Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
EXTRA 
Mittwoch, 6. September 2000 2 5 
jugend 
Mit dem Gleitschirm hoch hinaus 
Buchtipp: Katharina hinter den Sternen 
Konzerte und Klatsch 
Kinofilm: «Space Cowboys» 
Mit der Nase direkt im Wind 
Das Gleitschirmfliegen begeistert die Menschen weltweit 
Das Fliegen: Ein alter 
Wunsch und ein uralter 
Traum der Menschheit. In 
der Luft lässt sich der All 
tag für einen Moment 
vergessen. Hier kann man 
eins sein mit der Natur! 
Wer mit dem Gleitschirm 
fliegt, hat seine Nase di 
rekt im Wind. 
Andreas Krättli 
. Vom Fliegen wie ein Vogel hat 
bestimmt jeder schon geträumt. 
Gleitschirmfliegen ist wohl die 
naturnahste, freieste, schönste 
und einfachste Möglichkeit, es 
den Vögeln gleich zu tun. Kei 
ne andere. Flugsportart kann - 
gleich dem Hängegleiten - fast 
ohne gesetzliche Einschrän 
kungen betrieben werden. Kei 
ne ist so naturverbunden und 
umweltfreundlich. Ohne Flug 
platzzwang, können die «Glei 
ter» jederzeit landen und star 
ten, wo sie wollen und haben 
dabei die Nase direkt im Wind. 
Fliegen macht süchtig 
Die 15 Kilogramm schwere 
Ausrüstung lässt sich unkom 
pliziert im Rucksack überall hin 
tragen, auch in die Ferien, um 
die ganze Welt aus der Vogel 
perspektive zu betrachten. Aber 
Achtung: Fliegen macht süch 
tig! 
Gleitschirmfliegen können 
praktisch alle. Gleitschirmpilo- 
ten sind keine verrückten Kerle, 
die sich irgendwo von Klippen 
stürzen. «Wir haben zweifellos 
einen Aufsehen erregenden 
Sport, aber spätestens beim Be 
obachten der Gleitschirmpilo 
ten und -pilotinnen am Start- 
„ Wr&r*i7$? 
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»Höher, weiter, schneller» - Gleitschirmfliegen steigert das Glücksgeflihl. 
(Bild: LGHV) 
oder Landeplatz bekommt man 
ein ganz neues Bild», so Lukas 
Büchel, Präsident des Liechten 
steiner Gleitschirmverbandes. 
Kein Wunder. Mit dem Gleit 
schirm wurde ca. 1986 eine 
Flugsparte geboren, die durch 
ihre Einfachheit und Schönheit 
alleine in der Schweiz über 
35 000 Menschen begeistert. 
Weltweit sind es über 500 000. 
Das sind mehr Begeisterte als in 
allen anderen Flugsportarten 
zusammen. 
Es gab viele Versuche mit 
«Tüchern» von Bergen zu flie 
gen. Die ersten sogenannten 
«Gleitschirmflüge» wurden Mit 
te der 80er Jahre mit Fallschir 
men ausgeführt, als einige Fall 
schirmspringer die Möglichkeit 
nutzten, mit ihren immer 
leistungsstärkeren Matratzen- 
Fallschirmen von steilen Berg 
hängen zu starten. 
100 Kilometer und mehr 
Die Flüge mit den sieben Zel 
len-Schirmen dauerten wenige 
Minuten und waren nur in aus 
gesuchten steilen Gebieten 
möglich. Die erste Firma, die 
Gleitschirme in Serie herstellte 
und verkaufte, war Laurant de 
Kalbermattens «Ailes de K» in 
der französischen Schweiz. 
Die Entwicklung und Leis 
tungssteigerung der Gleit 
schinne bewegte sich im Eil 
tempo fort. Der Sport änderte 
seinen Charakter hin zum 
Flugsport. In Wettkämpfen hat 
te man schon 1990 ähnliche 
Reglemente wie die Segelflieger 
und Deltas. 
Heute haben Gleitschirme 25 
bis über 100 Zellen. Man startet 
mit zwei, drei Schritten, be 
quem und sicher von Alpwie 
sen zu Flügen von mehreren 
Stunden Dauer. Einige Piloten 
lassen sich von thermischen 
Aufwinden manchmal über 
mehrere hundert Kilometer 
weit tragen. Die bisher längste 
Strecke reichte über 336 Kilo 
meter. In der Schweiz, dem ei 
gentlichen Mekka des Gleit 
schi rmfliegens, wird jährlich in 
wunderbaren Flügen hoch über 
den Alpen weit über 100-mal 
die 100 Kilometer Grenze über 
schritten. 
Ausbildung 
Eigentlich wissen heute alle 
Gleitschirmpiloten, dass ihre 
Ausbildung mit bestandenem 
Brevet bei weitem nicht abge 
schlossen ist. Von einem wirkli 
chen Beherrschen des Schirms 
kann selbst nach einer Grund 
ausbildung nicht die Rede sein. 
Extremflugmanöver sind nun 
mal eine heikle Sache und er 
fordern ein wiederholtes Trai 
ning. 
Die Freude ist weitgehend 
abhängig von der erbrachten 
Leistung. «Höher, weiter, 
schneller» das ist es, was in der 
Regel zählt und was die Freude 
steigert, dass dadurch unnötige 
Risiken eingegangen werden, 
liegt auf der Hand. Die meisten 
Piloten haben keine Zeit für ih 
re Weiterbildung, weil sie jede 
freie Minute «richtig» fliegen 
wollen. In Liechtenstein gibt es 
zur Zeit keine Flugschule. Der 
Präsident des LGHV, Lukas 
Büchel, ist gerne bereit, allen 
Interessierten aus dem Fürsten 
tum das Gleitschirmfliegen 
näherzubringen. Für Anfänger 
und Könner gibt es Infos beim 
Verband LGHV, Vaduz. 
Jugend-Buchtipp: 
Katharina hinter den Sternen 
«Warum muss man eigentlich 
erwachsen werden?» Das fragt 
Katharina sich manchmal 
wirklich. Vor allem, wenn Ma 
scha und ihre blöde Clique sie 
ärgern, ihre Mutter keine Zeit 
für sie hat und die ganze Welt 
grau ist. Katharina fühlt sich 
manchmal, als würde das Le 
ben einen Bogen üm sie he 
rum machen. Ihre Mutter hat 
wenig Zeit, in der Klasse wird 
sie ständig von Mascha und 
ihrer Clique angemacht und 
ihr einziger Freund ist Wuffel, 
eine freundliche Promenaden 
mischung. Mit ihm teilt sie 
auch ihre Fress-Frust-Anfälle, 
in denen sie sich gnadenlos 
über den Kühlschrank her 
macht. Am liebsten möchte sie 
hinter die Sterne flüchten - 
wo man nicht erwachsen wer 
den muss und das Leben ein 
facher: wäre. Doch Flucht ist 
verboten. Und was alles in ihr 
steckt, muss Katharina selbst 
herausfinden. Denn sie ist nun 
mal kein «Stupsnäschentyp», 
wie eine ältere Freundin sagt. 
Und das ist auch gut so. 
Ein Mädchen berichtet über 
ihr nicht immer leichtes Tee 
nagerleben. «Katharina hinter 
den Sternen», geschrieben von 
Uschi Flacke, ist ein interes 
santes Buch, das zeigt, dass 
nach grauen Tagen immer 
wieder sonnige folgen. 
Opas starten voll durch 
«Space Cowboys» kommt bald in die Kinos 
Katharina will am liebsten 
nicht erwachsen werden. 
Die Autorin Uschi Flacke ist 
Kabarettistin und Musikerin 
und schreibt auch fürs Ju 
gendprogramm im Fernsehen. 
Sie hat in zahlreichen Fern 
seh- und Theaterproduktionen 
mitgewirkt und mehrere 
Bücher veröffentlicht. 
Uschi Flacke: Katharina 
hinter den Sternen. Verlag 
Carl Ueberreuter, Wien 2000, 
ISBN 3-8000-2656-2. 
Vier alte Herren fliegen ins 
All. Ihr Anführer: Clint East- 
wood. Er ist Hauptdarsteller 
und Regisseur im neuen Welt 
raumknüller «Space Cow 
boys». 
Ikon, einer der ersten Satelliten, 
die Ende der 50er-Jahre auf ei 
ne Erdumlaufbahn geschossen 
wurden, hat eine Fehlfunktion. 
Falls er abstürzt, droht auf der 
Erde ein Blackout von gewalti 
gen Dimensionen. Deshalb 
müssen Astronauten den Satel 
liten so schnell wie möglich re 
parieren. Aber die aktuellen 
NASA-Leute kennen sich mit 
der veralteten Technik nicht 
aus. Darum wird der 60-jährige 
Ex-Astronaut Frank Corvin 
(Eastwood) kontaktiert. Er 
nimmt den Auftrag an, aller 
dings stellt er eine Bedingung: 
Drei seiner alten Freunde, die 
damals zugunsten eines Schim 
pansen übergangen wurden 
und nie ins All fliegen konnten, 
sollen mitkommen. Was bleibt 
der NASA anderes übrig, als 
einzuwilligen? Und schon 
gehts ab in die Weiten des Uni 
versums. 

