Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Samstag, 16. September 2000 1 5 
Ein Vierteljahrhundert im Dienste 
der Lebensqualität im Alter 
Das Betagtenwohnheim St. Florin, Vaduz, blickt auf 25 Jahre zurück 
Mitte September 1975 
wurde das Betagtenwohn 
heim in Vaduz mit einem 
Tag der offenen Tür der 
Öffentlichkeit vorgestellt. 
Anhand der Geschichte des 
Betagtenwohnheims St. 
Florin lässt sich auch die 
Entwicklung der Einstel 
lungen und Ziele des liech 
tensteinischen Sozialwe 
sens verfolgen. Das beach 
tenswerte Jubiläum wird 
vom Betagtenwohnheim 
St. Florin zurückhaltend 
und in bescheidenem Rah 
men gefeiert. 
Vier Jahre vor Eröffnung des 
Betagtenwohnheims in Vaduz 
war die Liechtensteinische Stif 
tung für das Alter gegründet 
worden. Diese von I. D. Fürstin 
Gina initiierte und präsidierte 
Stiftung hatte das Ziel, je ein 
Altersheim im Oberland und im 
Unterland zu bauen und zu be 
treiben. Gleichzeitig wurde 
auch der Aufbau der ambulan 
ten Altershilfe ins Auge gefasst. 
Als erstes Umsetzungsprojekt 
dieser Zielsetzung ist das Be 
tagtenwohnheim in Vaduz rea 
lisiert worden. 
In den ersten Jahren des Be 
stehens diente das Betagten 
wohnheim als Ausweich-Quar- 
tier für das Krankenhaus Vaduz, 
welches neu gebaut wurde. Für 
den Altersheim-Zweck standen 
nur wenige Zimmer zur Verfü 
gung. Inzwischen erfreut sich 
das Betagtenwohnheim grosser 
Beliebtheit. Als Anregungen zur 
Alltagsgestaltung werden für 
die Bewohner verschiedene An 
gebote, vom Basteln bis zu re 
gelmässigen Nachmittag-Aus 
flügen und den wöchentlichen 
Besuchen einer Gruppe des 
Frauenvereins, bereitgehalten. 
Vernetzung im Dienste 
der Betagten 
Das Betagtenwohnheim hat 
sich von Beginn an in die «so 
ziale Landschaft» integriert. Als 
erster Knotenpunkt für ver 
schiedene Institutionen ist die 
Küche des Betagtenwohnheims 
zu erwähnen. Auf der Grundla- 
Das Betagtenwohnheim St. Florin in Vaduz blickt auf eine bewegte Entwicklung während der vergangenen 25 Jahre zurück. (Bild: BWH) 
ge eines Dienstleistungsvertra 
ges hat das Krankenhaus Vaduz 
darauf verzichtet, eine eigene 
Küche einzurichten, und be 
zieht die Mahlzeiten von' der 
Küche des Betagtenwohnheims. 
Eine beachtliche Entwicklung 
haben auch die Mahlzeiten 
«ausser Haus», also weder für 
das Betagtenwohnheim noch 
für das Krankenhaus, zu ver 
zeichnen. Die Anzahl der aus 
ser Haus gelieferten Mahlzeiten 
hat sich von 1990 (6612 Essen) 
bis 1999 (14 452 Essen) mehr 
als verdoppelt. 
Dienste für den ambulan 
ten Bereich 
Der älteste Dienst, welcher 
für den ambulanten Bereich er 
bracht wird, ist der Mahlzeiten 
dienst. Dieser Dienst wurde im 
Jahre 1980 von der Pfarrei ini 
tiiert. Während das Betagten 
wohnheim die Essen bereit 
stellt, wird die Zustellung von 
freiwilligen Helferinnen be 
sorgt, welche seit 1982 in be 
währter Weise von der Famili 
enhilfe rekrutiert und betreut 
werden. Es sind in Schaan und 
Vaduz jährlich zwischen 6000 
und 8000 Essen, welche in den 
Gemeinden zu verteilen sind. 
