhänder und 
Banken eventuelle jüdische Gel 
der inzwischen bestimmt längst 
ausgehändigt. Oder «Stiftungen» 
gegründet (natürlich zugunsten 
der Berechtigten!). 
Es ist wohl kaum daran zu 
zweifeln, dass im Rahmen der 
damaligen gesetzlichen Gege 
benheiten der Grundstein gelegt 
wurde, für die willkommene 
und einträgliche Verwaltung 
von (eventuellen?) Marcoss 
Abacha-, Mafia- und Drogen 
millionen/Milliarden. 
Martin Sommerlad, Triesen 
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BRIEFFWE1JMPSCHAFT 
^Munawar Ali: aus; Pakistan 
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|Britffminäschäft mehr übei^ 
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|Menschen 'ferfahren; i. Seine' 
r<Adresse: .'--Mr.' , Munawar 
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f'Karachi 74409/12, Pakistan*' 
! (E-Mail: -4, munawar777@< 
hotmaiJ.com). ? i 
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NACHRICHTEN 
Vortrag «Was trotz 
Krebs möglich Ist!*» 
SCHAAN: Am Freitag, den 27. 
Oktober, spricht um 20.15 Uhr 
im Haus Stein-Egerta in Schaan, 
Sr. Evelyne Ender aus Graz zum 
Thema «Was trotz Krebs mög 
lich ist: Hoflhungsperspekti- 
ven». Der Abend findet in Zu 
sammenarbeit mit der Krebshil 
fe Liechtenstein statt. Sie sind 
herzlich eingeladen. Keine Vor 
anmeldung (Abendkasse). 
Auch in unserem Land leiden 
viele Menschen an verschiede 
nen Formen von Krebserkran 
kungen. Nach der Diagnose ha 
ben diese Betroffenen eine sehr 
schwierige Zeit der medizini 
schen Behandlung und der see 
lischen Belastung durchzuste 
hen und stossen dabei nicht sel 
ten an ihre physischen und psy 
chischen Grenzen. Oft fehlt ih 
nen auch die Kraft und der Mut 
für eine positive Ausrichtung in 
die Zukunft. Sie fühlen sich ge 
fangen in ihrer Situation. 
An diesem Abendvortrag 
wird Sr. Evelyne Ender ver 
schiedene Möglichkeiten und 
Wege aufzeigen, welche 
TROTZ der Krebserkrankung 
möglich sind. Sie spricht dabei 
aus eigener Erfahrung, da sie 
sich vor mehr als 15 Jahren 
selbst mit einer Krebserkran 
kung auseinanderzusetzen 
hatte. Sie will dabei Hoff- 
nuQgsperspektivcn aufzeigen, 
r^ie Betroffene mit der Erkran 
kung und der belastenden Si 
tuation hoffnungsvoll umge 
hen können. 
Sr. Evelyne Ender, geb. 1951, 
stammt aus Götzis/Vorarlberg 
und gehört seit 19B0 dem Or 
den Sacre Coeur an und arbei 
tet in Graz als Dipl. Sozial- und 
Lebensberaterin und Supervi 
sorin. Sie hat in den letzten 
Jahren Fortbildungen in inte- 
grativer Gestalttherapie, syste 
mischer Familientherapie, part 
nerzentrierter Gesprächs- 
fiihrung, verschiedenen Me 
ditationsformen, Einzel-Exerzi 
tien, Tanzseminare, Bioenerge 
tik und Karate-Do absolviert 
Krebs: Innere 
Hellungskräfte 
entdecken 
SCHAAN: Am Samstag, den 28. 
Oktober, veranstaltet die Er 
wachsenenbildung Stein-Egerta 
- in Zusammenarbeit mit der 
Krebshilfe Liechtenstein - in der 
Zeit von 9 bis 18 Uhr im Haus 
Stein-Egerta in Schaan ein 
Seminar mit Sr. Evelyne Ender 
unter dem Titel «Innere Hei 
lungskräfte entdecken». Bitte 
unbedingt voranmelden unter 
Tel. 232 48 22. 
