Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
REGION 
Samstag, 2. September 2000 27 
Für optimale Pflege 
Schule für Gesundheits- und Krankenpflege am Ostschweizer Kinderspital erhält Qualifikations-Zertifikat 
Am Tag der offenen Tür besichtigten Hunderte von Interessierten die neuen Räumlichkeiten der Schu 
lefür Gesundheits- und Krankenpflege am Ostschweizer Kinderspital. Schülerinnen stellten an der 
Rorschacher Strasse 139 ihren Schulalltag vor, informierten über die Ausbildung, organisierten einen 
Bazar, Gesundheitschecks und vieles mehr. 
ter strömte eine grosse Schar 
Interessierter in den neuen Vor 
tragssaal. 
Zum Auftakt befragte Ulla 
Elfrich in einer Gesprächrunde 
Stiftungsratspräsident Robert 
Nef, Schulkommissionspräsi- 
dent Hans Altherr, Schulleiter 
Bruno Gmür, Architekt Jürg 
Baer und Hausbesitzer Marco 
Randelli Uber die Realisierung 
und den Bezug der neuen 
Schulräumlichkeiten. Seit Jahr 
zehnten suchte die Schule eine 
Lösung für ihre Raumprobleme.^, 
Entstanden waren sie, weil sich 
die Schülerzahl in den letzten 
Jahren fast verdoppelte und ei 
ne zeitgemässe Ausbildung 
entsprechend Raum und tech 
nische Hilfsmittel erfordert. 
Lange Zeit standen zwei Lö 
sungsvarianten zur Diskussion: 
der Bau eines neuen Schulhau 
ses und der Bezug des ehemali 
gen Schülerhauses an der Mol 
kenstrasse. Verhandlungen, 
Abklärungen, Konzepte und 
viele Gespräche über Jahre 
brachten trotz grossem Einsatz 
der Beteiligten keine Lösung. 
Im Dezember 1998 eröffnete 
sich unerwartet eine dritte Lö 
sung: im ehemaligen Fabrikge 
bäude an der Rorschacher 
Strasse 139 gab es die Möglich 
keit, langfristig genügend 
Schulräume zu mieten. 14 Mo 
nate dauerte schliesslich der 
^jnhau der, Räume. In der Ge 
sprächrunde zeigten sich alle 
Beteiligten glücklich über die 
realisierte Lösung. 
Das Kind im Spital 
Dr. Christian Kind, Chefarzt 
am ;Ostschweizer Kinderspital, 
referierte über das Kind im Spi 
tal. Die Diagnostik sei beim 
Kind oft schwieriger als bei Er- 
Berit-Klinik in Teufen baut aus 
Privatklinik schafft mit einem Anbau zusätzliche Behandlungsräume und einen neuen Operationstrakt 
219 junge Frauen lassen 
sich zurzeit an der Schule 
für Gesundheits- und 
Krankenpflege am Ost 
schweizer Kinderspital 
ausbilden. Die Ausbil 
dungsstätte hat zweifa 
chen Grund zum Feiern: 
sie wurde als erste Schule 
in der Schweiz zertifiziert 
vind hat neue Räumlich 
keiten in der Stadt St. 
Gallen bezogen. 
Die Schule ftir Gesundheits- und 
Krankenpflege am Ostschweizer 
Kinderspital St. Gallen gehört 
zur Stiftung «Ostschweizer Kin 
derspital». Trägerschaft sind die 
Kantone St. Gallen, Thurgau, 
beide Appenzell und das Für 
stentum Liechtenstein. An der 
Schule werden die beiden Aus 
bildungsgänge Diplomniveau I 
(DNI) und DiplomniVeau II (DN 
II) im dualen Ausbildungssys 
tem angeboten. Als einzige 
Schule in der Ostschweiz bietet 
sie die Schwerpunkte «Das kran 
ke Kind» und «Der Mensch mit 
Behinderung» an. 
