Liechtensteiner Volksblatt
Land und Leute
Samstag, 26. August 2000 9
Nachrichten
Hinweis für Liechten
stein Bus-Fahrgäste
SCHAAN: Aufgrund von Hefbauarbeiten wird
die Zollstrasse, Schaan, vom Montag, den 28.8.
2000, ab 19 Uhr bis Mittwoch, 30.8.2000 bis 5
Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt sein.
Bitte beachten Sie daher, dass die Haltestellen
Zollstrasse und Rheindenkmal nicht bedient
werden. Nähere Information erhalten Sie direkt
bei der Liechtenstein Bus Anstalt - Telefon 237
6699.
Es kann in diesem Zusammenhang zu Ver
spätungen kommen.
Bitte berücksichtigen Sie dies bei der Planung
von Fahrten, insbesondere, wenn Sie auf An
schlüsse zu anderen Bus- oder Zugverbindun
gen angewiesen sind. Liechtenstein Bus-Anstalt
Staatsfeiertag 2000:
LBA im Grosseinsatz
Am 15. August 2000 galt es ernst für die Verant
wortlichen der LBA. Organisation und Durch
führung des öffentlichen Busverkehrs, welche
bis anhin beim Postautodienst Vaduz gelegen
hatten, waren am diesjährigen Staatsfeiertag
zum ersten Mal Aufgabe der LBA.
Bei diesem alljährlichen Grossereignis muss-
ten alle verfügbaren Kräfte mobilisiert werden,
um den reibungslosen Ablauf des offiziellen
Programmes sicherzustellen. Im Gegensatz zum
Postautodienst Vaduz, der auf eine grosse An
zahl eigenen Personals zurückgreifen konnte,
durften die drei LBA-Mitarbeiter auf die tat
kräftige Unterstützung erfahrener Wagenfahrer
zählen. Das zu bewältigende Programm begann
vormittags mit der Feldmesse auf Schloss Va
duz, erstreckte sich über diverse Aktivitäten
während des ganzen Tages und fand seinen
Höhepunkt mit dem beliebten Feuerwerk.
Neben den zahlreichen Festbesuchern galt es,
Ehrengäste, Mitglieder der Diplomatischen
Corps, der teilnehmenden Musikvereine, die
Trachtengruppe und weitere Personen rechtzei
tig an ihren Bestimmungsort zu bringen.
Allen, die zu diesem reibungslos verlaufenen,
unfallfreien Grossanlass beigetragen haben,
sprechen wir an dieser Stelle ein herzliches
Dankeschön aus. Dieses richtet sich vor allem
an die Chauffeure, die Busuntemehmen, die
Verkehrspolizei und die Verkehrskadetten, den
privaten Bewachungsdienst sowie an die Mitar
beiter des Tiefbauamtes.
Ohne die tatkräftige Mithilfe aller Beteiligten
wäre dieser Publikums-Grossaufmarsch aus
Liechtenstein und der angrenzenden Region
nicht zu bewältigen gewesen.
Fakten und Zahlen zum 15. August 2000:51
Fahrzeuge im Einsatz; 76 Chauffeure im Ein
satz; ca. 14 000 km Tageskilometerleistung ins
gesamt; ca. 35 000 Personen, die mit LBA-Bus-
sen befördert wurden; ca. 15 000 davon allein
nach dem Feuerwerk; 20 Stunden (von 6 bis
2 Uhr) standen die LBA-Busse im Einsatz; ca.
800 durchgeführte Fahrten. (LBA)
Kurs für Sprechtechnik
und Textgestaltung
VADUZ: Deutliches Sprechen in korrekter
Aussprache ist für alle Menschen, die etwas zu
sagen haben, wichtig. Für. jeden Auftritt in der
Öffentlichkeit kann es.von entscheidender Be
deutung sein. Ob eine Rede oder Ansage «an
kommt» oder nicht, hängt zu einem grossen Teil
von der Diktion und der Textgestaltung ab.
Auch ein Gesangsvortrag wird durch eine gute
Artikulation besser.
Die Liechtensteinische Musikschule bietet
daher einen Kurs für Sprechtechnik und Text
gestaltung an, in dem die korrekte deutsche
Aussprache und die richtige Atemführung im
sprecherischen Bereich eingeübt wird. Als prak
tische Übungen werden verschiedene Texte und
Gedichte, auf Wunsch auch schauspielerische
Monologe, erarbeitet.
Der Kurs wird von Thomas Härtner, Schau
spielerlehrer und Regisseur am Opernstudio
Basel und am Konservatorium Biel, geleitet.
Kursdaten: Montag, 4., 11., 18., und 25. Septem
ber und 2. Oktober. Anmeldung und Auskünfte:
Sekretariat der Liechtensteinischen Musikschu
le, St. Florinsgasse 1, Vaduz, Telefon 00423/235
03 30, Fax 235 03 31. (Eing.)
