I
Liechtensteiner VOLKSBLATT
WIRTSCHAFT
Samstag, 23. September 2000 1 7
'-&&P
VP BANK FONDSLEITUNG AG
9490 Vaduz • Schmedgass 6
Geldmarktfonds
VP Bank Geldmarktfonds
Schweizer Franken
Euro
US-Dollar
Obllgationenfonds
VP Bank Obllgationenfonds
Schweizer Franken
Euro
US-Dollar
Aktienfonds
VP Bank Aktienfonds
Schweiz
Euroland
USA
Japan
Gemischte Fonds
CHF
EUR
USD
1'040.—
1*065.41
1'214.95
CHF 983.12
EUR 997.02
USD 1'044.21
CHF - 1*174.18
EUR 1'293.07
USD 1'095.20
JPY 85*552
VP Bank Anlagezielfonds für Stiftungen
Schweizer Franken
Euro
CHF
EUR
989.55
1*015.54
Ausgabe-'/Rücknahmepreise per 22.9.2000
'plus Kommission
VP Bank Fonds - Die einzige Alternative
Gerne stehen Ihnen die Kundenbetreuer der VP Bank
unter der Telefonnummer +423 / 235 66 55 für
Fragen zur Verfügung.
Wechselkurse
22.9.2000
Noten
Kaut
Verkauf
USD
1.682
1.782
GBP
2.470
2.610
DEM
76.770
79.838
ATS
10.911
11.347
Oeviisn
Kauf
Verkauf
EUR
1.518
1.541
Profitieren Sie von unseren günstigen Wechselkursen
am VP Bancomat:
DEM 78.815
ATS 11.202
Edelmetallprelse
20.9.2000
Gold
Gold
Silber
Kauf Verkauf
1kg CHF 15 284.— 15 534.—
1 Unze USD 270.55 273.60
1 kg CHF 268.10 283.10
VERWALTUNGS- UND
PRIVAT-BANK AG
0490 Vaduz • Im Zentrum ■ Tel. 4423/235 66 SS
VP Bank Fondssparkonto
Schweizer Franken
5%
Euro
6%
US Dollar
8%
Japanische Yen
2%
Festgeldanlagen in CHF
22.9.2000
Mindestbetrag CHF 100 000.—
Laufzeit 3 Monate
21/2%
Laufzeit 6 Monate
2 3/4 %
Laufzeit 12 Monate
23/4%
Kontoauswahl
Sparkonto CHF
13/8%
Jugendsparkonto CHF
2 %
Alterssparkonto CHF
15/8%
Euro-Konto
11/2%
Kassenobliaationen
Mindeststückelung CHF 1000.—
2 Jahre 31/2%
7 Jahre
4 %
3 Jahre 35/8%
8 Jahre
4 %
4 Jahre 33/4%
9 Jahre
4 %
5 Jahre 33/4%
10 Jahre
4 %
6 Jahre 4 %.
„VP Bank Titel"
22.9.2000 (16.00 h)
VP Bank-Inhaber
CHF
352.—
VP Bank-Namen
CHF
33.50 G
Neue Zähne für den Tiger
Zweite Runde der Fachtagung zum Thema Finaiizdienstleistungen der IAP in Gaflei
Während es vorgestern
um philosophische Be
trachtungen zu Freiheit,
Verantwortung und
Grundrechte des Men
schen ging, kamen ges
tern anlässlich der Fach
tagung «Finanzdienstleis
tungen im Spannungs
feld zwischen Privatsphä
re und Gemeinwohl» der
Internationalen Akademie
für Philosophie in Gaflei
Fakten auf den Tisch.