SPACE WILL NEVER^;-. :, 
BETHE-SAME. ,1. ^ 


i «*- 
SPACE COWBOYS 
NACHRICHTEN 
Konzerte 
SMASHING PUMPKINS 
So. 15. Oktober 2000 
Hallenstadion, Zürich 
DEEP PURPLE 
Mi. 18. Oktober 2000 
Hallenstadion, Zürich 
DIE TOTEN HOSEN 
So. 12. November 2000 
Festspielhaus, Bregenz 
UDO JÜRGENS 
Fr. 17. November 2000 
Hallenstadion, Zürich 
Otto Waalkes 
unter der Haube 
Der Komiker Otto Waalkes 
ist zum zweiten Mal unter 
die Haube gekommen. Der 
52-Jährige heiratete einem 
Die Space Cowboys (von links): James Ganter, Clint Eastwood, 
Tommy Lee Jones und Donald Sutherland. 
Zeitungsbericht zufolge am 
Montag im niedersächsi 
schen Jork seine Freundin 
Eva Hassmann. Die Trauung 
sei heimlich arrangiert wor 
den. Nur zwölf Gäste seien 
bei der Zeremonie dabei ge 
wesen. Für den ostfriesi 
schen Spassmacher ist es 
bereits die zweite Ehe. 
Waalkes hatte sich im März 
vorigen Jahres von seiner 
Frau Manuela scheiden las 
sen. Die beiden haben einen 
13-jährigen Sohn. 
Zu empfindlich 
Äusserst empfindlich rea 
gieren zur Zeit «The Who», 
die gerade auf einer Ameri 
ka-Tournee Triumphe fei 
ern. Die britischen Altrocker 
haben ihre für die Zeichen 
trickserie «The Simpsons» 
entworfenen Comic-Eben 
bildersperren lassen, weil 
sie zu alt aussehen. Nun 
sollen sie neu entworfen 
werden und mindestens 30 
Jahre jünger aussehen. 
Radio L ••Top 10» 
rädioSl 
LIECHTENSTEIN
	        

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