Alte und neue Garde an
einem Tisch
Erfolg für Cipra-Sommerakdemie: 40 Studierende aus 6 Ländern inTriesenberg
Fachleute aus dem Alpenraum
haben sich während zwei Ta
gen mit dem ökologischen Um
bau von Tourismuszentren be-
fasst. Der spezielle Ausschnitt
der Cipra-Sommerakademie
wurde in Triesenberg unter der
Leitung von Professor Werner
Bätzing von der Universität
Erlangen-Nürnberg, durchge
führt. Mit von der Partie war
auch ein Teil der «alten Gar
de».
Adi Lippuner
Die diesjährige Sommerakademie
der Cipra (Commission Internatio
nal pour la Protection des Alpes)
läuft seit zwei Wochen. Während
dem ersten Teil der Sommerakade
mie wird mit den Teilnehmenden
querschnittmässig eine breite Palet
te von Alpenthemen erarbeitet. An
geboten wird die spezielle Aus- und
Weiterbildungsmöglichkeit von der
Cipra in Zusammenarbeit mit
der Fachhochschule Liechtenstein.
Ein spezieller Schwerpunkt dieser
Andreas Götz, Cipra-Geschäftsleiter (links) und Professor Werner Bätzing
von der Universität Erlangen-NUrnberg anlässlich der Informationsveran
staltung in Triesenberg: (Bild: Klaus Schädler)
Ausbildung waren am Donnerstag
und Freitag das zweitägige Seminar
zum Thema «ökologischer Umbau
von Tourismuszentren», welches
unter der Leitung von Professor
Werner Bätzing von der Universität
Erlangen-Nürnberg stand. Besucht
wurde der zweitägige Schwerpunkt
lehrgang von 40 Teilnehmenden aus
sechs Ländern. Es waren vier ver
schiedene Muttersprachen vertre
ten.
Für Interessierte besteht die
Möglichkeit, das in Triesenberg Ge
lernte in einem vierwöchigen Pro
jektteil in der Praxis zu vertiefen.
Dieser Projektteil findet teils im
Gasteiner Tal in Österreich und teils
in Liechtenstein statt.
Die Nachwuchskräfte aus ver
schiedenen europäischen Ländern,
welche sich beruflich für die Alpen
engagieren, haben Liechtenstein
und die hier genossenen Ausbil
dungswochen offenbar in guter Er
innerung behalten. Dies zeigte sich
gestern am frühen Abend beim Be
such der «alten Garde». Absolven
tinnen und Absolventen der beiden
ersten Cipra-Sommerakademien
folgten der Einladung und fanden
den Weg nach Liechtenstein. Am
Abend stand gemütliches Beisam
mensein, verbunden mit Gedanken
austausch Uber den Lebensraum Al
pen auf dem Programm. Heute wer
den die Teilnehmenden in Beglei
tung von Walter Walch, Vorstand
des Liechtensteinischen Hochbau
amtes, auf einer Exkursion von Steg
nach Triesenberg Einblick in die al
pine Raumplanung erhalten.
Nachhaltige Entwicklung des
Verkehrssystems nicht gefährden
Medienmitteilung von CIPRA-International zum Verhalten Österreichs
Österreich hat sich unlängst aus der
Zusammenarbeit mit Liechtenstein
und der Schweiz für eine Studie
über die nachhaltige Entwicklung
des Verkehrssystems im oberen
Rheintal zurückgezogen. Die CI
PRA hat den österreichischen Bun
deskanzler und drei Minister aufge
fordert, auf den Entscheid zurück
zukommen.
Wie der Presse zu entnehmen war,
hat sich Österreich unlängst aus der
Zusammenarbeit mit seinen Nach
barländern Liechtenstein und
Schweiz im Rahmen der Studie
über eine nachhaltige Entwicklung
des Verkehrssystems im oberen
Rheintal zurückgezogen. Begrün
det wird dieser Schritt damit, dass
die Studie entbehrlich sei, weil die
österreichische Verkehrspolitik oh
nehin alles unternehme, um um
weltfreundlichen Verkehr zu för
dern. Ob zum Beispiel die S18 not
wendig sei oder nicht, könne hinge
gen nicht im Rahmen einer «eindi
mensional auf Umweltgesichts
punkte konzentrierten Fragestel
lung» beantwortet werden.
Die Internationale Alpenschutzt-
kommission CIPRA hat diesen Be-
schluss in einem Brief an den öster
reichischen Bundeskanzler Schüs
sel, an den Verkehrs- und den Um
weltminister sowie an die Aussen-
ministerin als einen «Fehlent
scheid» bezeichnet, dessen Begrün
dung einer genaueren Überprüfi-
ung nicht standhält.
In dem am 8. September 1999 durch
die Verkehrsminister von Öster
reich, Liechtenstein und der
Schweiz unterzeichneten «Letter of
Intent» wurden die Ziele einer ge
meinsamen Studie klar festgelegt.
Dabei ging es mit Bezugnahme auf
Art. 2 Abs. 2 lit. j) der Alpenkon
vention klar um eine Senkung der
Belastungen und Risiken des inne
ralpinen Verkehrs auf ein für Men
schen, Tiere und Pflanzen sowie de
ren Lebensräume erträgliches Mass.
