pp/Journal
AZ FL-9494-Schaan
Liechtfnsteirier
Freitag
15. September 2000
Fr.l.-
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Amtliches Publikationsorgan • 122. Jahrgang, Nr.212
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Regierung: «ftochern im Nebel»
FREITAG
Vom Kurhaus zum
Hotel-Restaurant
SERIE: Währschafte, aber
auch gesunde und leichte
Kost, das können die Gäste
im Hotel-Restaurant Steg
erwarten. Der Besitzer, Fre-
dy Lampert, steht persönlich
in der Küche und sorgt zu
sammen mit seiner Ehefrau
Monika dafür, dass sich die
Gäste wohlfühlen. Mehr zum
1924 erbauten Haus in der
heutigen Folge der Volks-
blatt-Serie «Alte Häuser und
ihre Bewohner». Seite 8
«Web Award» für
Schüler
VADUZ: Kreativität, Ein
fallsreichtum, Originalität
und Know-How - das und"
noch mehr ist gefragt beim
gross angelegten «Web
Award», den die Liechten
steinische Landesbank zu
sammen mit Harlekin
Computer und der Arbeits
stelle Schulinformatik als
Initiator durchführt. Bei
diesem Award sollen
SchUlergruppen in ver
schiedenen Alterskategori
en ihren eigenen Internet
auftritt kreieren. Seite 14
«Dank Siemens
besser hören»
ONLINE: Für die neuen
implantierbaren Hörgeräte ■
wird ein grosses Marktpo-.
tenzial erwartet. Die US-
Behörde FDA erteilt Sym-
phonix Devices Inc. die
definitive Zulassung für
ihr Mittelohr-Implantat
«Vibrant Soundbridge».
Seite 25
Politiker im
Kosovo mit
Eiern beworfen
KOSOVSKA: Anhänger von
Slobodan Milosevic haben
den Herausforderer des ju
goslawischen Präsidenten
bei einer Wahlkampfveran
staltung im Kosovo mit Ei
ern und Tomaten beworfen.
Der Kandidat der Oppositi
on, Vojislav Kostunica, ver
suchte am Donnerstag
mehrfach vergeblich, eine
Rede zu halten. Seite 28
Der Landtag verabschiedete das Sorgfaltspflichtgesetz und beriet das Rechtshilfegesetz - Fortsetzung heute
Schleppend zog sich die
gestrige Landtagssitzung
bis in den späten Abend
hinein. Nach einer ausgie
bigen nicht-öffentlichen
Sitzung, in welcher das
Parlament bis zur Mittags
pause hinter verschlosse
nen Türen tagte, wurde
am Nachmittag das
Sorgfaltspflichtgesetz ver
abschiedet. Die Beratun
gen zum Rechtshilfegesetz
konnten nicht zu Ende ge
führt werden.
Peter Kindle
Im Zentrum der öffentlichen
Sitzung stand die Debatte um
die Verabschiedung des Sorg-
faltspflichtgesetzes, welches für
einen nachhaltigen gesunden
liechtensteinischen Finanzplatz
unabdingbar ist. So wurde das
Gesetz vom Landtag in zweiter
und dritter Lesung einhellig ge
nehmigt.
Für Wirbel sorgte allerdings
ein desolat agierender Regie
rungschef Mario Frick, welcher
den Landtag durch seine Abän
derungen der Gesetzesvorlage
im Stundentakt «als Spielball
benutzte», wie es FBPL-Frakti-
onssprecher Marco Ospelt aus
zudrücken pflegte. «Die FBPL
setzt sich fiir einen sauberen
Finanzplätz ein. Wir wollen
mitarbeiten. Das haben wir
Lange Debatte über das neue Sorgfolt$pflichtgesetz im Landtag.
heute bewiesen», betonte der
FBPL-Fraktionssprecher.
Durch die immer wiederkeh
renden Gesetzesanträge von
Mario Frick, der auf argumen
tativ dünnem Eis stand und
laut Marco Ospelt «selbst nicht
im Bilde war», war es dem Par
lament nicht möglich, in sorg
faltiger Art und Weise das
Sorgfaltspflichtgesetz zu disku
tieren und .zu verabschieden.
«Was sich heute abspielt, ist ein
absolut fragwürdiger Gesetzge-
bungsprozess», lautete der Te
nor in der Bürgerpartei-Frakti
on, da die Regierung weder
Auswirkungen der Gesetze
abschätzen, noch Dokumente
Uber die anzustrebenden Stan
dards vorlegen konnte.
