Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Freitag, 28. Januar 2000 19
Resultate & News
Weltcup-Rennen in Salt
Lake City abgesagt
SKI-ALPIN: Die als Hauptprobe für die Olym
pischen Spiele 2002 gedachten Weltcup-Rennen
der Frauen am 6., 10. und ll Februar auf den
Olympiapisten in Salt Lake City, New York
(USA), mussten wegen Schneemangels abge
sagt werden.
Vor allem im unteren Teil der Rennstrecken
im Skigebiet Snowbasin, wo in zwei Jahren Ab
fahrt und Super-G für Männer und Frauen aus
getragen werden sollen, konnten die Organisa
toren wegen zu hohen Temperaturen nicht
genügend Kunstschnee herstellen. In Snowba
sin sowie im benachbarten Deer Valley hätten
die Frauen eine Abfahrt, einen Super-G, einen
Slalom sowie eine Kombination austragen sol
len. Der Internationale Skiverband (FIS) sucht
jetzt einen Ersatzort in Europa. Die Olympia-
Generalprobe der Männer in Salt Lake City soll
im Februar 2001 stattfinden.
Silbermedaille für
Andrea Zwinger
SKI-ALPIN: Andrea
Zwinger (Bild) holte
an den Schweizer Su-
per-G-Meisterschaf-
ten in der Kategorie
Jugend (Jahrgang
1983/84) mit Rang
zwei die Silbermedail
le. Anja Lampert wur
de bei den Juniorin
nen tolle Sechste, le
diglich 31 Hunderstel
fehlten ihr auf einen
Podestplatz. Beim FIS-Super-G, ebenfalls in Bi-
vio, kam Anja Lampert erneut auf den sechsten
Platz und Andrea Zwinger belegte Rang 26.
Zweimal Bestzeit
für Reto Götschi
BOB: Am vorletzten Trainingstag zum Bob-
Weltcup-Finale in St. Moritz hat Reto Götschi
mit dem Zweierbob in beiden Durchgängen
Bestzeit aufgestellt. Mit dem grossen Schlitten
waren die Schweizer der ausländischen Kon
kurrenz nicht überlegen. Christian Reich fuhr
auf die Plätze 5 und 2, Weltcup-Leader Marcel
Rohner wurde Sechster und Siebenter.
Jos Verstappen zweiter
Arrows-Pilot
FORMEL 1: Jos Verstappen fährt in der kom
menden Saison in der Formel 1 für den engli
schen Arrows-Rennstall und wird dabei Partner
des Spaniers Pedro De La Rosa. Der Holländer
wurde bei der Präsentation des neuen A21 am
Firmensitz in Leafield (Eng) offiziell vorge
stellt. Verstappen hatte seine Formel-1-Karriere
1994 bei Benetton begonnen, 1996 fuhr er be
reits ein Jahr für Arrows, anschliessend wech
selte er zu Tyrrell, 1998 war er für Stewart tätig.
Jordan, Gretzky und
Elway wechseln Metier
ALLGEMEIN: Drei Superstars des US-Sports
wechseln nach ihrer Karriere das Metier. Die al
lesamt kürzlich zurückgetretenen US-Super
stars Michael Jordan (Basketball), Wayne
Gretzky (Eishockey) und John Elway (Ameri
can Football) haben in einer Gemeinschaftsak
tion die Internet-Versandfirma MVP.com ge
gründet. «Dies ist die beste Gelegenheit, sich
nach der Karriere von Grund auf geschäftlich
zu etablieren», sagte «Air» Jordan.
FIFA unterstützt
Sport-Lehrgang
ALLGEMEIN: Sport als Studienfach mit sei
nen sozialen, politischen und wirtschaftlichen
Facetten kann bald in einem speziellen Univer
sitäts-Lehrgang belegt werden. Das Konzept
wurde von den Universitäten Neuenburg, Mai
land und Leicester (Eng) mit Unterstüzung des
Internationalen Fussball-Verbandes (FIFA) er
arbeitet. Die drei Universitäten bringen ihre vor
handenen Kompetenzen im Bereich Sport ein.
Das einjährige Nachdiplomstudium beginnt in
Leicester und führt über Mailand nach Neuen
burg Es soll die Gebiete Sportrecht, Manage
ment, Sponsoring, Soziologie und Ethik umfassen.
