40 Donnerstag, 24. August 2000
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Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Wolf darf ab sofort
geschossen werden
BERN: Die Jagd auf den Wolf im TUrtmanntal
ist eröffnet. Nachdem der Wolf die Limite von
SO Schafrissen überschritten hat, gilt die vom
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL) im voraus erteilte Bewilligung per
sofort, wie Hans-Jörg Blankenborn, Leiter des
Bereichs Wildtiere, sagte. Die Jagdverwaltung
des Kantons Wallis hatte Blankenborn laut sei
nen Angaben am Mittwoch bekannt gegeben,
dass der Wolf im Hirtmanntal unterdessen 56
Schafe gerissen hat. Die vom BUWAL vor Wo
chenfrist im voraus erteilte Abschussbewilli
gung gelte daher ab sofort.
3 Tote bei Taifun «Bilis
»
TAIWAN: Der Taifun «Bilis» hat auf Taiwan
mindestens drei Menschen das Leben gekostet.
Im Süden der Insel versuchten Rettungskräfte,
sieben Bauern zu befreien, die von einem Erd
rutsch verschüttet wurden. Die Lage sei kritisch,
sagte Innenminister Chang Poh-ya. Der Wirbel-
sturm riss Bäume und Strommasten um. Mehr
als 600000 Haushalte waren von der Stromver
sorgung abgeschnitten. Am Mittwoch schwäch
te sich der Taifun etwas ab und bewegte sich in
Richtung des chinesischen Festlands.
Einbrecher am Tatort
eingeschlafen
BERN: Leichtes Spiel für die Polizei: Offenbar
erschöpft von seiner Diebestour, ist ein 31-jähri
ger Mann nach dem Einbruch in ein Musikge
schäft in Bern im Verkaufsraum eingeschlafen.
Die Polizei musste ihn zur Festnahme wecken.
Anfangs Juli rief der Besitzer eines Musikge
schäftes die Polizei, weil bei ihm eingebrochen
worden war und ein Unbekannter im Verkaufs
raum schlief. Die Polizei konnte dem Mann in
der Zwischenzeit insgesamt 42 Einbruchdieb
stähle sowie -versuche nachweisen, wie es in ei
nem Communiquö vom Mittwoch heisst. Der
Mann suchte vor allem in Büros und Werkstät
ten nach Bargeld, welches er für seinen Dro
genkonsum verwendete.
«Tomaten-Krieg»
BUNOL: Zehntausende Besucher haben sich
am Mittwoch in der ostspanischen Stadt Bunol
mit Tonnen von Tomaten beworfen. Etwa 30 000
Menschen nahmen an der Schlacht teil, zu der
die Stadtverwaltung fünf Lastwagen voller To
maten bereitgestellt hatte. Das Fest La Tomati
na begann am Morgen mit einem Wettbewerb,
bei dem die Teilnehmer einen glitschigen
Stamm hinaufsteigen mussten, um an einen
Räucherschinken zu gelangen. Bei der an
schliessenden Tomatenschlacht waren die Stras
sen des 40 Kilometer nördlich von Valencia gele
genen Ortes innerhalb einer Stunde von Toma
tensaft überflutet. Anschliessend wurden die
Überreste mit Wasserschläuchen von Hauswän
den und Strassen gespült. Etliche Hausbesitzer
hatten ihre Gebäude mit Planen verhängt. Das
am letzten Mittwoch im August begangene Fest
gilt als eines der beliebtesten in Spanien und
zieht auch Besucher aus dem Ausland an. Der
Überlieferung zufolge geht die Tomatenschlacht
auf einen Vorfall in den 40er Jahren zurück, als
sich Kinder auf der Strasse mit Essen bewarfen.
Airbus A320 vor Bahrain
abgestürzt
143 Menschen an Bord - Wrack im Meer entdeckt
MANAMA: Ein Airbus A320
der Fluglinie Gulf Air mit 143
Menschen an Bord ist am Mitt
woch beim Landeanflug auf
Bahrain ins Meer gestürzt.
Nach einem Bericht des staatlichen
Fernsehens kam die Maschine aus
Kairo. Den Angäben zufolge stürzte
das Flugzeug wegen eines Feuers in
einem seiner TViebwerke ab. Eine
Bergungsaktion sei angelaufen,
doch sei zunächst nur das Wrack des
Flugzeugs rund fünf Kilometer
nördlich von Bahrain gefunden
worden. Von möglichen Überleben
den wurde nichts gesagt.
Ein Fluglotse in Manama erklär
te, er habe vom Tower aus beobach
tet, wie die Maschine die Rollbahn
beim Landeversuch zwei Mal um
kreist habe. Beim dritten Versuch
sei sie ins Meer gestürzt und in
Flammen aufgegangen. Vor dem
Absturz habe er hingegen kein Feu
er oder anderweitige Anzeichen für
Probleme beobachtet. Die Besat
zung habe auch keine Probleme ge
meldet. Weinende Angehörige von
Passagieren des Flugs GF072 be
drängten Polizisten, die den Flugha
fen abriegelten. Niemand wurde ins
Terminal vorgelassen. In der Haupt
stadt Manama fuhren zahlreiche
Krankenwagen Richtung Flugha
fen. Auch Hubschrauber flogen in
diese Richtung. Auf der Strasse zum
Flughafen bildete sich ein langer
Stau. Flüge von Kairo nach Bahrain
sind zu dieser Jahreszeit Üblicher
weise mit zahlreichen Ägyptern be
setzt, die vom Urlaub in ihrer Hei
mat an ihre Arbeitsplätze in dem
Golfstaat zurückkehren.
