Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

32 Montag, 11. September 2000 
LETZTE SEITE 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
Tote auf Campingplatz 
Schwere Unwetter in Kalabrien 
Die Schlammmassen begruben die Menschen auf dem Camping 
platz unter sich. (Bild: Keystone) 
an 
ISS angedockt 
NACHRICHTEN 
Prinz bei Unfall 
schwer verletzt 
PARIS: Prinz Guillaume von i 
Luxemburg ist am Sonntag ' 
bei einem Autounfall in der ; 
Nähe von Paris schwer ver 
letzt worden. Nach Polizei 
angaben fuhr der 37-Jähri 
ge am Morgen mit seinem 
Mietwagen auf der Auto 
bahn auf ein anderes Fahr 
zeug auf, überschlug sich 
mehrmals und geriet auf die ' 
Gegenfahrbahn, wo er mit 
einem weiteren Auto zu- 
sammenstiess. Der Prinz 
wurde in ein Krankenhaus 
in dem Vorort Creteil einge 
liefert. Seine 32-jährige 
Ehefrau Sybilla, die eben 
falls im Wagen sass, wurde 
leicht verletzt. Der französi 
sche Präsident Jacques Chi 
rac wurde über den Unfall 
informiert; er benachrich- } 
tigte Guillaumes Familie in 
Luxemburg, wie die Polizei 
erklärte. [ 
Tag des Denkmals 
ZUG: Am Tag des Europäi 
schen Denkmals gestern 
Sonntag konnten Interes 
sierte auch die Bloodhound- ; 
Raketenstellung auf dem 
Zugerberg, welche dem- j 
nächst in ein Museum um- j 
gewandelt wird, besichti 
gen. Für einmal war das 
«Stop»-Plakat ausser Kraft : 
gesetzt. 
Schweres Bus 
unglück in Iran 
TEHERAN: Bei einem Bus 
unglück sind in Iran elf 
Menschen ums Leben ge- ; 
kommen. Weitere 46 Passa 
giere wurden nach Radiobe- r 
richten vom Sonntag beim i, 
Zusammenstoss zweier Bus- • 
se im Nordosten des Landes 
verletzt. Grund für die Kol 
lision war offenbar ein Feh- ; 
ler beim Überholen. Auf 
Irans Strassen kommt es 
häufig zu schweren Un 
glücken. Bei mehr als 
200 000 Unfällen kommen f 
jährlich durchschnittlich • 
4000 Menschen ums Leben. ' 
Erdbeben in 
Taiwan 
TAIPEH: Ein Erdbeben der 
Stärke 6,2 auf der Richter 
skala hat am Sonntag die 
Ostküste Taiwans erschüt 
tert. Dabei wurde in der 
Provinz Hualien ein Motor 
radfahrer im Gebirge durch 
herabstürzende Felsen getö 
tet. Dem Beben folgte vier 
Stunden später ein leichteres ■ 
Nachbeben der Stärke 4,4. 
80 tote Pinguine 
aufgefunden 
RIO DE JANEIRO: An einem 
Strand der brasilianischen 
Atlantikküste sind am 
Samstag 80 tote Pinguine [ 
gefunden worden. Wie die 
Feuerwehr mitteilte, stran- ! 
dete auch eine 150 Kilo 
gramm schwere Meeres 
schildkröte am Strand von 
Cabo Frio, 150 Kilometer 
östlich von Rio de Janeiro. 
SOVERATO/GENUA: Min 
destens elf Gäste eines 
Campingplatzes im süd 
italienischen Kalabrien 
sind bei schweren Unwet 
tern ums Leben gekom 
men. Fünf Personen wur 
den am Nachmittag noch 
vermisst. 
i 
Nach tagelangen Regenfällen 
war ein kleiner Fluss in unmit 
telbarer Nähe des Campingplat 
zes am frühen Sonntagmorgen 
über die Ufe'r getreten. Unter 
den über 50 Bewohnern waren 
viele Behinderte. 
«Eine Welle aus Schlamm 
und Wasser hat alles wegge 
spült, der Campingplatz exis 
tiert praktisch nicht mehr», 
berichtete das staatliche Fern 
sehen vom Unglücksort So- 
verato an der südkalabrischen 
Küste. 
«Manche der Behinderten 
konnten sich aus eigener Kraft 
nicht bewegen», hiess es. Unter 
den Toten sei ein Mann im 
Rollstuhl, der auch an der Alz 
heimer-Krankheit gelitten ha 
be. Das Fernsehen zeigte Bilder 
von umgestürzten Wohnwagen 
und zahlreichen Autos, die die 
Schlammmassen mit sich fort 
gerissen hatten. 
Hinweise, dass Ausländer 
unter den Gästen waren, gab es 
HAMBURG: Beim offiziellen 
Auftakt seiner Europatournee 
hat Popstar Sasha am Samstag 
zwei Stunden lang sein über 
wiegend weibliches Publikum 
im Hamburger Stadtpark be 
geistert. 
