Liechtensteiner VOLKSBLATT
SYDNEY' 2000
Dienstag, 19. September 2000 1 9
Programm
Sydney 2000
•- -- J .... »-'A
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fSSJOi Höckey,', ^bamtn, Vominde i
■ Dcu&Marid -
JRefc- "> .: MthunyrEi^,^>4il
Kudew'^i,: . _ „
0.001 Badnibitor) Doppel; <y Halbflnate^
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V V r •" Miltner, Einte), /fektifirtale
Schießen » , 1 '' i
- v Schnellfeuerpistole, Vorkampf ?
OJKte Basketball . -DanicnVominde I
Grupt>t B: Kuba - Neiteeland*
t Eefchten ■ <' 1 > *,
' V -' Fl 0 " 1 * Henen, Einzel, Votrund«
>Handball Minner, Vorrunde 1
Q nippe B: Schweden-Tureskri
*$#1,
JuOO: Schienen r < MÜnnei; Trap;
' Votkaiflpftchlejsen -Frauen,'* KK-Drel-«
Stellung, Finale < j 'I
Schwimmen * " j VoriSuft!
Tbchtenhii _ ' ftoppelf, AcKtelflrtal« ,
Volleyball 1 > 1 IS* Frauen, Vorrunde >
L». Oewfchthetfen'MIbrter bis 69 kg ]
Hockey,. " / Damen,Vorrunde *
■ Gruppe A;SÜdkoita -Grossbritinnlen
'Softball ? f 'S Kuba -Neuseeland
ZM-. ^«Hn, 44er,*7«Wv'Europ«,'la5er i
i Tennis*\ >}i T ~ f ^ , > „"Bittet I. Runde
Tennis^ * 4r Herttrf-Boppel, 1. Runde 1
JL30:BaKball v' p, \ Italien - Japan;
Basketball , Damen, Vorrunde
Gruppe A: Kanada - Frankreich
Handball Männer, Vorrunde
'&M: Schiessen Trap, Minner, Finale i
Baseball Vorrunde
Niederlande - Kuba.'
Volleyball- Freuen. Vorrunde
&4B: Softball .Vorrvnde ;
Australien-Japan" <'
440-; Boxen .... I. Runde
bis 63 kg, bis 81 kg 1
Wasserball Frauen, Kanada - Australien
4^0: Hockey . Herren; Vorrunde
Gruppe A: Niederlande - Kanada
Kanu . .. Finale
Slalom Zweter-Canadler, Einerkajak
Männe) 1
S4MkBadminton - . . v V..j
Henen-Einzel, Vlertelflnale
Badminton - - Mlxed, Halbfinale
/Bogenacbiessen' - -r'ü
' ' ; Minner, Einze), Halbfinale
! Schlesien Laufende Scheibe, Vorkampf
• SJtOs Basketball Damen; Vorrunde .1
'* Gruppe A: Brasilien - Senegal<
Handball Minner, Vominde.
i Gruppe A: Ägypten - Kuba
C^Kh Judo Männer/Frauen
: Minnerbis90kg, Frauenbis70kg '
Tischtennis • Damen-Elniel.Z Runde i
|Mb: Hockey Herren, Vominde '
, Gruppe B: USA - Russland
"> Handball' , Minner, Vominde" i
Gruppe B: Australien - Rußland ,
7.B0: Bogenschiessen .
i '■. Minner, Einzel, Finale..
MOi Fechten
.Florett Henen, Einzel, Finale
„Fussball. , Frauen,Vorrunde
■ Gruppe F: USA- Nigeria (Melbourne)-' -l
Norwegen- China (Canberra)
' Mth Softball Kanada -Italien t
>.00: Radsport ,
, •••• Bahn, Finale Sprint, Punkterennen :
Wasserball , , Frauen
Russland - Niederlande '* .; , <
•.*0: Baseball: Südafrika - Australien g
Fussball Minner, Vorrunde. 1
' Gruppe B: Südkorea - Chile (Adelaide) '
Gewichtheben
( ■ - Männer, bis $9 kg, finale/,
Hockey-, .. r >, papifru Vominde ,
Gruppe B: Niederlande - N<gueeUnd ,
Vblleyball Frauen, yopunde ;
UMIO: Fussball Männer, Vominde ■
. Gmppet): Brasilien - Japan (Brisbane) ,
Kunstturnen , - 1 <•' _ ?
