Liechtensteiner Volksblatt
Inland
Samstag, 29. Januar 2000 5
Nach'ri chte n
Präsentation des 10.
Schuljahres
VADUZ: In der Realschule Schaan (Kloster St.
Elisabeth) wird am Dienstag, den 1. Februar um
19.30 Uhr im Beisein von Regierungsrat Nor
bert Marxer das neue Konzept des Freiwilligen
10. Schuljahres präsentiert. Am 21. August 2000
startet mit dem Freiwilligen 10. Schuljahr in
Schaan ein neues, attraktives, förderorientiertes
Bildungsangebot. Das Freiwillige 10. Schuljahr
ist neu eine eigenständige öffentliche Schulart.
Sie will in einem Übergangsjahr Jugendliche
und junge Erwachsene möglichst optimal auf
ihren weiteren beruflichen und persönlichen
Lebensweg vorbereiten. Die Jugendlichen wer
den in die Planung und Durchführung des Un
terrichts einbezogen. Ihre Bedürfnisse werden
regelmässig abgeklärt. Sie haben täglich Gele
genheit, Lerninhalte vor Ort mit den Lehrper
sonen zu besprechen. Moderne Informations-
und Kommunikationstechnologien gelangen
fächerübergreifend zum Einsatz. Alle Interes
sierten sind herzlich eingeladen, am Dienstag
abend, den 1. Februar um 19.30 Uhr an der In
formationsveranstaltung in der Realschule
Schaan teilzunehmen. Diese Einladung richtet
sich speziell an interessierte Jugendliche, El
tern, Lehrpersonen, Medienschaffende sowie
weitere Personen aus Politik, Verwaltung und
Wirtschaft. (paß)
POUZEIMELPUNQEN
Verkehrsunfall nach
Missverständnis
SCHAAN: Am Dönnerstag, kurz vor Mittag,
kam es auf der Landstrasse in Schaan zwischen
einem Lastwagen und einem Personenwagen -
wegen eines Missverständnisses - zu einer Ka
rambolage. Einem Lastwagen, in Richtung Va
duz fahrend, wollte nach rechts in eine Einfahrt
abbiegen. Um in die Einfahrt zu gelangen, hol
te der Lkw-Lenker weit nach links aus. Ein
nachfolgender Pw-Lenker überholte den Lkw.
in dem Moment rechts, als der Lkw. wieder ein
bog, so dass die beiden Fahrzeuge zusammen-
stiessen. Personen wurden nicht verletzt. An
beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden.
Nichtgenügen der
Meldepflicht
BALZERS: Die Landespolizei sucht einen un
bekannten Fahrzeuglenker, der am Donners
tagmorgen in Balzers bei der Kreuzung
«Höfle/Fürstenstrasse» mit einem Fahrzeug,
eventuell ein Lieferwagen, ins Schleudern ge
riet. Der Lenker beschädigte dabei zwei Beton
pfosten, eine Hausfassade und die im Kreu
zungsbereich befindliche Fussgängerampel.
Das Tatfahrzeug dürfte auf der linken Seite und
hinten links beträchtliche Beschädigungen auf
weisen. Der Lenker verliess die Unfallstelle, oh
ne den Geschädigten oder die Polizei zu ver
ständigen. Die Landespolizei sucht Zeugen, die
Angaben zum Fahrzeug oder Lenker machen
können.
Verkehrsunfall mit
Verletzten
SCHAAN: Zwei Verletzte und Totalschaden an
zwei Autos forderte am Donnerstagabend ein
Verkehrsunfall in Schaan bei der Kreuzung
«Bendererstrasse/Im Alten Riet». Eine Auto-
lenkerin fuhr mit ihrem Pw. von der Neben-
strasse «Im Alten Riet» auf die Bendererstrasse
ein und kollidierte mit einem aus Richtung Ben
dern herannahenden Pw. Die Autolenkerin und
ihre Mitfahrerin wurden verletzt und ins Spital
überführt. Um die Strasse von auslaufenden
Motorflüssigkeiten zu reinigen, wurde das Tief
bauamt aufgeboten.
