Liechtensteiner VOLKSBLATT
LAND UND LEUTE
Montag, 25. September 2000 7
Einsatz für die Umwelt
Die Gemeinde Schaan lädt zum Umwelttag 2000
Gestern Nachmittag lud
die Umweltkommission
Schaan die Bevölkerung
ein, sich über bereits rea
lisierte und geplante Um
weltprojekte zu informie
ren.
Tamara Frömmelt
Der strahlende Sonntagnach
mittag lockte gestern zahlrei
che Interessierte in den Wasser
park «Walserbündt». Dort
konnte man sich mit Hilfe von
Schautafeln und im Gespräch
mit den Mitgliedern der Um-
weltkommission über diverse
Umweltprojekte der Gemeinde
informieren. Erläutert wurden
folgende Projekte: Die Renatu
rierung von Oberflächengewäs-
sern wie z.B. der kleine Kanal,
das Biotop beim Tennisplatz
und der Wasserpark, der Treff
punkt der Begegnung war und
schon seit drei Jahren die An
wohner erfreut. Ein anderes
Thema war die Lebensraumver-
besscrung des Schaaner Riet,
wo ökologische Ausgleichs
flächen für Lebensraum sorgen.
Die Gemeintie stellt auch For
derungsbeträge zur Verfügung,
die sich pro Objekt auf maxi
mal 7000 Fr. belaufen. Unter
stützt werden unter anderem
Dachbegrünungen, deren posi
tive Aspekte sowohl ökologi
scher als auch ökonomischer
Art sind. Es werden auch
Beiträge zur Finanzierung di
verser Impulsprogramme zum
Und los geht's, sich mit dem Velo über die Umwelt informieren.
Energiesparen geleistet. In die
se Kategorie gehört auch das
Schul- und Gemeinschaftszent-
rum Resch, das mit einer alter
nativen Holzschnitzelfeuerung
und Sonnenkollektoren ausge
stattet ist.
Erwähnenswert ist das
Grundnetzwerk «Allianz in den
Alpen», in welchem sieben
Staaten um das Erreichen fol-
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DER AUSDRUCKSSTARKE ä
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gung, gemeinsam Probleme lö
sen, Kosten sparen, Informati
on und Beratung. Die Gemein
de Schaan ist der einzige liech
tensteinische Teilnehmer in
diesem Bund.
Besichtigungstour
Nach der Begrüssung durch
Werner Frick, Umweltbeauf-..', 1
tragter der Gemeinde Schaan,"?
setzte sich die grosse Gruppe
auf ihre Fahrräder, bereit zum
«Anschauungsunterricht» in
Form einer kleinen Radtour, in
der die verschiedenen Stationen
besichtigt und erklärt werden.
Ein erster Halt erfolgte am
sogenannten Bach «Wäschgra
ba», der früher vernachlässigt,
heute durch verfestigte Bö
schungen und das Festmachen
der Sohle eine schnellere Fliess
geschwindigkeit aufweist. Als
nächster Punkt stand der «Egel
graben» auf dem Programm,
der seit 1998 wieder bewässert
wird und so die wichtige Funk
tion als Entlastung der Kanali
sation innehält. Auch der Gross
kanal der den Kleinkanal be
wässert, konnte betrachtet wer
den. Wie die Wasserversorgung
in Schaan zustande kommt,
wurde im Grundwasserpump-
werfc Wiesen ersichtlich. Drei
Pumpen mit einer Förderleis
tung von 120 Liter pro Sekunde
holen das Grundwasser aus ei
nem 22 Meter tiefen Schacht.
Eine Zukunftsvision bleibt die
Wiederbewässerung der Augrä-
ben.
Ein letzter Stop legte die Tour
beim «Regenbecken Specki»
ein, das die wichtige Funktion
als Transportkanal und der
Wasserreinigung hat. Durch
das 45 Meter lange Kanal
system fliessen bei Regen bis zu
5000 Liter pro Sekunde.
Nach soviel interessanten In
formationen erwies sich eine
Stärkung in der Walserbündt
mit Produkten aus dem biologi
schen Anbau liechtensteini
scher Bauern als sehr ange
nehm.
Helbling macht's möglich
i i
Männermode, die auf Hightech-Textilfasera basiert
Gebhard Wohltuend (rechts) und Daniel Walser waren für die Er
frischung, natürlich aus rein biologischem Anbau, zuständig.
BUCHS: Das leidige Problem
des Winters stellen wohl unter
übel die gut gepolsterten
Jacken dar, welche dem Tra
genden im Freien zu wenig
und in diversen Räumlichkei
ten zuviel Wärme spenden.
Beatrice Herzog
Doch dem Herrenbekleidungs
geschäft Helbling ist es gelun
gen, auch diese Problematik
gemeinsam mit der Textilbran-
che Schoeller in den Griff zu
bekommen. Um die Konsumen
ten von den innovativen Stof
fen zu überzeugen, veranstalte
te Christoph Helbling am ver
gangenen Samstag einen Mode
Aptfro.
Damit sich die Interessierten
selbst vom ausgezeichneten
Komfort des innovativen Ge
webes beeindrucken lassen
konnten, durften die Besucher
unter der Leitung von Dagmar
Signer (von der Firma Schoel
ler) und Peter Büchel (vom Her
renbekleidungsgeschäft Helb
ling) einen Test durchführen.
