1 4 Donneritag, 7, September 2000 LAND UND LEUTE Liechtensteiner VQLKSBIATT
NACHRICHTEN
Wanderung auf
Qolmtr Höhtnwtg
Am kommenden Sonntag,
den 10. September iteht der
Qolmer Höhenweg auf dem
Tourenprogramm. Der Blick
von der Gelssspltze (2234 m)
auf die Drei Türme sucht
Seinesgleichen. Abstieg
Uber die Llndauerhüttc nach
Latschau, Im Aufstieg be
wältigen wir eine Höhendif
ferenz von 500 m, beim Ab
stieg UOO m, Qchzeit ca, 6
Stunden. Abfahrt am 10,9,
um 7,00 Uhr beim Rhein-
parkstadion In Vaduz und
um 7.15 Uhr beim Restau
rant Alten Zoll In Schaan
wald. Bei zweifelhafter Wit
terung gibt Tourenleiter Pe
ter Silier am Samstag ab 17
Uhr unter der Telefon-Num-
mer 078/709 35 75 Aus
kunft. Heute Donnerstag,
den 7, September ab 19 Uhr
Stamm im DUxle In Schaan.
Liechtensteiner Alpenverein
Zantralftlar Im
Halllgan Jahr
ESCHEN: Unter dem Patro-
nat der Regierung und der
Gemeinden und Pfarrelen
der Unterlander Gemeinden
wird aus Anlass des Heili
gen Jahres am morgigen 8.
September (Maria Geburt)
Im Sportpark Eschen-Mau-
ren eine hl. Messe zeleblert.
Programm: 9.45 Uhr Ein
zug; 10 Uhr hl. Messfeler
mit S. E. Erzblschof Wolf
gang Haas und den Pries
tern des Landes als Mltzele-
branten. Anschliessend
Aperitif und gemütliches
Beisammensein, Bei
schlechter Witterung findet
die Messe In der Pfarrkirche
St. Martin in Eschen statt,
Bei unsicherer Witterung
gibt die Regio-Info-Nummer
1600 ab 8,30 Uhr Auskunft,
wo die hl. Messe stattfindet,
Gemeinde Eschen
Baby-Mittag«
SCHAAN: Am Freitag, den
22, September startet um
13.30 Uhr Im Haus Stein-
Egcrta in Schaan ein neuer
Kurs «Babymassage nach Dr.
Leboyer: Berührung ist die
Wurzel des Lebens» unter der
Leitung von Christine Matt.
Für das Erlemen der Technik
sollte das Kind nicht Alter als
drei Monate sein. Der Kurs
dauert drei Freltagnachmltta-
ge, Jeweils von 13.30 bis ca.
15.30 Uhr. Sie Ist Jene Kraft,
die von innen her alle Im
Kind schlummernden Fähig
keiten zur Entfaltung bringt,
Berührt, gestreichelt und
massiert zu werden Ist Nah
rung, Ist Stimulanz, die dem
Körper und der Seele glel-
chermassen wohltut und den
Kontakt zwischen Mutter
und Kind intensiviert. Sie
lernen In diesem Kurs zu
sammen mit Ihrem Kind die
Technik der Baby-Massage
und können ab der 4. Le
benswoche beginnen. Die
Kursleiterin, Christine Matt
aus Ludesch, ist frelpraktlzle-
rende Hebamme und Thera
peutin mit eigener Praxis In
Ludesch. Anmeldungen: Er
wachsenenbildung Stein-
Egerta, Tel. 232 48 22.
Ein Energiebündel wird 80
Unserer Oma, Paula Schaedler, alles Oute zum 80. Geburtstag!
