Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Freitag 
1. September 2000 
Fr. 1.- 
VOLKSBLATT 
Amtliches Publikationsorgan • 122. Jahrgang, Nr.200 
VERBUND ISODOSTSCHWEIZ 
BND-Anschuldigungen haltlos! 
Dennoch kein «Persilschein» 
Sonderstaatsanwalt Kurt Spitzer legte seinen Abschlussbericht vor - FL war und ist kein krimineller Staat 
FREITAG 
Attraktiver 
Dorfplatz 
ESCHEN: Die grösste Ge 
meinde des Unterlandes 
macht Ernst mit der Dorf 
platzgestaltung im Ortszen 
trum. Bereits im Jahr 2002, 
so rechnet Gemeindevorste 
her Gregor Ott, kann mit 
der Realisierung jenes Pro 
jektes begonnen werden, das 
soeben in einem Wettbewerb 
mit dem ersten Rang ausge 
zeichnet wurde. Seite 2 
Aussicht 
auf das Rheintal 
geniessen 
Gaiaduia Hätte 
1428 U.M. L-AV 
Mit der heutigen Volksblatt- 
Serie «Alte Häuser und ihre 
Bewohner» wird auf gut 
1400 Metern Seehöhe Sta 
tion gemacht. Das ehemali 
ge fürstliche Jagdhaus hoch 
über Planken bietet eine 
fantastische Aussicht auf 
das Rheintal. Seite 9 
Verantwortlich 
für Viele 
SCHAAN: Ein kleines, aber 
schlagkräftiges Team arbei 
tet in der Zollstrasse 23 in 
Schaan: Mit sechs Mitarbei 
tern werden in der Gewer 
be- und Wirtschaftskammer 
die Interessen von Dutzen 
den Mitgliedern wahrge 
nommen. Seite 14 
Landesmeister 
gesucht 
TENNIS: Es geht wieder um 
Titelehren. Ab heute ermit 
teln Liechtensteins Tennis- 
Cracks auf der Aussenanla- 
ge des TC Schaan (bei 
Schlechtwetter in der Ten 
nishalle Vaduz) ihre Einzel 
meister. 31 Herren und 12 
Damen nehmen die 
Landesmeisterschaft in An 
griff. Seite 21 
Kaum noch 
Schlagzeilen 
v * 
■*,.Sj 

LONDON: Der dritte Todes 
tag von Prinzessin Diana 
hat in Grossbritannien 
kaum noch für Schlagzeilen 
gesorgt. Lediglich einige 
Boulevardblätter erinnerten 
an den tragischen Unfall in 
Paris. Letzte Seite 
«Liechtenstein war kein 
und ist kein krimineller 
Staat», betonte Regierungs 
chef Mario Frick vor dem 
Grossaufgebot an Medien 
schaffenden, welche ges 
tern über den Abschluss 
bericht des Sonderstaats 
anwaltes Kurt Spitzer in 
formiert wurden. Die ano 
nymen Papiere und die 
Vorwürfe seitens des BND 
seien haltlos. Dennoch 
kann unserem Land kein 
bedingungsloser «Persil 
schein» ausgestellt werden. 
Peter Kindle 
Sonderstaatsanwalt Kurt Spitzer 
feierte gestern Nachmittag sei 
nen letzten grossen Medienauf-,..' 
tritt im Vaduzer Saal, als er zu 
sammen mit Regierungschef 
Mario Frick und Staatsanwalt 
Robert Wallner seinen Ab 
schlussbericht vorlegte. Das 
Mandat Spitzers in Liechtenstein 
hat nun sein Ende gefunden. 
Verfasser der anonymen 
Schreiben entlarvt 
Sonderstaatsanwalt Kurt 
Spitzer verkündete der anwe 
senden Schar von Pressevertre 
tern, dass der Verfasser der 
anonymen Papiere vom 23. Fe 
bruar 1997 und 10. Februar 
1998 entlarvt werden konnte. 
Es handle sich um einen Deut 
schen mit Wohnsitz in Köln. 
Der Name der «wenig seriösen 
Sonderstaatsanwalt Kurt Spitzer legt das Mandat in Liechtenstein nieder. Gestern präsentierte er sei 
nen Abschlussbericht. Die BND-Anschuldigungen seien im Wesentlichen haltlos. (Bild: bak) 
Person» wurde nicht bekannt 
gegeben, lediglich die Initialen 
«W. Z.» werden im Spitzer-Be- 
richt angeführt. 
BND-Dossier: Substanzlos 
und ohne Aktualität 
Des Weiteren konnte Kurt 
Spitzer Entwarnung betreffend 
der Anschuldigungen des Deut 
schen Bundesnachrichtendien'- 
stes (BND) geben. Wenig De 
tailwissen des Verfassers «W. 
Z.» würden in den Papieren 
aufgezeigt. Verwechslungen 
von Personen- und Gesell- 
schflftsnamen ziehen sich of 
fenbar durch die unseriösen 
Recherchen, welche der Verfas 
ser anstellte. «Zusammenfas 
send ist daher festzuhalten, 
dass die beiden anonymen Pa 
piere keinerlei Substanz besit 
zen», so Kurt Spitzer. Aus dem 
Umstand heraus, dass sich wei 
te Teile des BND-Dossiers auf 
die unzuverlässige Quelle des 
Verfassers der anonymen 
Schreiben berufen, gebe es 
nicht den geringsten Anspruch 
auf Glaubwürdigkeit. 
