36 Freitag, 25. August 2000
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Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Riesenschildkröte in
Italien gestrandet
POLICORO: Eine etwa 150 Zentimeter lange
Riesenschildkröte der Spezies Dermochelys co-
riacea ist in Italien gestrandet. Die äusserst sel
tene Lederschildkröte wurde nach italienischen
Fernsehberichten vom Donnerstag sofort von
Schaulustigen und Helfern umringt, mit Wasser
besprengt und in eine feuchte Decke gehüllt.
Das Tier mit rosa und weissen Tlipfern auf dem
schwarzen Panzer komme sonst im Atlantik
und im Pazifik vor und könne bis zu drei Meter
lang werden. Es habe sich in einem Fischernetz
verheddert und werde nun in einem Zentrum
für Meeresschildkröten in Policoro an der Süd
küste Italiens aufgepäppelt. Der Panzer der fast
200 Kilogramm schweren Schildkröte weise
Abschürfungen auf. Ausserdem habe das Tier
offensichtlich einen Angelhaken verschluckt.
Die wenigen Riesenschildkröten dieser Art, die
sich ins Mittelmeer verirren, bleiben laut Ex
perten mehrere Jahre dort.
Dank Handy Räuberpaar
verhaftet
ZÜRICH: Dank Handy und Geistesgegenwart
hat ein 18-Jähriger am Mittwochmittag im Zür
cher Kreis 5 die Verhaftung eines Räuberpär
chens veranlasst, wie die Stadtpolizei gestern
mitteilte. Die beiden hatten den Lehrling auf
der Zollbrücke beim Hauptbahnhof mit einem
Messer bedroht und zur Herausgabe seines Gel
des gezwungen. Als sie Richtung Tramhaltestel
le «Sihlquai» davongingen, folgte ihnen der Be
raubte unauffällig und rief Uber Handy die
Stadtpolizei an. Das Pärchen - immer noch ver
folgt von seinem Opfer - stieg am Limmatplatz
aus und wurde von einem bereits wartenden
Streifenwagenteam festgenommen. Der junge
Mann erhielt sein Geld zurück.
Kaum auf der Welt und
schon Millionär
TEL AVIV: Kaum auf der Welt und schon Mil
lionär: In Israel hat ein knapp vier Wochen altes
Baby jetzt 1,5 Millionen Schekel in der staatli
chen Lotterie gewonnen - das sind umgerech
net etwa 600000 Franken. Wie die Tageszeitung
«Maariv» gestern berichtete, hatte die Mutter
des Kindes noch im Spital bei der Lottogesell
schaft ein Abonnement für die wöchentliche
Ziehung abgeschlossen. Schon drei Wochen
später gewann der neue Erdenbürger.
Zwei Kinder mit
Heugabel erstochen
MERCED: Die fünf Kinder der Familie Car-
penter in einem mittelkalifornischen Dorf bei
Merced wachten in der Nacht auf und fanden
sich in einem Albtraum wieder: Ein Mann war
in ihr einzelstehendes Haus eingebrochen und
griff sie mit einer Heugabel an. Die neunjährige
Ashley und ihr ein Jahr jüngerer Bruder wurden
in ihren Betten erstochen, den anderen drei
Kindern - eins davon mit klaffenden Wunden -
gelang die Flucht. Der Angreifer wurde von Po
lizisten erschossen. «Er wollte nicht aufhören»,
sagte der Beamte Henry Strength. «Sie riefen
ihm zu, er solle aufhören, aber er hörte nicht
darauf. Schliesslich mussten sie auf ihn schies
sen.»
Essensauswahl verrät
Charakter
HAMBURG: Die Wahl des Essens verrät of
fenbar mehr als tausend Worte und offenbart
den Charakter eines Menschen. Den Liebestest
im Restaurant besteht einem am Donnerstag
veröffentlichten Bericht des Hamburger Maga
zins «Modern Living» zufolge, wer Gerichte mit
Olivenöl, Gemüse, Fisch und Obst bestellt. Be
kennende Fleischesser mit einer Vorliebe für
dicke Steaks seien dagegen nur mit Vorsicht zu
geniessen. Ihnen attestiert die japanische
Ernährungswissenschaftlerin Noriko Kuriyama
in dem Bericht, impulsiv, unbeständig, unersätt
lich und in Liebesdingen eher unromantisch zu
sein.