i t o<;t| Minner, Mehrkampf,'Finale •
Schwimmen' ' ^ "Finale-
200-A-Bnisi M t .iOO-ni-Fieislit F, 200-^
: rn-Rüclön M,£00-m-Lagen M, 4 x 200-/
■,m-FielstOF? z ( L f ')"»'*I >\
Tennis " Einzel, 1.Runde
l&ll: Wasserball Frauen < „,J
"" ,Kasachstan - USA *
. XOJKk BadmlntonHerrerhEinzd ' '
Vlertelflnale " 4 '
'/Badminton l
tr 1 Damen-Doppld,'Viertelfinale i
" Baseballs , US^Sttdkorfa!*
Boxen I. Runde/bls v 63 kg,bÜ 81 kgj
Handball' ' *' MSnner, Voirunde <
IMBs.SoftbalV-i^r/^Chlna - PSA, |
Fussball ', Männer, Vorrunde ,
Gruppep':S|owakel- sq^friia,'„-..-'i ( ,
'-CruppeB: Spanien 7'Marokl«)'' ^
' Tischtennis '. ^Damen-Elnzel, 2. Runde 5
f 1 TischtmnktHerra>^)o|^'Acbtt)f|nale
\ Tischtennis' Damra-Dp^.Vtatelflnale,
Hockey . 'DaÄydtnm^e ]
| 'Orunne'Ai* Aiutral ien ^Aweatlnlfn "f J >'
Van den Hoogenband
entzauberte Thorpe
Schwimmen: Ein Holländer stoppte die Goldflut der «Aussies»
Das prestigeträchtige Du
ell der beiden weitbesten
200-m-Crawler zwischen
dem Einheimischen. Ian
Thorpe (17) und Pieter
van den Hoogenband (22)
endete mit dem Triumph
des Holländers. Van den
Hoogenband egalisierte
auf dem Weg zum ersten
Olympiasieg mit einer
Zeit von 1:45,35 seinen
eigenen Weltrekord vom
Halbfinal.
Alles schien bereit zur Fort
setzung der australischen
Schwimm-Party. Die Zuschau
er, unter ihnerr der Premiermi
nister John Howard, sorgten er
neut für eine fantastische At
mosphäre. Sie trieben Thorpe
an, als dieser nach zwei Bahn
längen in Rückstand lag, sie
schrien auf, als ihr Liebling
nach 150 m exakt zeitgleich
mit Van den Hoogenband wen
dete. Am Ende verstummten
die 17 5000 Fans: Nicht Thorpe
schlug als Erster an, sondern
«VdH», der Herausforderer aus
Europa; mit einem beträchtli
chen Vorsprung von 0,48 Se
kunden notabene.
Van den Hoogenband bot im
Final zum zweiten Mal inner
halb von 24 Stunden eine her
ausragende Leistung und Hess
sich von der Phonstärke der
Australier keineswegs beein
flussen. Der Maastrichter Medi
zinstudent lieferte im «Heim
becken» Thorpes eine eindrück
liche Bestätigung seiner Leis
tung vom Sonntag. Dort hatte
der Olympia-Vierte von Atlanta
mit einem neuen Weltrekord
verblüfft, den kaum einer von
ihm erwartet hatte. Der Exploit
van den Hoogenbands hatte
Thorpe offenbar mehr zugesetzt
als gemeinhin angenommen.
Pieter von den Hoogenband (Bild) stoppte den Siegeszug von «Wunderschwimmer»Ian Thorpe
Beim Siegerzeremoniell zeig
ten sich die Australier als faire
Verlierer und applaudierten der
Enttäuschung zum Trotz herz
lich. Und dem erstmals seit lan
gem wieder bezwungeneti
Thorpe bleibt als Trost, schon
heute Vormittag mit der
4x200-m-Crawlstaffel seine
dritte Goldmedaille an diesen
olympischen Wettkämpfen ge
winnen zu können. Dann stün
de der «Sydneysider» mit den
australischen Schwimmlegen
den Murray Rose und Shäne
Gould auf selber Stufe.
Zwei weitere US-Goldme
daillen - «Franzi» tauchte
Die Amerikaner festigten ihre
Vormachtstellung mit weiteren
Siegen. Über 100 m Rücken
wurde Lenny Krayzelburg sei
ner Favoritenrolle gerecht und
verwies den Australier Matt
Welsh deutlich auf Platz 2. Für
den 25-Jährigen, der im Alter
von 13 Jahren mit seinen Eltern
aus Odessa (Ukr) in die USA
übersiedelte, bedeutet der Sieg
im olympischen Final die
höchste Auszeichnung nach
seinen beiden Titelgewinnen an
der WM 1998 in Perth. Wenig
später doppelte die Brustspezia
listin Megan Quann über 100 m
nach und bescherte ihrem Land
die fünfte Goldmedaille.
