16 Montag, 4. September 2000
SPORT
Liechtensteiner VOLKSBLATT
FUSSBALL
WM-Quallflkatlon
Gruppe 1
Schweiz - Russland
0:1 (0:0)
Ffiröer - Slowenien
2:2 (0:1)
Luxemburg - Jugoslawien 0:2 (0:2)
1. Jugoslawien
1 2:0 3
2. Russland
1 1:0 3
3. Färöer
1 2:2 1
Slowenien
1 2:2 1
5. Schweiz
1 0:1 0
6. Luxemburg
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N>
O
Gruppe 2
Andorra - Zypern
2:3 (1:1)
Holland - Irland
2:2 (0:1)
Estland - Portugal
1:3 (0:1)
1. Portugal
1 3:1 3
2. Zypern
1 3:2 3
3. Estland
2 2:3 3
4. Holland
1 2:2 1
Irland
1 2:2 1
6. Andorra
2 2:4 0
Gruppe 3
Bulgarien - Tschechien
0:1 (0:0)
Nordirland - Malta
1:0(0:0)
Island - Dänemark
1:2(1:1)
1. Dänemark
1 2:1 3
2. Tschechien
1 1:0 3
Nordirland
1 1:0 3
4. Island
1 1:2 0
5. Malta
1 0:1 0
Bulgarien
1 0:1 0
Gruppe 4
Aserbeidschan - Schweden 0:1 (0:1)
Türkei - Moldawien 2:0(1:0)
Slowakei - Mazedonien 2:0(1:0)
1. Türkei
Slowakei
3. Schweden
4. Aserbeidschan
5. Mazedonien
Moldawien
2:0
2:0
1:0
0:1
0:2
0:2
Gruppe 5
Norwegen - Armenien 0:0
Weissrussland - Wales 2:1 (1:0)
Ukraine - Polen 1:3 (1:2)
1. Polen
2. Welssrussland
3. Norwegen
Armenien
5. Wales
6. Ukraine
Gruppe 6
Lettland - Schottland
Belgien - Kroatien
1. Schottland
2. Belgien
Kroatien
4. San Marino
5. Lettland
3:1
2:1.
0:0
0:0
1:2
1:3
0:1 (0:0)
0:0
1 1:0 3
1 0:0 1
1 0:0 1
0 0:0 0
1 0:1 0
Gruppe 8
Rumänien - Litauen 1:0 (0:0)
Ungarn - Italien 2:2(1:2)
1. Rumänien
2. Italien
Ungarn
4. Georgien
5. Litauen
1 1:0 3
1 2:2 1
1 2:2 1
0 0:0 0
1 0:1 0
Gruppe 9
Deutschland - Griechenland 2:0 (1:0)
Finnland - Albanien 2:1(1:0)
1. Deutschland
2. Finnland
3. England
4. Albanien
5. Griechenland
1 2:0 3
1 2:1 3
0 0:0 0
1 1:2 0
1 0:2 0
Südamerika-Zone
Paraguay - Venezuela 3:0
Chile - Kolumbien 0:1
Uruguay - Ekuador 4:0
Rangliste: 1. Argentinien 7/16
(16:16 Tore): 2. Kolumbien 8/15
(8:4). 3. Uruguay 8/14 (11:5). 4.
Paraguay 8/14 (11:8). 5. Brasilien
7/11 (9:9). 6. Chile 8/10 (11:10). 7.
Ekuador 8/10 (9:13). 8. Peru 8/7
(5:5). 9. Bolivien 7/5 (4:9). 10. Ve
nezuela 8/3 (5:20).
Testspiel
Frankreich - England 1:1 (0:0)
Stade de France, Saint-Denis,
77 000 Zuschauer (ausverkauft).
SR Ansuategui Roca (Sp). Tore:
64. Petit 1:0.86. Owen 1:1.
Im Vorfeld der Partie wurden in
Paris mehrere englische Hooli
gans inhaftiert.
Nur israelische Komplimente
Israels Trainer Richard Moeller-Nielson war sehr angetan von Liechtensteins Nationalteam
Zwar kein Tor geschossen,
aber dafür viele Kompli
mente eingeheimst: Die
liechtensteinische Natio
nalmannschaft hat die is
raelischen Zuschauer und
Fussball-Fachleute über
zeugt und angenehm
überrascht.
Heinz Zöchbauer
aus Tel Aviv
«Das grösstmögliche Kompli
ment spendeten dem Team die
Zuschauer, die ihre eigene
Mannschaft auspfiffen und
mehrere Aktionen von Liech
tenstein heftig applaudierten.»
