Liechtensteiner VOLKSBLATT
KULTUR
Freitag, 22. September 2000 1 5
Musik «Aus der Neuen Welt»
Das Symphonische Orchester Liechtenstein SOL in der Reihe «Vaduzer Konzerte»
Die Konzertsaison des TaK
geht am Freitag, den 29.
September um 20 Uhr im
Vaduzer-Saal weiter.
Diesmal gestalten das
Programm nicht weit ge
reiste Gäste, sondern Mu
sikerinnen und Musiker
aus der Region: Unter der
Leitung von Albert From
melt spielt das Symphoni
sche Orchester Liechten
stein SOL Werke von
Brahms und Dvorak.
Gemeinsam mit einigen Musi
kerkollegen gründete der Diri
gent Albert Frommelt 1988 das
Ensemble, das sich nach und
nach auch grosse Werke der
Musikliteratur erarbeitete. Be
reits in den letzten Spielzeiten
wirkte das Symphonische Or
chester Liechtenstein SOL in
der TaK-Konzertreihe mit.
Auch diesmal steht eine reiz
volle Kombination auf dem
Programm: Vor Dvoräks 9. Sin
fonie «Aus der Neuen Welt» er
klingt das Klavierkonzert Nr. 1
von Johannes Brahms. Bei die
sem Werk wird Jürg Hansel
mann, der auch ausserhalb
Liechtensteins wohl bekannte
Pianist, den Solopart überneh
men.
Johannes Brahms, der Nord
deutsche mit Wohnsitz in Wien,
und der aus einem kleinen
Unter der Leitung von Albert Frommelt spielt das Symphonische Orchester Liechtenstein Werke von Brahms und Dvorak. (Bild: TaK)
böhmischen Dorf stammende
Antonin Dvoräk kannten sich
persönlich, beide schätzten die
Kompositionen des jeweils an
deren. Was als gegenseitige
Hochachtung begonnen hatte,
wurde rasch zu einer engen
Freundschaft mit regem Brief
wechsel.
In den Werken, die das Sym
phonische Orchester Liechten
stein SOL auf sein Programm
gesetzt hat, setzen sich beide
Komponisten mit etwas Neuem
auseinander. Brahms' erstes
Klavierkonzert, das 1859 in
Hannover uraufgeführt wurde,
bot dem Publikum ein damals
noch ungewohntes Klangerleb
nis. Das Orchester bildet mehr
als einen Rahmen für den an
spruchsvollen Solopart, es wird
vielmehr zum gleichberechtig
ten Mitspieler. Diese enge Part
nerschaft gründet wohl auch
darin, dass Brahms sein Werk
ursprünglich als Sonate für
zwei Klaviere begonnen hatte.
«Unter der Hand» wurde es
schliesslich zu einer Kompositi
on für Klavier und Orchester,
ein Konzert mit sinfonischen
Zügen. Auch Antonfn Dvoräk
beschäftigt sich in seiner 9.
Sinfonie mit Neuem. Der Kom
ponist war seit 1892 Direktor
des National Conservatory of
Music in New York. In seiner
nur ein Jahr später als Opus 95
in New York uraufgef^hrten
Sinfonie spiegelt sich die
Klangwelt Nordamerikas wie
der, die Dvorak aus vielen Ein
zelströmungen zusammensetzt
und zu einem harmonischen
Ganzen verbindet. Unter dem
Beinamen «Aus der Neuen
Welt», den Dvoräk selbst seiner
Sinfonie gab, trat das Werk
rasch seinen Siegeszug durch
die Konzertsäle an.
Noch gibt es Karten für das
Konzert des Symphonischen
Orchesters Liechtenstein SOL.
Der TaK-Vorverkauf in der Re
berastrasse 10, Schaan, hat
montags bis freitags von 10 bis
12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr
geöffnet. Telefon: (00423)237
59 69, Fax: (00423) 237 59 61.
Die Abendkasse im Vaduzer-
Saal öffnet um 19 Uhr, eine
Stunde vor Beginn des Kon
zerts. (TaK)
Zeitgenössisches Stück aus Russland
Uraufführung im Theater KOSMOS von «Ich gehe fort» von Alexej Slapovskij
Das Bregenzer Theater meldet
sich nach der Sommerpause
mit einem zeitgenössischen
Stück aus Russland zurück
und präsentiert zum zweiten
Mal seit seiner Gründung eine
Uraufführung: Am 28. Sep
tember hat das Stück «Ich ge
he fort» von Alexej Slapovskij
auf der Hinterbühne des Bre
genzer Festspielhauses Pre
miere. Ausserdem ist das
Theater KOSMOS jetzt auch im
Internet präsent.
Zum erstenmal produziert das
Theater KOSMOS das Stück ei
nes russischen Schriftstellers.