Erich Walter de Meijer
Den Vorsitz hatte Dr. Julian
Mahari, Unternehmensberater
aus Davos, inne - nach einer
kurzen Begrüssung gab er das
Wort gleich an Brian Bruh aus
Washington. Er ist ein erfahre
ner Mann in Sachen Finanzkri-
minalität und in einschlägigen
Kreisen auch ein gefürchteter
Mann. Er bricht den Stab fiir
mehr Transparenz, wenn inter
nationale Finanzgeschäfte ab
gewickelt werden. «Der Staat
soll und muss teilhaben am In-
formationsfluss zwischen den
Banken, zwischen dem Kunden
und den Banken», fordert der
Dr. Julian Mahari (links) im Gespräch mit Referent Brian Bruh aus den USA. Dieser brachte ein
Stück Mahagoniholz mit, mit dem der berüchtigte Noriega seinerzeit seine Klientel einschüchterte und
bedrohte. «Auch damit kann man Geld machen ...», meinte Bruh.
Sieht neue Aufgaben für die
Branche: Dr. Ulrich Immler. .
Amerikaner. Diesbezüglich lob
te er die Vereinigten Staaten in
den höchsten Tönen - was
hierzulande ungewöhnlich sei,
sei in den USA völlig normal.
Leute hätten dann Angst vor
Zuständen wie in Orwells
«1984» - diese'Angst ist aber
unbegründet. «Man geht nur so
weit, wie man gehen muss.»
Brian Bruh sähe es gerne, wenn
eine schlagkräftige internatio
nale Finanzüberwachungstruppe
-zustande käme, die wirklich gut
ausgebildet und trainiert ist -
diese würde dann auch mit
den Banken zusammenarbei
ten.
Kritik am Amerikaner
.. Die Argumente von Brian
Bruh ernteten off records zum
Ireä herbe Kritik - die USA soll-
|eii endlich aufhören damit,
£icfi als Weltpolizei zu fühlen,
liess es off records - und eini-
der Tagungsteilnehmer
änten, dass man nicht ernst
iah davon ausgehen kann,
dass sich die Wünsche von
lerrn Bruh auch erfüllen wer-
iefi.
Ganz dem Stiftungswesen
«In den USA nimmt man es jjwiflmete sich Professor Helmut
auch nicht persönlich, wenn * '
man kritisiert wird. Die Men
schen fühlen sich nicht unwohl
dabei. Es gibt in Amerika auch
ein Bankgeheimnis, nur eben
kein totales. Wenn es aufge
weicht werden muss bei be-
Anheier von der London
püchool of Economies. Stiftun
gen seien ein wichtiges Regula
tiv^ in unserer Gesellschaft,
^ndnte er - «und es gibt sie
JzeHntausendfach auf der
Iganzen Welt, wobei die ameri-
gründeten Verdachtsmomen-. skapischen Stiftungen eine an-
ten, dann wird es eben aufge
weicht. So einfach ist das.» Urjd
er versichert: «Wenn ein Land
ein totales Bankgeheimnis ha
ben möchte, dann soll es das
haben. Nur: Dann können wir
mit diesem Land keine Ge
schäfte mehr machen.» Die
Grenzen seien offen wie nie zu
vor, und in der Geschäftswelt
gäbe es gar keine Grenzen
mehr. Da brauchte man Regu
lative - und damit diese zum
Tragen kommen, müssten Bar
rieren entfernt werden. D|e
idere, viel ältere Tradition ha
lben wie die europäischen. Die
'europäischen Stiftungen sind
^operativ.» Stiftungen seien
Jheüte ungemein populär, «sie
|erl?ben geradezu eine Renais
sance, obwohl die goldenen
$Zeiten sicher vorbei sind. Stif-
ttuqgen sagen auch viel aus
liber den Zustand einer Gesell-
Ächaft, über deren Verantwor-
Jtungsbewusstsein. Sie regulie
ren die Politik, und dafür brau
chen wir sie auch.» Stiftungen
werden aber, so ist Helmut k.
Anheier überzeugt, fiir die Zu
kunft noch viel Positives be
wirken.»