Ein weiteres beliebtes Ange 
bot sind die Ferienzimmer. Das 
Betagtenwohnheim hält zwei 
Zimmer bereit, welche für Be 
tagte zur Verfügung stehen, die 
nur vorübergehend (z. B. weil 
die betreuenden Angehörigen 
in den Ferien weilen) wohnen 
wollen. So waren im vergange 
nen Jahr 382 Gästetage zu ver 
zeichnen. 
Zu den Diensten für den am 
bulanten Bereich zählt auch die 
Möglichkeit, zum Essen ins Be 
tagtenwohnheim zu kommen. 
Dieses Angebot wird jedoch nur 
vereinzelt genutzt. Etwas besser, 
aber auch schwankend, wird das 
Angebot angenommen, die Ba 
dezimmer mit Heb-Badewanne 
und Lifter zu benutzen. 
Das jüngste «Kind» in der 
Reihe der' Dienste flir den am 
bulanten Bereich ist das Tages 
heim. Betagte, welche sonst zu 
hause betreut werden, können 
für einen Tag ins Betagten 
wohnheim kommen. Hier ste 
hen geeignete Räumlichkeiten 
(auch ein Zimmer fürs Mittag 
schläfchen) und entsprechend 
qualifiziertes Personal zur Ver 
fügung. Von morgens 9 Uhr bis 
abends 17 Uhr stehen verschie 
dene Aktivitäten auf dem Plan. 
So ist es möglich, einerseits die 
betreuenden Angehörigen zu 
eritlasten, und andererseits den 
Betagten Abwechslung und zu 
sätzliche Impulse zu vermitteln. 
Vom Heim zum sozialen 
Stützpunkt 
(Während zur Zeit der Erstel 
lung des Betagtenwohnheims 
nöch davon ausgegangen wur-, 
de, dass bei Auftreten von Pfle 
gebedürftigkeit die Bewohner 
in ein anderes Heim verlegt 
Vierden, so geht man heute da 
von aus, dass die Bewohner so 
l|nge wie möglich in ihrem 
rfcuen Zuhause sollen bleiben 
leönnen. Eine Verlegung wird in 
aer Regei nur aus medizini 
schen Gründen, nicht wegen des 
pflegerischen Aufwandes vor 
genommen. Eine weitere beach 
tenswerte Entwicklung ist be 
züglich der grundsätzlichen 
Zielsetzung festzustellen. Ur 
sprünglich als relativ isoliertes 
Heim verstanden, präsentiert 
sich heute das Betagtenwohn 
heim als soziales Zentrum. Es 
dient nicht nur der Betreuung 
von Betagten, sondern steht 
auch als Veranstaltungsort (z. B. 
für Weiterbildungen des Kran 
kenhauses) und als Heimat von 
Vereinen zur Verfugung. 
Der Anlass des 25-jährigen 
Bestehens wird sehr zurückhal 
tend gefeiert. Es werden zwei 
Treffen durchgeführt: Einmal 
alle Angestellten und die vor 
ein paar Jahren ins Leben geru 
fenen St.-Florin-Freunde. Die 
Angestellten erhalten auch ein 
attraktives Erinnerungsge- 
schenk. Zum zweiten sind alle 
Mitglieder des früheren und des 
derzeitigen Verwaltungsaus 
schusses zu einem Abendessen 
eingeladen. 
Freude an alten 
Motor-Veteranen-Club heisst Neumitglieder willkommen 
Der MVCL i$t ein Verein, der 
alle Leute ansprechen will, die 
an alten Vehikeln mit Rädern 
Spass und Freude haben. Der 
MVCL ist kein Markenclub, in 
welchem nur eine bestimmte 
Automarke vertreten ist, im Ge 
genteil, vom Döschwo bis zum 
Rolls Royce ist alles willkom 
men. Zur Zeit haben wir ca. 
140 Mitglieder, sind aber auf 
der Suche nach Leuten, die spe 
ziell auch an Motorrädern, alten 
Traktoren . .. Freude haben. 
