Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Mittwoch, 5. Januar 2000 19
Resultate & News
Eishockey; Enrollga. Playoff-Hlnsplele
Lugano - Slovan Bratislava 5:2 (3:1,0:1,2:0). Sparta Prag
- Nürnberg 4:0 (0:0,3:0,1:0). TPS 1\irku - IFK Helsinki
S:3 (2:1,0:0,3:2). Metallurg Magnitogorslc - MoDo örns-
köldsvik (Sd) 4:0 (0:0,2:0,2:0).
Rückspiele am 11. Januar.
Modus Ausschlaggebend ist die Anzahl Punkte nach
zweimal 60 Minuten. Bei gleicher Gesamtpunktzahl folgt
eine maximal zehnmintltige «Sudden-death»-Verlänge-
rung, anschliessend nötigenfalls ein Penaltyschiessen.
Die vier Sieger qualifizieren sich für das Finalturnier
vom 5./6.Februar.
Eishockey: NLA
ZSC Lions - Langnau
3:3 (3:2,0:1,0:0,0:0) n.V.
1. Lugano
30
111:56 46
2. ZSC Lions
32
99:68 41
3. Zug
32
114:112 39
4. Ambri
30
100:76 35
S. Bern
32
97:91 33
6. Kioten
30
88:87 30
7. Langnau
33
79:120 24
8. Davos
32
84:108 23
9. Rapperswil
31
86:119 22
10. Fribourg
32
97:118 21
Eishockey: NLB
Lausanne - Genf-Servette 4:1 (1:0,2:0,1:1). La Chaux-
de-Fonds -Thurgau 2:6 (1:1,0:4,1:1). Biel - Visp 7:2 (1:0,
2:2,4:0). Ölten - Grasshoppers 7:2 (3:1,0:1,4:0). Chur -
Sierre 5:3 (1:3,2:0,2:0).
l.Chur
25
107:67 35
2. La Chaux-de-Fonds
25
95:69 34
3. Ölten
25
87:80 29
4. Lausanne
25
83:76 28
5. Thurgau
25
86:79 27
6. Genf-Servette
25
79:69 24
7. Sierre
25
83:94 22
8. Biel
25
92:110 21
9. Visp
25
89:116 19
10. Grasshoppers
25
64:105 11
Rang vier für
Tamara Schädler
rv.
t ■
SKI-ALPIN: Mit
Rang vier erreichte
Tamara Schädler
(Bild) beim FIS-Rie-
senslalom in Hebalm
eine Spitzenplatzie
rung. Lediglich eine
Hundertstel fehlte der
Triesenbergerin für
einen Stockerlplatz.
Den Sieg holte sich
Laetitia Dalloz aus Frankreich vor Caroline
Burtscher (Österreich).
Ski alpin: FIS-Riesenslalom In Hebalm
1. Laetitia Dalloz (Fr) 2:05,30.2. Caroline Burtscher (Ö)
0.14 zurück. 3. Melanie Suchet (Fr) 0,47.4.Tamara Schäd
ler (Lie) 0,48.
Sestriere.«Centenario»-Slalom (in drei Läufen)
1. Michael Walchhofer (Ö) 1:20,76. 2. Thomas Stangas-
singer (ö) 1,84 zurück. 3. Kilian Albrecht (ö) 1,95.4. Paul
Accola (Sz) 3,07.5. Sdbastien Amiez (Fr) 3,18.6. Angelo
Weiss (It) 3,47.7. Finn-Christian Jagge (No) 3,95.8. Fa
brizio Tescari (1t) 4,07.9. Kalle Palander (Fi) 4,57. Fernen
12. Benjamin Raich (ö) 2537.
Dementi und neue
Verdächtigungen
LEICHTATHLETIK: Der Langstreckenläufer
Christian Thörner hat Spekulationen demen
tiert, wonach er die Zahnpasta des unter Do
ping-Verdacht stehenden Dieter Baumann ma
nipuliert habe. Der Vierte der deutschen Mei
sterschaften Uber 5000 m hatte vergangenen Ju
li im Trainingslager in St. Moritz mit Baumann
unter einem Dach gewohnt.