Positiv bewertete die Ernährungswissen
schaftlerin den Fischesser. Wer geduldig Gräten
aus dem Fisch suche, ruhe in sich selbst, sei sehr
konzentriert und wisse genau, was ihm gut tue,
natürlich auch bei der Liebe. Ähnlich harmo
nisch verhält sich demnach auch der Gemüse-
freak. Er knabbere sich vergnügt durch die Viel
fältigkeit des Lebens. Der Pepperoni-Fan gilt als
temperamentvoll und neugierig, er sei der ge
borene feurige Liebhaber. Der Ollicbhaber tau
che das Baguette ebenso gelassen in Olivenöl,
wie er die Liebe geniesse.
Rätsel über Absturzursache
Alle 143 Todesopfer des Airbus-Absturzes am Persischen Golf geborgen
KAIRO/MANAMA: Nach
dem ersten schweren Flugzeu
gunglück der arabischen Flug
gesellschaft Gulf Air sind 143
Tote geborgen worden. Die
Ursache des Absturzes des
Airbus A320 in den Fersischen
Golf vor der Küste Bahrains
bleibt vorerst ungeklärt.
Die Regierung des Bahrains teilte
am Donnerstag offiziell mit, keiner
der 135 Passagiere und acht Besat
zungsmitglieder des Fluges GF 072
habe überlebt. Nach Angaben eines
ägyptischen Regierungssprechers
starben 29 Kinder unter zwölf Jah
ren und acht Babys.
Die Ankunft des aus Kairo kom
menden Airbus mit vielen Sommer-
urlaubern und Gastarbeitern an
Bord war am Mittwoch am frühen
Abend erwartet worden. Nach An
gaben der Luftfahrtbehörde
Bahrains versuchte der Pilot zwei
Mal vergeblich, auf dem Flughafen
von Manama zu landen. Beim drit
ten Landeanflug sei der Airbus ins
Meer gestürzt.
Die Crew habe vor dem Absturz
keinerlei Hinweise auf eine Notsi
tuation gegeben. Der Pilot hat nach
Angaben der Fluggesellschaft eine
Trauriger Rest des Airbusses der Gulf-Air. Mittlerweile sind alle Todesopfer
vor der Küste Bahrains geborgen worden
21-jährige Flugerfahrung. Unmittel
bar nach dem Absturz begannen
bahrainische Einsatzkräfte mit Un
terstützung der US-Maririe die Su
che nach möglichen Überlebenden.
Doch aus dem Wasser wurden nur
noch die Leichen geborgen. In rund
zwölf Metern Wassertiefe fanden
Taucher auch den Flugschreiber so
wie den Voicerecorder, der die
Stimmen im Cockpit aufzeichnet.
Von beiden Geräten erwarten die
Ermittler Aufschluss Uber den Un
fallhergang. Die Einsatzkräfte hat
ten Glück, dass das Meer an der Un-
glücksstelle nicht tief und auch noch
ruhig war.
Die Behörden in Bahrain kündig
ten die Bildung einer internationa
len Untersuchungskommission an,
in der Vertreter des europäischen
Flugzeugbauers Airbus Industrie
sowie Experten aus den USA ge
meinsam nach den Ursachen des
Absturzes suchen sollen. Auch
Frankreich schickte zwei Luftfahrt
experten an den Golf, um die Er
mittler zu unterstützen.
Die bahrainische Zivilluftfahrt
behörde wies Augenzeugenberichte
als «reine Spekulationen» zurück,
wonach eines der beiden Triebwer
ke der Maschine bei dem Landever
such in Brand geraten sei. Nach An
gaben der Fluggesellschaft war es
am Donnerstag für sichere Aussa
gen über die Absturzursache noch
zu früh. Das abgestürzte Flugzeug
war den Angaben zufolge im Sep
tember 1994 an Gulf Air geliefert
worden und hatte knapp 17200
Flugstunden hinter sich.
Indien
Heftige Unwetter
HYDERABAD: Mindestens 70
Menschen sind durch heftige Re
genfälle und Überschwemmungen
im südindischen Bundesstaat And-
hra Pradesh ums Leben gekommen.
Zehn- bis zwölftausend Menschen
flohen aus ihren Häusern und leben
momentan in Auffanglagern.