Wenn Sie mehr über unseren 
Verein wissen wollen, wenden 
Sie sich an unser Sekretariat, 
Birkenweg 6, 9494 Vaduz (Tel. 
236 12 00), an den Präsiden 
ten, Karl Gassner, Haldengasse 
510, 9492 Eschen (TeL 373 28 
28) oder an Tschesi Wenaweser 
(Tel. 233 22 00). Gerne senden 
wir Ihnen Unterlagen zu und in 
formieren Sie über unser Ver 
einsleben. (MCVL) 
NACHRICHTEN 
Hfiltatten mit 
Dr. Pefiz 
SCHAAN: Am Mittwoch, 20. 
September, beginnt um 18 
Uhr im Haus Stein-Egerta in 
Schaan der Herbstkurs «Heil 
fasten im Alltag: Ein Weg zu 
körperlicher und geistig 
seelischer Erneuerung» unter 
der Leitung von Dr. Penz. 
Der Kurs dauert insgesamt 
acht Abende (täglich bis 27. 
September). Für Neueinstei 
ger findet am Montag, 18. 
September um 18 Uhr im ' 
Haus Stein-Egerta ein ver 
pflichtender Einfiihrungs- 
abend statt. Heilfasten ist ein 
einfacher und umfassender 
Weg für körperliche und 
geistig-seelische Erneuerung. 
Es hat eine tiefreichende 
Wirkung in der Vorbeugung 
und Behandlung von ver 
schiedenen Krankheiten und 
kann eine Zeit der inneren 
Einkehr sein, in der unsere 
verborgenen Seiten ans Licht 
kommen. Die Woche wird 
auf folgende Weise gestaltet: 
Nach einer allgemeinen In 
formation wird ein individu 
eller Fastenplan festgelegt, 
abgestimmt auf Ihre persön 
lichen Bedürfnisse und Mög 
lichkeiten. 
Die regelmässigen Treffen 
(jeweils 18.00 bis ca. 19.45 
Uhr) bieten Ihnen Gelegen 
heit zur Aussprache und ge 
ben Unterstützung bei auf 
tretenden Krisen und Proble 
men. Körperübungen er 
leichtem den Entgiftungs- 
prozess und fuhren zu mehr 
Achtsamkeit für uns selbst 
und andere. 
Dr. Gerald Penz ist prakti 
scherem und Psychothera 
peut mit eigener Praxis in 
Feldkirch. Er leitet seit vielen 
Jahren Heilfastenkurse in 
unserem Land. Weitere In 
formationen und Anmeldun 
gen bei der Erwachsenenbil 
dung Stein-Egerta in 
Schaan, Tel. 232 48 22. 
Schreiben kann 
jede(r)!H 
Vom 8. bis zum 13. Oktober 
findet auch in diesem Jahr 
eine Schreibwerkstattwoche 
unter der Leitung von Hans 
Bernhard Hobi statt. Kurs 
ort ist das «Convento Santa 
Maria dei Frati Cappuccini» 
oberhalb von Bigoriö in 
mitten ven Kastanienwäl 
dern auf einer Höhe von 
750 m gelegen. Wir laden 
Sie ein, während einer Wo 
che mit uns die Landschaft 
des Tessins zu geniessen 
und in diesem alten Kloster 
zu wohnen. Der herrliche 
Ausblick vom Klostergarten 
in luftiger Höhe hinab auf 
den Luganer See, das Wan 
dern durch weite Kastani 
enwälder wird Sie inspirie 
ren und hinführen zum ei 
gentlichen Vorhaben dieser 
Woche, dem Schreiben... 
Eingeladen sind alle, die 
Freude am Schreiben und 
am Lesen ihrer Texte ha- 
ben.Voranmeldung. Telefon 
232 48 22. (Eilig.). 
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Regionalverkaufsstelle 
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Austrass«48 Tetofoo *32 38 62 
FL-9490 Vaduz Tttofex2332B62 
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