Liechtensteiner VOLKSBLATT
INLAND
Mittwoch, 13. September 2000 5
«Bauen für Liechtenstein»
Europa-Tag des Denkmals 2000
Mit dem Ziel, eine breite
Öffentlichkeit auf die Be
deutung des Erhalts unse
rer Kulturdenkmälern
und Kulturlandschaft auf
merksam zu machen,
werden in diesem Jahr am
23. und 24. September
2000 bereits zum 8. Mal
die Europäischen-Tage des
Denkmals durchgeführt.
Seit nunmehr 10 Jahren wird
europaweit der Tag des Denk
mals gefeiert. Alleine im letz
ten Jahr besuchten insgesamt
20 Mio. Menschen die Bau
denkmäler und Ensembles in
den 46 beteiligten Ländern.
Hierzulande werden die eu
ropäischen Tage des Denkmals
2000 unter dem Motto «Bauen
für Liechtenstein» veranstaltet.
Unter dem gleichen Titel wird
am 23. September 2000 der
Öffentlichkeit ein Architektur
buch vorgestellt, das einen
Einblick in die Baukultur von
Liechtenstein geben soll. Das
Buch ist der Beitrag zu der
vom Europarat ins Leben geru
fenen Kampagne «Europa, ein
gemeinsames Erbe». Die Kam
pagne soll dazu beitragen, Eu
ropa mit allen regionalen Be
sonderheiten erlebbar zu ma
chen und die Zusammen
gehörigkeit der Kulturland
schaft zu dokumentieren. Das
Architekturbuch «Bauen für
Liechtenstein» soll daher unter
dem Aspekt eines gemeinsa
men europäischen Erbes einen
Überblick über die gebaute
Kulturlandschaft des Fürsten
tums Liechtenstein liefern. Da
bei wird ein besonderes Au
genmerk auf die regionalen
und - überregionalen Einflüsse
auf die Baukultur gelegt.
Die am Sonntag, den 24.
September 2000 stattfinden-
Das Schulzentrum Mühleholz in Vaduz ist eines der Objekte, die am Sonntag 24. September besichtigt werden können. (Archivbild)
den Führungen beschäftigen
sich mit moderner Gegen
wartsarchitektur, die genauso
wie die historischen Denk
mäler das Landschafts- und
Ortsbild von Liechtenstein
prägen. Im Laufe des Sonntag
nachmittags können ver
schiedene ältere und neuere
Gebäude moderner liechten
steinischer Architektur besich
tigt werden. Die Führungen
werden von Fachleuten und
teilweise von Architekten be
gleitet. Der zur Verfügung ste
hende Bus bietet die Möglich
keit, bequem zu den einzelnen
Führungen zu gelangen.
Programm
Samstag, 23. September 2000
18.00 Uhr Eröffnung der Eu
ropa-Tage des Denkmals 2000
und Präsentation des Buches
«Bauen für Liechtenstein» in
der Aula des Liechtensteini
schen Gymnasiums.
Sonntag, 24. September 2000
14.00 Uhr Besichtigung des
Denkmalschutz-Objekts Schul
zentrum Mühleholz (Architekt
Ernst Gisel).
15.00 Uhr Einblick in das
Einfamilienhaus Dr. Flatz in der
Saxgass in Schaan mit dem Ar
chitekten Carlo Baumschlager.
16.00 Uhr Führung im neuen
Umspannwerk der Liechtenstei
nischen Kraftwerke im Schaa
ner Ried/Tröxlegass mit dem
Architekten Marcel Ferrier.
17.00 Uhr Besichtigung des
Einfamilienhauses Marogg mit
dem Architekt Silvio Marogg
und Erläuterungen zum Einfa
milienhaus Stalder von Archi
tekt Hubert Ospelt. Beide Ge
bäude befinden sich an der
Landstrasse in Triesen.
18.00 Uhr Begehung der Ter
rassensiedlung Alvierblick im
Haldenweg in Triesen mit Ar
chitekt Marcus Freund vom
Architekturbüro EFFEFF.
ca. 19.00 Uhr Rückkehr zum
Schulzentrum Mühleholz
Die Führungen werden von
Fachpersonen begleitet. Es be
steht sowohl die Möglichkeit,
an den einzelnen Führungen
teilzunehmen als auch mit
dem zur Verfügung stehenden
Bus zum jeweils nächsten Ob
jekt zu gelangen. Anmeldun
gen sind erwünscht unter Tel.
00423/ 236 62 62.
