Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Freitag, 15. September 2000 1 1 
Für rasche und effiziente Rechtshilfe 
i , ' ■ 
Leiter des Rechtsdienstes Dr. Norbert Marxer referierte über das Rechtshilfeverfahren 
Am 4. September 2000 hat 
Norbert Marxer, Leiter des 
Rechtsdienstes der Regie 
rung, vor der Kommission 
für organisierte Krimina 
lität und Wirtschaftskri 
minalität der Konferenz 
der Kantonalen Justiz- 
und Polizeidirektion in 
Bern einen sehr aktuellen 
Vortrag gehalten. Zu die 
sem Anlass wurde er von 
Landrichter Lothar Hagen 
und Mitarbeitern des 
Rechtsdienstes begleitet. 
Schweizerischerseits waren ne 
ben dem Bundesanwalt u.a. 
auch Vertreter des Bundesam 
tes für Justiz, mehrere Staats 
anwälte und Untersuchungs 
richter sowie Regierungsräte 
anwesend. 
Norbert Marxer referierte 
schwerpunktmässig über das 
Gesetzgebungspaket (Sorgfalts 
pflichtgesetz, Strafgesetzge 
bung und Rechtshilfegesetz) 
und das Rechtshilfeverfahren 
sowie über die Rechtshilfe bei 
Finanzdelikten. Er stellte das 
Rechtshilfeverfahren nach gel 
tendem Recht dem neuen Recht 
gegenüber und zeigte den 
Dr. Norbert Marxer, Leiter des Rechtsdienstes der Regierung, refe 
rierte in Bern über das Rechtshilfeverfahren. (Archivbild) 
Kommissionsmitgliedern die 
Verbesserungen auf, die sich 
insbesondere aus der Vereinfa 
chung und Beschleunigung des 
Verfahrens sowie aus der Ratio 
nalisierung der Verfahrensab 
läufe ergeben werden. Einige 
statistische Daten aus den Jah 
ren 1999 und 2000 zu den an 
Liechtenstein gerichteten 
Rechtshilfeersuchen aus 
Deutschland, Frankreich, Itali 
en, Österreich und vor allem 
der Schweiz konnten das liech 
tensteinische Bemühen unter 
mauern, auch aufgrund des 
geltenden Rechtshilfegesetzes, 
welches oft selbst zu Verzöge 
rungen beigetragen hat, rasch 
und effizient Rechtshilfe zu ge 
währen. 
Norbert Marxer legte den 
liechtensteinischen Standpunkt 
zum Thema «Rechtshilfe bei Fi 
nanzdelikten» ausdrücklich dar, 
nämlich dass es sich bei Steuer 
betrug und Steuerhinterzie 
hung um Verwaltungsstrafsar 
chen im Sinne des Steuergeset 
zes handelt, die der Rechtshilfe 
nicht zugänglich sind. 
Mit Blick auf die Umsetzung 
der neurechtlichen Bestimmun 
gen verwies Norbert Marxer 
auf die aktuellen Personalauf 
stockungen bei der Landespoli 
zei, der Staatsanwaltschaft, 
dem Amt für Finanzdienstleis 
tungen sowie beim Landge 
richt. 
Norbert Marxer versicherte 
den anwesenden Mitgliedern 
der Kommission, dass Liechten 
stein seinen Beitrag zu einer 
funktionierenden Zusammen 
arbeit bei der Bekämpfung der 
Geldwäscherei und der organi 
sierten Kriminalität leistet und 
auch in Zukunft leisten wird. 
Bei der sich an den Vortrag 
anschliessenden Diskussion 
konzentrierten sich die Fragen 
im Wesentlichen auf das 
Rechtshilfegesetz und das 
künftige Verfahren in Rechts 
hilfesachen, insbesondere auf 
das Übergangsrecht, die auf 
schiebende Wirkung und die 
Rechtsmittelmöglichkeiten nach 
der Strafprozessordnung. 