Mit seiner achtköpfigen Band 
und Gastsängerin Shemsi bot 
der Entertainer eine durchcho- 
reographierte Bühnenshow. Er 
präsentierte Songs aus seinem 
«Platin»-Album «Dedicated 
to...» und dem jüngsten Album 
«...You» sowie einige Coverver 
sionen. Mit 5000 Zuschauern 
ZÜRICH/BERN: Der Spätsom 
mer hat sich am Wochenende 
nochmals von seiner besten 
Seite gezeigt. Höchsttempera 
turen bis zu 26 Grad lockten 
vielerorts zum Bade. 
Bei wolkenlosem Himmel und 
Temperaturen zwischen 23 und 
26 Grad erlebte die Schweiz am 
Sonntag nochmals einen Som 
mertag. 26 Grad wurden in 
Buchs-Suhr (AG) und in den 
drei Walliser Messstationen Sit 
ten, Visp und Ulrichen gemes- 
nicht. Glücklicherweise seien 
zahlreiche Gäste wegen des 
schlechten Wetters kurz vor der 
Katastrophe abgereist, hiess es. 
Die Schlamm- und Wassermas 
sen seien etwa um vier Uhr 
morgens über den Camping 
platz «Le giare» hereingebro 
chen. 36 Menschen seien ver 
letzt ins Spital gebracht wor 
den. 
Das Fernsehen sprach von ei 
ner «Tragödie». Unbestätigten 
Berichten zufolge gab es in der 
Vergangenheit bereits Warnun 
gen, dass derartige Schlammla 
winen den Campingplatz ge 
fährden könnten, weil er an ei 
ner riskanten Stelle liege. 
war das Konzert ausverkauft. 
Bei Top-Hits wie «I'm Still 
Waiting», «Chemical Reaction» 
«We Can Leave The World Be- 
hind» und «I Feel Lonely» san 
gen die Fans von sechs bis 
fünfzig lauthals mit. Schon vor 
dem ersten Lied kreischten 
Teenager seinen Namen und 
riefen «Sasha, wir lieben dich». 
Im Konzerts riss der Frauen- 
schwarm, sein Publikum mit 
Hüftschwüngen und Tanzeinla 
gen mit. In der Show flogen 
Plüschtiere, Rosen, T-Shirts 
und ein BH auf die Bühne. 
sen, wie ein MeteoSchweiz- 
Sprecher sagte. Auch andere 
Orte erreichten mit 25 Grad 
nochmals die Marke für einen> 
Sommertag. Darunter waren 
Genf, die Magadino-Ebene und 
Schuls im Unterengadin. In den 
Freibädern genossen zahlreiche 
Badegäste den warmen Sonn 
tag. Im Zürcher Mythenquai 
wurden trotz des Knaben- 
schiessens 3500 bis 4000 Besü- 
cherinnen und Besucher ge 
zählt. 
Die ganze kalabrische Küste 
am Ionischen Meer war von 
den Unwettern betroffen. Über 
100 Häuser seien von den 
Überschwemmungen teilweise 
schwer beschädigt, Strassen 
und Eisenbahnstrecken an 
mehreren Stellen unterbrochen. 
Es habe drei Tage ohne Unter 
brechung geregnet. 
Dagegen wüteten im Norden 
Italiens erneut Waldbrände. Die 
Feuerwehr sei bereits seit 15 
Stunden dabei, mehrere Brand 
herde in der Region um Genua 
zu bekämpfen, hiess es am 
Sonntag. Zeitweise musste die 
Strasse Genua - Livorno ge 
sperrt werden. 
PEKING: Die chinesischen 
Behörden vermuten einen Un 
fall als Ursache der gewaltigen 
Explosion eines mit Spreng 
stoff beladenen Lastwagens, 
bei der am Freitag 60 Men 
schen getötet und 173 verletzt 
wurden. Ein tenoristischer 
Hintergrund werde aber nicht 
ausgeschlossen, teilte ein 
Sprecher am Samstag in 
Urumqi, der Hauptstadt der 
Provinz Xinjiang, mit. 
Ein Sprecher der uigurischen 
Minderheit, Erkin Ekrem, be 
zweifelte die Darstellung der 
Behörden. Er stellte die Frage, 
warum so viel Sprengstoff in 
der Nähe Urumqis gelagert 
werde. 
Ekrem ist Führer einer Grup 
pe, die für die Abspaltung der 
Minderheit von China eintritt. 
In der Provinzhauptstadt stel 
len Chinesen die Bevölkerungs 
mehrheit. Uigurische Separatis 
ten werden von islamischen 
Gruppen in Mittelasien unter 
stützt. 
Die Explosion erfolgte nach 
einer Meldung der amtlichen 
Nachrichtenagentur am Frei 
tagabend in einem Vorort der 
CAPE CANAVERAL: Die 
Raumfähre «Atlantis» hat 
trotz des Ausfalls eines 
ihrer beiden Navigations 
systeme am Sonntag prob 
lemlos an der Internatio 
nalen Raumstation ISS 
angedockt. 
