Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
BAUEN UND WOHNEN 
Donnerstag, 21. September 2000 9 
Einfüllen, anzünden und tschüss... 
Die Holzfeuerung kehrt wieder zunehmend als Vollheizung ins Wohnhaus zurück 
Reihenhaus mit 20 cm Wärmedämmung: Geheizt wird mit einem Holzofen im Wohnzimmer. 
Viele setzen die Holzhei 
zung gleich mit aufwändi 
ger Handarbeit. Das Bild 
stammt aus einer Zeit, in 
der die Gebäude schlecht 
wärmegedämmt waren 
und für die Beheizung 
grosse Mengen an Holz 
bereitgestellt werden 
mussten. Die Folge war, 
dass die Holzheizung vie 
lerorts durch eine Öl- oder 
Gasheizung ersetzt wurde. 
Felix Sehmid 
Heute liegen die Verhältnisse 
anders. Neubauten werden sehr 
gut isoliert und brauchen nur 
noch einen Bruchteil der Heiz 
energie; Altbauten werden 
wärmetechnisch saniert, die 
Fenster ersetzt, Dach und Fas 
sade gedämmt. Dies schafft 
neue Voraussetzungen für die 
Holzheizung: Zum einen ver 
kürzt sich die Heizperiode, zum 
andern reduziert sich der 
Brennstoffverbrauch. In einem 
Niedrigenergiehaus dauert der 
Zeitraum, während dessen ge 
heizt werden muss, noch von 
Ende Oktober bis Mitte März. 
Mit vier bis fünf Ster Holz wird 
der gesamte Heizenergiebedarf 
einer Familie gedeckt. (1 Ster 
entspricht einer Scheiterbeige 
von 1 m 1 ). Unter diesen Vorzei 
chen halten viele Bauherr 
schaften den Bedienungsauf 
wand für die Holzheizung wie 
der für vertretbar. Zunehmend 
kehrt die Holzfeuerung deshalb 
als Vollheizung ins Wohnhaus 
zurück. 
«Anfänglich befürchtete ich, 
der Holzofen würde mich den 
ganzen Tag ans Haus binden, 
weil dauernd Brennstoff nach 
gelegt werden müsse», erzählt 
Susanne Gillmann. Mit ihrem 
Mann hat sie vor zwei Jahren 
ein Reiheneinfamilienhaus ge 
baut und sich trotz Bedenken 
für eine Holzheizung entschie 
den. Ausschlag gab die Archi 
tektur. Das Haus wurde in zeit- 
gemässer Holzelement-Bau 
weise erstellt; innen und aus 
sen dominiert Holz das Erschei 
nungsbild. In dieses Haus eine 
Ölheizung einzubauen, hätten 
sie als Stilbruch empfunden, 
berichten die beiden. Auch 
wenn die Bedienung bequemer 
gewesen wäre. 
Wassererwärmung 
in Energiespeicher 
integriert 
Wieviel Aufwand die Holz 
heizung erfordert, weiss Susan 
ne Gillmann inzwischen genau, 
mehrmals schon hat sie be- 
wusst auf die Uhr geschaut; 
Holzheizungen 
Ansprechpartner 
Die Schweizerische Vereini 
gung für Holzenergie hilft 
Bauherrschaften bei Fragen 
, rund um die Holzheizung 
weiter. Die Auskunft erfolgt 
produkteunabhängig. Zahl 
reiche Publikationen können 
gratis bezogen werden; Liste 
typengeprüfter Holzheiz- 
geräte, Verzeichnis von Her 
stellern und Anbietern, Falt 
blätter zu den Heizsystemen. 
Infos bei der Schweizeri 
schen Vereinigung für Holz 
energie VHe? Seefeldstrasse 
5a, 8008 Zürich, Telefon: 
01 I 250 88 11, Internet: 
www.vhe.ch. 
«Dank etwas Routine mache ich 
die Arbeit heute in acht Minu 
ten - einmal pro Tag». Von der 
Beige neben der Haustür holt 
sie das Holz, schichtet es in den 
Feuerraum und zündet an. Den 
Rest übernimmt die Feuerungs 
automatik - Luft zugeben, 
Klappen schliessen. «Das Hei 
zen geht für Joggen», lacht die 
junge Frau. Und obendrein ma 
che es erst noch Spass. Sogar 
die Kinder würden gerne mit 
helfen, wo sie doch sonst mit 
ihren Ämtli die liebe Mühe hät 
ten. 
Geheizt wird bei Familie Gill 
mann im Wohnzimmer mit ei 
ner modernen Art des Kachel 
ofens. Dieser gibt die eine 
Hälfte der Energie in Form von 
Strahlungswärme direkt an den 
Raum ab, die andere Hälfte ge 
langt über einen Wasserkreis 
lauf in einen Energiespeicher 
und von dort zu den Radiatoren 
im Obergeschoss. Dank des 
guten Speichervermögens von 
Ofen und Wassertank erstreckt 
sich die Wärmeabgabe über den 
ganzen Tag. Die Wassererwär 
mung ist in den Energiespeicher 
integriert. An sonnigen Tagen 
und ausserhalb der Heizperiode 
erfolgt sie mittels Sonnenkol 
lektoren. Zuerst wollten Gill 
manns den Heizkessel im Keller 
aufstellen, doch dann entschie 
den sie sich für den Wohnraum: 
«So haben wir die wunderbare 
Stimmung des Holzleuers in der 
Stube, müssen kein Holz die 
Treppe hinunter tragen und 
brauchen im Erdgeschoss keine 
Radiatoren». 
