Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

10 Samstag, 26. August 2000 
Land und Leute 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Dialoge über Platon - 
die Idee des Guten 
GAFLEl: Zum ersten Internationalen Piaton- 
Symposium hat die Internationale Akademie 
für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein 
mit ihrem internationalen Piatonzentrum (In 
ternationales Zentrum für Studien über Platon 
und die platonischen Wurzeln der abendländi 
schen Philosophie) gemeinsam mit der Interna 
tionalen Platon-Gesellschaft weltweit führende 
Interpreten Piatons und Philosophen, die sich 
mit Platon beschäftigen, zu einem Dialog über 
das Gute und das Bild der Sonne im VI. und VII. 
Buch des Staates eingeladen. Es geht aber auch 
um die «Sachen selbst» und die dort gestellte 
philosophische Frage nach dem Guten als 
höchstem Mass des privaten und gesellschaftli 
chen Lebens. DasThema ist von höchster Wich 
tigkeit nicht nur im Rahmen des theoretisch 
philosophischen Denkens, sondern auch als 
Grundlage für Ehtik, Politik und Literatur (so 
nimmt z. B. der portugiesische Nobelpreisträger 
J. Saramago das Höhlengleichnis aus der Politeia 
als den Grundgedanken und als literarische In 
spiration seines neuen Buches). In dieser Hin 
sicht wird auch eine Podiusmdiskussion über das 
Gute als Grund der Ethik und Politik stattfin 
den. Unter den Vortragenden sind: S. Scolnicov 
(Israel), G. Reale (Italien). J. Seifert (Liechten 
stein), E. Moutsopoulos (Griechenland), L. Bris- 
son (Fankreich),Th. A. Szlezäk (Deutschland), 
M. Erler (Deutschland), R. Ferber (Schweiz), 
Ch.Gill (England), Ch. Rowe (England). G. San- 
tas (Vereinigte Staaten). Die Tagung findet auf 
dem Campus Gaflei im Fürstentum Liechten 
stein zwischen 7. und 10. September statt. (IAP) 
Brieffreunpschaft 
Levis, ein 14-jähriger Junge aus Sri Lanka, 
wünscht sich sehnlichst Briefkontakte mit jun 
gen Leuten aus Liechtenstein. Zu seinen Hob 
bys gehören Cricket, Fussball, Mathematik, Le 
sen und Briefmarken. Seine Adresse: Levis M. 
Fernando, «Sally» Modarawella, Maraxila, Sri 
Lanka. 
Bravouröse Leistung 
Histoire du Soldat von Igor Strawinsky und C. F. Ramuz mit Manuel Wyss 
REKLAME 
«Wenn ich dirigiere, höre ich 
die Musik nicht», sagte Stra 
winsky. Sicher ein Grund, wie 
so seine historisch sehr reizvol 
le Aufnahme alle paar Takte 
aus dem TVitt gerät. Was am 19. 
Juli 2000 in Lugano vom jun 
gen liechtensteinischen Diri 
genten Manuel Wyss im «Klei 
nen Konzert» von Histoire du 
Soldat gezeigt wurde, war eine 
positive Überraschung. 
Hans Nigg 
Gestik, Schlagtechnik und die Tem 
pi vom 18-jährigen Gymnasiasten 
aus Vaduz zeugten von genauem 
Arbeiten und intensivster Ausein 
andersetzung mit der anspruchs 
vollen Partitur. Die zahlreichen 
rhythmischen Schwierigkeiten 
meisterte er in subtiler Weise. Trotz 
seines noch jugendlichen Alters 
wirkte Manuel Wyss in seiner ge 
wohnt diskreten Art reif und sou 
verän; ein Versprechen für die Zu 
kunft. 
Die Solisten des Bulgarian Phil 
harmonie Orchestra erledigten ih 
rerseits ihre Aufgabe bravourös. 
Speziell hervorzuheben gilt es den 
erfahrenen ersten Geiger Ivan Peev, 
der, unterstützt von seinen hervor 
ragenden Musikerkollegen.dem de 
bütierenden Dirigenten 
exakt folgte. 
Ramuz und Strawinsky, die bei 
den Freunde, beschlossen 1917 die 
gemeinsame Arbeit an «Histoire 
du Soldat». Ein Grundgedanke ih 
rer Schöpfer war jedoch, dass Mu 
sik und Text auch separat vonein 
ander existieren könnten. Dadurch 
Der junge liechtensteinische Dirigent Manuel Wyss bot in Lugano eine bra 
vouröse Leistung. 
wirkte die Gesamtaufführung an 
einigen Stellen etwas langatmig. 
Drei Solotänzer der Staatsoper So 
fia überbrückten zum Teil besagte 
Durchhänger und boten eine über 
zeugende Leistung. Unter der kun 
digen Choreographie von Asen Pc- 
tröv Gavrilov begeisterte die hin 
reissende Primaballerina Darina 
Bedeva Kaneva die Zuschauer mit 
tänzerischem Können und ihrer 
Grazie. 
Alles in allem ein Abend wie im 
Bilderbuch. Die prächtige Villa 
Principe Leopold in Lugano über 
bot sich selbst mit ihrer hervorra 
genden Küche und dem aufmerksa 
men,- freundlichen Service. Eine 
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sternklare Sommernacht wölbte 
sich zwischen Monte Brd und San 
Salvatore und verführte die zahlrei 
chen Zuschauer - einige auch aus 
dem Fürstentum Liechtenstein - 
die herrlichen Stunden ausgiebig zu 
gemessen. 
Erwähnt sei an dieser Stelle das 
Dirigentendiplom, das Manuel 
Wyss ebenfalls in diesem Sommer 
am Internationalen Masterplayers- 
Musik-Wettbewerb 2000 von einer 
12-köpfigen Jury bereits im ersten 
Anlauf zugesprochen erhielt. Die 
gutbesuchten Konzerte im Tessin 
und in derToskana bildeten für den 
jungen Mann einen verdienten und 
krönenden Abschluss. 
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eine Information 
der Regierung zur 
LSVA 
Wieviel Mehrkosten bringt 
die LSVA für den einzelnen 
Haushalt? 
Die Schweiz führt auf den 1. 
Januar 2001 die Leistungs 
abhängige Schwerverkehrs 
abgabe (LSVA) ein. Es ist 
damit zu rechnen, dass des 
halb die Preise der Konsum 
güter steigen werden. Da 
wir den Grossteil unserer 
Konsumgüter aus der 
Schweiz beziehen, zahlen 
wir diese Preiserhöhung mit, 
auch wenn wir die 
LSVA in Liechtenstein 
ablehnen. Die Mehrbela 
stung beträgt pro Haushalt 
rund 75 Franken. Sagen wir 
Ja zur LSVA wird uns der 
liechtensteinische Anteil 
zurückerstattet. Ein Drittel 
davon wird für Verkehrs- und 
umweltpolitische Massnah 
men verwendet, zwei Drittel 
dienen zur Senkung der 
AHV-Prämien für Arbeit 
geber und Arbeitnehmer 1 . 
JA 
offenen Grenze 
mit der Schweiz 
JA zur 
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LSVA 
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