Der 27-jährige Thörner war im Zuge der Er
mittlungen von der deutschen Staatsanwalt
schaft vernommen worden. Hingegen belastete
er indirekt Baumanns Intimfeinde Stephane
Franke und Damian Kallabis, die sich im August
1999 ebenfalls im Engadin aufhielten. «Ich halte
zwar eine Manipulation für unwahrscheinlich.
Aber wenn mich einer fragt, was ich mir eher
vorstellen kann, dann wäre es eine Manipulation
durch die beiden.» Baumann, 5000-m-ÖIympia-
sieger von Barcelona, hatte Franke und Kallabis
vor seinen positiven Testergebnissen der un
zulässigen Leistungssteigerung verdächtigt.
Schweizer Springer
nicht in Bischofshofen
SKI-NORDISCH: Die Schweizer Skispringer
starten bei der letzten Prüfung der 48. Vier
schanzentournee in Bischofshofen (ö) nicht
mehr. Statt dessen reisten sie gestern Dienstag
abend noch nach Engelberg und nehmen dort
am 6. Januar am Continental-Cup teil. Dieser
Entscheid wurde nach dem Training in Ramsau
gefällt.
Lugano in europäischer Form
Euroliga: DieTessiner bezwangen Slovan Bratislav mit 5:2
Lugano hat den ersten Schritt
in Richtung Euroliga-Finaltur-
nier gemacht. Vor 5682 begeis-.
terten Zuschauem gewann das
kompakte Team von Jim Kol-
eff das Playoff-Hinspiel in der
Resega gegen Slovan Bratis
lava dank einer magistralen
Leistung verdient 5:2 (3:1,0:1,
2:0). Das Rückspiel findet am
kommenden Dienstag (1730
Uhr) in der Slowakei statt.
Damit tritt der Schweizer Meister
mit einem kleinen Vorteil zum Aus
wärtsspiel an. Lugano genügt für die
Qualifikation für das Vierer-Final-
turnier ein Unentschieden in der re
gulären Spielzeit. Bei einer Nieder
lage nach 60 Minuten wären die
Chancen auf ein Weiterkommen
aber ebenfalls noch intakt, dann
müssten die Tessiner die anschlies
send fällige, maximal zehn Minuten
dauernde «sudden death»-Over-
time oder das eventuelle, finale, Pen
altyschiessen für sich entschieden.
Gute Individualisten
Mit einem Schussverhältnis von
29:20, der grösseren Ausgeglichen
heit der vier Linien und herausra
genden Individualisten wie Dubl,
Bozon und Walz verdienten sich die
Luganesi den zweiten internationa
len Prestigesieg nach dem 3:1 vom
November gegen Dynamo Moskau.
Lugano hat sich mit dem 5:2-Hinspielsieg gegen Slovan Bratislava eine tolle Ausgangslage verschafft.
Und Steigerungspotenzial besteht
weiterhin: Besonders bei der erst
zum zweiten Mal zusammen spie
lenden Linie mit Antisin, Walz und
Jenni stimmten Aufwand und Er
trag noch nicht Uberein. Zudem
schied Natistürmer Crameri im Mit
teldrittel mit einem verstauchten
Fuss aus. «Dieses starke Team mit
drei Toren Unterschied zu bezwin
gen, ist famos. Meine Mannschaft
hat über sechzig Minuten so ge
spielt, wie ich mir dies vorgestellt
habe», war Jim Koleff, der im
Schlussdrittel von einem absprit
zenden Puck unglücklich am Kopf
getroffen wurde, aber verständ
licherweise hochzufrieden.
Pele Weltfussballer des Jahrhunderts
Der Brasilianer setzte sich vor Johan Cruyff und Franz Beckenbauer durch
Der dreifache Weltmeister Edson
Aran(es do Nascimento, kurz Pele
genannt, wurde gestern bei der
«Weltfussball-Gala» im deutschen
Rotenburg an der Fulda zum Fuss-
baller des 20. Jahrhunderts ge
wählt. Der Brasilianer siegte vor
dem Holländer Johan Cruyff und
Bayern-Präsident Ranz Becken
bauer.