Kommandeur Terrence Wilcutt 
und sein Kopilot Scott Altman 
mussten die Raumfahre mit 
mehreren Flugmanövern in die 
richtige Position manövrieren, 
damit der noch funktionierende 
«Star Tracker» die Andockstelle 
an der ISS.- präzise erfassen 
konnte. Die Flugkontrolle in 
Cape Canaveral gratulierte Wil 
cutt zu einem «perfekten Ren 
dezvous». 
Die sieben Astronauten an 
Bord der Atlantis sollen in ihrer 
elftägigen Mission die noch un 
bemannte Raumstation wohn 
lich machen: Sie sollen die 
Fähre und einen russischen 
Raumtransporter entladen, Ka 
bel verlegen und eine Toilette 
installieren. Der erste grosse 
Einsatz der fünf Amerikaner 
und zwei Russen steht am 
Dienstag auf dem Programm: 
Zwei Raumfahrer sollen dann 
in einem Ausseneinsatz Ener 
gie- und Datenverbindungen 
zwischen den russischen Modu 
len «Swesda» und «Saija» her 
stellen. 
Fluss verseucht 
RIO DE JANEIRO: Knapp zwei 
Monate nach der Ölkatastrophe 
sind erneut mehr als 5000 Liter 
Giftstoffe in den brasiliani 
schen Fluss Igua?u geflossen. 
Wie die Umweltbehörde des 
Bundesstaates Paranä am 
Samstag mitteilte, gelangten 
vom Tank eines kleinen Unter 
nehmens rund 5000 Liter einer 
Flüssigkeit zur Asphaltherstel 
lung in den Fluss Belen,.der in 
den Iguafu mündet. Der Unfall 
ereignete sich bereits am Don 
nerstag in der Nähe von Curiti- 
ba. Drei schwimmende Sperren 
konnten den Giftteppich nicht 
stoppen, der sich zwölf Kilome 
ter weit ausgebreitet hatte. 
Das Andockmanöver erforderte Präzisionsarbeit. (Bild: Keystone) 
Schiffskollision in der Nordsee 
Ideales Badewetter 
Temperaturen bis zu 26 Grad 
Tausende nutzten das sommerliche Wochenende nochmals für ein 
Vergnügen in einem Freibad. (Bild: Keystone) 
KOPENHAGEN: Beim Untergang eines polnischen Segelschiffe 
vor der Westküste Dänemarks sind am Sohntag vermutlich bis 
zu sieben Menschen ums Leben gekommen. Das mit acht Perso 
nen besetzte Schulschiff war mit einem Frachter zusammenge 
gossen. Von den acht Studenten an Bord des Schulschiffes 
«Bieszsczady» sei nur eine 19-Jährige gerettet worden, erklärte 
ein Sprecher des polnischen Zentrums für Meeresstudien in 
Gdingen. Das Schiff gehört dem Zentrum. Die dänische Polizei 
machte einen Navigationsfehler des Skippers der «Bieszsczady» 
für den Unfall verantwortlich. Er habe die Positionslichter des 
Tankers falsch interpretiert und den Segler so auf Kollisionskurs 
gebracht. «Von da an war der Zusammenstoss unvermeidbar», 
zitierte die dänische Nachrichtenagentur die Polizei in Holste- 
bro. An Bord des 42 Fuss (12,80 Meter) langen Segelschiffs wa 
ren acht polnische Studenten. Die Überlebende und die geborge 
nen zwei Toten hatten sich zum Zeitpunkt der Kollision um vier 
Uhr morgens auf der Brücke befunden. Die fünf am Sonntag 
noch Vermissten schliefen zu diesem Zeitpunkt unter Deck. 
Gewaltige Explosion durch Unfall? 
Tote und Verletzte in westchinesischer Provinzhauptstadt 
Industriestadt, als viele Bewoh 
ner von ihrer Arbeit nach Hau 
se zurückkehrten. Der Lastwa 
gen sollte den Sprengstoff zur 
Entsorgung bringen. Mehr als 
20 Fahrzeuge und Häuser wur 
den den Angaben zufolge bei 
dem Unglück beschädigt. 
Polizei und paramilitärische 
Einheiten riegelten den Un 
glücksort ab. Ein Einsatzleiter 
sagte, viele der Opfer seien er 
blindet oder verstümmelt. In 
der Provinz Xinjiang, wo sich 
militante Angehörige der isla 
mischen Uiguren der Pekinger 
Zentralherrschaft widersetzen, 
sind in den vergangenen Jah 
ren häufig Anschläge verübt 
worden. 
Das chinesische Fernsehen berichtete über die verheerende Explo 
sion, die mindestens 60 Menschenleben forderte. (Bild: Keystone) 
Sasha umjubelt 
Tournee-Auftakt in Hamburg
	        

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