Die Holzrechnung 
geht auf 
Die Holzheizung kostete Fa 
milie Gillmann exakt gleich 
viel wie eine Ölheizung. Dies 
ergab ein Kostenvergleich des 
Planers. Der Holzheizkessel war 
zwar teurer; dafür resultierten 
Einsparungen durch den kürze 
ren Kamin und das Wegfallen 
der Radiatoren im Erdgeschoss. 
Die Aufwendungen für den 
Energiespeicher mit integrier 
tem Wassererwärmer und das 
Holzlager decken sich mit den 
Investitionen für den Öltank 
und den im Falle der Ölheizung 
nötigen Beistellboiler. Dass der 
Energiepreis von Holz über 
demjenigen von Heizöl liegt, 
stört Herbert Gillmann nicht: 
«Wenn die CO^-Steuer und die 
Lenkungsabgabe auf nicht er 
neuerbaren Energien kommen, 
(Bild: Lieni Hofmann) 
sieht die Rechnung schon an 
ders aus». Die bessere Bewer 
tung von Holz gegenüber Heiz 
öl brachte dem engagierten 
Bauherrn aber schon jetzt Kos 
tenvorteile: Sein Haus wurde 
nämlich mit dem Minergie-La- 
bel ausgezeichnet. Der neue 
Bau-Standard für energieeffizi 
entes Bauen stellt strenge An 
forderungen an den Heizener 
gieverbrauch. Bei der Berech 
nung desselben darf der Nut 
zungsgrad für die Holzheizung 
mit 100 Prozent eingesetzt wer 
den im Gegensatz zur Ölhei 
zung. Der Unterschied reichte, 
um die Minergie-Vorgaben zu 
erfüllen. Resultat: Die Bank ge 
währte einen tieferen Hypothe 
karzins. 
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\ OSPELT 
V HAUSTECHNIK 
WOHN-IDEEN 
Energie für alte 
Häuser 
Bei bestehenden Wohnbau 
ten, die älter als 20 Jahre 
sind, besteht ein hohes Ener- 
gieeinsparpotential. Um die 
ses Potential umzusetzen, be 
darf es einer Erhöhung der 
Sanierungsrate und einer 
verstärken Anstrengung zur 
energietechnisch guten Ge 
samtsanierung. Das Ener 
gieinstitut Vorarlberg stellt 
im Rahmen einer Kampagne 
in diesem Herbst sein Bil- 
. dungsprogramm unter das 
Motto «Der kompetente Sa 
nierer». Mit verschiedenen 
Stufen der allgemeinen, ver 
tieften und speziellen Kom 
petenz werden Bauherren 
angesprochen, die mit einer 
Sanierung vor wichtigen 
Entscheidungen mit weitrei 
chenden Auswirkungen für 
ihr weiteres Wohnen stehen. 
Infos bei: Energieinstitut 
Vorarlberg, Stadtstrasse 
33/CCD, 6850 Dornbirn, 
TeL: 0043 / 5572 / 3 12 02 - 90 
oder Internet: 
http://www.energieinstitut.at 
Neuer 
Einbruchsschutz 
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"«O Wxtaz. Tel. ^ °® 

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Neuer Einbruchsschutz 
innert Tagesfrist. 
Untersuchungen zeigen, dass 
Haus- und Wohnungstüren 
für Einbrecher vielfach eine 
einladende Schwachstelle 
sind. Endgültige Abhilfe 
kann innert einem Tag ge 
schaffen werden. Quadraport 
4S Sicherheitstüren ersetzen 
auch in bestehenden Gebäu 
den innen Tagesfrist vorhan 
dene Eingangstüren. Sie 
sind mit der millionenfach 
bewährten Multilock- 
Türsicherung ausgerüstet. 
Mit einer einzigen Schlüs 
seldrehung ist die Tür allsei 
tig verriegelt wie ein Tresor. 
Tür und Türrahmen werden 
so zur praktisch unüber- 
windbaren Einheit, die Si 
cherheitstür widersteht auch 
härtesten Angriffen mit mas 
sivem Werkzeug. Die Qua 
draport 4S ist feuer- sowie 
einbruchhemmend und 
schalldämmend. Infos bei: 
INUBA Einbruchschutz, 
Mühlegarten 188, 9491 Rug- 
i gell, Tel. 075 / 370 15 70. 
Impressum 
Redaktion: Mario Heeb 
Inserate: Gaby Schädler, 
Manfred Bildstein, Harald 
Zöchbauer 
Layout: Sot\ja Schatzmann, 
Monika Schratzberger, Klaus 
Tement 
Druck: Südostschweiz Print 
AG, Chur 
Adresse: Liechtensteiner 
VOLKSBLATT, Beilagen-Re 
daktion, Feldkircher Str. 5, 
9494 Schaan 
E-Mail: mheeb@volksblattli
	        

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