Ein Energlebündel, das war
sie immer schon, «d'Paula
vom Alta Zoll», Und sie ist ei
geblieben bis zum heutigen
Tag, Schalk sitzt In Ihren Au
gen, wenn sie davon erzählt,
wie aie den «Beck Mündle»
aua Mauren in den Brunnen
vor dem «Gasthaus cum Alten
Zoll» geworfen hat oder wie
sie das erste Mal mit dem Mo
torrad - die Schwägerin auf
dem Hintersitz - durchstartete
ohne zu wissen, wie sie daa
Geführt bremsen konnte. Sie
weiss aber auch zu erzflhlen
von Zeiten, in denen sie in
den Nächten vor lauter Arbelt
kaum drei Stunden Schlaf er
wischte, von den sechs Kilo
Zwiebeln, die sie pro Woche
fllr das Oulasch hackte und
von den 20 Betten, die sie Je
den Morgen machte. «So war
daa halt - damals», meint sie
nur, wenn wir Enkel sie da
nach fragen.
Geboren am 7. September 1920
Iii Lustenau, als Jüngstes von
vier Kindem der Familie Petri-
nl, hatte Paula Ihren aus Italien
stammenden Vater nicht mehr
gekannt. Er starb kurz vor ihrer
Geburt, die zwei Brüder noch In
Ihrer Kindheit. An die Kinder-
Jahre in Lustenau allerdings er
innert sie sich gern: an die
Mutter, den Garten, den nahen
Rhein. Als Paula etwa 16 war,
erkrankte die Mutter und Hess
sie ein Jahr spttter mit Ihrer fil
teren Schwester alleine zurück.
Kaum den Kinderschuhen ent
wachsen, musste Paula Ihr Le
ben selbst in die Hand nehmen.
Das tat sie auch - mit dem
ihr eigenen Elan. Das Dorf wur
de zu klein, sie wollte hinaus In
die Welt: «Am liebsten nach
Amerika», meint sie rück
blickend, Bis in die Stadt, nach
Feldkirch, hat sie es Immerhin
gleich beim ersten Anlauf ge
schafft. Auf die Vermittlung el-
Oma Paula In ihrer liebsten Rolle,
nes Onkels kam sie in den re
nommierten «Vorarlbcrgcrhoft,
der dank der herzlichen Auf
nahme durch die Hotcllerfaml-
lie Mandel zu Ihrer zweiten
Heimat wurde, Einen Hauch der
grossen, weiten Welt schnup
perte ale dort, trotz des Krieges,
der sich bald ankündigte und
dessen Folgen auch in Feld
kirch spürbar waren,
Es verkehrten angesehene
Gäste Im «Vorarlbergerhof» -
Studierte und Doktoren, nicht
wenige aus Liechtenstein, Auch
«dr Pcpl», Josef Schaedler aus
Schaanwald, fand des öfteren
den Weg In das Gasthaus, Er
arbeitete bei der ÖBB in Feld
kirch und war «an schneldlga
Porscht»! Paula mochte ihn'
gleich, und auch Ihn beein
druckte die temperamentvolle
und fröhliche Junge Frau. Am
5, Februar 1945, kurz vor Ende
des Krieges, heirateten Paula
und Pepl In Feldkirch. Das
Fleisch für das Hochzeltsessen
brachte Pepl mit, das Fest rieh-
TODESANZEIGE
Schlicht und einfach war Dein Leben
treu und fleisslg Deine Hand,
möge Gott dir Frieden geben
dort im ewigen Heimatland.
Nach oinem reicherfüllten Leben hat Oott der Allmächtige
unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Ahna, Urahna, Urur-
ahna,Tlante und Qotta
Maria Nigg-Brunhart
14, Soptember 1901 - 6, September 2000
von den Beschworden des Alters erlöst.
Wir bitten, der liobon Verstorbenen im Oebete zu gedenken
und Ihr ein ehrendes Andenken zu bewahren.
Balzors, St. Qallen, den 6. September 2000
Es trauern um sie:
Augusta Engler-Nigg
Ferdi und Anna Nigg-Dreher
Enkel, Urenkel, Ururenkel,
Nichten und Neffen
und Anverwandte
Dlo liebe Verstorbene Ut In der Prlodhofkapello aufgebahrt. Totenge»
denken am Donnentag, um 18.30 Uhr in der Abendmoiie, Freitag um
19.3 Uhr Im Roienkranz.
Der lYauorgotteidlenat mit aniehllonender Verabachledung findet
am Samitag, 9. September um 9.00 Uhr in Balten atatt.