Basketball: NBA - Resultate
Philadelphia 76ers - Phoenix Suns 87:93. Toronto
Raptors - Washington Wizards 120:105. Orlando Magic -
Boston Celtics 111:89. Milwaukee Bucks - Sacramento
Kings 112:104. Utah Jazz - Vancouver Grizzlies 99:116.
Seattle SuperSonics - New Jersey Nets 95:92.
Gheditia wieder mit Bestzeit
Marco Büchel verzichtet nach dem gestrigen Abfahrts-Training in Garmisch auf einen Renneinsatz
Beim ersten Training zur Welt
cup-Abfahrt vom Samstag in
Garmisch-Partenkirchen (De)
überraschte Steve Locher, der
mit 1,20 Sekunden hinter dem
Italiener Kristian Ghedina den
2. Platz belegte. Der Balzner
Marco Büchel reihte sich auf
Rang 45 ein und wird auf einen
Renneinsatz verzichten.
Roberl Briistle
Nach seinem sensationellen 22.
Rang beim Weltcup-Abfahrtsdebüt
in Kitzbühel, Hess Marco Büchel
den Renneinsatz in Garmisch offen
und wollte erst das Training abwar
ten. Und nach seiner gestrigen Fahrt
auf den 45. Rang ist es nun definitiv:
Der Riesenslalom-Vizeweltmeister
verzichtet auf einen Start und kon
zentriert sich voll auf den sonntägi
gen Super-G. «Die Strecke weist
viele Schläge auf und war sehr
schnell. Dazu kam noch.dass keine
optimalen Lichtverhältnisse vor
herrschten. Und ich habe mich ent
schieden, dass ich das heutige Ab
fahrtstraining und das Rennen am
Samstag auslassen werde. Ich werde
heute im Pitztal Riesenslalom trai
nieren und mich so auf den Sonntag
vorbereiten», berichtet Marco
Büchel, der im Super-G wieder voll
angreifen will: «Das TVaining war
natürlich eine tolle Gelegenheit, um
den Hang mit einer «schnellen
Fahrt» besser kennen zu lernen. Im
Super-G gibt es dann für mich nur
eins - nicht viel studieren und voll
attackieren.» Dass dem Balzner in
dieser Disziplin einiges zuzutrauen
ist, hat er ja mit dem 4. Rang in Kitz
bühel eindrucksvoll bewiesen.
Ghedina überragend
Einer war ein weiteres Mal über
ragend: Kristian Ghedina, der in
Marco Büchel konzentriert sich voll auf den Super-G und hat sich dabei einiges vorgenommen.
den europäischen Weltcup-Abfahr
ten dieser Saison noch in jedem
lYaining zumindest eine Bestzeit
gefahren hatte, war auch in Gar
misch die dominante Figur. Ghedi
na legte auf der Kandahar-Strecke
am Kreuzeck bei Sonnenschein,
aber sehr tiefen Temperaturen, eine
Bestmarke vor, mit der er alle übri
gen Konkurrenten um mehr als eine
Sekunde distanzierte. «Für mich ist
es wichtig, dass ich gleich im ersten
Training Vollgas gebe, vor allem
wenn es wie hier in Garmisch nur
zwei Testläufe gibt», meinte der Ita
liener im Ziel.
Ähnlipji ging auch Steve Locher
zu Werk. Locfier hatte schon letzte
Woche im Training von Kitzbühel
als 12. überrascht. Dass er sich nun
aber erstmals in einem Training un
ter die besten 10 und gleich auf Platz
2 steigern konnte, kam nicht nur für
ihn einer riesigen Überraschung
gleich. Der Walliser relativierte in
des seine Leistung: «Ich habe, wie
auch Didier Cuche, beim Eishang
ein Tor ausgelassen. Aber die Ski
sind schon sehr gut gegangen.»
Nicht in Garmisch antreten wird
der Norweger Lasse Kjus. Ur
sprünglich wollte der Gesamt-Welt
cupsieger des Vorjahres hier ein
Comeback geben, nachdem er we
gen seinen Stirnhöhlen-Problemen
schon im Dezember kaum mehr ein
Rennen bestritten hat. Wahrschein
lich wird er in diesem Winter über
haupt nicht mehr starten.
Training WC-Abfahrt Garmisch
1. Kristian Ghedina (It) 1:57,31.2. Steve Locher (Sz) 1,20 zurück. 3.
Hannes Trinkl (Ö) 1,58.4. Hermann Maier (Ö) 1,66.5. Alessandro Fat-
tori (It) 1,85.6. Stephan Eberharter (Ö) 1,89.7. Hans Knauss (Ö) 1,98.