In dem offenen und freund 
schaftlichen Dialog wurde bei 
derseits betont, dass auch wei 
terhin die sehr enge Zusam 
menarbeit zwischen Liechten 
stein und der Schweiz gepflegt 
werden soll. Insbesondere im 
Rechtshilfebereich besteht das 
gemeinsame Bestreben, die Zu 
sammenarbeit durch direkte 
Kontakte zu verbessern. Ab 
schliessend wurde denn auch 
schweizerischerseits der Wunsch 
nach Ausarbeitung eines bila 
teralen Zusatzabkommens zum 
Europäischen Übereinkommen 
über die Rechtshilfe in Strafsa 
chen geäussert. (paß) 
«Liechtenstein kämpft gegen organisiertes Verbrechen» 
Regierungsrätin Andrea Willi vor der UNO L Generalversammlung 
Regierungsrätin Andrea Willi 
hielt am 12. September 2000 
ihre Rede im Rahmen der Ge 
neraldebatte zur 55. Session 
der UNO-Generalversamm- 
lung. Sie nützte die Gelegen 
heit, um einerseits anlässlich 
der zehnjährigen UNO-Mit- 
gliedschaft Liechtensteins auf 
einige der Schwerpunkte der 
liechtensteinischen Mitarbeit 
und andererseits auf die Ent 
wicklungen zum Finanzplatz 
Liechtenstein hinzuweisen. 
Für Liechtenstein wie für viele 
andere Länder gelten die Verein 
ten Nationen als die Organisati 
on, die sich für den Schutz der 
Menschenrechte und der Men 
schenwürde sowie für die Förde 
rung gemeinsamer Werte ein 
setzt. Eine der grossen Heraus 
forderungen der vergangenen 
Jahre bestand im Engagement 
der UNO für Frieden und Sicher 
heit, und in diesem Zusammen 
hang für die Konfliktprävention. 
Liechtenstein hat-sich bekannt 
lich seit längerem mit diesem 
Thema im Rahmen seiner Initia 
tive zum Selbstbestimmungs 
recht auseinander gesetzt. Gros 
se Bedeutung misst Liechten 
stein auch dem möglichst baldi 
gen In-Kraft-Treten des Statuts 
des Internationalen Strafge 
richtshofs sowie der Zusammen 
arbeit der UNO mit regionalen 
Organisation wie dem Europarat 
oder der OSZE bei. 
Sehr wichtig im Rahmen der 
Menschenrechtspolitik ist es, 
dass Frauen in den vollen Ge- 
nuss und Schutz der Menschen 
rechte gelangen.-In diesem Zu 
sammenhang unterzeichnete Re 
gierungsrätin Andrea Willi zu 
sammen mit zwölf anderen Aus- 
senministerinnen anlässlich ei 
nes Empfangs bei der amerikani 
schen Aussenministerin Madel 
eine Albright einen an den UNO- 
Generalsekretär gerichteten Ap 
pell zu Händen aller Mitglieds 
länder zur Beachtung der beson 
deren Bedürfnisse der Frauen 
und Mädchen bei der Prävention 
und Behandlung von Aids. 
Einen wichtigen Teil ihrer Rede 
widmete Regierungsrätin Andrea 
Willi dem Thema Finanzplatz 
Liechtenstein. Sie führte hierzu 
aus: «Liechtenstein unterstützt 
ausdrücklich den Kampf gegen 
das grenzüberschreitende orga 
nisierte Verbrechen, insbesondere 
den Menschenhandel, die Ver 
brechen an Kindern und die 
Geldwäscherei. Verbrechen im 
Finanzbereich geben Anlass zu 
besonderer Besorgnis in der heu 
tigen offenen und globalen Welt 
der Finanzströme, welche durch 
eine hohe Mobilität des Geldes 
und eine rasche Entwicklung von 
neuen Zahlungsinstrumenten 
charakterisiert ist. 
Aus unserer Sicht kann die in 
ternationale Zusammenarbeit 
im weltweiten Kampf gegen 
Geldwäsche nur erreicht wer 
den, wenn alle internationalen 
Finanzdienstleistungszentren auf 
eine volle Anwendung interna 
tional anerkannter Standards 
hinarbeiten. Die liechtensteini 
sche Regierung unterstützt da 
her ausdrücklich die Zielsetzun 
gen des UNO-Forums betreffend 
ein weltweites Programm gegen 
Geldwäsche. Es muss aber ein 
transparenter, alle umfassender 
und picht diskriminierender An 
satz gewählt werden. Die positi 
ven Massnahmen, die von ein 
zelnen Ländern bereits ergriffen 
wurden oder noch ergriffen wer 
den, sind dabei gebührend zu 
berücksichtigen. Jeder Ansatz, 
der auf Bestrafung abzielt, unter 
Einschluss der Erstellung von 
Listen und der Auferlegung von 
Sanktionen, wie auch das Feh 
len einer Unterscheidung zwi 
schen dem Kampf gegen die 
Geldwäsche einerseits und Steu 
erangelegenheiten andererseits 
widersprechen dem Geist der in 
ternationalen Zusammenarbeit. 