Brand in
Einfamilienhaus
NENDELN: Dank des frühzeitigen Bemer
kens und sofortigen Handelns der Hausbe
wohner konnte ein grösserer Brandschaden
am Donnerstagvormittag in einem Einfamili
enhaus in Nendeln verhindert werden. Die
Hausbewohnerin stellte fest, dass Feuer im
Wohnzimmer ausgebrochen war. Die sofort
alarmierte Feuerwehr von Eschen/Nendeln
konnte den Brand rasch unter Kontrolle brin
gen, sodass das Feuer nicht auf andere Räume
Übergriff. Es entstand jedoch erheblicher
Rauchschaden im Gebäude. Nach ersten poli
zeilichen Ermittlungen dürfte der Brandaus
bruch auf eine eingeschaltete Stehlampe
zurückzuführen sein. (Ipfl)
Lehrberuf attraktiver machen
Auswertung der GLLV-Umfrage - Reformentwicklungen im liechtensteinischen Schulwesen
Bei den Lehrberufen liegt ge
werkschaftlicher und sozial
partnerschaftlicher Hand
lungsbedarf vor. Zu diesem
Schluss kommt der GLLV (Ge
werkschaftlicher Lehrerinnen-
und Lehrerverband) nach der
Auswertung der Umfrage. Zu
dem soll das Lehrerbild in der
Öffentlichkeit den beruflichen
Realitäten angepasst werden.
Adi Lippuner
Zwischen dem 5. November und 2.
Dezember waren die Lehrerinnen
und Lehrer der Liechtensteiner
Schulen zur Teilnahme an einer
Umfrage eingeladen. Unter dem Ti
tel «Zur Befindlichkeit von Lehre
rinnen und Lehrern gegenüber ak
tuellen Reformentwicklungen im
liechtensteinischen Schulwesen»
startete der GLLV seine Umfrage.
Gemäss Auswertung lag die Rück
laufzahl bei 133 Fragebögen. Dies
entspricht rund 35 bis 40 Prozent.
In den Schlussfolgerungen ist zu
lesen, dass gewerkschaftlicher und
sozialpartnerschaftlicher Hand
lungsbedarf vorliegt. Der Lehrberuf
soll wieder attraktiv gemacht
werden. Als Stichworte werden
Lohnanpassung, Aufwertung der
Teilzeitarbeit und des Jobsharings,
dienstrechtliche Gleichstellung und
Ausbau der Entlastungs- und Bera
tungsmöglichkeiten genannt. Mit
der Förderung des stufenübergrei
fendem Zueinanderfindens des
pädagogischen Personals, mit der
Schaffung von gemeinsamen Platt
formen und dem Aufruf «Nicht rea
gieren, sondern agieren» soll das
Lehrerinnen- und Lehrerbild in der
Öffentlichkeit den beruflichen Rea
litäten angepasst werden.
Starke Auswirkungen
Aufgeteilt nach «Du- als Privat
person», «Du - als Angestellte»,
Die Lehrerinnen und Lehrer beurteilen die Reformentwicklung im Schulwesen ganz allgemein als positiv. Die Aus
wirkungen auf die einzelnen Lehrpersonen sind, gemäss einer Umfrage, unterschiedlich. (Archivbild)
»Du und Dein Team» wurden die
Lehrpersonen befragt. Im ersten
Teil ging es um die Auswirkungen
der Reform auf die Lehrperson.
Dabei wurde deutlich, dass der
Reformprozess die einzelnen Per
sonen stark bis sehr stark beeinflus-
st. Die Auswirkungen auf den Un
terricht werden nur von 20 Prozent
als positiv beurteilt. Noch schlechter
sind nach Ansicht der Lehrperso
nen die Auswirkungen auf das Pri
vatleben. Dort haben nur noch fünf
Prozent mit «positiv» geantwortet.
Vor allem Junglehrerinnen und -
lehrer spüren keine Auswirkungen,
während diese Frage von 85 Prozent
mit «negativ» beantwortet wurde.
Wertschätzung
Im Teil zwei ging es um die ge
genseitige »Wertschätzung zwischen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer,
welche auch vom Informationsfluss
abhängig ist. Die Frage: «Wirst Du
in der Regel von Deinem Arbeitge
ber gut über die Schulreformvorha
ben der Regierung informiert?»
wurde zum grösseren Teil mit «gut»
beantwortet. Ein offenes Ohr für
persönliche Meinungen, Kritik und
Bedürfnisse haben vorwiegend die
Kolleginnen und Kollegen im Be
trieb, aber auch die Schulleitung
und die Inspektion.