Marco Ospelt bezeichnete das
Handeln der Regierung als
aiii
td
«Stochern im Nebel». In einer
Fraktionserklärung stellten die
Abgeordneten der FBPL fest,
dass die Regierung jetzt das in
Panik nachholen wolle, was sie
über Jahre hinweg versäumte.
Als weiteres Traktandum der
Tagesordnung wurde mit der
Diskussion um das zweite
Finanzplatzgesetz begonnen.
Das Rechtshilfegesetz soll'heu
te Freitag in zweiter und drit
ter Lesung verabschiedet wer-
(Bild: bak)
den, damit es auf Anfang 2001
in Kraft treten kann. Die De
batte verlief lange Zeit ruhig
und sachlich, dennoch konn
ten Parallelitäten zum ersten
Traktandenpunkt gesehen
werden. Jedoch wurde bei der
Beratung des Rechtshilfegeset
zes Justizminister Heinz From
melt heftiger Kritik durch
Landtagspräsident Peter Wolff
ausgesetzt. Seiten 3 und 5
Eröffnung mit Überraschungen
Wer wird heute das Olympische Feuer entzünden?
Sydney ist im Olympiaßeber.
(Bild: Keystonei
Heute ist es endlich so weit:
Ab 18.00 Uhr Ortszeit (9.00
Uhr MESZ) werden die XXVII.
Sommerspiele im Stadium
Australia von Syndey feierlich
eröffiiet.
Über das genaue Show-Pro
gramm gibt es hur Vermutun
gen! So soll Betty Cuthbert das
Olympische Feuer bei der spek
takulärsten und Witzigsten
Olympia-Zeremonie aller Zeiten
entzünden. Sicher war aber auch
die jan den Rollstuhl gefesselte
1 Ex-Leichtathletin noch nicht:
«Ganz ehrlich: Ich weiss es nicht,
aber ich tippe auf mich.»
Das einstige «Golden Girl» der
australischen Leichtathletik
hatte 1956 in Melbourne als i8-
Jährige drei Mal Gold gewon
nen. Später erkrankte sie an
multipler Sklerose. Ein ähnlich
rührender Olympia-Auftakt wie
jener vor vier Jahren in Atlanta
mit Parkison-Patient Muham
mad Ali wäre also garantiert.'
Jede Menge
Überraschungen
Zöiemonienmeister Ric Birch,
dem umgerechnet rund 38 Mil
lionen Franken zur Verfügung
standen, gibt sich aber geheim
nisvoll. «Ich kann nur sagen,
dass es nach meiner Meinung
die aussergewöhnlichste Eröff
nung wird, die es jemals bei
Olympia gegeben hat. Sie wird
jede Menge Überraschungen
beinhalten», sagte Birch, nach
dem die Probe 91 000 Zu
schauer durchwegs begeistert
hatte. 1984 in Los Angeles hat
te er mit ins Stadion fliegenden
Astronauten in Raumanzügen
für Aufsehen gesorgt In Barce
lona vor acht Jahren kreierte er
die bis dato spektakulärste Ent
zündung des Feuers.
Damals hatte ein im Rollstuhl
sitzender Bogenschütze einen
brennenden Pfeil in die Schale
geschossen. Folgt nach Birchs
legendären Kängurus auf Drah
teseln bei der Schlussfeier von
Atlanta 1996 .diesmal der Wurf
des brennenden Bumerangs zur
Entzündung der Flamme? Oder
wirft der bei einer Umfrage als
Favorit des australischen
Volkes ermittelte Cricket-Held
Donald Bradman einen bren
nenden Ball? Alles ist möglich
bei der Schau der Überraschun
gen im bisher grössten Olym-
pia-Stadion aller Zeiten.
So viel scheint aber festzu
stehen: «Crocodile Dundee»
Paul Hogan wird die Eröffnung
einleiten. Pünktlich um 19.00
Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MESZ)
sollen der - Schauspieler und
120 Buschreiter auf den Rasen
galoppieren. Nachdem sie die
olympischen Ringe geformt ha
ben, werfen die Jockeys ihre
Hüte ins Publikum.
Von Griechenland bis
Australien
Kurz danach werden IOC-
Präsident Juan Antonio Sama-
ranch und der Generalgouver
neur der britischen Krone, Wil
liam Deane, im Stadion erwar
tet. Dann folgt eine Show mit
australischem Flair. Kurz nach
20.00 Uhr Ortszeit beginnt der
traditionelle, etwa 80 Minuten
dauernde Einzug der Nationen
mit Griechenland als erstem
und Australien als letztem
Land.
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