Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

4 Samstag, 16. September 2000 
BERUF UND WEITERBILDUNG 
Liechtensteiner VOLKSBL 
Neue Berufe in Liechtenstein 
Gebäudereinigerln 
anspruchsvoll und vielseitig 
Die Aufgaben durch neue Technologien gestiegen 
Die Aufgaben in der Gebäu 
dereinigung sind durch neue 
Technologien und grossen 
Fortschritt in der Wissen 
schaft enorm gestiegen. Ge 
fragt ist neben Fachwissen, 
Erfahrung, technischen Mit 
teln auch eine absolute Pro 
fessionalität. Denn nur so 
werden Gebäudereiniger täg 
lichen Ansprüchen und viel 
seitigen Herausforderungen 
gerecht. 
Der Aufgabenbereich des 
neuen Berufes ist vielfältig: 
Reinigung sowie pflegende 
und schützende Nachbehand 
lung von Aussenbauteilcn an 
Bauwerken; Reinigung sowie 
pflegende und schützende Be 
handlung von Innenbauteilen 
an Bauwerken aller Art, Ge 
bäudeeinrichtungen, haus 
technischen Anlagen sowie 
von Raumausstattungen und 
Verglasungen; Reinigung und 
Pflege von maschinellen Ein 
richtungen sowie Beseitigen 
von Produktionsrückständen; 
Reinigung und Pflege von 
Verkehrsmitteln und Beleuch 
tungsanlagen; Reinigung von 
Verkehrs- und Freiflächen, 
einschliesslich Durchführung 
des Winterdienstes; Durch 
Christian Kirschbaumer aus Mauren ist im dritten Lehrjahr als 
Gebäudereiniqer. Sein Lehrmeister ist die Buntag in Ruqgell. 
(Bild: Ingrid) 
führung von Dekontaminati- 
onsmassnahmen (Entgiftung) 
sowie Desinfiktions- und 
Schädlingsbekämpfungsmass- 
nahmen. 
Interessante Fachgebiete 
Die praktische Ausbildung 
erfolgt in einem Reinigungs 
unternehmen, ergänzt durch 
die obligatorischen Ein 
führungskurse. Sie umfasst 
unter anderem die Fachgebiete 
Innen- und Fassadenreini 
gung, Umgang mit Giftstof 
fen, Schädlingsbekämpfung, 
Material-Kontrolle und Allge 
meinbildung. 
Kurzinfo 
Voraussetzung: Die Berufs 
lehre steht allen Jugendli 
chen im Anschluss an das 9, 
Schuljahr offen, : ' 
Anforderungen: In der Be 
rufsschule werden unter an 
derem die Fächer Berufs- und 
Fachkunde, Material/Werk 
stoffe, naturwissenschaftli 
che Grundlagen sowie äUge-- 
meine Fächer'unterrichtet , 
Ausbildung: Dauer der Leh 
re: 3 Jahre, pro Woche ein 
Tag Schule. Weiterbildung: 
Gebäudereinigungsfachfrau 
und -fachmann mit eidg. 
Fachausweis, eidg. dipl. Ge 
bäudereinigerln sowie ver 
schiedene Giftpräfungen. 
Betriebspraktikerlnnen 
sind gefragte Leute 
In Fachgebieten kennen sie sich aus 
Betriebspraktikerlnnen sind 
Leute, die sowohl in der 
Werkstatt als auch im Freien 
arbeiten. Sie sind handwerk 
lich begabt und bereit, jeden 
Tag neue Aufgaben anzu 
packen und dazuzulernen. Sie 
sind vielfaltig ausgebildet und 
haben den Job eines Allroun- 
ders. 
Die vielfältigen Aufgaben des 
Betriebspraktikers umfassen 
das Arbeiten mit Maschinen 
und Geräten zur Landschafts 
pflege, zum Strassenunterhalt 
und zu Reinigungszwecken. 
Gearbeitet wird sowohl mit 
Holz als auch mit Metall, Mör 
tel und Pflanzen. Sie sind ver 
traut mit Wartungs- und In 
standhaltungsarbeiten. Eben 
falls werden haustechnische 
Anlagen überwacht. Einfache 
Reperaturarbeiten werden 
selbstständig ausgeführt. Ihr 
Können und ihre Zuverlässig 
keit garantieren dafür, dass Ge 
meindewerke, Betriebe und 
Heime qualitativ hochstehende 
Leistungen erbringen können. 