Nichts Neues fiir die liech 
tensteinischen Behörden stell 
ten die Vorwürfe zu Lasten von 
Peter G. Frommelt, Eugen Heeb 
und Rudolf Ritter wegen Akti 
vitäten im Bereich der Geldwä 
sche und des Anlagebetruges 
dar. «Alle weiteren Vorwürfe 
haben sich - mit Ausnahme ei 
nes genannten Treuhänders 
DDr. H. B. - nicht bestätigt», 
betonte Kurt Spitzer an der Me 
dienorientierung. So beinhalte 
die Liste der Anschuldigungen 
eine Anreihung von Fehlinfor 
mationen. «Übrig bleiben einer 
seits lediglich Kontakte eines 
Treuhanduntemehmens zur 
russischen organisierten Krimi 
nalität und andererseits Vor 
würfe gegen einen Treuhän 
der», so Spitzer weiter. 
Mario Frick: FL ist kein 
krimineller Staat 
Regierungschef Mario Frick 
stellte fest, dass sich aus dem 
Schlussbericht des Sonder 
staatsanwaltes ergebe, dass 
Liechtenstein kein krimineller 
Staat ist. «Der Abschlussbericht 
von Sonderstaatsanwalt Kurt 
Spitzer erteilt uns jedoch bei 
leibe keine bedingungslose Ab 
solution», so Regierungschef 
Mario Frick in seinem State 
ment. «Es sind Fehler gemacht 
worden und es gab auch Fehl 
leistungen, die jetzt... sichtbar 
wurden». Formalismus in der 
Rechtshilfe, Verzögerungen im 
Strafrechtsbereich und die 
personelle Unterbesetzung der 
Justiz und der Polizei seien nur 
einige Beispiele, die verbessert 
werden müssen. Seite 3 
Grosse Steuerreform in 
Frankreich 
Fahrzeugsteuer abgeschafft - Einkommensteuer gesenkt 
PARIS: In Frankreich werden 
im Rahmen einer grossen 
Steuerreform die Einkom 
mensteuer und Verbrauchs 
steuern umfassend gesenkt. 
Das gab der sozialistische Fi 
nanzminister Laurent Fabius 
am Donnerstagnachmittag in 
Paris bekannt. 
Die Fahrzeugzeugsteuer wird 
zum Jahreswechsel ganz abge 
schafft. Weiter wird ein seit 
1991 als Steuer erhobener Bei 
trag für die Sozialkassen deut 
lich verringert. 
Für Unternehmen wird die 
Körperschaftssteuer von knapp 
37 auf 33,3 Prozent gesenkt. 
Eine 1995 vom konservativen 
Premierminister Alain Juppd 
eingeführte Zusatzabgabe ge 
strichen. 
Die Steuerreform, die sich im 
Umfang und in der mehrjähri 
gen Staffelung an der vor we 
nigen Wochen verabschiedeten 
deutschen Reform orientiert, 
werde in den kommenden drei 
Jahren eine Bruttoentlastung 
von 120 Milliarden Franc (rund 
30 Milliarden Franken) bieten, 
sagte der Minister. Zusammen 
mit den bereits im Frühjahr ge 
währten Steuererleichterungen 
erreicht die Entlastung insge 
samt 200 Milliarden Franc (50 
Milliarden Franken). Seite 29 
Frankreichs Finanzminister gab gestern eine unpassende Einkom 
mens- und Verbrauchssteuer bekannt. 
Vorwürfe prüfen 
Willi traf JWC-Generalsekretär Singer 
Regierungsrätin Andrea Willi 
traf anfangs dieser Woche Is 
rael Singer, Generalsekretär 
des Jüdischen Weltkongresses, 
zu einem informellen Gedan 
kenaustausch. In diesem Ge 
spräch ging es um Fragen im 
Zusammenhang mit der Rolle 
Liechtensteins während und 
nach der Zeit des Zweiten 
Weltkriegs. Generalsekretär 
Singer präsentierte seine 
Überlegungen zu diesem The 
ma. 
Regierungsrätin Andrea Willi 
begrüsste diese Möglichkeit des 
Gedankenaustausches und 
nahm die Ausführungen mit 
Interesse zur Kenntnis. Sie legte 
dar, dass aufgrund der bisher 
zur Verfügung stehenden Un 
terlagen bereits eine Aufarbei 
tungsarbeit stattgefunden hat, 
soweit die historische Rolle 
Liechtensteins und die Frage 
nachrichtenloser Vermögen be 
troffen ist. Sie informierte den 
Generalsekretär auch Uber die 
Einsetzung einer liechtensteini 
schen Koördinationsgruppe, 
bestehend aus Vertretern der 
Regierung, der Banken und der 
Liechtensteinischen Industrie- 
und Handelskammer, welche 
die anstehenden Fragen, auch 
im Kontext allfallig neuer Zu 
sammenhänge, einer gewissen 
haften Überprüfung unterzie 
hen wird. Es wurde vereinbart, 
den Kontakt in dieser Angele 
genheit auf höchster Regie 
rungsebene aufrecht zu halten 
und alle in diesem Zusammen 
hang interessierenden Beiträge 
wohlwollend zu prüfen, um die 
Angelegenheit einer konstruk 
tiven und sachlichen Lösung 
zuzuführen. (paß) 
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