Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Liechtensteiner VOLKSBLATT AUSLAND Donnerstag, 7. September 2000 43 
Verstärkter Einsatz für den Frieden 
Annan fordert Staatschef am UN-Weltgipfel zu verstärktem Einsatz für den Frieden auf 
NEW YORK: UNO-Gene 
ralsekretär Kofi Annan 
hat 155 Staats- und Re 
gierungschefs aufgefor 
dert, der UNO die nötigen 
Mittel zur Stärkung ihrer 
Friedensmissionen zu ge 
währen. Danach sprach 
sich US-Präsident Bill 
Clinton für eine Verstär 
kung der militärischen 
Friedensoperationen aus. 
Mit dem Appell an die Weltfiih- 
rer, Menschen auf allen Konti 
nenten «vor der Geissei de? 
Krieges zu bewahren», eröffne 
te Annan am Mittwoch den 
dreitägigen Millenniumsgipfel 
am Hauptsitz der Vereinten Na 
tionen (UNO) in New York. 
Die grössten Herausforderun 
gen des 21. Jahrhunderts seien 
globaler Natur, sagte Annan. 
Sie könnten nur zusammen auf 
globaler Ebene bei den Verein 
ten Nationen gelöst werden. «In 
einer Zeit, in der der Code 
menschlichen Lebens entziffert 
ist und Wissen in Sekunden 
von einem Kontinent zum an 
deren übertragen wird, kann ei 
ne Mutter unmöglich verste 
hen, warum ihr Kind an Unter 
ernährung oder einer zu ver 
hindernden Krankheit sterben 
müsse.» 
Als erstes Staatsoberhaupt 
sprach nach Annan US-Präsi- 
dent Bill Clinton, der sich für 
eine spürbare Verstärkung der 
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UN-Generalsekretär Kofi Annan hat gestern die Staats- und Regierungschefs am UN-Weltgipfel auf 
gefordert, sich vermehrt für den Frieden einzusetzen. 
militärischen Friedensoperatio 
nen der UNO aussprach. Ange 
sichts einer zunehmenden Zahl 
kriegerischer Auseinanderset 
zungen in vielen Regionen 
brauche die Weltorganisation 
schlagkräftige internationale 
Truppen, um Frieden herstellen 
und bewahren zu können, sag 
te Clinton. Der Präsident be 
kannte sich zu den Zahlungs 
verpflichtungen der USA ge 
genüber den Vereinten Natio 
nen. Die notwendigen Anstren 
gungen zur Verbesserung der 
Situation in der Welt hätten 
ihren Preis. «Alle Nationen, 
einschliesslich meiner eigenen, 
müssen ihre Verpflichtungen 
gegenüber den UNO erfüllen.» 
Tausdend Polizisten 
Unter dem Geleitschutz von 
Tausenden Polizisten trafen zu 
vor Staats- und Regierungs 
chefs aus aller Welt am Mitt 
woch zu ihrem Gipfeltreffen 
am Hauptsitz der Vereinten Na 
tionen in New York ein. Die 
Gäste wurden von Annan und 
seiner Frau Nane sowie den 
beiden Vorsitzenden des Gip 
feltreffens, der finnischen 
Staatspräsidentin Taija Halo- 
nen und ihrem namibischen 
Amtskollegen Sam Nujoma, 
persönlich empfangen. Zu den 
Gästen des UNO-Millenniums- 
gipfels zählt auch Bundespräsi 
dent Adolf Ogi. Während der 
dreitägigen Veranstaltung er 
wartet die Stadt New York das 
grösste Verkehrschaos ihrer Ge 
schichte. Allein die Verstär 
kung der Polizei und der Ein 
satz von Spezialisten zur Vor 
beugung von Terroranschlägen 
kostet New York nach Angaben 
seines Bürgermeisters Rudolph 
Giuliani rund zehn Millionen 
Dollar. 
Verbot aufgehoben 
El AL: Samstags-Flugverbot soll fallen 
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Die 1 staatliche israelische Fluggesellschaft El AI wird voraussicht 
lich schon in Kürze auch am Samstag fliegen können. Verkelirsmi- 
nister Amnon-Lipkin Schachat will das samstägliche Flugverbot 
nach Berichten vom Mittwoch auflieben. Damit soll der durch das 
Verbot entstandene Wettbewerbsnachteil für die Linie beseitigt 
werden. 