Den letzten Vortrag vor dem
Mittagessen hielt Dr. Ulrich
Immler, Vorsitzender der Ge
schäftsleitung der Graubünd-
ner Kantonalbank. Sein Thema:
«Neue Anforderungen an den
Beruf des Finanzdienstleisters:
Klugheit, Sorgfalt und sozial
politisches Urteilsvermögen».
Der Finanzdienstleister sieht
sich heute grossen Herausfor
derungen gegenüber. Um diese
zu bewältigen, müsste er heute
wirklich klug sein und klug
agieren. «Die Grundvorausset
zung für saubere Arbeit ist In
tegrität und Verlässlichkeit im
Heisse Diskussionen in Gqflei: Ethik, Moral und gesellschqftliche
Verpflichtungen kamen ebenso zur Sprache wie kühle Fakten.
Dr. Heinz Frommelt verspricht
neue Initiativen.
Wort. Dass Geld angeblich
nicht stinkt, hat keine Bedeu
tung.» Wenn es stinke, dann
müsse man das bemerken. Der
Finanzdienstleister muss erken
nen, ob das Geld, mit dem er
Geschäfte macht, gutes Geld
oder schlechtes Geld ist. Die
Schweiz habe in Sachen Geld
wäsche bitteres Lehrgeld be
zahlen müsse - mit der Folge,
dass der Banker von heute
nicht mehr nur die Gesetze be
achten muss. «Der Banker muss
erkennen, dass seine Leistun
gen in einem grösseren Zusam
menhang gesehen werden müs
sen.» Deshalb müsste sich der
Finanzdienstleister fort
während trainieren in Klugheit,
Sorgfalt und gesamtgesell
schaftlichem Bewusstsein.
Nach der Mittagspause stan
den noch zwei weitere Referate
auf dem Programm. Regie
rungsrat Dr. Heinz Frommelt
hielt einen flammenden Appell
und versicherte, dass der «Ti
ger» mit neuen Zähnen ausge
stattet werde. Das heisst: «Wir
werden Reformieren und dabei
das Beste herhalten und aus-
(Bilder: de Meijer)
bauen. Liechtenstein steht un
ter Druck - wir sehen uns der
grössten Bedrohung seit dem
Zweiten Weltkrieg ausgesetzt.
Wir müssen Geldwäsche mit al
ler Kraft verhindern. Wir wer
den die Rahmenbedingungen
dafür schaffen. Denn wer sol
che Verbrechen zulässt, der
bricht nicht nur ein Gesetz,
sondern schadet dem ganzen
Land und seinen Menschen. Sie
können sich darauf verlassen:
Wir werden effizient arbeiten.
Wir werden neue Richter und
Staatsanwälte einsetzen. Wir
installieren eine Wirtschaftspo
lizei. Wir werden neue Instan
zen schaffen, wir werden Per
sonal aufstocken und somit ei
nen «Financial Intelligence
Unit» schaffen. Bisher herrschte
trügerische Gelassenheit. Das
wird nicht länger so bleiben»,
versichert Dr. Heinz Frommelt.
Man wird initiativ
Man würde neue Bedrohun
gen nicht länger zulassen.
Frommelt forderte alle Anwe
senden und somit die gesamte
Finanzdienstleistungs-Branche
dazu auf, mitzuarbeiten. Den
Vorwurf, er würde mit seinen
Worten die Rechtsanwalts- und
Treuhänderriege Liechtensteins
«vernaderern», wies er zurück:
«Wenn Sie das glauben, dann
haben Sie mich falsch verstan
den. Die Branche ist im Grossen
und Ganzen sauber, aber gegen
die schwarzen Schafe müssen
wir vorgehen. Wir müssen -
und damit meine ich Sie und
mich - die Spreu vom Weizen
trennen.»
Karel Lannoo, der Direktor
des Center for European Policy
Studies in Brüssel, hielt das
letzte Referat der Tagung zum
Thema «A profile for Liechten
stein as a finacial place»
Prof. Helmut Anheier: *Stiftun
gen sind ein Regulativ.»