Wir bedauern daher insbesonde 
re die in jüngerer Zeit von inter 
nationalen und regionalen Gre 
mien gegen bestimmte Finanz 
zentren einschliesslich Liechten 
steins eingeleiteten Verfahren. 
Die fehlende Transparenz und 
die Vorgehensweise sind nicht 
vereinbar mit den anerkannten 
Grundsätzen und Verfahren in 
ternationaler Zusammenarbeit. 
Diese anerkannten Grundsät 
ze und Verfahren müssen die 
Zusammenarbeit der Staaten 
und die Lösung von allenfalls 
zwischen ihnen bestehenden 
Schwierigkeiten leiten. Die in 
ternationale Zusammenarbeit 
muss unter gleichen Vorzeichen 
stattfinden, sei dies im Umgang 
von grossen mit kleinen Staaten, 
sei dies im Umgang von kleinen 
mit grossen Staaten. Es darf kei 
ner Organisation erlaubt sein, 
von dieser anerkannten Praxis 
in den internationalen Bezie 
hungen abzuweichen. 
Zusammenarbeit von kleinen 
Staaten darf nicht als Kapitulati 
on interpretiert werden; Zusam 
menarbeit impliziert die Berück 
sichtigung der Rechte und Inter 
essen aller.» 
Regierungsrätin Andrea Willi 
nützte ihren Aufenthalt in New 
York ausserdem, um verschiede 
ne Gespräche auf bilateraler 
Ebene zu führen, und sie traf 
auch mit UNO-Generalsekretär 
Kofi Annan zusammen, (paß) 
NACHRICHTEN 
Saisonumwand- 
lungen 
VADUZ: Aufgrund des Be- 
schluss Nr. 191/1999 des 
Gemeinsamen EWR-Aus- 
schusses vom 17. Dezember 
1999, LGB1. 2000 Nr. 97 
und der Einführung der 
neuen Personenverkehrsver 
ordnung gelten im Bereich 
Saisonumwandlungen ab 
dem 1. Juni 200.0 neue Be 
stimmungen: 
EWR-Bürger 
(Sonderlösung) 
Die Regierung wandelt 
innerhalb von fünf Jahren 
alle Saisonbewilligungen 
(A) von EWR-Staatsbürgern 
und die Bewilligungen ih 
rer anwesenden Familien 
angehörigen (Ehegatten 
und deren mindeijährige, 
unverheiratete Kinder bis 
zum 21. Lebensjahr) gestaf 
felt in Aufenthaltsbewilli 
gungen um. EWR-Saiso- 
niers mit schulpflichtigen 
Kindern, die in Liechten 
stein eine Schule besuchen, 
werden vorrangig behan 
delt. In den übrigen Fällen 
gilt als Kriterium die 
Anzahl der aufeinanderfol 
genden und ununterbro 
chenen Saisonjahre. 
Die Gesuche auf Um 
wandlung in eine Aufent 
haltsbewilligung können 
vom 1. bis 30. September 
2000 beim Ausländer- und 
Passamt eingereicht werden. 
Dem Gesuch sind, folgende 
Unterlagen beizulegen: Ar- ., 
beitsvertrag für mindestens 
12 Monate; ÄHV-Bestäti- 
gungen; Bewilligungskopien 
der anwesenden Familien 
angehörigen; Passkopie; 1 
Passfoto. 
Übrige Staatsan 
gehörige 
Die ordentliche Umwand 
lung für die übrigen 
Staatsangehörigen findet 
nicht mehr im Herbst statt. 
Diese Gesuche können neu 
vom 1. bis 31. Mai eines je 
den Kalendeijahres einge 
reicht werden. Dem Gesuch 
sind dieselben Unterlagen 
wie oben erwähnt beizule 
gen. (paß) 
BRIEFFHEUNPSCHAFT 
Arne Hagberg aus 
Schweden möchte im 
Rahmen von Brieffreund 
schaften mit Leuten aus 
Liechtenstein korrespondie 
ren. Sein grösstes Interesse 
gilt Briefmarken, Banknoten 
und Münzen. Seine Adresse: 
Arne Hagberg, Fisketorp 26, 
S-450 54 Hedekas, Sweden. 
L'ANOOLO PEQUITAUANI 
Gita della Missione 
La Missione Cattolica organi- 
zza un pellegrinaggio che avrä 
luogo domenica 15 ottobre con il 
seguente programmaipartenza in 
pullman da Buchs-Schaan-Mels, 
arrivo in mattinata a Sotto il 
Monte (Bergamo) e visita dei luo- 
ghi natali di Papa Giovanni 
XXID. Ore 11.30 celebrazione del 
la S.Messa nella chiesa par- 
rocchiale con la comunitä locale. 
