Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Donnerstag, 28. September 2000 9 
Topsolisten mit swingendem Jazz 
Faszinierender Jazz-Orgel-Klang mit dem Matthias-Bätzel-Trio in der Tangente 
Der Weimarer Jazz-Orga 
nist Matthias Bätzel gilt 
als die grosse Entdeckung 
an der Hammond-Orgel 
B-3. Seine zupackende 
Spielweise und Virtuo 
sität machen ihn zu einem 
der gefragtesten Organis 
ten Europas. Er spielt mit 
seinem Trio morgen, Frei 
tag, den 29. September 
2000, um 20.15 Uhr in 
der Tangente in Eschen. 
Gerolf Hauser 
1998 gründete Matthias Bätzel 
gemeinsam mit dem Gitarristen 
Helmut Kagerer und dem 
Schlagzeuger Michael Keul ein 
Trio der Sonderklasse. Gemein 
sam spielen die drei Topsolisten 
in beeindruckender Weise mo 
dernen swingenden Jazz, in 
dessen Mittelpunkt der faszi 
nierende und Selten live zu er 
lebende Sound der Hammond 
B-3 steht. 
Internationale Erfolge 
Die grossen Pioniere der 
Hammond-B-3-0rganisten, die 
dieses wohlklingende, maje 
stätische und gigantische In 
strument bekannt machten, 
sind entweder nicht mehr aktiv 
oder bereits gestorben. Die 
Hammond B-3 aber erlebt seit 
einigen Jahren eine Renais 
sance, deren talentiertester Ver 
treter Matthias Bätzel ist und 
der zur Creme der Jazz-Szene 
gehört. Seine Rhythmen haben 
viel Drive, seine Akkorde Biss, 
seine Melodien Struktur und 
die Basslinien zeichnen sich 
durch Logik aus. Matthias Bät 
zel wurde 1966 in Weimar ge 
boren. Er studierte von 1983- 
89 Klavier und Violine an der 
Hochschule für Musik in Wei 
mar. Seit 1984 spielt er regel 
mässig als Solist und Mitglied 
in diversen Jazz-, Soul- und 
Rockformationen. Weitere Sta 
tionen waren seine Dozen 
tentätigkeit (Jazzpiano) an der 
Weimarer Musikhochschule 
von 1990-1993. Nach der 
erfolgreichen Arbeit mit dem 
Orgeltrio «Grooveyard» von 
1994-97 folgte im Jahr 1998 
die Gründung seines eigenen 
Trios. Seit 1990 spielt Matthias 
Bätzel bei Tourneen, Konzerten, 
Festivals, Rundfunk sowie bei 
CD-Produktionen im In- und 
Ausland (Gastspiele in Polen, 
Schweiz, Italien, Griechenland, 
Schweden, Frankreich, Öster- 
Der Weimarer Hammond-B-3-Spieler Matthias Bätzel mit seinem 
Trio der Sonderklasse spielt morgen in der Tangente in Eschen. 
reich, Niederlande) mit Spit 
zenmusikern der internationa 
len Jazzszene. Besonders her 
vorzuheben ist die Zusammen 
arbeit mit den Saxophonisten 
Red Hojloway und Houston 
Person, die in Bands der 
berühmtesten amerikanischen 
Jazzorganisten, u.a. Jimmy 
Smith und Jack McDuff spiel 
ten. Mit Helmut Kagerer an der 
Gitarre stellt sich einer der 
wichtigsten Vertreter der eu 
ropäischen Gitarrenelite vor. 
Herausragende musikalische 
Weggefährten und Partner wa 
ren u.a. Atilla Zoller, Peter 
Bernstein und Matt Garrison. 
Michael Keul ist die treibende 
Kraft hinter den .beiden Solis 
ten. Sein Spiel zeichnet sich 
durch grosse Vielseitigkeit und 
enormen Drive aus. Er arbeitete 
u.a. mit Chet Baker und Woody 
Shaw zusammen. Die neuste 
CD des Trios «Green Dum 
pings» wurde im Mai dieses 
Jahres in Weimar präsentiert. 
Über dieses neue Trio und Mat 
thias Bätzel, die die Zuhörer 
begeistern werden, schreibt die 
Presse: «...sprühen Funken vor 
Spielfreude... Bätzel, ein vir 
tuoser Soiist, der sein Instru 
ment mit einem pianistischen 
Gespür in Sachen Dynamik und 
Klangfarben nicht nur für die 
Eingeweide, sondern auch für 
den Intellekt der Hörer spielt...» 