Der 43-jährige Alexej Slapovs
kij gewann 1994 mit «Das
Kirschgärtchen» den Europäi
schen Dramatiker-Wettbewerb
und gilt als einer der interes
santesten russischen Dramati
ker der jüngeren Generation.
Gramov, der Held in «Ich gehe
fort», ist vielleicht der Russe
schlechthin, von Sehnsucht
nach der Ferne gepackt und
doch unfähig, sich von Ge
wohntem zu lösen. Er erzählt
und erfindet Geschichten, hat
feste Beziehungen, bleibt allein
und ratlos, ist nicht gut, nicht
schlecht. Er ist einer, dessen Le
ben sich zwischen absurder
Nostalgie und Tschechowscher
Melancholie verkeilt.
Hubert Dragaschnig insze
niert diese exzentrische Komö
die in einem Bühnenbild der
Französin Vanessa Achilles. Die
Lichtgestaltung entwickelt Mar
kus Holdermann, die Kostüme
stammen von Heike Huber und
die Musik zu «Ich gehe fort»
komponierte Andreas Schrei
ber. Neben Uwe Achilles (KOS
MOS Besuchern aus der Pro
duktion «Fitzfinger, ab geht er»
bekannt), der die Hauptrolle in
Slapovskijs Komödie spielt,
sind zum Teil neue Gesichter
auf der Hinterbühne des Bre-,
genzer Festspiel- und
Kongresshauses zu sehen: Ulri
ke Tscharre aus Stuttgart, Peach
Hottinger und Otto Edelmann
aus Zürich, Berenice Pähl und
Bernhard Majcen aus Wien, Ga
briele Graf und Uli Zentner aus
München und Vera Schweiger
aus St. Gallen.
www.theaterkosmos.at
Eintrittskarten für das Thea
ter KOSMOS sind ab sofort
nicht nur in den üblichen Vor
verkäufsstellen erhältlich,
sondern auch direkt per Inter
net; Die neue Homepage des
Theaters (www.theaterkos-
mos.at) bietet neben dem Re
servierungsservice ausführli
che Informationen über den
gesamten Spielplan, die ein
zeihen Stücke, Autoren, Lea
ding Teams und Ensembles.
Im Archiv gibt's Informatio
nen zu abgespielten Produk
tionen, und per e-mail kann
direkt Kontakt mit dem Thea
ter KOSMOS aufgenommen
werden.
KOSMOS-Extras
Auch die Produktion «Ich ge
he fort» wird von einem Rah
menprogramm begleitet, das
unter anderem ein Werkstattge
spräch über das Stück, einen
Vortrag mit Mag. Gerhard
Mangott über die aktuelle Si
tuation in Russland nach der
Unibruchzeit und eine Lesung
mit jungen Autoren beinhaltet.
Erster Programmpunkt der
KOSMOS-Extras ist die Eröff
nung der Ausstellung «Zwi
schenstationen» mit Werken
von Martina Hubner am 27.9.
um 19 Uhr im Foyer des Theater
KOSMOS.
Kartenvorverkauf: Bregenz-
Tourismus: Telefon 0043/5574/
4959-0 (Online: www.theater-
kosmos.at, per E-Mail: office®
theaterkosmos.at), Abendkasse
ab 19 Uhr, Telefon 0043/5574/
44034.
Ermässigte
Sprachkurse
• *•*. p
SCHAAN: Unsere Welt wird j
zusehends kleiner, rbedenkt'
man, dass auch' grosse Di- :
stanzen in immer <;:kfiizeren •>
Zeitabschnitten zu' überwin-'
den sind. Was aber nfttzt die
Interessanteste Destination,:
wenn man sich sprachlich <
nicht mitteilen kann? Schon.
im September beginnen ein
zelne Sprachkurse. Dieses Se
mester werden, langjährige
Besucher fiir ihre Treue be
lohnt und neuen' Teilneh
menden derEinstieg'«glusch-
tig» gemacht Wenn ein
Sprachkurs gebucht und der
Kursbeitrag bis 28. Septem- •
ber einbezahlt wird, : können •
zehn Prozent .abgezogen
werden. Infojinatiohen und
, Anmeldung btf <lerErwach-
senenbiliiiing.Stein-Egertain
Schaala, Telefon 232 48 22. Ä
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A? i <>*»*£*&«* j.
Lieder- und Arienabend auf der Schattenburg
Konzert mit Rudolf Gabriel, Bassbariton, und Jean Lemaire, Klavier
FELDKIRCH: Im Rittersaal der
Schattenburg, Feldkirch, wer
den am Montag, dem.25. Sep
tember, mit Beginn um 20.30
Uhr, zwei hochkarätige Künst
ler einen Lieder- und Arien
abend mit dem Titel »Auf der
Heide blüh'n die letzten Ro
sen», gestalten.