Segue pranzo in ristorante. 
Prezzo a persona (viaggio in 
pullman e pranzo in ristorante): 
Fr.95. Le iscrizioni si chiudono 
domenica 1 ottobre. Approfittate 
di questa occasione per celebrare 
il Giubileo 2000 visitando il pae- 
se di Papa Giovanni XXin e an- 
che per faxe una bella gita in 
compägnia. 
Per le iscrizioni rivolgersi 
alla Missione Cattolica a Schaan, 
Reberastrasse 1, tel. 00423- 
2322922. 
Venerdi 22 settembre alle ore 
20.00 al Centro Italiano di Mels 
{Wangserstrasse 6) si terrä una 
conferenza-dibattito sul tema: 
«Accordo Svizzera-Unione Euro- 
pea. Cosa cambierä per le pensio- 
ni e Casse pensioni degli emigra- 
ti italiani?». Relatore: Dino Nardi 
del Patronato Ital-Uil. Presiede: 
Cosimo Stefaneiii. 
Scuola Sarganserland 
II 23 settembre alle ore 18.00 
presso il ristorante Sternen di 
Wangs avrä luogo la riunione ge 
nerale del Comitato Genitori 
Scuola Famiglia del Sarganser 
land per discutere i problemi del 
la scuola italiana all'estero. 
All'ordine del giomo: saluto e 
presentazione, dialogo con gli in- 
segnanti, proposte, varie. Tutti i 
genitori sono cordialmente invi-, 
tati a partecipare. 
L'Associazione ricreativa itali 
ana di Walenstadt in occasione 
del 25.mo anniversario di fonda- 
zione dä un caloroso benvenuto 
a tutti gli Italiani e non per un 
rinfresco, che avrä luogo sabato 
16 settembre alle ore 14.30 
nella sede di Walenstadt alla 
Seestrasse. 
FC Azzurri Schaan 
Vi ricordiamo che i seguenti 
numeri della tombola svoltasi al 
tomeo degli Azzurri a giugno 
non sono statt ancora ritirati 
4756, 2212, 6092, 1400, 2558, 
5000, 1193, 3386, 7886, 7566, 
7080, 2199, 7852, 3467, 2243, 
2409, 4029, 7102, 3600, 7922, 
4025, 1808, 2655, 2327, 2682, 
3b09j| 2221, 5656,' 2870, 4848. I 
premi possono essere ritirati da 
Condito Domenico (Tel. 075- 
2^25347). 
Rifordiamo inoltre a tutti gli 
arttfci sportivi che la prossima us- 
cita degli Azzurri sarä lunedi 18 
sette&ibre sul campo sportivo di 
Schaan alle ore 20.00 contro il 
Trübbach (partita amichevole). 
Servizi sociali 
• Sportello consolare FL: ogni 
sabato dalle 10.00 alle 12.00 alla 
Missione Cattolica a Schaan (Re 
berastrasse 1). 
• Corrispondenza consolare 
Werdenberg: ogni sabato dalle 
9.00alle 11.00a Buchs. Attenzio- 
ne: <ra settembre nella saletta sot 
to 1% chiesa cattolica. Operatore 
sociale: Matteo Dl Gennaro. 
• Patronato Ital-Uil: märtedl 12 
settembre dalle ore 19.30 alle 
21.00 a Buchs. Attenzione: da 
settembre nella saletta sotto la 
chiesa cattolica.Giovedi 21 set 
tembre dalle ore 19.30 alle 21.00 
presso il Circolo Italiano di Trie- 
sen (Doristrasse 26). Operatore 
sociale: Cosimo Stefaneiii. 
• Patronato Acli: ogni primo e 
terzo sabato del mese dalle 11.00 
alle 12.00 alla Missione Cattolica 
a Schaan (Reberastrasse 1). Ope 
ratore sociale: Matteo Di Genna 
ro. 
Messe in italiano 
Ogni domenica e festa di pre- 
cetto: Buchs ore 9.00, chiesa par- 
rocchiale; Schaan ore 10.30, 
chiesa di Sah Pietro; Mels ore 
18.00, chiesa dei Cappuccini. 
Primo sabato del mese: Flums 
ore 18.00, Justuskirche.Terzo sa 
bato del mese: Balzers ore 18.00, 
chiesa Mariahilf. 
REKLAME 
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Wirtschaft 
Audi di« Wirtschaft muss Verantwortung 
gegenüber der Zukunft übernehmen. 
Die Förderung tmeuerbarw Energien 
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Arbeitsplätze am 24, September 
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