Das Konzert steht unter dem 
Patronat des Kulturkreises 
Liechtenstein-Weimar, mit wel 
chem die Tangente einen Kul 
turaustausch mit Musikern aus 
FL und Weimar aufbauen 
möchte. 
Gegenseitige Hilfe im Bildungsbereich 
Umfangreiche Beiträge an österreichische Bildungsprogramme 
Liechtensteins Studenten kön 
nen in Österreich und im wei 
teren Ausland gebührenfrei 
studieren. Als Gegenleistung 
dafür zeigt sich Liechtenstein 
durch verschiedene Zuwen 
dungen erkenntlich. Regie 
rungsrat Norbert Marxer: 
«Liechtenstein hat unter an 
derem den «Liechtenstein- 
Preis» an der Universität Inns 
bruck geschaffen, bezahlt je 
des Jahr 250 000 Franken an 
den «Wissenschaftsfonds» in 
Österreich und der Schweiz, 
und viele österreichische Stu 
denten studieren sehr günstig 
an der Fachhochschule Liech 
tenstein.» 
Zusätzlich zu diesen Zuwen 
dungen sollen verschiedene 
weitere Projekte der Univer 
sität Innsbruck gefördert wer 
den. Die Regierung hat an ih 
rer letzten Sitzung beschlos 
sen, das Projekt «Restatement 
des europäischen Versiche 
rungsvertragsrechts» am Insti 
tut für Zivilrecht der Univer 
sität Innsbruck mit einem Be 
trag von 12 000 Franken zu 
unterstützen. «Ziel des Projek 
tes ist die Erarbeitung allge 
meiner Grundsätze des eu 
ropäischen Versicherungsver 
tragsrechts», so Regierungsrat 
Norbert Marxer. Mit dem Bei 
trag wird ein liechtensteini 
scher Projektassistent bestellt. 
«Liechtenstein ist im Begriff, 
sich auch dem internationalen 
Versicherungswesen dezidiert 
zuzuwenden. Es versteht sich 
daher, dass es von hohem Nut 
zen ist, wenn eine liechtenstei 
nische wissenschaftliche 
Nachwuchskraft in eine ver 
tiefte Kenntnis dieser Materie 
eingeführt wird.» 
Ausserdem wurden für die 
Neukatalogisierung der Fakul 
tätsbibliothek der Geisteswis 
senschaftlichen Fakultät der 
Leopold-Franzens-Universität 
Innsbruck 50 000 Franken ge 
nehmigt. Zwei Fachbibliothe 
ken und 14 Institutsbibliothe 
ken werden zu einer Fakultäts 
bibliothek zusammengeführt 
und die 350 000 Titel EDV- 
mässig erfasst. «Durch eine Un 
terstützung dieses Projektes, 
das etwa drei Jahre in An 
spruch nehmen wird, bringt 
Liechtenstein einmal mehr die 
Verbundenheit mit der Univer 
sität Innsbruck zum Ausdruck, 
mit derjenigen Universität in 
Österreich, an der immer noch 
am meisten Personen aus unse 
rem Land praktisch kostenfrei 
studieren», so Regierungsrat 
" Norbert Marxer. 
Aus Anlass des 65. Geburts 
tages von Altrektor Professor 
Rainer Sprung soll eine Fest 
schrift herausgegeben werden; 
dafür hat die Regierung 4000 
Franken bewilligt. Regierungs 
rat Norbert Marxer hält dazu 
fest: «Die guten Beziehungen 
des Landes Liechtenstein zur 
Leopold-Franzens-Universität 
gehen unter anderem auch auf 
das Engagement von Altrektor 
Professor Rainer Sprung 
während dessen Amtszeit 
zurück.» 
