Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
Vtccbtcnffrincr 
w 
•- r 
' Dienstag, 
V?' 1. Februar 2000/Fr. 1.- 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 25 
VttBUNDISÜDOSlSCHHBZ 
Das Wetter bei uns 
Sonnig 
max. 
min. 
Heute 
Bewölkt, 
einige 
Regenschauer 
max. 7° 
min. 2° 
Morgen 
SMA- 
METEO Schweiz 
Weitere Wetterinfos - Letzte Seite 
Mobil-Extra 
Neue Motoren- 
palette 
Anlässlich der 70. Auflage 
des Genfer Automobilsalons 
präsentiert Renault einige 
Neuheiten. Seite 21 
dienstag 
Ein «steppiger» Abend 
VADUZ: Irische Folklore gespickt mit Flamen- 
co, Jazz, Pop und viel, viel Stepptanz: «The 
Rhythm of the Dance» am Sonntag im Vaduzer 
Saal. Kein Kulturerlebnis der «ausserirdischen 
Art», aber zwei stimmige Stunden wohlgefälli 
ger Unterhaltung. Und: Ein Anlass, der die Pa 
lette des kulturelle Angebotes in unserem Land 
mit neuen, bunten Farben schmückte. Seite 5 
«Sind Museen 
zeitgemäss?» 
SCHAAN: Beim öffentlichen Vortrag im 
SchaancrTaKino ging es einerseits rund um die 
Architektur des Liechtensteinischen Kunstmu 
seums. Auf der anderen Seite standen Fragen 
nach dem heutigen «Innenleben» der Museen- 
weit aus der Sicht des Kulturredaktors Mathias 
Frehner. Seite 7 
Kinder spielen «im 
Rampenlicht» 
SCHAAN: Welch ein Theater im Theater, 
Theater live, lebendig, voller Ideen und Spass - 
das ist die Produktion der «KinderTheater- 
Werkstatt» des TaK, erfunden, einstudiert und 
gespielt von 25 Kindern, die alle, unter der 
Regie von Beatrice Brunhart-Risch und Georg 
Biedermann, mehrere Rollen spielen, singen 
und tanzen. Seite 11 
Schlacht um 
Internet-Geschäft 
WIRTSCHAFT: Eine Woche vor Ablauf des 
Kaufangebots von Vodafone für den deutschen 
Mannesmann-Konzern hat sich der Übernah 
mekampf zwischen den zwei Telekommunika 
tionsunternehmen Zugespitzt. Seite 13 
Langlauf-WC geht in die 
entscheidende Phase 
LANGLAUF: Nach 
einem Unterbruch von 
etwas mehr als zwei 
Wochen wird morgen 
Mittwoch in Trond- 
heim der Langlauf- 
Weltcup fortgesetzt. 
Die Athleten stehen 
vor einem schweren 
Programm, das die 
Liechtensteiner nach 
einem Trainings- 
Neuaufbau in Angriff nehmen. Trainer Emil 
Hoch (Bild) rechnet mit dem Gewinn weiterer 
Weltcup-Punkte. Mit welchen Überlegungen 
der Coach des Langlauf-Teams Liechtenstein in 
die zweite Saisonhälfte geht, schildert er in un 
serem Exklusiv-Interview. Seite 15 
Haider entschuldigt sich 
WIEN/LISSABON: 
Österreich muss mit 
politischer Isolierung 
in der EU rechnen, 
wenn die Freiheitliche 
Partei, (FPÖ) des 
Rechtspopulisten Jörg 
Haider (Bild) an der 
Regierung beteiligt 
wird. Das haben die 
Staats- und Regie 
rungschefs der ande 
ren 14 EU-Staaten beschlossen. Die EU-Staa 
ten würden in einem solchen Fall keine offiziel 
len, bilateralen TVeffen mit Vertretern der öster 
reichischen Regierung mehr abhalten, hiess es 
in einer am Montag veröffentlichten Erklärung 
der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft in 
Lissabon. Seite 24 
Weiterhin Differenzen um 
Konsultativabstimmung 
Meinungsverschiedenheiten zur Vaduzer Konsultativabstimmung halten unvermindert an 
Ist die in Vaduz geplante Kon 
sultativabstimmung gesetzes 
widrig oder gesetzeskonform? 