Mit dieser Feststellung traf der
Reporter des Militärsenders
«Galei Zahal», Nir Raskin, den
Nagel auf den Kopf. Am meis
ten Komplimente spendete der
dänische Nationaltrainer Isra
els, Richard Moeller-Nielson an
der Pressekonferenz, der offen
zugab: «Das beste an diesem
Abend ist die Tatsache, dass wir
drei Punkte erobert haben. Es
ist schade, dass wir nicht mehr
der vielen Torgelegenheiten
ausgenützt haben. Aber ich
Richard Moeller-Nielson fand nur positive Worte filr Liechtenstein.
muss vor allem dem Team von
Liechtenstein ein sehr, sehr
grosses Kompliment ausspre
chen. Es war sehr gut organi
siert und die Offsidefalle wurde
klug genützt und funktionierte
ausgezeichnet. Nochmals: Ein
grosses Kompliment dem Team
als Ganzem und den einzelnen
Spielern.» Zu diesen wollte er
nicht individuell Stellung be
ziehen, doch nach weiteren
Komplimenten meinte er noch:
«Sie haben das Beste aus ihren
Möglichkeiten gemacht und der
Torhüter hat viele grosse Ab
wehraktionen gehabt.»
Während Israels Libero Shi-
mon Gershon vom Meister Ha-
poel Tel Aviv meinte «unsere
Spitzenklubs hätten Liechten
stein leichter besiegt als das
Nationalteam» betonte Mittel
feldstar Tal Banin, «dass das
Wichtigste die drei Punkte sind.
Anders als das Publikum haben
wir das Liechtensteiner Team
nicht unterschätzt, denn wir
haben die Cassette vom Spiel
gegen . Deutschland gesehen.
Trotzdem muss ich sagen, dass
unser Gegner uns doch über
rascht hat mit seiner guten
Spielorganisation. Wir haben
aus vielen Gelegenhelten nur
wenige Tore geschossen, was
das Publikum nicht liebt.»
Amnon Abramowitsch,
scharfzüngiger politischer
Chefkommentator des israeli
schen Fernsehens und jahr
zehntelanger Fussballfan fasste
seinen Eindruck vom Spiel so
zusammen: «Ein schwaches
israelisches Team hat eine
sehr sympathische aber etwas
schwächere Mannschaft ge
schlagen. Ich war sehr positiv
überrascht von der defensiven
Leistung der Liechtensteiner.
Torhüter Jehle war ohne Zwei
fel der beste Mann auf dem
Spielfeld.»
Radioreporter Raskin sprach
ebenfalls vom «überragenden
Torhüter in einem insgesamt
sehr positiv überraschenden
Team». In Israel hätten die Me
dien und damit die Fans vorher
nur von der Höhe des Sieges
gesprochen und seien von
«Liechtenstein auf den Boden
der Tatsachen zurückgeholt
worden. Wenn sich unser israe
lisches Team nicht gewaltig
verbessert, dann hat es gar
keine guten Aussichten für das
Rückspiel in Vaduz.»
Stimmen
zum Spiel
Haben eine gute
Zukunft vor uns
Otto Biedermann, LFV-Präsi-
dent: «Ein Lob an die ganze
Mannschaft. Wir sind natürlich
mit dem Ziel in das Spiel ge
gangen, möglichst lange kein
Gegentor zu bekommen, haben
aber dann fast in weltrekord
verdächtiger Manier nach kur
zer Zeit einen Treffer kassiert
und die Mannschaft hat da
nach einige Minuten ge
braucht, sich neu zu organisie
ren. Langsam haben wir dann
aber ins Spiel gefunden, auch
wenn die Israeli weitere Chan
cen hatten. In der zweiten
Halbzeit sind wir immer besser
ins Spiel gekommen und konn
ten den Ball in den eigenen |
Reihen halten, in dieser Phase,
als das Publikum mit der Leis
tung der eigenen Mannschaft
schon sehr unzufrieden war,
hätten wir mit ein bisschen
mehr Glück sogar den Aus
gleich schaffen können. Insge
samt kann ich nur ein positives
Fazit ziehen. Die klimatischen
Bedingungen waren für unsere
Mannschaft schwierig, doch
sie hat nach dem frühen Ge
gentor Charakter gezeigt und
ich denke wir haben eine gute
Zukunft vor uns.»
Hätten das Tor
machen müssen
Ralf Loose, Trainer Liechten
stein: «Wir haben wieder alle
Rekorde gebrochen. Nur weni
ge Sekunden nach dem An-
stoss zappelte der Ball bereits
erstmals in dieser WM-Qualifi
kation im Liechtensteiner Tor.
Danach war die Mannschaft
verunsichert, hat das taktische
Konzept ziemlich verloren. Sie
hat zuviel auf Manndeckung
gespielt, sicher auch, weil die
Spieler das vom Verein her ge
wohnt sind. Das Team hatte
grosse Schwierigkeiten und
hätte auch 2:0 oder 3:0
zurückliegen können. Danach
kam eine gute Phase. Ich den
ke, wir haben uns nach vorne
recht gut bewegt. In der zwei
ten Halbzeit konnte ich einige
Korrekturen vornehmen, die
Mannschaft hat wesentlich ge
ordneter und engagiert nach
vorne gespielt. Für mich war
klar, dass wir in dieser sehr
guten Phase, in der wir das
Spiel dominiert haben und die
Zuschauer auch auf unserer
Seite waren, das Tor hätten
machen müssen, denn sonst
schwinden bei dieser Hitze die
Kräfte, was dann auch der Fall
war. Wir haben dann das 2:0
kassiert, und danach war das
Spiel sicher entschieden. Wir
haben zwei unterschiedliche
Gesichter gezeigt. Unsere
Mannschaft hat in der zweiten
Halbzeit auf jeden Fall demons
triert, dass sie gegen so grosse
Gegner auswärts durchaus ein
Tor erzielen kann, wenn sie
taktisch das umsetzt was ich
fordere und der Mut, nach vor
ne zu spielen, vorhanden ist.»