Eher mager präsentiert sich
die Medaillenbilanz der einst
renommierten Schwimm-Ver-
tretung Deutschlands. Nach ei-
«Es könnte alles nicht besser sein»
Andere Superstars wie Marie-
Jose Perec verstecken sich und
jammern auf ihrer Internet-
Seite, doch Marion Jones, die
als erste Leichtathletin fünf
Goldmedaillen an den glei
chen Spielen gewinnen will,
zeigt sich in den Tagen vor
ihrem grossen Auftritt sou
verän und professionell. Am
Samstag will sie mit dem 100-
m-Titel den Auftakt machen.
Die 100-m-Weltmeisterin aus
den USA war bei einem Mee
ting mit den Medien der Welt
realistisch genug, um einzuräu
men, dass ein Sieg im Weit
sprung «die grosse Frage» sein
wird auf dem Weg zu ihrem
grossen Ziel, dem Projekt «High
Five» (Gold über 100, 200,
4x100, 4x400 m und Weit). Bei
den US-Trials machte sie im
letzten Weitsprung-Versuch al
les klar, in Zürich lag sie vorne,
doch ihr Kernproblem ist ge
blieben: «Der Speed ist da, aber
es ist schwierig, die Geschwin
digkeit in den Absprung zu
übertragen. Ich muss wohl mei
ne ganze Kraft in einen einzi
gen Sprung legen und hoffen,
dass keine Konkurrentin diese
Weite erreicht.»
Da gibts keine überlangen
Marion Jones souverän und professionell
0^1 Jones die Waage. «Ich bin
njicht gekommen, um Euch zu
erzählen, ich sei Superwoman»,
sägte sie. Sie kennt die Gefahr
100
dem
Marion Jones hat sich einiges
vorgenommen - fünf Goldene.
Fingernägel ä la Florence Grif-
fith-Joyner und Gail Devers,
keine extravagante, körperbe
tonte Kleidung k la Carl Lewis.
Jones erschien zur grossen Me-
dienkonferenz im normalen
Dress der US-Leichtathleten.
Selbstbewusstsein und Rea
litätssinn halten sich bei Mari-
des Scheiterns vom letzten Jahr
her. Bei den Weltmeisterschaf
ten in Sevilla wollte sie viermal
Gold. Nach dem Erfolg über
m endete der Traum mit
verpassten Weitsprungs-
ieg; schliesslich schied sie im
200-m-Halbfinal verletzt aus.
«Ich habe keine Angst vor einer
erneuten Verletzung, auch
nicht vor dem körperlichen Zu
sammenbruch», erklärte sie und
fügte hinzu: «Ich bin nicht un
schlagbar, aber ich bin auf dem
Gipfel meiner Karriere ange
langt. Ich bin an den Olympi
schen Spielen. Ich bin 24 Jahre
alt. Es könnte alles nicht besser
sdn.»
Auf die kühlen und windigen
Bedingungen im Stadium Aus-
tralia angesprochen, sagte sie:
«Jedermann muss damit zu
recht kommen. Hier bei den
Olympischen Spielen in Sydney
dürfen mich der Wind und die
Temperaturen nicht interessie
ren. Ich brauchte fast 20 Jahre
meines Lebens, um hier her
kommen zu können. Was Mut
ter Natur macht, kann ich nicht
beeinflussen.»
ner Serie von Misserfolgen -
die deutschen Medien hatten
bereits eine giftige Tonlage an
geschlagen (»Land unter in Do
wn Under», «Deutsche schluck
ten zu viel Wasser») - erlöste
der Rückenschwimmer Stev
Theloke den DSV mit einer ers
ten bronzenen Auszeichnung.
Nichts zu einer besseren Stim
mung konnte dagegen Franzis
ka van Almsick beitragen. Im
Gegenteil, die zweifache Olym-
pia-Zweite und Weltrekordin
haberin erreichte nach einer
schwachen Vorstellung
(ll./2:00,26) nicht einmal den
Final der besten acht 200-m-
Crawlerinnen.