Diese Frage spaltet die Vorste 
her unseres Landes. In einem 
offenen Brief an Vorsteher Jo 
hannes Kaiser verteidigt Bür 
germeister Karlheinz Ospelt 
erneut sein Vorhaben. Das 
Volksblatt konfrontierte den 
Maurer Vorsteher mit diesem 
Brief. Er reagierte prompt und 
betonte nochmals die Geset 
zeswidrigkeit dieser geplanten 
Abstimmung. Die Regierung 
muss heute am Medienge 
spräch nun endlich Klartext 
sprechen. 
Alexander Batliner 
Die Auseinandersetzung um die 
Konsultativabstimmung in Vaduz 
begann letzten Donnerstag, nach 
dem das Volksblatt Kenntnis von 
einem Regierungsbeschluss vom 1. 
April 1997 erhielten welchem Kon 
sultativabstimmungen untersagt 
wurden. Die Regierung teilte dies 
am 2. April 1997 den Vorstehern al 
ler Gemeinden brieflich mit, indem 
sie schrieb: «Die nach altem Ge 
meindegeselz vorgesehene Mög 
lichkeit, dass der Gemeinderat eine 
ihm zufallende Entscheidungskom 
petenz auf die Gemeindeversamm 
lung Ubertragen kann, ist nach gel 
tender Rechtslage nicht mehr gege 
ben ... Auch die Durchführung ei 
ner Konsultativabstimmung ist in 
solchen Fällen nach geltender 
Rechtslage nicht möglich, da kon 
sultative Volksbefragungen ohne 
entsprechende gesetzliche Grund 
lage als rechtsstaatlich fragwürdig 
abzulehnen sind.>> Auf diese Aussa 
ge der Regierung beriefen sich un 
ter anderem die Vorsteher aus 
Schaan und Mauren, Hansjakob 
Falk und Johannes Kaiser, die des 
halb die in Vaduz anberaumte Ab 
stimmung' als gesetzeswidrig be- 
trachten/DerVaduzer Bürgermeis 
ter Karlheinz Ospelt wehrte sich ge 
gen diese Aussagen seiner Vorste- 
herkollegen und führte aus, dass die 
Konsultativabstimmung in Vaduz 
gesetzeskonform sei. 
Offener Brief 
Gestern nun veröffentlichte Bür 
germeister Karlheinz Ospelt einen 
offenen Brief an den Vorsteher von 
Mauren, Johannes Kaiser. Darin 
verteidigt der Bürgermeister seine 
Sichtweise. Er führt aus: «Die Re 
gierung hat meines Erachtens in 
ihrem Schreiben vom 2. April 1997 
eine wichtige Differenzierung vor 
genommen. Sie hat nämlich festge 
stellt, dass die Durchführung einer 
Konsultativabstimmung in solchen 
Fällen, wo Geschäfte in der Kompe 
tenz des Gemeinderates liegen und 
Gegenstand des Referendums sind, 
nicht möglich ist. Bei der vom Vadu 
zer Gemeinderat beschlossenen 
Meinungsumfrage geht es weder 
um einen Kreditbeschluss im Sinne 
von Artikel 25 Gemeindegesetz 
noch um einen referendumsfähigen 
Gegenstand, sondern um eine reine 
Meinungsäusserung! Ich halte fest: 
Für den Vaduzer Gemeinderat und 
mich ist die Rechtslage zumindest 
offen und vieles spricht dafür, dass 
die Bevölkerung über Meinungs 
umfragen in Form von Konsultativ 
abstimmungen bei der politischen 
Meinungsbildung miteinbezogen 
werden kann, wenn bestimmte Be 
dingungen erfüllt sind.» 
