Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

6 Freitag, 29. September 2000 
LAND UND LEUTE 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
NACHRICHTEN 
Stipendfofikommls- 
slon neu bestellt 
VADUZ: Die Regierung hat 
in ihrer Sitzung vom 26. 
September 2000 die Stipen 
dienkommission für die 
Mandatsperiode 2000/2004 
wie folgt neu bestellt: 
Präsident: Erich Frick, Bal- 
zers; Mitglieder: Hedy Beck, 
Triesenberg; Zeno Marxer, 
Nendeln; Anita Senti, 
Schellenberg; Karin Rüdis- 
ser, Schaan. (paß) 
Verordnung zum 
Tourismus-Gesetz 
VADUZ: Die Regierung hat 
in ihrer Sitzung vom 26. 
September 2000 die Verord 
nung zum Tourismus- Ge 
setz (Berechnung der Tou 
rismusumlage) genehmigt. 
In der Verordnung werden 
die umlagepflichtigen Ge 
schäftsbetriebe aufgeführt 
und die Berechnung der 
Tourismusumlage erläutert. 
(paß) 
Zeugenaufruf 
nach Unfall 
BENDERN: Am Mittwoch, 
kurz vor 18 Uhr, ereignete 
sich auf der Kreuzung «Ben 
dercrstr./Ruggellerstr./Schwib- 
boga» in Bendern zwischen 
einer Radfahrerin und ei 
nem Personenwagen ein 
Verkehrsunfall. Die Radfah 
rerin wurde erheblich ver 
letzt und musste mit der 
Rettung ins Spital überführt 
werden. Nach bisherigen Er 
kenntnissen fuhr ein Pw- 
Lenker von Schaan in Rich 
tung Ruggell. Die Velofah 
rerin fuhr, vom Rheindamm 
kommend, in die Kreuzung 
ein, wobei sie vom vorbei 
fahrenden Auto erfasst und 
über das Auto zu Boden ge 
schleudert wurde. Zeugen, 
die eventuelle Angaben 
zum Unfallhergang machen 
können, werden ersucht, 
sich mit der Landespolizei 
Vaduz unter der Tel.-Nr. 
236 71 11 in Verbindung zu 
setzen. (Ipß) 
Arbeitsunfall 
SCHAANWALD: Am frühen 
Mittwochnachmittag waren 
in einem Industriebetrieb in 
Schaanwald Arbeiter dabei, 
mit einem Hubstapler ein 
ca. 370 kg schweres Elek 
trogerät auf die Laderampe 
eines Lkws zu hieven. Infol 
ge des leicht abfallenden 
Terrains kam die Ladung ins 
Rutschen bzw. kippte von 
der Laderampe des Lkws 
und stürzte auf einen Arbei 
ter. Er musste mit mittel 
schweren Verletzungen 
durch den Rettungsdienst 
ins Spital Grabs überführt 
werden. (Ipß) 
Rheintaler 
Alterstagung 
MAUREN: In der Betreuung 
von Menschen hilft gemein 
sames Lachen, Spannungen 
abzubauen und Belastungen 
zu mildern. Zum Thema 
Humor in der Pflege findet 
am am Freitag, den 16. 
März 2001 im Gemeinde- 
saal Mauren die 4. Rheintaler 
Alterstagung statt. Für die 
Organisation zeichnet das 
Wohnheim Resch in Schaan 
(FL-9494 Schaan, Duxgass 
32, Tel. 00423/232 16 40, 
Fax 00423/232 16 61; e- 
mail: whresch@supra.net) 
verantwortlich. (Eing.) 
GWK: Zwangsmitgliedschaft überdenken! 
Forum: Stellungnahme von GWK-Mitgliedern 
Im Abstimmungskampf 
um die LSVA hat sich 
die Gewerbe- und Wirt 
schaftskammer (GWK) 
massiv gegen den Vertrag 
mit der Schweiz engagiert 
und damit nicht nur die 
guten Beziehungen zu un 
serem Zollvertragspart 
ner, sondern auch die ge 
samte Wirtschaft unseres 
Landes gefährdet. 