Qualität-Zertifikat FQS 
Als erste Schule in der 
Schweiz hat die Schule für Ge 
sundheits- und Krankenpflege 
am Ostschweizer Kinderspital im 
August das Qualitäts-Zertifikat 
FQS erhalten. «Dieses Zertifikat 
bedeutet für uns eine hohe Aus 
zeichnung», erklärte an einer 
Pressekonferenz Schulleiter 
Bruno Gmür. Hans Altherr, 
Schulkommissionspräsident und 
Landammann des Kantons Ap 
penzell Ausserrhoden, bezeich 
nete das Zertifikat als Ausdruck 
dafür, dass an der Schule eine 
Kultur der Qualitätssorge ent 
wickelt worden sei, die von al 
len Beteiligten mitgestaltet 
werde. Das Qualitäts-Zertiflkat 
sei kein Orden, betonte Projekt- 
Mit einem Anbau Nord-Ost 
reagiert die Berit-Klinik in 
Niederteufen auf die verän 
derte Angebotsstruktur und 
realisiert neue Praxisräum 
lichkeiten für Belegärzte und 
Traditionelle Chinesische Me 
dizin sowie eine Effizienzstei 
gerung der Operationstätig 
keit. Die Anpassung der Infra 
struktur an die heutigen An 
forderungen, Erwartungen 
und Bedürfnisse hätte inner 
halb des bestehenden Gebäu 
dekörpers nicht umgesetzt 
werden können. 
An einer ausserordentlichen 
Verwaltungsratssitzung am 10. 
Juli wurden die Pläne für einen 
Klinik-Neubau offiziell geneh 
migt. Am 28. August war Bau 
beginn. Der Anbau an der 
Nordost-Flanke der Klinik soll 
im nächsten Frühling in Betrieb 
genommen werden. In einer 
zweiten Etappe wird im Som 
mer 2001 der' Operationstrakt 
umgebaut. 
Erfreuliche Entwicklung 
In den vergangenen zehn 
Jahren hat sich die Berit-Klinik 
stetig entwickelt und 
hauptsächlich in die medizi 
nisch-chirurgische Infrastruk 
tur und Gerätschaften inves 
tiert. Die operative Tätigkeit ist 
von wenigen Eingriffen auf 
mittlerweile über 1100 Opera- 
leiterin Vreni Frei. «Es ist viel 
mehr ein Beweis, dass an der 
Schule die Qualität ständig 
überprüft und weiterentwickelt 
wird.» Die Lehrkräfte und die 
Schule als Ganzes bestimmen 
die Qualitätsstandards bzw. die 
zu untersuchenden Fragen und 
überprüfen sie laufend. Die 
Lehrpersonen holen sich Rück 
meldungen bei den Lernenden, 
bei Kolleginnen, Eltern und der 
Schulleitung. 
Pflegediagnostik in 
Kinder(s)schuhen? 
Zur Einweihung der neuen 
Räumlichkeiten an der Ror 
schacher Strasse 139 hat die 
Schule für Gesundheits- und 
Krankenpflege am Freitag, 18. 
August, ein Symposium zum 
Thema «Die Pflegediagnostik in 
Kinder(s)schuhen» organisiert. 
Trotz strahlendem Sommerwet 
tionen pro Jahr angestiegen. 
Diese Entwicklung und die 
Eröffnung der Abteilung «Tra 
ditionelle Chinesische Medizin» 
(TCM) im Juni 1999 führte zur 
vollen Auslastung der im Trakt 
C erstellten Räumlichkeiten. In 
praktisch allen Klinikbereichen 
herrscht heute akuter Raum 
mangel. 