Regierungsbeschluss ist 
bindend 
Das Volksblatt konfrontierte Jo 
hannes Kaiser mit diesem offenen 
Brief des Bürgermeisters. Die Ant 
wort des Maurer Vorstehers Hess 
nicht lange auf sich warten. Er fragt 
in seiner gestrigen Stellungnahme: 
«Sind Regierungsbeschlüsse nicht 
für alle bindend?» Johannes Kaiser 
sieht im diesbezüglichen Regie 
rungsbeschluss keinen Spielraum, 
der auf irgendeine Art Konsultativ 
abstimmungen möglich machen 
könnte. Der Vorsteher von Mauren 
unterstreicht: «Die grosse Aufre 
gung des Vaduzer Bürgermeisters 
scheint ihren Grund zu haben, näm 
lich die Nichtakzeptanz des rechts 
gültigen Regierungsentscheides 
vom 1. April 1997. Dieser Beschluss 
schaffte bei der Interpretationsunsi 
cherheit der Vorsteherkonferenz 
Klarheit . . . Dieser Beschluss der 
Regierung ist schlicht und einfach 
rechtskräftig.» Seite 3 
Ohne Geld 
keine Leistungen 
Der Empfang der DRS-Programme 
in Liechtenstein ist seit Freitag er 
schwert. Betroffen sind vor allem 
Bewohnerinnen und Bewohner, 
welche bisher vom Sender Nendeln 
versorgt wurden. Anstelle der ge 
wohnten Sendungen von DRS I, II 
oder III sind knackende Geräusche 
zu hören. Auch im Auto ist Radio 
DRS im Unterland nur noch er 
schwert oder, je nach Standort, gar 
nicht mehr zu empfangen. Die Ab 
schaltung der DRS Frequenzen ist 
die Reaktion der SRG auf die Ein 
stellung der Zahlungen aus Liech 
tenstein. Trotz Versprechungen habe 
bisher auch keine Nachfolgeverein 
barungen getroffen werden können, 
sq der Tenor aus Bern. Die SRG 
müsse der Swisscom die Nutzung 
der Sender bezahlen. Seite 4 
Bis zu 170 Menschen getötet 
Airbus-Absturz an der Elfenbeinküste: Passagiere aus 23 Ländern an Bord 
NAIROBI: Wenige Minuten nach 
dem Start in Abidjan ist ein kenia 
nisches Flugzeug mit 179 Menschen 
an Bord vor Cöte d'Ivoire (Elfen 
beinküste) ins Meer gestürzt. Bei 
dem Absturz am Sonntagabend ka 
men vermutlich 170 Menschen ums 
Leben. 
1 
Neun hätten überlebt, sagte der 
technische Direktor der Kenya Air 
ways Steve Clarke. Die 168 Passa 
giere und 11 Besatzungsmitglieder 
an Bord.des Airbus A-310 stamm 
ten aus 23 Ländern. Die Absturz 
ursache war zunächst unklar. Die 
Suche nach Überlebenden und To 
ten war nach Angaben der Retter in 
der dunklen, ^nondlosen Nacht sehr 
schwierig. Erst nach mehr als drei 
Stunden hatten Bergungsmann 
schaften Hinweise auf den genauen 
Absturzort gefunden. 
Helikopter mit Suchscheinwer 
fern überflogen in der Nacht und 
am Morgen die Absturzstelle vor 
der Küste des westafrikanischen 
Staates Cöte d'Ivoire. Auf dem Was 
ser trieben Leichen, Wrackteile und 
Kerosin. 
Ein Überlebender sagte nach An 
gaben der Retter, die Maschine sei 
drei Minuten nach dem Start abge 
stürzt. Nach Augenzeugenberichten 
gab es drei laute Explosionen, bevor 
die Maschine ins Meer stürzte. Der 
Sanitäter sagte, der Airbus sei beim 
Aufprall offenbar in tausend Stücke 
zerbrochen. Andere Augenzeugen 
berichteten von «seltsamen Geräu 
schen». Ein Überlebender sagte, das 
Flugzeug habe die Balance nicht 
halten können. Ursprünglich be 
fand sich die Maschine des Fluges 
KQ431 auf dem Weg von Nairobi 
ins nigerianische Lagos. Wegen ei 
nes Wüstensturmes hatte sie jedoch 
nach Abidjan umgeleitet werden 
müssen. Den Rettern zufolge wur 
den acht Überlebende in Booten an 
Land gebracht. Letzte Seite 
Clinton nicht 
in Gefahr 
CHUR: Die Kantonspolizei 
Graubünden hat Vorwürfe ame 
rikanischer Medien zurückge 
wiesen, wonach die Sicherheit 
von US-Präsident Bill Clinton 
während der verbotenen De 
monstration in Davos gefährdet 
gewesen sein soll. Die Sicherheit 
Clintons beim Besuch am Welt 
wirtschaftsforum sei «keinen 
Moment gefährdet» gewesen, 
teilte die Kantonspolizei mit. 
«Wir lassen uns deshalb nicht 
zum Prügelknaben für Seattle 
abstempeln», heisst es in der 
Mitteilung. Nach Polizeiangaben 
waren auch die anderen Teilneh 
mer nie einer Gefahr ausgesetzt.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.