Die Urnonbeiiotxung erfolgt Im Famlllenkroli, . .
Anitello von Blumenipcnden bitten wir, die Spitex St. Gallon-C, PC
90-21282-6 zu untentUtien.
tete die Familie Mandel aus -
als Geschenk für Paula, die Ih
nen wührend den Jahren Im
Vorarlbergerhof ans Herz ge
wachsen war. Drei Monate spä
ter zog Paula zu Pepl und sei
ner Familie nach Schaanwald.
Ihr bisschen Erspartes blieb
in Österreich zurück. Ihr Konto
wurde, wie alle Konten Jener,
die das Land während des Krie
ges verllessen, gestrichen.
Knapp 25 Jahre alt, ohne Geld
und mit wenig Gepäck, kam sie
mit dem «Zügle» in Schaanwald
an - das Dorf, das Haus, den
Schwiegervater hatte sie nie
zuvor gesehen. Noch Im glei
chen Jahr brachte sie das erste
Kind cur Welt. Das zweite folg
te im Jahr darauf.
Anfang der 50er Jahre Uber
nahmen Paula und Pepl von
dessen Eltem den «Gasthof
Schaanwald». Unter grossen fi
nanziellen Belastungen bauten
sie das Haus um und gaben Ihm
den neuen Namen «Gasthof
zum Alten Zoll». 1956 konnte
das neue Haus bezogen werden.
Zwei Jahre später folgte ein
weiteres Kind. Die ersten Jahre
waren schwierig - es war wohl
wieder Ihrer aussergewöhnll-
chen Energie zu verdanken,
dass Paula trotz der drücken
den Schulden und der schwe
ren Arbelt In Küche und Hotel
betrieb Ihren drei Kindem eine
gute und leidenschaftliche
Mutter war, Daneben war sie
aber auch eine überaus talen
tierte Köchin. Die Gäste kamen
cahlrelch, denn der Ruf Ihrer
Kochkünste hatte sich bald weit
über den Schaanwald und Uber
die Grenze hinaus verbreitet.
Noch heute versammeln wir
uns mit der ganzen Familie Je
des Jahr an Weihnachten an
Ihrem Tisch zur Braten und
Knödeln, die niemand so gut
machen kann wie siel
Die Jahre Im «Alten Zoll» wa
ren Intensiv in Jeder Hinsicht:
viele traurige und glückliche
Momente in Paulas Leben siri^l
eng mit diesem Gasthaus veft
bunden. Als sich dann Ende der-
60er Jahre Pepls Gesundheit
verschlechterte, wurde der «Al
te Zoll» verpachtet und später
verkauft. Die Familie cog nach
Schaan, wo Pepl kurz darauf
starb. Einige Jahre später cog
Paula mit ihren Töchtern nach
Vaduz,
Für Paula brach eine neue
Ära an und ein weiteres Mal
war Ihre Energie der Schlüssel
zum Erfolg. Nach einiger Zelt
als Aushllftverkäuferln Im.
Spielwarengeschäft Thöny am
Lindenplatz, erkannte Emil Os-
pelt Ihr Talent als Verkäuferin
und überredete sie, bei ihm im
renommierten Konfektionsge
schäft Emil Ospelt einzutreten.
Über 20 Jahre blieb sie dem Ge
schäft treu, auch unter der
Führung von Lothar Ospelt,
Sohn von Emil, und später un
ter Helena Faoro.