«Im neuen Anbau können wir 
den Ärzten zusätzliche medizi 
nische Behandlungs- und Be 
sprechungsräume anbieten», 
erklärt Klinik-Direktor Hans 
Koller. Schwerpunkte sind der 
Operationstrakt (stationär und 
ambulant) mit effizienter Ab 
laufsorganisation, die Erweite 
rung von Praxisräumen für 
neue Ärzte und Belegärzte, die 
Eröffnung eines Venen-Zen 
trums (Prävention, Diagnostik, 
Behandlung), der Ausbau der 
Vortragstätigkeit für Ärzte und 
Öffentlichkeit in verschiedenen 
Gesundheitsbereichen sowie 
der Ausbau der «Traditionellen 
Chinesischen Medizin». Kern 
stück des Anbaus dürfte der 
Vortragsraum im 2. Oberge- 
schoss sein. Dieser Mehr 
zweckraum bietet Platz für et 
wa 70 Personen und soll auch 
von der Öffentlichkeit genutzt 
werden können. 
Zweckmässige 
Erweiterung 
Gegenwärtig wird die Bau 
grube ausgehoben. Auf der 
Nord- und Westseite entstehen 
wachsenen. «Man muss die 
körperlichen, psychischen und 
sozialen Bedürfnisse des Kindes 
kennen und verstehen. Auf die 
Technik ist weniger Verlass, oft 
braucht es die Befragung der 
Eltern oder anderer Drittperso 
nen», erklärte Christian Kind. 
Die Therapie müsse das Alter 
des Kindes berücksichtigen. Im 
Gegensatz zu anderen Spitälern 
seien die Infrastruktur, die Ärz 
te und die Pflegenden auf die 
Bedürfnisse der Kinder spezia 
lisiert. 
Organische und sensori 
sche Schädigung 
Georges Blatter, Leitender 
Arzt der Orthopädie am St. Gal 
ler Kantonsspital, sprach Ursa 
che und Wirkung der Krankheit 
an. Eine Krankheit könne bei 
einem Patienten eine organi 
sche und eine sensorische 
Schädigung hervorrufen. Nicht 
selten sei für einen Arzt die 
Krankheit behoben, sobald das 
geschädigte Organ entfernt 
oder geheilt sei. Die sensorische 
Schädigung könne aber den 
Patienten weiter belasten. Als 
Beispiel nannte Georges Blatter 
eine an Brustkrebs erkrankte 
Patientin, die nach der Entfer 
nung der Brust von Ängsten, 
Verlustgedanken und Minder 
wertigkeitsgefühlen geplagt 
werden könne. «Die Pflegediag 
nostik kann hier wertvolle 
Dienste leisten», betonte Geor 
ges Blatter. Vreni Frei referier 
te über die Pflegediagnostik 
beim Kind. Der Rolle der Mut 
ter komme grosse Bedeutung 
zu. «Es ist wichtig, den Um 
gang der Mutter mit dem Kind 
zu beobachten.» Ziel der Arbeit 
einer Krankenschwester am 
Kinderspital dürfe nicht allein 
die Pflege des Kindes sein, son 
dern auch die positive Beein 
flussung der psychischen Pro 
bleme. 
zusätzliche Parkplätze. Die Zu 
fahrt zur Klinik erfolgt über ei 
ne neue Strassenführung. Nach 
der Erstellung des Anbaus sind 
Ende Dezember die Durch 
brüche zum Altbau vorgesehen. 
Ab Januar 2000 stehen der In 
nenausbau und die technischen 
Installationen auf dem Pro 
gramm. 
Im Erdgeschoss entstehen 
Praxis-, Behandlungs- und Be 
sprechungsräume, ein grosszü 
giges Wartezimmer für die Pati 
enten sowie - in Verbindung 
mit dem Altbau - zusätzliche 
Räumlichkeiten für TCM. 
Im 1. Untergeschoss werden 
die beiden Operationsräume 
vergrössert und zu einem leis 
tungsfähigen OPS-Trakt ausge 
baut. Im 2. Untergeschoss fin 
den Garderoben für die Mitar 
beiter, eine neue Heizung, das 
Archiv und das Bettenlager 
Platz. 
