Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOIKSBIATT 
SPORT 
Mittwoch, 20. September 2000 1 5 
sport 
Liechtensteiner Piloten räumten ab 
LBV-Karatekas mit vier Podestplätzen 
FC Vaduz trifft auf das konterstarke Zug 
Alle Olympia-Resultate vom Vortag 
«Aus sportlicher Sicht enttäuscht» 
Interview mit Alex Hermann, Delegationsleiter des Liechtensteiner Olympia-Teams in Sydney 
Für Alex Hermann sind es 
die ersten Olympischen 
Sommerspiele als Delega 
tionsleiter. Seine Sydney- 
Bilanz: 
Mit Alex Hermann sprach 
Thorsten Medwedeff / Sydney 
Die Sommerspiele/2000 sind 
für das Liechtensteiner Duo 
schon wieder beendet. Wie 
lautet Ihr Resümee? 
Alex Hermann: Aus sportli 
cher Sicht gibt es sicherlich ge 
wisse Enttäuschung, das sieht 
man auch bei den Sportlern 
selbst, die sich viel mehr erwar 
tet hatten, das ist klar. Aber man 
sieht auch, wie schwierig es ist, 
hier bei Olympia seine persönli 
che Bestleistung zu erbringen. 
Immerhin hätte der Liechtenstei 
ner Landesrekord im Luftgewehr 
von 591 für das Finale des bes 
ten 8 gereicht! Und diesen Re 
kord hält der Oliver. Aber es wa 
ren für beide die ersten Sommer 
spiele, ihre ersten Erfahrungen. 
Sie werden daraus viel lernen. 
Erfahrungen hätten aber 
auch gewiss andere Sportler 
machen können. War das 
Team nachträglich betrach 
tet nicht doch zu klein? 
So kann man das nicht sa 
gen. Tatsache ist, dass wir in 
den Sommersportarten nicht so 
viel Potential besitzen wie im 
Winter und es hat keinen Sinn, 
Sportler einfach nur mitzuneh 
men, obwohl sie nicht die er 
forderliche Leistung erbracht 
haben. Aber wir sind dabei, 
Projekte einzuleiten und Mass 
nahmen zu setzen, um im 
Sommer stärker präsent zu 
sein. 
Welche Massnahmen sind 
das? 
Die erste Massnahme ist, dass 
wir vom olympischen Sport 
verband nun viel enger mit den 
einzelnen Verbänden zusam 
menarbeiten und eine gemein 
same Planung erstellen, dazu 
haben wir ein zentrales Medical 
Team zusammengestellt und 
das neue Sportgesetz erlaubt es, 
dass die Sportler jetzt viel di 
rekter und direkt von der Re 
gierung finanziert werden kön 
nen als früher. Die Sportler 
werden demnach kategorisiert 
als Leistungs- oder Spitzen 
sportler und verdienen dement 
sprechend. 
Wieviel kann ein Leistungs 
sportler verdienen? 
Medaillenspiegel 
Nach 57 von 300 Entscheidungen 
Nation 
Gold Silber Bronze 
1. USA 
7 
6 
5 
2. Australien 
6 
5 
6 
3. China 
6 
2 
7 
4. Frankreich 
5 
6 
2 
5. Japan 
3 
3 
1 
6. Italien x 
3 
2 
3 
7. Holland 
3 
1 
1 
8. Russland 
2 
4 
3 
9. Deutschland 
2 
3 
2 
10. Ukraine 
2 
3 
0 
11. Bulgarien 
2 
1 
1 
11. Rumänien 
2 
1 
1 
13. Türkei 
2 
0 
0 
14. Südkorea 

4 
3 
15. Grossbritannien 
1 
3 
2 
16. Schweiz 
1 
2 
1 
17. Kuba ' 
1 
1 
2 
18. Ungarn 
1 
I 
0 
19. Tschechien 
1 
0 
2 
20. Kanada 
1 
0 
1 
20. Schweden 
1 
0 
1 
20. Spanien 
1 
0 
1 
23. Kroatien 

0 
0 
23. Litauen 
1 
0 
0 
23. Mexiko 

0 
0 
26. Slowakei 
0 
3 
1 
27. Weissrussland 
0 
1 
2 
28. Brasilien 
0 
1 
1 
28. Griechenland 
0 

1 
28. Nordkorea 
0 
1 
1 
31. Jugoslawien 
0 
1 
0 
31. Taiwan 
0 
1 
0 
33. Belgien 
0 
0 
2 
33. Costa Rica 
o' 
0 
2 
33. Indonesien 
0 
0 
2 
36. Estland 
0 
.0 

36. Georgien 
0 
0 

36. Indien 
0 
0 

36. Kirgisien 
0 
0 

36. Lettland 
0 
0 

36. Portugal 
0 
0 

36. Südafrika 
0 
0 

36i Thailand 
0 
0 

In den bisherigen acht 
Judo-Wettbewerben erhielten 
jew« 
zwei Teilnehmer Bronze. 



