Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Samstag, 23. September 2000 1 5 
Ein Feuerwerk der Kulturen 
Simon Biedermann aus Mauren reiste mit Up with People durch die Welt 
Farben, Gesichter und 
über hundert verschiede 
ne Hoffnungen und Träu 
me - Up with People ist 
mehr als nur eine Show. 
Denn wenn junge Men 
schen aus der ganzen 
Welt zusammen singen, 
tanzen und musizieren 
entsteht etwas Einmali 
ges. Simon Biedermann 
aus Mauren tourte ein 
Jahr von einem Land zum 
nächsten. Seine Erinne 
rungen an Up with People 
sind ein Geschenk fürs 
Leben. 
Janine Köpßi 
«Zusammen werden wir mehr 
sein, als nur eine Erinnerung», 
heisst es im Song «We Will <B>». 
Simon Biedermann blättert in 
seinem Up with People-Jahr- 
buch. Junge Leute aus 25 Na 
tionen grinsen auf den vielen 
Fotos und scheinen eine Menge 
Spass zu haben. Sie halten sich, 
sie singen und tanzen, sie ma 
chen alles gemeinsam. «Einan 
der und die unterschiedlichen 
Kulturen kennenzulernen, ist 
das Wichtigste bei Up with 
People. Wir wären 150 Leute in 
unserem Cast und ich könnte 
über jeden der Gruppe eine 
kleine Geschichte erzählen», 
meint Simon und schaut etwas 
traurig auf die fröhlichen Bil- 
Up with People schlägt Brücken 
zwischen allen Kontinenten. 
der. Die Monate voller Musik 
und Weltoffenheit waren zu 
schön. Viel geschlafen hat die 
international besetzte Truppe 
zwar nicht, doch die gewonne 
nen Eindrücke sind für alle un- 
vergesslich. 
Der Rhythmus der Welt 
Seit 1968 reisen jedes Jahr 
fünf Up with People-Gruppen 
Simon Biedermann aus Mauren (Dritter von links):«Einander und die unterschiedlichen Kulturen kennenzulernen, ist das Wichtigste bei Up with People. Wir waren 150 
Leute in unserem Cast und ich könnte über jeden der Gruppe eine kleine Geschichte erzältlen.» 
rund um den Globus. 18- bis 
25-Jährige aus den verschie 
densten Nationen werben für 
ihre Idee, zwischen den Men 
schen aller Kontinente Brücken 
zu schlagen und Grenzen zu 
überwinden. Die Musik und der 
Rhythmus der Welt verbinden 
sie trotz unterschiedlichster 
Herkunft. Ihre schwungvollen 
Darbietungen berührten und 
begeisterten in den letzten 30 
Jahren die Menschen in über 
6 500 Städten, in rund 60 Län 
dern, darunter auch China, 
Russland, Australien, Irland 
und Liechtenstein. Die jungen 
Künstler sprechen eine Spra 
che, die jeder versteht. «Die Re 
aktionen im Publikum waren 
immer super. Es kam manch 
mal sogar zu Tränen», erzählt 
Simon von seinen Bühnener 
lebnissen. 
Abwechslung ist das Bes 
te 
Seine Familie hat immer 
Gaststudenten bei sich aufge 
nommen. Er ist geradezu mit 
Up with People aufgewachsen 
und für ihn war immer klar, 
dass er auch einmal von Land 
zu Land reisen will, zusammen 
mit vielen internationalen 
Freunden. Der junge Unterlän 
der schloss seine Lehre ab und 
bewarb sich für das multikultu 
relle Bildungsprogramm. Kurze 
Zeit später - im Sommer 1997 
- stand er auf einem Tennis 
platz in Denver, Colorado und 
blickte in hunderte namenlose 
Gesichter. «Bevor sie die insge 
samt 450 Leute in die verschie 
denen Casts einteilten, stand 
das Proben der Show auf dem 
Programm.» Simon schnappte 
sich zunächst die Rolle als Bas- 1 
sist, im Laufe der Tournee^ 
mischte er auch das Licht, ' 
spielte Theater, machte, was 
ihm gerade taugte. «Die Ab 
wechslung war das Beste», sagt 
der angehende Maschinentech 
niker und lacht. 
Tatsächlich verläuft bei Up 
with People kein Tag wie der 
andere: USA, Schweden, Däne 
mark, Deutschland, Kanada, in 
jeder Stadt eine neue Gastfami 
lie, verschiedene Kulturen - die 
VMtreise ist ein Abenteuer. Es 
ist nicht immer leicht, die Stra 
pazen sind oft gross. «Die läng 
sten Busfahrten dauerten 18 bis 
20 Stunden», erinnert sich Si 
mon. Doch Hand in Hand ge 
hen die jungen Frauen und 
Männer durch dick und dünn, 
denn gemeinsam sind sie stark. 
«Community Service» 
Wo Up with People auf 
taucht, scheint ein bisschen 
mehr die Sonne als anderswo. 