Dr. Emma Hahn
Seit frühester Jugend schon
lebt der Klaviervirtuose Jean
Lemaire im Fürstentum Liech
tenstein. Als Abschluss seiner
Studien an der Hochschule Mo
zarteum in Salzburg erwarb er
das «Konzertdiplom» und da
nach bei Meister Eduardo Ver-
celli in Neuchatel das «Diplome
de virtuosit6 und begleitete
seither viele namhafte interna
tional berühmte Sängerinnen
und Sänger bei ihren Auftritten
in Europa, USA, Mexiko und
Japan. Gemeinsam mit dem
Bassbariton Rudolf Gabriel,
Vandans Vorarlberg, gestaltete
er eine Lied-CD, die am 1. 5.
2000 in Feldkirch präsentiert
wurde.
Der Bassbariton Rudolf Ga
briel, der ebenfalls auf eine
lange Liste von Auftritten ver
weisen kann, wird nun in Be
gleitung von Jean Lemaire aus
gewählt schöne Lieder und Ari
en vortragen. Als Veranstalter
fungiert das Kulturreferat der
Stadt Feldkirch und Eintritts- 1
karten sind im Vorverkauf er
hältlich im Kartenbüro Mont-
forthaus (Tel. 0043/5522-
76001-3110 oder ab 19 Uhr an
der Abendkasse.
Jeatl Lemaire (rechts) und Rudolf Gabriel geben in der Schatten
burg einen Lieder- und Arienabend. (Bild: eh)
NACHRICHTEN
Heiteres
Bl&serkonzert
WERDENBERG: Am kom
menden Samstag, den 23.
September spielen die Wer-
denberger Kammermusiker
im Rittersaal vom Schloss
Werdenberg. Konzertbeginn
ist um 20 Uhr. Wie der Titel
andeutet, kommen an die
sem Abend Stücke zur Auf
führung, bei denen
Schmunzeln erlaubt ist. Am
Anfang wird von J. Haydn
das Divertimento in B-Dur
des Wiener Klassikers Jo
seph Haydn gespielt. Darauf
folgt die bekannte Suite «La
chemin£e du roi Ren£» von
Darius Milhaud (1892 -
1974). 1916 begleitete Mil
haud den Dichter Paul Clau
del nach Rio de Janeiro als
Botschaftssekretär, wo ihn
die südamerikanische Fol-
i klore stark für sein späteres
Schaffen beeinflusste. Vor
der Pause, in der auch ein
kleiner Apero ausgeschenkt
wird, kommt von Györgi Li-
geti (1923) die «Sechs Baga
tellen» zur Aufführung. Die
ses Bläserquintett ist eine
Auseinandersetzung mit der
ungarischen Volksmusik.
Nach der Pausenstärkung
wird von unserem Oboisten
die «Sieben schweizerischen
Tänze» aufgeführt. Als Ab
schluss spielen die Werden-
berger Kammermusiker Pol
kas, Walzer und Tänze vom
Vater des Walzers, Johann
Strauss Vater (1804 - 1849)
und dessen Sohn, dem Wal
zerkönig Johann Strauss
Sohn (1825 - 1899). Nach
diesem Konzert gehen die
Kammermusiker für zwei
Wochen in den Westen Ka
nadas, wo sie in verschiede
nen Städten auftreten wer
den. Dies wird bereits die
zweite Tournee in diesem
Jahr sein, so waren sie im
Sommer schon auf einer
ausgedehnten Japantoumee.
Die Mitglieder des Ensemb
les sind: Helen Braun; Flöte,
Robert Wenger; Oboe,
Sabrina Bäbler; Klarinette,
Gaston Oehri; Horn und
Werner Gloor; Fagott. (Eing.)
Kövbsafascht
SCHAAN: Auch dieses Jahr
darf wieder geschnitzt wer
den! Am Samstag, 23. Sep
tember ab 11 bis 17 Uhr fin
det wiederum das traditio
nelle «Schaaner Körbsa-
fescht» statt. Vor dem Rat
hausplatz gibt es einen
grossen Gemüsemarkt, wel
cher von den Bäuerinnen
veranstaltet wird. Schnitz
messer und Löffel ein
packen, Hunger und gute
Laune mitbringen und auf
nach Schaan! Neben dem
«Körbsa-schnitzen» - einer
kostet fünf Franken - gibt
es noch andere Angebote an
diesem Tag. Der Gourmet
club kocht feine «Körbsa
grecht» und die Mütterver
einigung bietet Kaffee und
Kuchen. Für Kinder-Unter
haltung sorgen zwei Clo
wns. Das Zelt ist auch die
ses Jahr wieder von den
Schaaner Primarechülern
dekoriert worden. Veran
stalter und Organisator ist
die Kommission «Kultur und
Sport» in Zusammenarbeit
mit Verkehrsverein Schaan,
Geschäfte Team Schaan und
der Gemeinde Schaan. Also
auf nach Schaan ins Rat
hauszelt! Alle Kleinen und
Grossen sind recht herzlich
eingeladen. (Eing.)