Sturzflug in den Tod
5 Tote bei Flugzeugabsturz in den Glarner Alpen
Der Absturz eines Kleinflugzeuges
in den Glarner Alpen ist vermutlich
auf menschliches Versagen zurück'
zuführen. Die fliegerischen Kennt
nisse des Piloten waren nach An
sicht der Untersuchenden für einen
derartigen Flug völlig unzurei
chend.
Die Cessna 340 sei gut ausgerüstet
gewesen, man habe bisher keine ur
sächlichen technischen Mängel fest
gestellt. Hingegen sei das Flugzeug
laut den Radaraufzeichnungen
plötzlich vom Kurs abgekommen
und habe Kurven mit wechselnden
Höhen geflogen. Ursache für den
Kontrollverlust könnte das heftige
Gewitter sein, welches zur Zeit des
Absturzes im Gebiet «Dreckloch»
im hinteren Klöntal getobt habe.
Ein Pilot, der im Blindflug nicht
ausgebildet sei, verliere schnell das
Gefühl für die Lage des Flugzeugs
und könne es auch nicht wieder un
ter Kontrolle bringen, sagte Graf.
Beide Triebwerke hätten beim Ab
sturz noch wesentlich Leistung ab
gegeben. Dies deute auf einen
Sturzflug mit Vollgas hin.
Beim Privatpiloten habe es sich
um einen Amateur gehandelt, des
sen fliegerischen Kenntnisse für ei
nen derartigen Flug absolut unzu
reichend gewesen seien. Dies zeige
sich schon darin, dass er den Flug
unter solchen Bedingungen Uber
haupt angetreten habe.
Die Cessna 340 ist mit Vollgas im Sturzflug auf den Boden geprallt.
Big Brother» für die Schweiz
Start der Schwier Aijsggbe am 3. September aufTV3
«
SCHLIEREN/GLATTFELDEN:
Die helvetische Version von «Big
Brother» auf TV3 ist startbereit.
Wie der Sender am Mittwoch mit
teilte, werden am kommenden 3.
September fünf Ftauen und fünf
Männer in das mit Kameras und Mi
krofonen gespickte Haus in Glatt-
felden (ZH) einziehen.
Für einen Platz im «Big-Brother»-
Haus interessierten sich laut TV3
rund 8300 Personen. 1900 füllten
den Fragebogen aus. Zehn kommen
nach einem mehrwöchigen Aus-
wahlprozess nun zum Zug. Die fünf
Frauen und fünf Männer werden
maximal 15 Wochen rund um die
Uhr von 26 im Haus installierten
Kameras beobachtet und von 60
Mikrofonen belauscht. Sie sind zwi
schen 23 und 27 Jahre alt und stam
men aus sieben Kantonen. Ihr Be
rufsspektrum reicht laut TV3 vom
Artist bis zum Seifmade-Millionär.
Sie werden alle zwei Wochen unter
sich je zwei Personen nominieren.
Darauf entscheidet das Fernsehpu
blikum interaktiv via Telefon, wel
che nominierte Person ausscheidet.
Wer am Schluss übrig ist, gewinnt
150000 Franken.
Die Teilnehmer sind von der Aus-
senwelt hermetisch abgeschlossen.
Fernseher, Radio, Telefon oder
Handys gibt es nicht. Sie erhalten
via Lautsprecher regelmässig Auf
gaben, die sie gemeinsam lösen
müssen. Ansonsten wird nicht in ihr
Leben eingegriffen. Wie TV3 fest
hält, werden die Bewohner bei Be
darf rund um die Uhr medizinisch
und psychologisch betreut. Die
«Big-Brother»-Schau lockte in den
Niederlanden, Deutschland, Spani
en, Grossbritannien und den USA
Millionen Neugierige an die Bild
schirme. Eine Zusammenfassung
des Tages im Schweizer «Big-Bro-
ther»-Haus wird von Montag bis
Freitag auf TV3 um 20.00 Uhr aus
gestrahlt. Am Sonntag werden zur
gleichen Zeit die Highlights der Wo
che und um 21.00 Uhr ein Live-Talk
mit Dani Fohrler angeboten. Für In
ternetbenutzer ist das «Big-Bro-
ther»-Haus während 24 Stunden via
Live-Kameras in Küche, Wohnzim
mer, Lavabo, Garten und Schlafzim
mer offen.
Jürg Wildberger, Chef von TV3, präsentiert anlässlich einer Presseskonferenz
«Big Brother» Schweiz.
Wetter
Die Wetterlage
In der ganzen Schweiz und im Fürstentum
Liechtenstein viel Sonne und hochsommerlich
warm. Ein Hoch mit Zentrum über Gross
britannien verlagert seinen Schwerpunkt nach
Osteuropa. Es bestimmt weiterhin unser Wet
ter.
Hochsommerlich warm
Sonniges und tagsüber sehr warmes Hochsom
merwetter erwartet uns.
Temperaturen am Nachmittag um 28 Grad,
in der kommenden Nacht um 15 Grad. Auf
2000 Meter Höhe tagsüber 17 Grad, Null
gradgrenze auf 4000 Metern. In den Bergen
schwache Winde, nur in den Hochalpen massi
ger Westwind.
Die Wetteraussichten
In der Schweiz und im Fürstentum weiterhin
sonnig und hochsommerlich warm. Gegen Sams
tagabend. Bildung einiger Gewitterherde. Am
Sonntag bewölkt und zunehmend gewitterhaft.
Am Montag veränderlich, einige Regenschauer
und weniger warm, besonders im Norden.
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