Weitere Infos: www.olympics.oom
Olympia-News
Ottayfürden
100-m-Sprfnt;
solektlonlert
Merlene Ottey (39) wird in;
Sydney am 100-m-Sprint
teilnehmen. Der jamaikani
sche Verbandhat dieAthletin
auf Kosten der Landesmeiste
rin Peta-GayeOowdiefÜrdas
Rennen selekti oniert. Ottey
war in der verbandsinternen
Qualifikation, als .Werte ge-!
scheitert. lief vor kurzem in
;ThessaloniU s? aber 10,99 ,untf{
i'^aini^die beste Zeit aller, Ja* i
malkanerinnen. >}
' t k'4
Wärmster Septem
ber seit l%Jamen v :
Sydney heizt ^üft-NäSh .den
Klagen üb^ ^Kältc vor den
Olympls^^Spielen ! herr-
^cht^jrtu^ vdTefHuze vor. Im
( Jyrtiiden am,
: Montag ^Bistjrad gemessen: •
' r t Es ^erdei^^ohl" aUcb.'Jüima-d
tisch', gjeseheri-' goeft. richtige'
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nialemelse ist es/kfilter um <
1 die^Zeit,'und. die,heftigen
Büiuui-Hmki fjslritl;; gfr 4
Mi
OLYMPIA-SPUTTER
WERTVOLLE SPORTPOLITI-
SCHE KONTAKTE. Die Olym
pischen Spiele bieten für
Funktionäre eine exzellente
Plattform, um sportpolitische
Kontakte zu knüpfen und Er
fahrungen auszutauschen.
Von dieser Möglichkeit ma
chen in Sydney auch die
Liechtensteiner Sport-Reprä
sentanten regen Gebrauch.
LOSV-Ehrenpräsidentin Prin
zessin Nora, LOSV-Präsident
Leo Kranz, LOSV-Geschäfts-
führer Alex Hermann sowie
Walter Walser als Ressortin
haber Olympia trafen unter
anderem zu einem sehr kon
struktiven Meinungsaus
tausch mit IOC-Sportdirektor
Gilbert Felli zusammen. The
men waren die Qualifikations
systeme für kleine Staaten an
den Sommerspielen und die
Akkreditierungssituation für
Staaten mit wenig Athleten.
LIECHTENSTEINER ABEND
IN SYDNEY. Am 21. Septem
ber lädt das Liechtensteiner
Olympia-Team in Sydney zu
einem offiziellen Essen mit ei
ner Harbourcruise ein. Einge
laden sind unter anderen IOC-
Mitglied Prinzessin Nora, die
Schweizer Missionsleitung,
angeführt von Chef de Missi
on Hansjörg Wirz und SOV-
Präsident Rene Burkhalter, die
Präsidenten der Olympischen
Komitees von Österreich und
Deutschland, der Bürgermeis
ter des Olympischen Dorfes,
Liechtensteins Medienleute
sowie die Liechtenstein-B^
treuer.
STPRIPTEASE. Einen Strip
tease legte die britische Judo
ka Debbie Allan hin. Weil die
Waage zu viel anzeigte, riss
sich die Europameisterin in
der 52-kg-Klasse aus lauter
Verzweiflung die Unterwäsche
vom Leib. Vorher hatte sie sich
bereits ihre langen Haare ab
geschnitten und drei Stunden
lang geschwitzt. Vergeblich.
50 Gramm zu viel bedeuteten
das Olympia-Aus.
mt*
HÜHNERAUGEN. Ärzte und
medizinisches Personal haben
im Olympia- Gelände bisher
um die 3000 Personen verarz
tet. Die meisten Patienten lei
den unter Hitze und Erschöp
fung. Oft sind auch Kopf
schmerzen, Blasen und Hüh
neraugen an den Füssen zu
bekämpfen.
GROSSMAUL. Muhammad
Ali bleibt der «Alte» und
«Grösste». Der ehemalige
Box-Champion posaunt wie
in alten Zeiten: «Wenn ich
mir die Boxkämpfe in Syd
ney anschaue, muss ich sa
gen: Das wären keine ernst
zu nehmenden Gegner für
mich. Die hätten keine
Chance, wenn sie gegen
mich boxen müssten»,
scherzte der 58-Jährige am
Montag im ARD-Olympia
studio, der unter der Parkin-
sonschen Krankheit leidende
Olympiasieger von 1960.
ABGERISSEN. Die angeblich
reissfesten Badeanzüge der
Wasserballerinnen haben den
ersten Olympiatest nicht be
standen. Die Australierinnen
wechselten bei ihrem Start
spiel zehnmal die 120 Fran
ken teuren Anzüge. Schon
nach wenigen Minuten be
stellte die Team-Managerin
telefonisch Nachschub, den
noch mussten einige das
Spiel mit zerrissener Arbeits
kleidung beenden.
^ J,