Ausserdem hat sie im Abstim- 
mungskampf personelle und fi 
nanzielle Mittel eingesetzt, die 
bei weitem nicht nur von LS- 
VA-Gegnern stammen, sondern 
aus dem Umlagen aller GWK- 
Mitglieder. Angesichts ihrer 
einseitigen Position muss man 
sich ernsthaft die Frage stellen, 
ob die oberste Leitung der GWK 
noch die Interessen aller Mit 
glieder verfolgt und ob die ge 
setzlich vorgeschriebene 
Zwangsmitgliedschaft noch zu 
mutbar ist. 
Zwar haben die Exponenten 
der GWK im Vorfeld der Ab 
stimmung mehrfach betont, 
dass das LSVA-Komit£e unab 
hängig sei. Seit dem Inserat der 
GWK-Führung vom 21. Sep 
tember 2000 weiss man es bes 
ser: Der Text dieses Inserates 
entspricht in weiten Passagen 
wortwörtlich dem Text des LS- 
VA-Komit£es in der offiziellen 
Abstimmungsbroschüre der Re 
gierung! Mit diesem Vorgehen 
haben das Präsidium und die 
Geschäftsleitung der GWK 
massiv und einseitig in einen 
Abstimmungskampf eingegrif 
fen. 
Wie das Ergebnis der Ab 
stimmung vom 22./24. Sep 
tember 2000 zeigt, haben die 
Stimmbürgerinnen und 
Stimmbürger das Spiel durch 
schaut und den obersten GWK- 
Herren eine klare Abfuhr er 
teilt. Angesichts des hohen Ja- 
Anteils von 71 Prozent, der 
auch für die GWK-Mitglieder 
repräsentativ sein dürfte, ist si 
cher angebracht, den Rücktritt 
jener Personen zu fordern, wel 
che die GWK für ihre egoisti 
schen Zwecke missbraucht ha 
ben. 
Für eine Demokratisie 
rung der GWK 
Ein solcher Missbrauch darf 
nie mehr vorkommen! Die un 
terzeichneten Mitglieder der 
GWK fordern deshalb eine De 
mokratisierung der Gewerbe- 
und Wirtschaftskammer. Sie 
verlangen insbesondere: 
• Abschaffung der heutigen 
Zwangsmitgliedschaft; die Ab 
schaffung führt zu einer Erstar 
kung, weil dann die Ressourcen 
der Führung und des Manage 
ments konzentriert zum Nutzen 
und für die Interessen der Mit 
glieder eingesetzt werden müs 
sen. 
• Einfügen neuer Bestimmun 
gen in die Statuten der GWK, 
wonach die GWK oder einzelne 
Sektionen nur in Wahl- und 
Abstimmungskämpfe eingrei 
fen dürfen, wenn dies in einer 
Jahreshauptversammlung oder 
in einer Sektionsversammlung 
von der Mehrheit der Mitglie 
der gutgeheissen wurde. 
• Zurückhaltung im Eingehen 
von Allianzen: Es ist zwar legi 
tim wenn einzelne Sektionen 
sich dafür stark machen, dass 
die in Liechtenstein notwendi 
gen Strassen geplant und ge 
baut werden, es ist jedoch 
falsch, wenn der Geschäftsfüh 
rer der GWK im Vorstand der 
«Aktion Verkehrslösung FL» 
Einsitz nimmt. 
• Entpolitisierung der Gewer 
be* und Wirtschaftskammer 
und Konzentration der Kräfte 
auf die berechtigten Anliegen 
der Mitglieder. 
Aufruf zur Mitarbeit 
Wir rufen alle Mitglieder der 
Gewerbe- und Wirfschafitskam- 
mer sowie die Politiker unseres 
Landes auf, zur Demokratisie 
rung und zur Entpolitisierung 
der GWK beizutragen. 
Wir planen die Einreichung 
einer Petition an den Landtag, 
um der Forderung nach mehr 
Demokratie in der GWK Nach 
druck zu verleihen. Falls Sie 
daran interessiert sind, bei der 
Erarbeitung einer solchen Peti 
tion mitzuarbeiten oder den Pe 
titionstext mitunterzeichnen 
möchten, senden Sie bitte ein 
Fax an eine der untenstehen 
den Nummern. 