Die Gruppe strahlt Harmonie 
und Fröhlichkeit aus, und wenn 
die jungen Leute samt ihren In 
Viel geschlafen haben Simon und seine Freunde nicht. Doch wenn sie nur eine Viertelstunde Zeit hat 
ten, legten sie sich hin und dösten eine Runde. 
strumenten ein Altersheim oder 
ein Behindertenzentrum besu 
chen, ist die Freude der dort le 
benden Menschen einfach rie 
sig. 
Der «Corrtmunity Service» ist 
ein wichtiger Punkt im Up with 
People-Programm. Die Teilneh 
mer arbeiten in Einrichtungen 
für Obdachlose, sie helfen bei 
Umweltschutzprojekten oder 
besuchen Kinderheime. «Die 
Erfahrungen, die du während 
dieses Jahres machst, nimmt 
dir niemand, sie bleiben dein 
ganzes Leben», erklärt der 24- 
jährige Maurer. 
Up with People hinterlässt 
Spuren. Bei der letzten Auf 
führung im Sommer 1998 stan 
den Simon und seine Freunde 
auf der Bühne und haben nur 
noch geweint. Sie waren das 
ganze Jahr so gut wie täglich 
zusammen, niemand konnte 
sich nun vorstellen, wieder al 
leine in sein Land zurückzu 
kehren. «Es war, als ob ich in 
ein Loch fallen würde.» Aber 
Simon weiss, dass er Tiffany 
aus Montana, Metaferria aus 
Äthiopien, Mutsumi aus Japan 
und alle anderen an der 
«Reunion» in zwei Jahren wie 
dersehen wird, denn in einem 
ihrer Gruppensongs heisst es: 
«When tomorrow comes, to- 
gether, we'll be there.» («Wenn 
Morgen kommt, werden wir zu 
sammen dort sein.») 
Die Welt auf einen Blick}» 
Up with People kommt mit einer neuen Show nach Feltikirch 
m • * 
«A Common Beat» heisst die 
neuste Show von Up. with Peop 
le. Am Donnerstag, den 28. 
September ab 20 Uhr verwan 
deln über 100 junge Darsteller 
aus zwei Dutzend Nationen 
die Bühne im Montforthaus 
Feldkirch in einen Schauplatz 
der Kulturen dieser Welt. 
«Es gibt Grenzen, doch wenn 
wir genau hinhören, können 
wir einen gemeinsamen Takt - 
einen common beat - hören.» 
Die Show zeigt die Unterschie 
de und Gemeinsamkeiten der 
verschiedenen Kulturen. In ei 
nem unvergleichlichen Feuer 
werk aus Musik, Tanz und Ge 
sang überwindet «A Common 
Beat» alle Grenzen. Die grund 
legende Botschaft ist die glei 
che, wie vor über 30 Jahren. Up 
with People will zwischen den 
Menschen aller Kontinente 
Brücken schlagen. Die Show 
überzeugt mit überwältigender, 
origineller Musik, äusserst ge 
schmackvollen Kostümen und 
einem hervorragenden Büh 
nenbild. Europa, Afrika, Asien 
und Amerika - jede dieser gros 
sen Volksgruppen hat andere 
Ausdrucksweisen durch Gesten 
und Musik. Doch sie stellen 
fest, dass sie etwas Gemeinsa 
mes haben, den gleichen 
Grundrhythmus, ähnliche Mu 
siknoten, eine Weltsprache, a 
common beat. Die Musik ist 
ebenso mitreissend wie ein 
dringlich: Chor, Solisten und 
die auf der Bühne positionierte 
Band verbreiten Broadway- 
Stimmung. Die Show ist ein se 
henswertes Spektakel für die 
ganze Familie. Kartenvorver-, 
kauf: Kartenbüro Montfort 
haus, Tel. 0043 5522 76001 
3110. 
Wer will Gastfamilie sein? 
Up with People ist ein multi 
kulturelles Bildungsprogramm. 
Während einer einjährigen 
Welttournee leben die Teilneh 
mer in jeder Stadt, die sie besu 
chen, in privaten Gastfamilien. 
Gastfamilie zu sein, gibt Gele 
genheit, mit Menschen völlig 
verschiedener Herkunft zu leben 
und , von ihnen zu lernen. Up 
with People ist vom 26. bis 29. 
September, also für drei Nächte, 
in Feldkirch. Wenn Familien aus 
Liechtenstein und Umgebung 
diesq Gelegenheit nutzen möch 
ten, jemanden aus einem ande 
ren Land oder aus einer 
deutsch-sprachigen Region auf 
zunehmen, können sie sich an 
d^s Up with People-Vorberei- 
tungsteam wenden (Tel. 0043 
5^22, 711417). Als Dankeschön 
erhalten Gastfamilien zwei Frei 
karten für die Show. 

In der neuen Show von Up with People präsentiert jede Kultur ih 
re Musik und ihre speziellen Rhythmen. (Bild: UwP)
	        

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