Prozesskritik
Die Reformentwicklung ganz all
gemein wurde nur von 15 Prozent
der Antwortenden als positiv beur
teilt. Diese nannten Stichworte wie:
«neue, interessante Herausforde
rung, positive Impulse, wichtig,
nötig, überfällig». Als negativ wird
die Reformentwicklung von 85 Pro
zent bezeichnet. Wobei dort vor al
lem Prozesskritik geübt wurde. Der
eigentliche Grundtenor der Kritik
ist «zu viel auf einmal - ohne Pau
se». Weiter wurden genannt: «kon
zeptlos, diffus, Missverhältnis zwi
schen Aufwand und Ertrag, Kompli
kationen statt Effizienz, Belastung
ohne Entlastung, von oben herab».
In Sachen Strukturreform wurde
die Reformentwicklung im Betrieb
mehrheitlich zustimmend beant
wortet. Zustimmung fand auch der
neue Lehrplan, während sich in Sa
chen Qualitätssicherung Zustim
mung und Ablehnung fast die Waa
ge halten. Von der Entwicklung
fühlen sich die meisten Lehrkräfte
eher überrollt als eingebunden.
Als Fazit der Umfrage nennt der
GLLV unter anderem: «Lehrerinnen
und Lehrer sehen die Notwendigkeit
von Reformen weitgehend ein. Die
Arbeitsbelastung der Lehrpersonen
nimmt zu. Dies steht im ursächlichen
Zusammenhang mit den massiven
zusätzlichen Anforderungen durch
die Reform». Grundsätzliche Zu
stimmung finde die Reform der Se
kundarstufe 1, wobei festgehalten
wird, dass die Entwicklungen, die im
Vorfeld stattfinden, grosse persönli
che Beanspruchungen darstellen.
Teure treue Vierbeiner
) !
Gemeinde Triesen erhöht Hundesteuer
Sollen Steuern abgeschafft oder
wenigstens reduziert werden? Diese
Frage beschäftigt die Bevölkerung
unseres Landes seit geraumer Zeit.
In Triesen geht der Trend in eine an
dere Richtung, zumindest was die
Haltung von Hunden angeht. Der
Gemeinderat hat beschlossen, die
Hundesteuer zu erhöhen. Grund
dafür ist, dass vermehrt Reklama
tionen wegen unsachgemäss ent
sorgten «Geschäften» unserer vier
beinigen dreunde bei der Gemein
deverwaltung eingehen.
Peter Kindle
Gemeinderäte und
die Verwaltung
von Triesen wer
den immer wieder
mit Reklamatio
nen wegen Hunde
kot auf Wiesen,
Wegen und Stras
sen konfrontiert. Allein aus diesem
Grund sind die Gemeinderäte über
zeugt, dass eine Anpassung der
Hundesteuer gerechtfertigt sei. Mit
10 Stimmen genehmigten die Räte
den neuen Satz, nach welchem für
den ersten Hund 100 Franken (statt
bis anhin 75 Franken), für jeden
weiteren Vierbeiner 200 Franken
(bisher 150 Franken) in die Steuer
kassa zu entrichten sind.
Die Gemeinderäte halten die Er
höhung der Hundesteuer für ange
messen. Die Steuer für Hundehal
tung wurde in Triesen im Jahre 1990
letztmals angepasst. «Ausserdem
Riesen
Triesner Hundehalter müssen in Zukunft tiefer in die Tasche greifen. Die Hundesteuer wird von 75 Franken pro Vier
beiner neu auf 100 Franken erhöht.
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sind dif Lebenshaltungskosten seit
1990 ufo 26,4 Prozent angestiegen,
so dasidie neuen Ansätze auch aus
dieseiq Grund zu rechtfertigen
sind4, J ist im Gemeinderatsbe-
schlusl nachzulesen. Dennoch ist
die Hundesteuer in TViesen in fi
nanzieller Hinsicht im höchsten
Preissegment angesiedelt. Das
Steuergesetz sieht nämlich Hunde
steuern in einer Höhe zwischen mi
nimal 20 und maximal 100 Franken
vor.
Bereits Ende des Jahres 1996
wurde im Triesner Gemeinderat
über eine Hundesteuererhöhung
(Archivbild)
diskutiert. Damals sollten die Ge
bühren auf 80 Franken für den ers
ten Hund beziehungsweise 160
Franken für jeden weiteren Hund
angepasst werden. Der Vorschlag
jener massvollen Erhöhung fand
damals aber keine Mehrheit und
wurde wieder verworfen.