Diese Stellungnahme wurde 
von folgenden GWK-Mitglie 
dern unterzeichnet: 
Gemart-Anstalt, Bijouterie, 
Gamprin, Fax 373 67 68 
Incon AG, Ingenieurunter 
nehmung, Vaduz, Fax 232 90 
45 Mediateam AG, PR-Bera- 
tung, Vaduz, Fax 233 14 49 
NT1 AG, Messtechnik, Schaan 
wowlcomm, Kommunikation, 
Triesen, Fax 230 Ol 04 
pUnter. der^Rubrik i«Forum» t 
\ veröffentlichen ' ,wtr» Zu-, 
tscjtriflen uiid,Beiträge••vottHj 
^.Verbänden* Vereinen, Aktion 
t nen und.Institutionen. Das ,; 
-• «Forum» drückt aus/dass die. ! 
- in den Beiträgen geäusser- , 
ten Meinungen nicht mit der 1 
'Haltung der .Zeitung über 
einstimmen müssen. < >v< 
Auf den Spuren von Graf Zeppelin 
Ehemalige Staatsangestellte besuchten das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen 
Am Mittwoch, den 27. Sep 
tember war es wieder einmal 
soweit. Die Pensionistinnen 
und Pensionisten des Verwal- 
tungs-, Lehr- und PTT-Perso- 
nals trafen sich zum alljährli 
chen Pensionistenausflug. 
Und diesmal sollte es etwas 
ganz Besonderes sein, nämlich 
ein Besuch im Zeppelinmuse 
um in Friedrichshafen. Gutes 
Wetter war bestellt worden 
und dieses stellte sich auch 
prompt ein. So traf sich 
am Mittag eine wohlgelaunte 
Schar von gut 70 Personen 
vor dem Hotel Deutscher 
Rhein in Bendern, um dort 
in die zwei bereitgestellten 
Reisebusse zu steigen. 
Die Fahrt ging durch das Rhein 
tal und dann den Bodensee ent 
lang bis zum Ziel der Reise: Fried 
richshafen. Vor dem Zeppelin 
museum stellte sich die Gruppe 
noch dem Fotografen zum obli 
gaten Gruppenfoto und betrat 
dann gespannt die Ausstellungs 
räumlichkeiten. Die Besichti 
gung erfolgte in vier Gruppen 
unter fachkundiger Führung. 
Und da gab es viel zum Stau 
nen, vor allem wegen der Di 
mension dieser Luftschiffe. Wer 
hätte gedacht, dass beispiels 
weise die «Hindenburg» 245 
Meter lang war und einen 
diesjährige Ausßug der pensionisten Staatsangestellten führte in das Zeppelinmuseum in Friedrichshofen. (Bild: A. Kieber) 
Durchmesser von gut 41 Metern 
aufwies? Bei einigen wieder 
kam Nostalgie auf, erinnerten 
sie sich doch noch gut an den 
Flug des Zeppelins über Liech 
tenstein anfangs der Dreissiger 
jahre. Im Anschluss an die ein- 
einhalbstündige Führung traf 
man sich im Museumrestaurant 
zu einem währschaften Zvieri. 
Bei Speis und Trank gab es viel 
zu erzählen, und die Begeiste 
rung über das Gesehene sprach 
vielen aus dem Gesicht. 
Um 18 Uhr ging die Fahrt 
über Feldkirch zurück zum 
Ausgangspunkt der Reise, dem 
Hotel Deutscher Rhein in Ben 
dern. Dort erwartete dann die 
Gäste ein gutes Abendessen 
und ein guter Tropfen aus dem 
eigenen, Weinanbau. 
Inzwischen waren auch Re 
gierungschef Dr. Mario Frick 
und Personalchef Peter Mella 
zur Runde gestossen. In seiner 
traditionellen Ansprache infor 
mierte der Regierungschef über 
die aktuellen politischen The 
men und überreichte anschlies 
send der ältesten Teilnehmerin, 
Berta Kölbener, und dem älte 
sten Teilnehmer, Xaver Frick, 
ein Präsent. 