Beitrag an das
East West Institute
«Kinder sind unsere Zukunft»
Liechtenstein unterzeichnet zwei Protokolle zum Schutz von Kindern
Anlässlich des Millennium
gipfels vom 6. - 8. September
2000 in New York unterzeich
nete Regierungschef Mario
Frick am 8. September zwei
Fakultativprotokolle vom 25.
Mai 2000 über den Schutz
von Kindern in- bewaffneten
Konflikten beziehungsweise
über Kinderhandel, Kinder
prostitution und Kinderpor
nographie.
Es handelt sich um Protokolle
zum Übereinkommen vom 20.
November 1989 über die Rech
te des Kindes, bei welchem
Liechtenstein bereits Vertrags
partei ist. Regierungschef Ma
rio Frick führte dazu aus: «Kin
der sind unsere Zukunft. Unse
re Kinder, haben eine gesicherte
Zukunft vor sich. Wir müssen
und wollen aber auch mit den
weniger bevorteilten Kindern
dieser Welt solidarisch sein.»
Das Fakultativprotokoll über
den Einbezug von Kindern im
bewaffneten Konflikt ver
pflichtet die Vertragsparteien
insbesondere, dass Mitglieder
ihrer Streitkräfte im Alter unter
18 Jahren nicht direkt an
Kriegshandlungen mitwirken.
Es dürfen keine Personen
zwangsweise'für den Militär
dienst rekrutiert werden, die
das 18. Altersjahr nicht er
reicht haben. Die Kinderkon
vention selbst legte die untere /
Altersgrenze für die Rekrutie
rung Freiwilliger in die Streit
kräfte auf 15 Jahre fest. Die
Vertragsstaaten des Fakultativ
protokolls werden nun ver
pflichtet, diese Altersgrenze
nach oben zu setzen. Das Pro
tokoll nennt hier zwar kein
Mindestalter, jedoch müssen
die Vertragsstaaten anlässlich
der Ratifikation dieses Fakulta
tivprotokolls beziehungsweise
des Beitrittes eine verbindliche
Erklärung über die Festlegung
des Mindestalters und die
Massnahmen zu dessen
Einhaltung abgeben.
Das Fakultativprotokoll Uber
Kinderhander, Kinderprostituti
on und Kinderpornographie
verbietet den Handel mit Kin
dern, Kinderprostitution und
Kinderpornographie. Jede Ver
tragspartei muss sicherstellen,
dass die Tatbestände von Kin-
derhandel, Kinderprostitution
und Kinderpornographie ge
mäss seinem Strafrechtgesetz
erfasst sind, sei es, dass die
strafbaren Handlungen/
Straftaten von Einzelpersonen
oder auf organisierter Basis auf
dem staatlichen Territorium ei
ner Vertragspartei oder über
Staatsgrenzen hinweg began
gen werden. Die Vertragsstaa
ten verpflichten sich ausserdem
zur grösstmöglichen Unterstüt
zung im Zusammenhang mit
Ermittlungen, Straf- oder Aiis-
lieferungsverfahren und zur fn-
ternationalen Zusammenarbeit
zur Verhütung, Aufdeckung,
Ermittlung, Verfolgung und
Bestrafung von denjenigen
Straftaten beziehungsweise
Handlungen zu verstärken, die
Kinderhandel, Kinderprostituti
on, Kinderpornographie und
Sextourismüs beinhalten. Ne
ben einer verstärkten Zusam
menarbeit durch bilaterale,
multilaterale und regionale
Vereinbarungen soll die inter
nationale Zusammenarbeit und
Koordination zwischen den ifa-
tionalen Behörden sowie natio
nalen und intemationaien
NGO's verstärkt werden. Eben
so soll die internationale Zu
sammenarbeit zur Unterstst-
zung derOpfer, zu deren Reha
bilitation und sozialen R&me-
gration sowie zu deren Repatri
ierung verstärkt werden. Darü
ber hinaus soll auch die inter
nationale Zusammenarbeit ver
stärkt werden, um die Ursachen
- z.B. Armut und Unterent
wicklung - des Kinderhandels
und der Kinderprostitution tzu
ergründen und entsprechende
Gegenmassnahmen einleiten zu
können. ' •
Die Regierung hat beschlos
sen, anlässlich des 25-jähri
gen Bestehens der Organisar
tion für Sicherheit und Zu
sammenarbeit , in Europa
(OSZE) an das East West In
stitute (EW1) einen einmali-
' gen Beitrag von 50 000
Franken zu leisten, da die
Aktivitäten des Instituts in -
der Tradition und im Sinne
derOSZE stehen. ' : "
Das East West. Institute setzt
sich vor allem für eine stärke
re Einbindung der Region Süd
osteuropa in wirtschaftliche
und politische Netzwerke ein.