Geehrt wurde auch der Schweizer
Schiedsrichter Urs Meier: Bei der
Wahl des besten Schiedsrichters
1999 belegte der Aargauer hinter
Sieger iPierluigi Collina (It) den
siebten Platz.
In der vom Internationalen Ver
band für Fussballgeschichte und
-statistik (IFFHS) veranstalteten
Wahl verwies Peli seine Verfolger
mit über 400 Punkten Vorsprung auf
die nächsten Plätze. Unter den ers
ten zehn Ausgezeichneten befindet
sich mit dem 1983 verstorbenen
Garrincha (8.) ein weiterer Brasilia
ner. Alle anderen Nationen brach-.
ten nur einen Spieler in dieTop-Ten.
Alfredo di Stefano (Sp), Diego Ma
radona (Arg), Ferenc Puskas (Un),
Michel Platini (Fr), Eusebio (Por)
und Bobby Charlton (Eng) beleg
ten hinter den Podestplätzen die
nächsten Positionen.
Jaschin bester Torhüter
Bei der Wahl zum Torhüter des
Jahrhunderts siegte der Russe Lew
Jaschin vor dem Engländer Gordon
Banks und dem aktuellen italieni
schen Nationalcoach Dino Zoff. In
einer weiteren Wahl wurde der
deutsche Nationalgoalie Oliver
Kahn von Bayern München vor Pe
ter Schmeichel (Dä) und Josd-Luis
Chilavert (Par) als Welt-Torhüter
des Jahres 1999 ausgezeichnet.
Welt-Fussballerin des Jahrhunderts
wurde die Amerikanerin Mia
Hamm vor ihrer Teamkollegin Mi
chelle Akers. Nach dem Sieg im Vor
jahr wurde Ottmar Hitzfeld bei der
Wahl des Klubtrainers des Jahres
diesmal vom Schotten Sir Alex Fer
guson (Manchester United) und
dem schwedischen Lazio-Trainer
Sven-Göran Eriksson geschlagen.
Zum Nationaltrainer des Jahres
1999 wurde Brasiliens Chefcoach
Wanderley Luxemburgo gewählt.
Martin Schmitt will mit Ruhe zum Erfolg
Der deutsche «Überflieger» hat den Vierschanzentournee-Titel noch nicht abgeschrieben
Vor dem entscheidenden Duell um
den 48. Vierschanzentournee-Titel
kehrt Deutschlands Liebling Martin
Schmitt den «bösen Buben» heraus.
«Ich war zu gutmütig. Aber das wird
sich in Zukunft ändern. Ich werde
nicht mehr zu allem Ja und Amen
sagen und mich stattdessen auf mei
nen Hauptjob Skispringen konzent
rieren. Schliesslich will ich die
Tournee gewinnen», meinte der
«Überflieger» kampfeslustig.
Nach Platz zwei von Innsbruck ging
Schmitt früh zu Bett, schlief am
Dienstag aus und fuhr um 9.30 Uhr
mit dem deutschen Team zu der für
ihn bei der WM 1999 doppelt ver
goldeten Schanze von Bischofs
hofen. Dort will er am Donnerstag
die 14,4 Punkte oder umgerechnet
acht Meter Rückstand auf Tournee-
Spitzenreiter Andreas Widhölzl auf
holen.
«Nach dem Erholungstag ist mein
Tank wieder voll. Ich fühle mich ab
solut gesund, nur noch ein bisschen
müde. Aber ich versuche alles», sagt
der Schwarzwälder.
Vor dem Springen in Innsbruck
war der «Tank völlig leer, nachdem
ich mich in der Nacht dreimal über
geben musste». Laut Mannschafts
arzt Ernst Jakob wohl eine Folge
des unglaublichen Stresses («Da
werden die Grenzen der psychi
schen Belastbarkeit ausgelotet»),
nachdem der 21-Jährige durch Fan-
Massen, TV-Dauerbeobachtung
und einer Sponsoren-Vorstellung
erheblichen Strapazen ausgesetzt
war.
Martin Schmitt will in Bischofshofen noch einmal voll angreifen.