In diesen Jahren wurde aus
der «Paula vom Alta Zoll» die
«Frau Schaedler beim Ospelt»,
und aus der dreifachen Mutter
eine sechsfache Oma, Uns En
kel Hebt sie bis heute über alles
und wir wiederum erinnern uns
Leuchtende lüge -
weine nicht, dass sie vorüber,
sondern lächle, dass sie gewesen
DANKSAGUNG
Hubert Gassner
10. Juli 1922-26. Juli 2000
Die überwältigende Anteilnahme und die vielen Zeichen der
Verbundenheit und Wertschätzung in dieser schweren Zeit
haben uns tief bewegt und getröstet.
Wir danken Herrn Pfarrer Näscher sowie der Harmoniemu
sik Vaduz und dem Kirchenchor Vaduz herzlich für die feier
liche Gestaltung der Beerdigung.
Vergoit's Oott für dlo zahlreichen Beileidsbezeugungen, ge
stifteten heiligen Messen und Blumenspenden. Mit den vie
len Geldspenden unterstützen wir im Sinne des Verstorbe
nen die Fbmllienhilfe Vaduz, die Heilpädagogische Ibgesstät-
te Schaan sowie don Rettungsdienst des LRK.
Vaduz, Im September 2Q00
DlelYauerfamilien
noch lebhaft an die Zelten, an
denen die Oma cum Auffassen
kam und Gute-Nacht-Ge-
schichten ercählte, in denen
Immer das Gute siegte, Auch
dass sie uns alle Extrawünsche
mit Ihrem legendären Augen
zwinkern erfüllte und wir am
Abend immer länger aufbleiben
durften, vergessen wir Ihr nie.
«D'Oma» Ist sie bis heute ge
blieben - nicht nur fllr uns En
kel, auch für unsere Freunde
und Schulgeftlhrten, die beson
ders In den Jahren am Gymna
sium die Nähe zu ihrer Woh
nung nutzten, um das Mensa-
Essen ab und zu gegen «Käs-
Schpätzle bei der Oma» auszu
tauschen.
Eine dunkle Zelt brach noch
einmal an, als Oma 1991
schwer stürzte und mehrere
Monate Im Spital verbrachte.
Es folgten ein paar bange Wo
chen für sie und für uns alle.
Doch sie war noch keinesfalls
gewillt, dieses Leben aus den
Händen zu geben. Sie hatte
schon ganz andere Zelten über
standen und sich schon öfters
am Ende ihrer Kräfte gewähnt -
das würde sie auch ein weiteres
Mal schaffenl Dank Ihres eiser
nen Willens erholte sie sich
wirklich rascher als erwartet
und praktisch wieder vollstän
dig.
Etwas vorsichtiger zwar, aber
mit ungebrochener Energie
.nimmt Oma bis heute einen
festen Platz in unserer Familie
^ln. Sie genlesst die Nähe zu
Indern und Enkeln und nimmt
Intensiv an unserem Leben teil.
Am Weltgeschehen Ist sie nach
wie vor Interessiert und in den
letzen Jahren hat sie mit uns
noch viele Reisen unternom
men. Das Meer und die Sonne
sind ihre liebsten Elemente,
aber auch die Berge und die fri
sche Luft in der Höhe geniesst
sie gern: vorletzten Sommer
wanderte sie noch bei strahlend
blauem Himmel von Malbun
über den Augstenberg auf die
Pfälzerhüttel
Heute Abend feiert sie mit
unserer ganzen Familie und mit
vielen Freunden den hohen Ge
burtstag. Sie wird wohl kaum
an Ihrem Ehrenplatz sitzen
bleiben: der Schuss «Itallener-
blut», ein Gläschen Wein, das
«Schmugglerlied» - und die 80
Jahre sind vergessen! Dann
werden Ihre Augen blitzen und
sie wird den Jüngeren Genera
tionen zeigen, dass «eine Petri-
nl» weiss, wie Feste gefeiert
werden!
Liebe Mama, liebe Oma - wir
wünschen Dir von Heizen alles
Liebe zum Geburtstag, gute Ge
sundheit, wohlverdiente Ge
mütlichkeit und noch ein paar
weitere, rauschende Festel
Deine Enkel und
die ganie Familie
REKLAME
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