Ein vermeidbarer Fehlstart
Ungenügende Chancenauswertung rächte sich für die Schweiz
Die Schweizer Fussball-Natio
nalmannschaft hat das Start
spiel zur WM-Qualifikation
2002 in der Gruppe 1 gegen
Russland in Zürich mit 0:1
verloren. Mit einem Kopfball
in der 74. Minute besiegelte
Bestschastnich auf Flanke des
überragenden Karpin das
Schweizer Schicksal vor
14 000 Zuschauern im Hard-
turm. Das ersatzgeschwächte
Team von Enzo Trossero
scheiterte an seiner ungenü
genden Chancenauswertung.
Wie 1996 zur WM-Ausschei
dung (0:1 in Aserbaidschan)
und 1998 zur EM-Qualifikation
(0:2 in Italien) ist die Schweiz,
mit einer Niederlage in die
Championatsausscheidung ge
startet. Der Startausrutscher
der gefallig aufspielenden
Heimmannschaft ist bitter,
wäre aber bei Effizienz im Ab-
schluss vermeidbar gewesen.
Wohl traf Karpin mit einem Ge-
waltsschuss aus 14 Metern das
Lattenkreuz (62.) und gefielen
die Russen zeitweise mit ge
pflegtem Kurzpassspiel, doch
die Gastgeber hatten mehr
Spielanteile und verzeichneten
ein Chancenplus. Zur Pause
hätten Trosseros Mannen nach
Chancen von Yakin und vor al
lem Rey mit zwei Toren führen
müssen.
k
Die mangelnde Chancenaus
wertung und das Nachlassen
der vermeintlichen Leistungs
träger wie Sforza und Vogel
rächte sich in der offeneren
zweiten Halbzeit, als die Partie
intensiver wurde. Während sich
die Russen zu steigern wussten
und mehr Risiken eingingen,
konnte kein Schweizer Akteur
nochmals zulegen. Auch Cap-
tain Sforza nicht, von dem man
dies hätte erwarten dürfen. Die
Torszenen waren in der unter
haltsameren zweiten Halbzeit
beidseitig verteilt. Aber die
Schweizer, denen abschluss
starke Stürmer wie Chapuisat
und Türkyilmaz spürbar fehl
ten, fanden die Lücke nie.
Die Schweiz musste zum Außakt gegen Russland eine 0:1-Nieder-
lage einstecken.
«
Favoriten strauchelten
Italien und Holland im Glück
Der EM-Finalist Italien ging
zum Auftakt der WM-Qualifi
kation in der Gruppe 8 in
Budapest gegen Ungarn mit
2:2 knapp an einer Blamage
vorbei. Gleich erging es
Holland in Amsterdam gegen
Irland. Der EM-Halbfinalist
musste froh über ein 2 ^-Un
entschieden sein.
Giovanni Trapattoni ist der
Einstand als italienischer Na
tionalcoach nur halbwegs ge
glückt. Zweimal schoss Filippo
Inzaghi (26./35.J die «Squadra
Azzura» zwar in Führung, doch
dem ungarischen Stürmer Hor-
vath (29./77.J gelang jeweils die
Egalisierung. Die Ungarn ver
dienten sich den Punktgewinn
durch ihre nie zurücksteckende
Aufsässigkeit. Italien hatte
Glück, dass Inzaghis zweites
Tor aus Offside-Position vom
englischen Schiedsrichter Bar-
ber anerkannt wurde.
Beim Debüt von Bondscoach
Louis van Gaal lagen die
Holländer nach 65 Minuten
durch Tore von Keane in der
ersten Halbzeit sowie McAteer
0:2 zurück. Der bisher wenig
bekannte Jeffrey Talan von
Heerenveen verkürzte nur
sechs Minuten nach seiner
Einwechslung in der 71. Minute
zum 1:2, und Stürmer van
Bronckhorst von den Glasgow
Spanien setzte sich durch.
Rangers glich nach 84 Minuten
noch aus. Bei Holland fehlten
allerdings verletzte Stammspie
ler und potenzielle Leistungs
träger wie Davids, Stam, Over
mars und Zenden.
Spanien siegte 2:1
Spanien siegte in Bosnien-
Herzegowina mit 2:1 und ver
hinderte damit einen ähnlichen
Fehlstart wie in der letzten EM-
Qualifikation mit der Startnie
derlage in Zypern. Gerard zum
1:0 und Etxeberria 20 Minuten
vor Schluss zum 2:1 schössen
die Tore filr Spanien. Portugal
setzte sich away gegen Estland
mit 3:1 durch. Die Tore für den
EM-Halbfinalisten erzielten Rui
Costa, Figo und Ricardo Pinto.
4