Weiters hat die Regierung für 
das Forschungsprojekt «Kultur 
geschichte des Vererbungsden 
kens» unter der Leitung von 
Professor Hans-Jörg Rheinber 
ger am Max-Planck-Institut für 
Wissenschaftsgeschichte einen 
Beitrag von 20 000 Franken im 
Sinne eines «Karl-Schädler-Sti 
pendiums» genehmigt. Profes 
sor Rheinberger möchte über 
durchschnittlich qualifizierte, 
promovierte junge Wissen 
schafter in Forschungsvorha 
ben einbinden. «Das Projekt ge 
winnt seine Bedeutung auf dem 
Hintergrund der gegenwärtigen 
Entwicklungen in der medizini 
schen und landwirtschaftlichen 
Nutzung der Gentechnologie», 
so Regierungsrat Norbert Mar 
xer zu diesem Projekt. «Es wird 
die Frage gestellt, wie wir in 
der Vergangenheit mit unse 
rem Wissen über Vererbungs 
erscheinungen umgegangen 
sind, eine Thematik, die auch 
in Zukunft aufgrund der 
Möglichkeit der Veränderung 
des Erbgutes höchst aktuell 
ist.» (paß) 
NACHRICHTEN 
Neues Jugend- 
austauschprojekt 
© 

TIPPS UND 
INFOS 
pOr junob 
HUT1 
SCHAAN: Das «aha» startet 
in den Weihnachtsferien 
2000/2001 eine neues Pro 
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Fr. 17.00-20.00 Uhr 
Sa/So 14.0048.00 Uhr 
bis 8. Oktober 2000 
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20.15 Uhr 
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MATTHIAS 
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aus Weimar 
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Verkehrsprotokoll auf der Zielgeraden 
Pressemitteilung der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA 
Nach Jahren der Stagnation 
haben die Vertragspartner 
der Alpenkonvention eine 
Lösung für das Verkehrspro 
tokoll gefunden. Für Liech 
tenstein kann das Protokoll 
entscheidende Auswirkungen 
haben. Die CIPRA half mit, 
den Widerstand von Italien 
gegen die gefundene Lösung 
zu brechen. 
Die Geschichte des Verkehrs 
protokolls ist so alt wie die Ge 
schichte der Alpenkonvention. 
Seit 10 Jahren versuchen die 
Staaten, eine Lösung zu fin 
den. Nach Jahren der Stagna 
tion hatte sich Liechtenstein 
1998 bereit erklärt, den Vorsitz 
der Arbeitsgruppe zu überneh 
men und einen Neubeginn 
beim Verkehrsprotokoll zu wa 
gen. Der Mut hat sich gelohnt, 
es wurde ein Text ausgearbei 
tet, zu dem alle Vertragspart 
ner der Alpenkonvention ja 
sagen konnten. Das Verkehrs 
protokoll soll am 31. Oktober 
an der 6. Alpenkonferenz in 
Luzern durch die Umweltmi 
nisterinnen und -minister der 
Alpenländer angenommen 
und unterzeichnet werden. 
Widerstand aus Italien 
Erstaunlicherweise kam 
nach dem Abschluss der Ar 
beiten der Arbeitsgruppe 
plötzlich und unerwartet Wi 
derstand aus Rom. Die italie- 
■nischen Bergregionen sahen 
{ihr Selbstbestimmungsrecht 
durch das Verkehrsprotokoll 
gefährdet. Über lange Monate 
'konnte man aus Rom keine- 
verlässliche Auskunft darüber 
'erhalten, ob der Umweltmi 
nister das Protokoll in Luzern 
nun unterzeichnen werde 
oder nicht. In der Tat sieht das 
Verkehrsprotokoll nicht mehr 
nur den Verzicht auf hoch 
rangige alpenquerende Stras 
sen vor, sondern auf alle 
hochrangigen Strassen für 
den alpenquerenden Verkehr. 
Damit ist beispielsweise das 
Autobahnprojekt Alemagna 
in Italien von Belluno zur 
österreichischen Grenze defi 
nitiv vom Tisch. 
CIPRA: «Verkehrsproto 
koll ist Gretchenfrage» 
Nach Ansicht der Interna 
tionalen Alpenschutzkom 
mission CIPRA, die ihren Sitz 
in Liechtenstein hat, hängt 
die zukünftige Entwicklung 
der Alpenkonvention gänz 
lich vom Erfolg des Verkehrs 
protokolls ab. Sollte es nicht 
unterzeichnet werden, wird 
auch sonst bei der Alpenkon 
vention nichts mehr gehen. 
Die CIPRA hat deshalb letzte 
Woche beim italienischen 
Umweltministerium vorge 
sprochen und auf die Dring 
lichkeit des Dossiers «Ver 
kehrsprotokoll» hingewiesen. 
In Absprache mit dem italie 
nischen Vize-Umweltminister 
hat sie eine stattliche Anzahl 
von Entscheidungsträgern 
kontaktiert und über die Fol 
gen einer Ablehnung des Ver 
kehrsprotokolls durch Italien 
hingewiesen. Diese Woche 
fand nun die entscheidende 
Sitzung in Mailand statt, wo 
bei sich gezeigt hat, dass alle 
bestehenden Widerstände Ita 
liens der Vergangenheit an 
gehören. 
I; 
. ii i itfifm liütfiiÜlhi'lilftfi' i i'nirfftf 
	        

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