ETA plante Mord 
Richter Garzon in Madrid im Visier 
MADRID: Die baskische Un- 
tefgrundorganisation ETA hat 
lagt einem Bericht der Zeitung 
«El Pais» die Ermordung des 
Untersuchungsrichters Balta- 
sar Garzon geplant, der im 
: Fall des chilenischen Ex-Dik 
tators Augusto Pinochet welt 
weit bekannt geworden war. 
Die Zeitung berichtete am Mitt 
woch, die Behörden hätten je 
doch einen Tipp bekommen 
und entsprechende Sicherheits 
vorkehrungen eingeleitet. Für 
Gurions Gerichtsgebäude seien 
Fenster mit kugelsicherem Glas 
vorgesehen und die Überwa 
chung verstärkt worden. So 
wohl die Justiz als auch das In 
nenministerium wollten sich zu 
dem Bericht nicht äussern. Gar 
zon hatte im vergangenen Jahr 
versucht, den in Grossbritanni 
en festgehaltenen Ex-Diktator 
Pinochet wegen Verbrechen ge 
gen die Menschlichkeit in So- 
panien vor Gericht zu stellen. 
In einem langen juristischen 
Streit war ihm dies nicht gelun 
gen. Pinochet ist mittlerweile in 
Chile, muss aber auch dort ge 
richtliche Schritte erwarten. 
Garzon ist auch für sein Eintre 
ten gegen die ETA bekannt, auf 
deren Konto der'Tod von 800 
Menschen geht. Die Zeitung «El 
Mundo» berichtete zudem, die 
spanische Regierung plane im 
Kampf gegen die ETA ver 
schärfte Gesetze, um der Sepa 
ratistengruppe die Unterstüt 
zung von Jugendlichen zu ent 
ziehen. 
Geplant sei, das Jugendstraf 
recht zu verschärfen, damit 
auch Jugendliche für Strassen- 
gewalt bestraft werden können. 
NACHRICHTEN 
Prozess um 
schwarze Kassen 
PARIS: In Frankreich hat 
gestern der erste grosse Pro 
zess um die schwarzen Kas 
sen der Partei von Präsident 
Jacques Chirac begonnen. 
Die ehemaligen Schatz 
meister der Partei, Louise- 
Yvonne Casetta und Jac 
ques Oudin, müssen sich 
vor dem Zivilgericht in 
Nanterre bei Paris wegen 
Amtsmissbrauch und Unter 
schlagung von Geldern ver 
antworten. 
Angriff auf 
UNHCR-Büro 
JAKARTA: Bei einem von 
pro-indonesischen Milizen 
gelegten Brand in den 
Büros des UNO-Flüchtlings- 
hilfswerks (UNHCR) in 
West-Timor sind gestern 
vier Menschen ums Leben 
gekommen. 
Wahrscheinlich handle es 
sich bei allen Opfern des 
Feuers in Atambua an der 
Grenze zu Ost-Timor um 
Ausländer, teilte ein UNO- 
Mitarbeiter mit. Die UNO 
kündigte die Evakuierung 
der verbleibenden Mitarbei 
ter mit Hilfe von Helikop 
tern an. 
Mehr Demokratie 
gefordert 
ANKARA: Einer der rang 
höchsten Richter in der Tür 
kei hat radikale Reformen 
für mehr Demokratie und 
Menschenrechte in seinem 
Land gefordert. In einer Re 
de zur Eröffnung des so ge 
nannten juristischen Jahres 
in der Türkei sagte der Vor 
sitzende des Berufungsge 
richtshofes, Sami Selcuk, 
am Mittwoch in Ankara, die 
Türkei müsse sich wie ande 
re Länder auch den europäi 
schen Rechtsnormen anpas 
sen. 
Kein Konsens 
GENF: Ohne Konsens ist 
gestern ein von der Schweiz 
organisiertes Treffen über 
die Schaffung eines dritten 
Rotkreuzemblems in Genf 
zu Ende gegangen. Vertreter 
von über 100 Vertragstaaten 
der Genfer Konventionen 
nahmen daran teil. «Es steht 
noch viel Arbeit an», sagte 
Botschafter Nicolas Michel, 
Chef der Direktion für Völ 
kerrecht beim Eidgenössi 
schen Departement för aus 
wärtige Angelegenheiten 
(EDA). 

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Benzin, Diesel und Heizöl werden noch teurer. 
Wenn Sie 20 Liter tanken, gehen davon schon 
jetzt Fr. 16.75 an den Staat. Wir Bürgerinnen und 
Bürger zahlen und zahlen und... 
U 'V „j ^ L 
3 x NEIN! 
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