Liechtensteiner VOLKSBLATT
KULTUR
Donnerstag, 28. September 2000 1 1
Das besondere Kirchenkonzert in Mauren
REKLAME
Hörgenuss mit dem Vokalensemble «Ulrich von Liechtenstein»
Das 1983 gegründete Vo
kalensemble «Ulrich von
Liechtenstein», 12 Sänge
rinnen und Sänger aus
Vorarlberg, Liechtenstein
und der Schweiz, geben
am Sonntag, den 1. Okto
ber um 17 Uhr in der Kir
che in Mauren ein Kon
zert mit Werken von
Byrd, Tallis, Nössler,
Brahms, Stanford, Bach
und Lependorf.
Gerolf Hauser
«Ein Geschenk des Himmels»,
wurde ein Konzert der «Ulrichs»
einmal überschrieben. Tatsäch
lich schenken sie, als Ergebnis
grossen Könnens und intensi
ven Arbeitens, den Zuhörerln-
nen reinsten Hörgenuss. Sie,
das sind: Barbara Heeb, Alicia
Längte und Karin Morscher
(Sopran), Marie-Luise v. Falz-
Fein, Dominique Gantenbein
und Monika Wenzel (Alt), Ge
org Matt, Fidel Schob und Da
niel Wolfinger (Tenor), Kurt
Gstöhl, Kurt Alois Kind und
William Maxfield (Bass) - vier
Stimmlagen mit jeweils drei
Sängerinnen bzw. Sänger be
setzt.
Liebe zu Vokalwerken
Das Ensemble «Ulrich von
Liechtenstein» rührt mit seinem
Gesang die Herzen an und ver
zaubert die Zuhörerlnnen
durch sein grosses Können.
Dafür gibt es Gründe. Das Ver
nas Vokalensemble *Ulrich von Liechtenstein», 12 Sängerinnen und Sänger aus Vorarlberg, Liechten
stein und der Schweiz, geben am Sonntag, den 1. Oktober in Mauren ein Konzert. (Bild: gh)
bindende des Ensembles ist
nicht nur die gemeinsame mu
sikalische Basis, sondern vor
allem die Liebe zu Vokalwerken
aus den verschiedensten Zeit
epochen und Stilrichtungen.
Das mittelalterliche Madrigal
gehört genauso zum Repertoire
wie klassische, romantische
oder zeitgenössische Komposi
tionen. Eine Besonderheit des
Vokalensembles «Ulrich von
Liechtenstein» ergibt sich durch
die Arbeitsweise und Auftritte
ohne Dirigenten. Seit bald zwei
Jahrzehnten gibt es dieses En
semble, mit immer wieder
wechselnden Mitgliedern und
einem gleichbleibend «harten
Kern». Der Durchbruch gelang,
als es, auf Einladung der Poli
tik, in Luxemburg einen Auf
tritt gäb. Seither gibt das En
semble jährlich eine Reihe von
Konzerten im In- und Ausland.
«Wir verstehen uns sehr gut,
können miteinander lachen
und leiden», sagen sie. Und das
ist ein wichtiger Faktor in einer
kleinen Gruppe und bedeutet
auch flexibel zu sein, ein brei
tes Spektrum im Repertoire zu
pflegen. Das erfordert viel von
Sept./Okt. 2000
jedem einzelnen. Alle haben
zwar eine Gcsangausbildung
und jede/r arbeitet selbstver
ständlich weiter an seiner
Stimme. Die «Ulrichs» sind aber
keine Berufssängerinnen, sie
singen, weil es allen grosse
Freude macht.
Sänger und Philosoph
Der Namensgeber des En
sembles, Ulrich von Liechten
stein, lebte von 1198 bis 1275
und war einer der beliebtesten
Minnesänger Österreichs mit
einem aussergewöhnlichen Ta
lent für Dichtung und Kompo
sition. Doch Ulrich von Liech
tenstein war mehr als nur
Minnesänger. Dank seiner uni
versalen Bildung galt er auch
als scharfsinniger Philosoph,
weitsichtiger Politiker und war
in seinen Kreisen eine gern ge
sehene Persönlichkeit. In der
berühmten Manessischen Lie
derhandschrift (ein um 1300
bis 1340 in der Schweiz ent
standener aus 425 Pergament
blättern bestehender Codex
mit Liedern, Spruchdichtungen
und farbenprächtigen Illustra
tionen, die in ganzseitigen Mi
niaturen Porträts der Minne
sänger aus der Zeit von etwa
1160 bis etwa 1330 zeigen -
eines der kostbarsten mittelal
terlichen Werke überhaupt)
findet man auch Ulrich von
Liechtenstein abgebildet, ne
ben so berühmten Minnesän
gern wie Walther von der Vo
gelweide oder Neidhart von
Reuental.
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