Über. Konferenzen und. ge-,
, meinsame Studien] vermittelt
und erhält sie Kontakte- zwi->
sehen hochrangigen« >' Per-'
sbnlichkeiten aus der eu
ropäischen und amerikani-
ähen Wirtschaft .und Politik,
»bei sin4 für ^|
ni 'und. den ':
iipOÄ. *
; südosteuropäischen Region die -
Beziehungen zum Westen -
(USA und Westeuropa) ; von
besonderer Bedeutung. Das .
. EWI ist grundsätzlich im ge
samten mittel- und K osteu
ropäischen Raum aktiv, hat
seinen Schwerpunkt in den
letzten Jahren jedoch, auf
Südosteuropa und - Russland
• Derliechtensteinische Öei-ä
tragsollxfür densogenannten;
«Endowment; Fund» vder EWT,
verwendetfcwenieii.SDie Zin^l
sen.dieaus dieseäv Fonds ab^
fallen,, v^jtrden die Finan- i
zie^fi^vöp^U^nao» Fiibjek^
ieft : ,uncl. i^^meiiWrwaltüng?
des Instituts verwendet bie\
Unterstützung des Fonds' ist'
• im Sinne der liechtensteini
schen Osteuropahilfe und
trägt zu einem nachhaltigen
Belebung der Burg
Beriutzungsreglenient Burg Guteuberg
NACHRICHTEN
Haftung für
fehlerhafte
Produkte
Die Regierung hat einen Be
richt und Antrag zur Ände
rung der EG Richtlinie über
die Haftung für fehlerhafte
Produkte zuhanden des
Landtags verabschiedet. Mit
dieser Richtlinie sollen land
wirtschaftliche Primärer
zeugnisse in den Anwen
dungsbereich der Richtlinie
85/374/EWjG einbezogen
werden, was zur Wiederher
stellung des Vertrauens der
Verbraucher in die Sicherheit
der landwirtschaftlichen Er
zeugnisse beitragen soll. Ins
besondere soll dem Aspekt
des Verbraucherschutzes
Rechnung getragen werden
und der Ersatz von durch
fehlerhafte landwirtschaftli
che Erzeugnisse verursach
ten Gesundheitsschäden er
leichtert werden. Der Grund
satz der verschuldensunab
hängigen Haftung gilt nun
fiir alle Arten von Produkten
einschliesslich der landwirt
schaftlichen Erzeugnisse. In
der ursprünglichen Regelung
waren unverarbeitete land
wirtschaftliche Erzeugnisse
ausgenommen, was nach
Ansicht der EU zu keiner
vollständigen Harmonisie
rung der Rechtsvorschriften
der Mitgliedstaaten geführt
hat; der Handel mit land
wirtschaftlichen Erzeugnis
sen wurde durch die unter
schiedlichen Regelungen
über die Haftung der Her
steller beeinträchtigt.
Umsetzungs
projekte
zur Wald-Wild-
Strategie 2000
Die Regierung hat das Gut
achten zur praktischen Lö
sung des Wald-Wild-Prob-
lems im Fürstentum Liech
tenstein, das im gemeinsa
men Auftrag der Liechten
steiner Pächterschaft und
der Regierung ausgearbeitet
wurde, zur Kenntnis genom
men. Das Gutachten enthält
15 konkrete Umsetzungspro
jekte für die Jahre 2000-
2003, die mit einem voraus
sichtlichen Kostenrahmen
von 315 000 Franken durch
geführt werden sollen. Die
Umsetzung der im Gutach
ten vorgeschlagenen Mass
nahmen erstreckt sich bei
unterschiedlicher Dringlich
keit der einzelnen Massnah
men über die nächsten Jahre
mit dem Ziel, für die neue
Jagdpachtperiode mit Be
ginn im Jahre 2003 eine kla
re und langfristig verbindli
che sowie fiir alle beteiligten
Partner berechenbare Basis
für die zukünftige Hege des
Schalenwildes zu schaffen.
Diskusfische: Kö
nige Amazoniens
BENDERN: Der Aquarien
verein Liechtenstein lädt al
le interessierten am Freitag,
den 15. September um 20
Uhr zu einem Vortrag über
Diskusfische in das Gast
haus Löwen nach Bendern
ein. Günter Weissflog, ein
Profi in Sachen Diskus
zucht, zeigt einen Diavor
trag über diese interessan
ten Fische. Einen kleinen
Vorgeschmack findet man
unter wwW.diskus;ch. Alle
Interessierten sliiä Mazu
(iecht herzlichjeingcladen.
Aquarien Verein
Liechtenstein
V