8. Bruno Kernen (Sz) 2,06.9. Didier Cuche (Sz) 2,11.10. Paul Accola
(Sz) 2,24.11. Josef Strobl (Ö) 2,31. Fernen 14. Andreas Schifferer (Ö)
2,43.17. Jürg Grünenfelder (Sz) 2,60.18. Fritz Strobl (Ö) 2,62.21. Kjet-
il Andre Aamodt (No) 2,82.45. Marco Büchel (Lie) 5,23.
Erstmals «Debütanten-Finale»
American Football: St. Louis und Tennessee kämpfen um den Super-Bowl
russbalKNovs,
Zum ersten Mal in der Geschichte
der National Football League ste
hen sich im Kampf um die Super*
Bowl zwei Debütanten gegenüber.
Im 34. NFL-Finalspiel treffen am
Montag um ca. 00.20 Uhr MEZ in
Atlanta die St. Louis Rams und die
Tennessee Titans aufeinander. Der
deutsche Privatsender Sat.l sowie
ORF 1 übertragen direkt aus dem
mit 72 000 Zuschauern voll besetz
ten Georgia Dome.
Die St. Louis Rams lieferten die Er
folgsstory der Regulär Season. In
der mit 400 000 Einwohnern gröss-
ten Stadt des US- Bundesstaats Mis
souri wird erst seit 1995 gekickt,
nachdem der Franchisevertrag von
Los Angeles dorthin verkauft wur
de. Das Team konnte bei den Fans
nie richtige Begeisterung entfachen;
es war schlicht zu schlecht. Von allen
Profiklubs kassierte es in den 90-er
Jahren die meisten Niederlagen.
40 Touchdown-Pässe
Vor Beginn dieser Saison hatten
die Experten die Rams überhaupt
nicht auf der Rechnung. Eine sensa
tionelle Regulär Season mit einem
überragenden Quarterback Kurt
Warner sicherte dem Team den Ein
zug ins Play-off. Warner, der zum
wertvollsten Spieler der Regulär
Season gewählt wurde, hatte fünf
Jahre zuvor von einem solchen Tag
nur träumen können. Da füllte er
noch für 5 Dollar 50 pro Stunde Ver-
kaufsregale in einem Supermarkt
nach.
In der abgelaufenen Regulär Sea
son warf Warner über 40 Touchdo
wn-Pässe, was in der NFL-Ge-
schichte nur Dan Marino gelang.
Von Houston nach Tennessee
Die Tennessee Titans kamen in
der Publikumsgunst und bei den
Experten vor' dem Start ähnlich
schlecht weg wie die Rams. 1996 fir
mierte das seit Saisonbeginn als Ti
tans spielende Team noch als Hous
ton Oilers, Kaum mehr als 20 000
Zuschauer besuchten im Durch
schnitt die acht Heimspiele, von de
nen nur zwei gewonnen wurden. Als
die Oilers im folgenden Jahr nach
Nashville verkauft wurden, wegen
des Stadionumbaus ihre Heimpar
tien aber in Memphis austragen
mussten, lösten sie erneut keinen
Massenandrang aus. Das alles ist
Vergangenheit; Football regiert nun
die Hauptstadt der Country-Musik.
Obschon Tennessee das einzige
Aufeinandertreffen in der Regulär
Season gegen St. Louis zu seinen
Gunsten entschied, gelten die Rams
als Champion der National Football
Conference als Favorit. St. Louis
verfügt über die stärkere Offensiv
reihe. In der «Defense» (Abwehr
formation) scheint AFC-Sieger
Tennessee ebenbürtig.
Das Aufgebot an Stars für das
Rahmenprogramm liest sich wie das
«Who is who» des Show-Biz: Zur
Einstimmung treten Rock-Ikone Ti
na Himer und Country-Sängerin
Travis Tritt auf. Die Nationalhymne
wird interpretiert von Faith Hill. In
der Halbzeitshow halten u.a. der
britische Popsänger Phil Collins,der
Latino-Sänger Enrique Iglesias, die
Amerikanerin Christina Aguilera
und der Broadway-Star Toni Brax-
ton das Publikum in Stimmung.
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Die St. Louis Rams sind in der Super-Bowl leicht zu favorisieren
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