Die heutige Medizin und 
Psychologie gehen davon aus, 
dass wir - neben den inneren 
Anlagen zu Krankheit - auch 
die Kräfte zu einer «Selbsthei 
lung» in uns tragen. Dies 
schliesst jedoch die Hilfestel 
lung durch fachliche Beglei 
tung (Medikamente und/oder 
psychologische Therapiefor 
men) nicht aus. Vielfach sind 
diese Hilfestellungen Bedin 
gung dafür, dass wir in einer 
ersten Phase schwere Erkran 
kungen von Körper und/öder 
Psyche überhaupt in den Griff 
bekommen. Ergänzend zu den 
fachlichen Hilfestellungen gibt 
es aber auch Möglichkeiten, 
unsere eigenen Selbstheilungs 
kräfte zu aktivieren, um so zu 
einer schnelleren Gesundung 
beitragen zu können. Um die 
Entdeckung solcher inneren 
Heilungskräfte geht es in diesem 
Tagesseminar mit Hilfe von Ge 
sprächen, Körperübungen und 
Meditationen. Wir spüren die 
sen Kräften in uns nach und su 
chen nach eben diesen Möglich 
keiten und Chancen, unseren 
persönlichen Beitrag zur Gesun 
dung zu leisten. Wegbegleiterin 
auf dieser Reise ist Sr. Evelyne 
Ender aus Graz, selbst vor mehr 
als 15 Jahren an Krebs erkrankt. 
Sie will Mut machen, sich auf 
diese wertvolle Entdeckungsrei 
se einzulassen. 
Sr. Evelyne Ender, geb. 1951, 
stammt aus Götzis/Vorarlberg 
und gehört seit 1980 dem Orden 
Sacre Coeur an und arbeitet in 
Graz als Dipl. Sozial- und Le 
bensberaterin und Supervisorin. 
Sie hat in den letzten Jahren 
Fortbildungen in integrativer 
Gestalttherapie, systemischer 
Familientherapie, partnerzent 
rierter Gesprächsfiihrung, ver 
schiedenen Meditationsformen, 
Einzel-Exerzitien, Tanzsemina 
re, Bioenergetik und Karate-Do 
absolviert Weitere Auskünfte 
und Anmeldungen bei der Er 
wachsenenbildung Stein-Eger- 
ta, Schaan, Tel. 232 48 22. 
Selbsthilfegruppe 
für brustkrebsbe 
troffene Frauen 
Eine Selbsthilfegruppe bietet 
die Möglichkeit zum Erfah 
rungsaustausch über die Krank 
heit und ihre Auswirkungen auf 
unser Leben. Gespräche mit 
Gleichbetroffenen sind sehr 
hilfreich. Oftmals erkennen wir 
im Gespräch mit Menschen, die 
ein ähnliches Schicksal haben, 
dass wir viel mehr Kräfte zur 
Bewältigung von Problemen 
mitbekommen haben, als wir 
zunächst glauben. Das zweite 
Treffen der Selbsthilfegruppe 
findet am Montag, den 
9. Oktober um 14.00 Uhr im 
Dachgeschoss, Postgebäude 
Schaan, statt. Betroffene Frau 
en sind herzlich eingeladen. 
Auskünfte erteilt Krebshilfe 
Liechtenstein, Tel. 233 18 45. 
Schwanger 
schaft - die grosse 
Veränderung 
SCHAAN: Am Samstag, den 
4. November, findet in der Zeit 
von 9 bis 17 Uhr im Haus 
Stein-Egerta in Schaan das 
Tagesseminar «Schwanger 
schaft - die grosse Verände 
rung» unter der Leitung von 
Christine Matt statt. Dazu ein 
geladen sind werdende Eltern. 
• Eine Zeit, wo viel NEUES 
uns bewegt und begleitet. 
• Eine Zeit wo es sich lohnt, 
einen Tag INNEZUHALTEN 
• Alleine oder mit dem Part 
ner zu spüren, was brauche 
ich für mich, für meine Part 
nerschaft 
• Ankommen jeden Tag in mir 
• Die begrenzte Zeit mit ihren 
Höhen und Tiefen 
Die Kursleiterin, Christine 
Matt aus Ludesch, ist freiprak 
tizierende Hebamme und 
energetische Therapeutin mit 
eigener Praxis in Ludesch. 
Auskünfte und Anmeldun 
gen bei der Erwachsenenbil 
dung Stein-Egerta, Schaan, 
Tel. 232 48 22.
	        

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