Dabei durften die Teilnehmer
zwei verschiedene Handschuhe
anziehen und beide Hände
gleichzeitig in ein Fach legen,
welches durch zwei Lampen zu
je 50 Grad Celsius bestrahlt
wurde. Auf der anderen Seite
befand sich wiederum eine Öff
nung, welche mit Trockeneis
gefüllt war und eine Tempera
tur zwischen -50 bis 60 Grad
Celsius aufwies.
Die Kunden bestätigten, dass
der - Handschuh, welcher mit
dem Gewebe der Firma Schoel
ler ausgestattet war, für einen
wesentlich besseren Temperatu
rausgleich sorgte, als der her
kömmliche. Frau Signer erklär
te den verblüfften Testpersonen,
dass der Weg von der Schoeller
Firma aus Sevelen über Paris
zum Herrenmodegeschäft Helb
ling nach Buchs führe.
Sie zeigte auf, dass durch ihr
neuartiges Gewebe namens
«Schoeller ComforTemp» ein
aktiver Ausgleich von extre
men Temperaturschwankungen
stattfindet. Weiterhin betonte
sie, dass die Firma Schoeller
gänzlich dem Leitsatz folge
«Function goes fashion and
fashion follows funetion».
Auch Peter Büchel bestätigte,
dass das Herrenbekleidungsge
schäft Helbling mit dieser Phi
losophie vollends übereinstim
me und sie die neue Errungen
schaft, nämlich das Hightech -
Gewebe der Schoeller Textil AG
schon erfolgreich in den neuen
Winteijacken integriert haben.
Christoph Helbling testet zusammen mit Dagmar Signer von der
Schoeller Textil AG in Sevelen und seiner Frau Regula (rechts) die
Ifolierkrafi eines Stoffes.
Leserbriefe
Spreng-Satz mit
Folgen
Das habe ich immer schon
vermutet: Meinungsfreiheit
tut nur auf dem Gesetzblatt
bestehen. In Tat und Wahr
heit wird beinahe jede sachli
che Kritik auf beleidigende
Art und Weise in den Sumpf
gepflügt und abgeblockt. So
hat sich denn jeder Parla
mentarier mit seiner Äusse
rung zum paradoxen Beispiel
Sprengers Kritik geoutet.
Sabine Bockmühl, Triesen
Weisse Schafe
Sei es auf Druck von aussen,
sei es aus eigener Erkenntnis
werden Gesetze veifasst und
in Kraft gesetzt, wie bestimm
te abträgliche Vorkommnisse
verhindert oder strafbar ge
macht werden sollen. Gemäss
Zeitungsnotizen sollen aber
eben diese Taten, wenn sie
vor Inkrafttreten dieser Geset
ze verübt werden, weisse
Schafe sein. Es kommt also
nur auf den Zeitpunkt an, an
welchem etwas geschieht,
nicht auf gut oder böse.
Herta Batliner, Vaduz
Wasserstoff
ersetzt Öl
Für den informativen Beitrag
von Roland A. Jansen, Direk
tor der LLB Fondsleitung AG,
im Vaterland vom 23. Sep
tember 2000 möchten wir
bestens danken. Mit Herrn
Jansen sind wir uns einig, der
Energieträger Wasserstoff
kann und soll die fossile
Energie wie Erdöl und Erdgas
ersetzen. Sollte dies nicht nur
ein Wunschdenken sein, muss
jedoch noch ein Umdetiken
erfolgen. Richtigerweise wird
im Artikel von Herrn Jansen
darauf hingewiesen, dass das
Arbeitsgas Wasserstoff nur
ein Energieträger ist. Er wird
z. B. unter Aufwand an Ener
gie aus der Energie Erdgas
CH 4 unter Abgabe von C0 2
gewonnen. Zusätzlich braucht
es Energie, um das Wasser
stoff Gas zu speichern, sei es
flüssig bei extrem kalten Tem
peraturen oder als Metall Hy
drid. Auch Herr Janseti ist
sich sicher bewusst, dass dies
nur für die heutigen Prototy
pen Sinn macht. In Zukunft
muss das Arbeitsgas Wasser-
stoff mit Hilfe der Solartech
nik hergestellt werden, dabei
stossen wir, beim heutigen
üblichen Energieverbrauch,
auf Machbarkeitsprobleme.
Dazu ein Zahlenbeispiel. Die
Durchschnitts-FL-Familie
verbraucht heute etwa 50 000
kWh Energie pro Jahr, dies
entspricht in etwa der Energie
vaji 400 römischen Galeeren
Ruderer. Davon werden 50 %
fiir Wärme, 40 % für die Mo
bilität, 10 % fiir Licht und
Kochen verbraucht. Um diese
Energie über den Energieträ
ger Solar-Wasserstoff zur Ver
fügung zu stellen, wären rund
700 bis 2000 m 1 Solarzellen
pro Familie notwendig. Es wä
re ein Leichtes, dieseti Ener
gieverbrauch, ohne Komfort
einbussen, auf ein Fünftel zu
senken. Bis jetzt konnten wir
wählen, wieviel Energie wir:
- aus dem Femen Osten und
Russland importieren
- vom lokalen Förster und der
direkten Sonnenenergie beziehen
- oder ganz einfach und sim
pel einsparen wollen.
Es ist auch weiterhin unsere
Entscheidung, entweder über
lassen wir unsere Energiever
sorgung dem Grosskapital
oder macheti wir uns se/ber
darüber Gedanken.
Hansniedi Neyer, Triesen