Die am Donnerstag seit mehr als
48 Stunden anhaltenden Unwetter
zogen mit zyklonartigen Stürmen
und Regenfällen eine Spur von Tod
und Zerstörung hinter sich her. In
Andhra Pradesh waren mehr als 300
Dörfer von den heftigen Regenfäl
len betroffen.
Nach Angaben eines Sprechers
der Landesregierung wurden 2000
Häuser zerstört.
Soldatenleichen aus
Gletschereis befreit
1941 mit Bomberflugzeug abgestürzt
REYKJVAVIK: Speziallsten der
britischen Luftwaffe haben gestern
in iler Nähe des isländischen Flug-
platzes Akureyi mit der Bergung
der Leichen von vier 1941 abge
stürzten Soldaten begonnen.
Wie ein Sprecher der Royal Air For
ce mitteilte, sollen die vier am Wo
chenende mit einem militärischen
Zeremoniell . auf dem Soldaten
friedhof Fossvogur in Island beer
digt werden. Die drei Engländer
und der Neuseeländer waren im
Mai 1941 kurz nach dem Start mit
ihrem Bomberflugzeug vom Typ
«Fairey Battie» über einem Glet
scher abgestürzt. Nach Abzug der
Briten wurden das Wrack und die
Leichen der Insassen komplett vom
Eis eingeschlossen.
20 Jahre lang gesucht
Erst nach einer besonders war
men Periode im letzten August fand
der isländische Historiker Hardur
Geirsson vom Akureyi Museum die
Absturzstelle, nachdem er sich 20
Jahre lang mit dem Fall beschäftigt
hatte. Zum Begräbnis wollen meh
rere Hinterbliebene der vier Toten
nach Island reisen.
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Tauchunfall in Thun
Zweiter Polizeitaucher verstorben
THUN/BERN: Der in Thun verun
fallte Polizeitaucher ist in der Nacht
auf Donnerstag verstorben. Damit
hat der Tauchunfall in der Aare sein
zweites Todesopfer gefordert.
Ein Mann war weiterhin vermisst.
Die Kantonspolizei bezeichnete
den Flutwellen-Alarm vom Vortag
nach einer Schleusenspülung als
verhältnismässig. Der Rettungstau
cher der Seepolizei war am Mitt
woch nach einer Suchaktion schwer
verletzt aus der Aare geborgen wor
den. Ein Kollege, der an derselben
Suchaktion an der Scherzligschleu
se beteiligt war, konnte nur noch tot
geborgen werden. Beide Rettungs
taucher waren aus bisher ungeklär
ten Gründen nicht mehr aus eigener
Kraft an die Oberfläche gelangt, wie
die Kantonspolizei Bern mitteilte.
Die Polizeitaucher halten an der ge
schlossenen Schleuse nach einem
vermissten Bootsführer gesucht. In
der Hoffnung, der nach wie vor ver-
misste Bootsführer könnte losge
schwemmt werden, hatte die Kan
tonspolizei Bern die Schleusen am
Abend wieder öffnen lassen.
Schwerverletzt wurde der Rettungstaucher aus der Aare geborgen. Gestern
vestarb der 35-jährige Familienvater an den Folgen des Unfalls.
Wetter
Die Wetterlage
Ein Hoch mit Zentrum über Irland verlagert
seinen Schwerpunkt nach Osteuropa. Es be
stimmt auch heute das Wetter im ganzen Al
penraum.
Sonnig und warm
In der ganzen Schweiz und im Fürstentum
Liechtenstein ist es heute Freitag sonnig und
warm.
Die Nachmittagstemperaturen liegen in der
Deutschschweiz mit leichter Bise um 27, sonst
um 30 Grad.
Die Tiefstwerte sinken in der kommenden
Nacht auf 15 Grad. Die Nullgradgrenze steigt
auf 4300 Metern. In den Bergen wehen schwa
che Winde.
Die Wetteraussichten
Zunächst noch meist sonnig und heiss, im Sü
den zeitweise Wolkenfelder. Am Samstagabend
Bildung erster Gewitterherde. Am Sonntag
wechselnd bewölkt, zeitweise Gewittereegen.
Lokal auch heftige Gewitter möglich. Am Mon
tag und Dienstag veränderlich.