Vielschichtige Arbeiten 
Betriebspraktikerlnnen sind 
Fachleute auf dem Gebiet der 
Instandhaltung. Sie sind ver 
traut mit der Funktionsweise 
der von ihnen betreuten Infra 
strukturen. Überwacht werden 
komplexe Systeme, sie erken- 
Betriebspraktiker arbeiten im Freien als auch in der Werktstatt. 
Fredy La Russo absolviert seine Lehre bei der Landesverwaltung. 
(Bild: bak) 
nen Störfälie und wissen, wie 
sie darauf reagieren müssen. 
Servicearbeiten und Pflege der 
Werkzeuge, Geräte und Ma 
schinen gehören ebenfalls zu 
ihrem Arbeitsbereich. 
Aufgaben im Hausdienst: 
Reinigung und Unterhalt von 
Gebäuden und Anlagen, einfa 
che Instandhaltungs- und Re 
peraturarbeiten. 
Aufgaben im Werkdienst: 
Pflege von Grünanlagen, 
Bachläufen, Wegen und Stras 
sen sowie Winterdienst. 
Kurzinfo 
Voraussetzung: Abgeschlos 
sene Oberschule. 
Anforderungen: Freude an 
praktischer Arbeit, Freude am 
Arbeiten im Freien und in der 
Natur, Interesse an Pflanzen, 
Zuverlässigkeit und manuel 
les Geschick. 
Ausbildung: Dauer der Leh 
re: 3 Jahre, praktische Aus 
bildung in einem Betrieb oder 
bei einer Gemeinde, Landes 
verwaltung, ein Tag in der 
Woche Berufsschule, zusätz 
lich Einführungskurse, für 
schwache Schüler ist auch ei 
ne Anlehre möglich. Mit dem 
helmischen Fähigkeitsaus 
weis haben die ausgebildeten 
BetrlebsDraktiker gute Be-' 
rufsaussichten. . 
Haustechnikplanerln sind 
gesuchte Fachkräfte 
Haustechnikplanerln messen, berechnen, und zeichnen 
Der Haustechnikplaner und 
die -planerin projektieren, 
berechnen und zeichnen 
haustechnische Anlagen. Im 
Bereich Lüftung dreht sich 
ihre Arbeit um iüftungs- und 
klimatechnische Anlagen. 
Im Bereich Heizung befassen 
sie sich mit wärmetechnischen 
Anlagen: verschiedenste Heiz 
anlagen für Wohnhäuser, Fa 
briken oder Verkaufsgeschäf 
te. Im Sanitärbereich werden 
sanitäre Anlagen für die un 
terschiedlichsten Gebäude ge 
plant: Zuführen und Verteilen 
von Kalt- und Warmwasser, 
Gas, Ableiten von Abwasser, 
Bereitstellen der notwendigen 
Armaturen und Apparate. Im 
Bereich Kälte beschäftigen 
sich die Haustechnikplaner 
mit Kühl- und Klimaanlagen 
für Lebensmittelgeschäfte, 
Haushaltungen Kühlhäuser 
genauso wie mit Wärmerück 
gewinnungsanlagen und Wär 
mepumpen. 
Auf der Suche nach 
modernen Lösungen! 
Bei der Planung suchen sie 
nach modernen Lösungen, um 
Energie sparsam zu nutzen, 
Wärme zurückzugewinnen 
und die Umwelt möglichst zu 
schonen. Der Haustechnikpla 
nerln berechnet die Kosten 
des Projektes. Ist der Auftrag 
auszuführen, berechnen sie 
die Werkstücke und zeichnen 
die detaillierten Werk- und 
Montagepläne, erstellen Sche 
mas, Material-Listen und Ter 
minpläne. Auf dem Bauplatz 
werden Montagearbeiten 
überwacht und nehmen zum 
Teil die fertig gestellte Anlage 
in Betrieb und instruieren das 
Personal. Ebenfalls werden 
manchmal vom Haustechnik 
planer und -planerin Betriebs 
anleitungen erstellt. 