Im 1. Obergeschoss sind u. a. 
neue Stationszimmer, ein Per 
sonalessraum und ein Geräte 
raum vorgesehen. Damit wird 
auch Raum geschaffen für ein 
neues Büro für die Leitung 
Pflegedienst und eine Apotheke 
im bestehenden Gebäude. Der 
unterteilbare Mehrzweckraum 
im 2. Obergeschoss wird durch 
ein Foyer, Garderoben und WC- 
Anlagen bereichert. Ausserdem 
wird ein Pikettzimmer für die 
Ärzte realisiert. 
NACHRICHTEN 
Streetball-Fest 
BREGENZ: Get ready for 
streetball... und zwar am 
Samstag, den 9. September 
beim AJZ Between in Bre- 
genz, Start 14 Uhr. Natür 
lich dürfen Dreipunktewett 
bewerb und slam-Dunk- 
Contest im Rahmenpro 
gramm nicht fehlen. Gelei- 
i tet wird das Tumier von 
' Rainer Janes von den Lions 
aus Dornbirn. Neben viel 
guter Musik von DJ's der 
MP-Night Family gibt es 
noch tolle Preise zu gewin- 
! nen. Für einen fetten Ab- 
schluss ist am Abend noch 
eine B-ball-party geplant. 
; Ersatztermin bei Regen ist 
Freitag, der 15. September 
2000. Nähere Infos gibt es 
unter der Telefon-Nummer: 
( 0 55 74 / 44 3 79. (Eing.) 
«Oh, diese Kinderl» 
: Immer am ersten Montag 
i im Monat widmet sich die 
i Mittagsstunde bei Radio Ri 
einem Themenschwerpunkt 
aus der Psychotherapie. In 
Zusammenarbeit mit der 
Vereinigung der Ostschwei- 
\ zer Psychotherapeuten 
; VOPT wird ein neuer Zu- 
; gang zu dieser Wissenschaft 
vermittelt. Am kommenden 
Montag, den 4. September 
geht es von 12 bis 13 Uhr 
bei Radio Ri um die Kinder: 
: «Oh, diese Kinderl» zeigt, 
' dass Erwachsene leiden - 
: Kinder auch. Zu dieser The 
matik werden eine Psycho- 
1 analytikerin und ein -ana- 
lytiker auch aus der Praxis 
plaudern. Sie stehen live 
' und auch persönlich für te 
lefonische Auskünfte unter 
0848 803 903 am Montag 
von 12.00 bis 13.30 Uhr zur 
Verfügung. Radio Ri 
«Klassencockpit» 
ST. GALLEN: St. Galler Leh 
rerinnen und Lehrer können 
die Leistungen ihrer Schul 
kinder in Deutsch und Ma 
thematik künftig via Inter 
net mit andern Klassen im 
Kanton vergleichen. Das 
neue System, «Klassencock 
pit» genannt, soll objekti- 
. vere Schulnoten bringen, 
i «Klassencockpit» funktio- 
1 niert mit speziellen Tests, 
die von Schülerinnen und 
Schülern ab der dritten Pri- 
; marklasse drei Mal pro Jahr 
: - jeweils im November, 
März und Mai - absolviert 
werden können. Die Lehre 
rin oder der Lehrer gibt die 
; Resultate ins Internet ein, 
; wo sie elektronisch ausge- 
i wertet werden. Dort können 
sie mit 25 anderen Schul- 
i klassen verglichen werden. 
REKLAME 
:|,!!!"'i ' 11" i',w Ii m »h Im 
| Ii:'!' fll.fiiül'' Jli'liti'll 
MÖHL 
Modell des Architekturbüros Sonderegger + Zaugg, Niederteufen, das den geplanten Anbau mit Glas- 
Oblicht auf der Nordost-Seite zeigt. 
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