Alt-Steuerverwalter Bruno 
Sprenger liess es sich im An 
schluss nicht nehmen, sich na 
mens der Teilnehmer für die 
Einladung und die tadellose Or 
ganisation zu bedanken. 
In zwangloser Runde und bei 
bester Stimmung klang das 
diesjährige Pensionistentreffen 
aus. 
Schöne Erinnerungen aufgefrischt 
Klassentreffen des Triesner Jahrganges 1950 am vergangenen Samstag 
Eine kleine Gruppe ansässiger 
Triesner hatte für letzten Sams 
tag, den 23. September, zur 
Klassenzusammenkunft des 
Jahrganges 1950 eingeladen. Es 
war ein sonnig-warmer Sams 
tag als sich die 1950 Geborenen 
zu ihrem Jubiläum im Landgast 
hof Mittagsspitze einfanden. 
Mit freudigem «Hallo-Hallo», 
gaben sich die Old-Teenies ein 
Stelldichein. Mit einem gross 
zügigen «Zmorga» begann die 
Feier der Fünfzigjährigen des 
speziellen Anlasses. Unzählige 
«Ma hoiii's» und «Wo bis du 
denn jetzt zuhause?» oder 
«Siehst du denn jetzt blendend 
aus!» waren zu hören und die 
Feststellung, dass jeder (trotz 
vieler Lebensjahre mit Hochs 
und Tiefs) noch optimistisch 
ins neue Jahrtausend blickt, 
lässt auf Wurzeln in festem Bo 
den schliessen. 
Ein Oldtimer-Postauto führte 
die «Mädchen» und «Buben» 
dann über Luziensteig/Maien- 
feld zum Fläscher Bad fcur 
Weinverkostung. Längst nicht 
mehr gesehene und teilweise 
sogar kaum mehr erkannte 
Mitschüler standen sich voller 
Freude und Neugier gegenüber. 
Es wurde geprostet und gratu 
liert, erzählt und fantasiert. 
Man erinnerte sich auch an sol 
che, die umständehalber nicht 
anwesend sein konnten und an 
jene, die aus aller Augen ent 
schwunden sind ... 
Dann die Weiterfahrt zum 
Bahnhof Bad Ragaz, wo wir 
zum Taminabus wechselten 
zum alten Bad Pfafers in der 
Taminaschlucht. Ein gutes Mit 
tagessen und einen exquisiten 
Tropfen nahmen wir im Res 
taurant im alten Bad Pfäfers 
ein. Interessant war auch die 
Führung durch das Bad Pfäfers. 
Gegen 17.00 Uhr brachen die 
«Wandernden» auf nach Bad. 
Ragaz, die anderen folgten mit 
dem Taminabus. Am Bahnhof 
Bad Ragaz wurde wieder umge 
stiegen in das Oldtimer-Postau 
to. Unter der milden Abendson 
ne schlendernd erreichte man 
schliesslich mit Umwegen die 
ses so geliebte Plätzchen, das 
so manche Kindheitserinnerun 
gen wach werden liess, den 
Landgasthof Mittagsspitze. Das 
Mahl am festlich gedeckten 
Tisch war hervorragend, und 
der Wein verlockte Männlein 
und Weiblein, immer wieder 
anzustossen und sich über das 
Wiedersehen mit ehemaligen 
Schulkameraden Freude und 
Leid zu teilen. Nonas schwärm 
ten vom Erfolg ihrer Nach 
kömmlinge, Singles und Ewig- 
junggebliebene hingegen prie 
sen Freiheit und Unabhängig 
keit und andere unterhielten 
sich über einige Kilos Überge 
wicht oder ähnliche Themen. 
Die Müden verschwanden 
schon kurz nach dem Essen in 
verschiedene Richtungen. Aus 
der tiefsinnigen Unterhaltung 
entwickelte sich glücklicher 
weise wieder eine fröhliche 
Stimmung, die schliesslich im 
Witze-Erzählen endete. Und 
allzufrüh wurde die Heimgeh 
stunde ausgerufen. Eine ster 
nenklare Septembernacht er 
möglichte den Schülern, den 
Heimweg in die verschiedenen 
Gemeinden zu gehen. 
Margrith Malgiaritta-Kindle 
V
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.