Die Studie sollte entgegen der jetzi
gen österreichischen Begründung
für den Ausstieg nicht nur die Ver
kehrsentwicklung darstellen und
die Auswirkungen auf Lebensqua
lität und Umweltqualität untersu
chen, sondern ganz klar auch die
Auswirkungen auf die Verkehrs
qualität und auf die räumlichen
Entwicklungen. Damit sind ganz im
Sinne der nachhaltigen Entwick
lung gleichberechtigt die Anliegen
von Umwelt, Gesellschaft und Wirt
schaft angesprochen worden. Von
einer «eindimensional auf Umwelt
gesichtspunkte konzentrierten Fra
gestellung» kann damit keine Rede
sein. Der österreichische Entscheid
zum Ausstieg wird die geplante Stu
die nicht verhindern können. Hin
gegen dürfte die Akzeptanz und der
Wille zur Selbstbindung der Politik
an die Resultate in Österreich durch
den unerwarteten Ausstieg stark
sinken. Damit hat Österreich der
betroffenen Bevölkerung im Rhein
tal nach Ansicht der CIPRA einen
Bärendienst erwiesen. Diese hat
nämlich ein grosses Interesse daran
und wohl auch ein Anrecht darauf,
die Auswirkungen wichtiger ver
kehrspolitischer Entscheidungen
im voraus zu kennen.
Aus diesem Grunde hat die CIPRA
den Bundeskanzler und die drei
Minister aufgefordert, auf den Aus-
stiegsbeschluss zurückzukommen
und den Verpflichtungen nachzu
kommen, die Österreich mit der
Unterzeichrung des «Letter of In
tent» durch den damaligen Ver
kehrsminister eingegangen ist. Die
se Studie wäre aus CIPRA-Sicht ei
ne grosse Chance, die Entwicklung
des räumlich eng verzahnten
Rheintals langfristig unter Ge
sichtspunkten der Nachhaltigkeit
zu gestalten. CIPRA
Wunderschöne Tage in Schweden
Pionierlager der Schellenberger Pfadfinder in Arvika
Kürzlich verbrachten die Pioniere
der Schellenberger Pfadfinder an
lässlich ihres Pionierlagers wunder
schöne Tage in Schweden. Lesen Sie
dazu nachstehenden Reisebericht.
Dieses Jahr war es wunderbar. Wir,
die Schellenberger Pioniere, gingen
gar nach Arvika (Schweden), zum
Paddeln da. Vollgepackt mit schö
nen Sachen, die das Reisen schöner
machen, ging es Montagsmorgen
früh los. Wir fuhren von Feldkirch
mit dem Zuge Uber. Deutschland,
Dänemark und Schweden nach
Oslo entgegen. Die Fahrt dauerte
ca. 23 Stunden, in denen mindestens
fünf Mal Umsteigen angesagt war,
was Umstände darstellte . Danach
begaben wir uns nach Arvika, dem
Ausgangspunkt unserer Kanutour.
Nach einer kurzen Einführung von
Börnie G. ins das grosse Geheimnis
des Paddeins wässerten wir die Ka
nus und fuhren dem goldglitzern
den Sonnenuntergang entgegen,
und derlbg wich langsam der Nacht
mit ihrem faszinierenden Sternen
himmel. OK, eigentlich wurde es nie
richtig dunkel, und Sterne sahen wir
nie. Doch wir wussten, irgendwo da
oben sind sie. Mit dieser Gewissheit
schliefen wir glücklich und mit der
Welt zufrieden in unseren Zelten
ein. Am nächsten Mengen gab .es
keine Sorgen. Frisch und munter
und volle Kraft voraus ging es in den
Kürzlich verbrachten die Pioniere der Pfadfinder Schellenberg ein erlebnis
reiches Sommerlager in Schweden.
See hinaus. Flibi und Günter, unse
re zwei einheimischen Scouts, führ
ten. uns sechs Tage lang durch den
Dschungel des Nordens. An den
Abenden ankerten wir vor kleinen,
einsamen Inseln, wo wir unser
Nachtquartier aufschlugen. Dann
ging es an die Arbeit: Kochen, Wa
schen, Sammeln, Jagen und den ar
men Flibi plagen. Nach getaner Ar
beit genossen wir die Lagerfeuerro
mantik, und so. Wieder zurück in
der Zivilisation führte unsere Reise
weiter nach Berlin hin. Brandenbur
ger Tor, Reichstag, Potsdamer Platz
und Gedächtniskirche präsentier
ten sich in voller Pracht. Vom vielen
Gehen und Sehen des Tages müde
und krank vom Licht stürzten wir
uns ins Berliner Nachtleben zum
Geldausgeben. Nach zwei schönen
Hägen kehrten wir Berlin schon wie
der den Rücken und begaben uns
auf den Heimweg ins schöne Länd-
le, wobei wir noch schnell bei der
Expo in Hannover vorbei schauten.
Elija und Helmut