Alex Hermann: *Unserer beiden Olympiateilnehmer werden aus dieser Erfahrung viel lernen. 
Wenn er eine olympische 
Sportart ausübt und als Leis 
tungssportler eingestuft wird, 
dann bekommt er 2000 Fran 
ken im Monat. 
Gilt das auch für Ulrike Kaiser 
und Oliver Gelssmann? 
Nein, ich glaub, die sind als 
Spitzensportler eingestuft. Aber 
derzeit werden die Formulare 
an die einzelnen Verbände aus 
geschickt. . 
Sie sind zum ersten Mal bei 
Sommerspielen Delegations 
chef, waren aber schon drei 
mal bei Winterspielen dabei. 
Wie unterscheiden sich diese 
Events? 
Die Sommerspiele sind vier 
mal so gross. Mehr Sportarten, 
mehr Medien, mehr Coaches, 
REKLAME 
mehr Rummel und so viele ver 
schiedene Menschen. Das gibts 
im Winter nicht. Auf der einen 
Seite die 2,10 m grossen Vol 
leyballer, auf der anderen Seite 
die 1,45 grossen Turnerinnen. 
Gabs auch Probleme? 
Einmal gabs Probleme beim 
Transport, aber ein kleines 
Team, wie wir, hat es da leich 
ter, etwas zu improvisieren als 
ein grösseres. Und natürlich ist 
es leichter, hier bei Prachtwet 
ter zu warten als in Lilleham 
mer bei minus 30 Grad. 
Sportlich ist es Ja vorbei, was 
ist Jetzt geplant an Rahmen 
programm etc.? 
Morgen machen wir einen 
Ausflug zu den Blue Moun 
tains, dann werden wir uns ge 
meinsam mal zum Golfspielen 
wagen, am Donnerstagabend 
ist dann eine offizielle Einla 
dung der Liechtensteiner Dele 
gation vor Ort. Die Ulrike fährt 
dann am Sonntag nach Hause, 
am selben Abend haben wir 
noch eine private Einladung 
mit einem typisch australischen 
Barbecue. 
Gibt es Events, die Sie sich 
bis zum Ende der Spiele unbe 
dingt anschauen wollen? 
Was sind Ihre Favoriten? 
Sicher die Leichtathletik, wo 
bei ich sehr auf Speerwurf, die 
Sprints und den 800-m-Lauf 
mit dem Schweizer Andre Bu 
cher gespannt bin, ausserdem 
gehe ich zum Radfahren mit 
Bruno Risi und zum Beach- 
Volleyball. 
1 
11 VA 
' (j>lntemetpor$a<»). « .(« E-Commerc>) 
^ • KYBERNA INFORMATIK 
(OProvHII 

I- • _ - 






. ,v 
OLYMPIANEWS 
KÄFER. Bei den Beachvol- 
leyballem ist die grosse 
Käferpanik ausgebrochen. 
Beim Morgenessen entdeck 
ten Martin und Paul Laciga 
in ihrer Olympiabehausung 
in Bondi Beach einen gros 
sen schwarzen Käfer. Nie 
mand getraute sich, diesen 
zu entfernen. Seither hält er 
die Küche besetzt - und die 
Freiburger Brüder verpfle 
gen sich im Restaurant. 
LANGSCHWIMMER. Einen 
ganz besonderen Olympia 
rekord stellte Eric Mous- 
sambani aus Äquatorial 
Guinea über 100 m Crawl 
auf. Der Westafrikaner 
musste die Strecke, die er 
zum ersten Mal in seinem 
Leben schwamm, nach drei 
Fehlstarts seiner Bahnkolle 
gen allein bewältigen und 
schlug nach 1:52,72 an. Es 
war die schlechteste Zeit der 
olympischen Geschichte. 
Zum Vergleich: Der Weltre 
kord steht bei 48,18 Sekun 
den. 
EINBRUCH. Bei einem Ein 
bruch im Olympischen Dorf 
in Sydney sind Computer 
mit Trainingsunterlagen der 
neuseeländischen Teilneh 
mer gestohlen worden. Die 
Diebe hatten sich Zugang 
zum Büro im Hochsicher 
heitsbereich des Athleten 
dorfes verschafft. Die Ein 
brecher stahlen neben Com 
putern auch anderes techni 
sches Equipment. Der mate 
rielle Schaden wurde auf 
rund 10 000 Franken bezif 
fert. 
VERBOTEN. Pepsi ist eine 
verbotene Cola-Marke im 
Gelände der Olympischen 
Spiele. Zuschauer, die mit 
einer Pepsi-Dose herumlau 
fen, werden zum Ausgang 
geleitet und müssen das un 
erwünschte Produkt entfer 
nen. Produkte, die die Spie 
le nicht sponsern, sind nicht 
erlaubt. Die grossen Geldge 
ber dieser Spiele haben 
rund eine Milliarde Dollar 
an das IOC und ans SOCOG 
eingezahlt, damit man ihre 
Marken mit der grössten 
Show der Welt assoziiert. 
/ , 
Fur>t-Frani-Jo*».'f-Sfrai»«» 5' • FL-9490 Vadux 
T«;l. «423/236 55 ÜÖ • Fn* .423/236 53 75 
E'Mail: 1 cdmirvikyberna.com • http://wvvw.k y b<?r na. com 
STINKIG. Der südkoreani 
sche Boxer Kim Ki-Suk hat 
eine besondere Art, sich auf 
Kämpfe vorzubereiten. Nach 
seiner offiziellen Kurzbio- 
grafie duscht der Fliegenge 
wichtler an den Tagen 
nicht, an denen er in den 
Ring klettert. Ob er sich 
davon besondere Ab 
schreckung seiner Gegner 
verspricht, erklärte der 
Mann mit dem Spitznamen 
«Grashüpfer» nicht. 
SPOIWIIEPAKTIOW 
Heinz Zöchbauer 
Tbl, 237 5128 
Robert Brflstle . 
Tbl. 23? 5123 
Robert Nutt 
Ä2375143 
%2375155, 
|]^^:^rt@vplk8blattJi
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.