Kurzinfo 
f Äbgeschlos~- 
William Scarlino (im Bild links) ist der erste Jahrgang, der die 
Haustechnikplaner-Lehre absolviert. Sein Lehrmeister ist die ITW 
AG in Balzers. 
hfonriti&gSi . w _ 
- sftn^" Volksschule' mit ; gutem 
Ldstungeto*in Mathaaatik,j 
Geometrie und rtjysü^f;j 
Anfordenaig^^F(eiiile;Jai^; 
Technisch^^^nen^vbq;i 
Hand und nütCömputer, gu^i 
tes räumliches Vorstellungs- j 
1 vermögen? logischer Denkend 
Organisationstalent*; Freude:! 
an Mathematik* sowieGeo- 1 
metris und Verantwortungs-^ 
bewüsstseiiu ! <•, 
Ausbildung: Dauer der Leh 
re:. 4 Jahre, pro Woche ein 1 
Tag Schule,^ ergänzt durch 
Blockkurse. .Weitelbildung::; 
Technische^) - ; Kaufmann/-' 
frau, dipl.Haustechnikplane- 
rln,dipl., Energieberaterin, 
Techniterln 'tS" Haustechnik 
oder Ingenieurin. 
Recyclisün, die Branche 
mit Zukunft 
Beschäftigung in der Recyclingbranche ist überdurchschnittlich 
Der Recyclist, die Recyclistin 
befassen sich mit dem Sam 
meln, Sortieren, Aufbereiten 
und Transport von Werkstof 
fen zum Recycling. Die aus 
ihrer Tätigkeit entstehenden 
nicht recyclierbaren Stoffe 
führen sie der gesetzlich vor 
geschriebenen Entsorgung zu. 
Wichtigste Voraussetzungen 
für die Ausübung des Berufes 
sind fundierte Kenntnisse der 
einzelnen Werkstoffe. Eben 
falls muss der Recyclist wissen, 
in welcher Form, Stückgrösse, 
Gewicht und Reinheit er die 
verschiedenen . Stoffe dem 
Recycling zuführen kann. 
Ebenfalls muss er in der Lage 
sein, seinen Aufwand zu er 
rechnen und ihn dem Wert des 
Endproduktes gegenüberzu 
stellen. Ebenso wichtig ist die 
Kenntnis über die Erfassung 
der Materialien beim Eingang. 
Die richtige Materialbestim 
mung ist eine wichtige Grund 
lage für die spätere Weiterbe 
arbeitung. 
Verschiedene Maschinen 
im Einsatz 
Um seinen Beruf möglichst 
effizient ausüben zu können, 
stehen dem Recyclisten unzäh 
lige Hilfsmittel zur Verfügung. 
Zur Trennung von Hand sind 
neben Trennscheiben und kon 
ventionellen Schneidbrennern 
heute auch hydraulische Hand 
schneidegeräte oder elektroni 
sche Plasmaschneidbrenner im 
Einsatz. Im Bereich der Gross 
aufbereitungsanlagen werden 
Shredder (Automühle), 
Schrottscheren, Pressen, 
Mühlen und Granulatoren ein 
gesetzt. Das in diesen Grossan 
lagen zerkleinerte Material 
wird mittels Siebtrommeln, 
Magnetanlagen, Wirbelstrom 
schneidern oder Turborotoren 
in die einzelnen Werkstoffe ge 
trennt. 
Kurzinfo 
feAbschluss; 
der allgemeiinenScliuipfllcht; 
Anforderungen^freude am > 
. Umgang/?nif/recycUerb'areni 
> Wertstofftn^wief Eisen* und 
> Nichteisenmetallen; : Papier,' 
GlaSi- Ho&füsw.; Freude am, 
Umgang : mit ' Werkzeugen. 
und' Menschen;' technisches < 
Vei^ndnivgute > .Äuflfes-.: 
• sipgsgabei.r Beweglichkeit, < 
. dun:hscKiüttUclttLkörperliche % 
. wwahi<fl0au#fd(^|teb<;i) 

äind ft 
In Liechtenstein ist die Eschner Firma Elkuch Josef AG, Sekun 
därrohstoffe, der einzige Betrieb der den Lehrberuf Recyclist aus 
bildet.
	        

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