Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Montag, 21. August 2000 15
R ES U LTAT E & N E W S
Hingis gewinnt nach
Williams-Aufgabe
TENNIS: Martina
Hingis (Bild) hat ihren
Titel beim Canadian
Open erfolgreich ver
teidigt. Im Final von
Montreal führte die
Weltranglisten-Etste
gegen Serena Williams
0:6, 6:3, 3:0, als die
Amerikanerin wegen
einer Fussverletzung
aufgeben musste. Hip-
gis ist trotz dieses Er
folges in ihrem letzten
Turnier vor dem US Open nicht die Hauptfavo
ritin für das in einer Woche beginnende Grand-
Slam-T\irnier in Flushing Meadows. Williams,
die bereits die letzten drei Duelle gegen Hingis
gewonnen hatte und zwar alle auf Hartplatz, do
minierte den ersten Satz und überliess Hingis
dabei nur die Statistenrolle. Sie musste den po
wervollen Grundschlägen ihrer Gegnerin oft
machtlos hinterherschauen. Für Hingis war dies
erst der dritte Satzverlust ohne Gamegewinn in
den letzten beiden Jahren.
Dass Williams in gesundem Zustand für die
Titelverteidigung in New York favorisiert ist,
beweisen die statistischen Werte. Sie schlug ins
gesamt 33 Winner gegenüber nur 3 von Hingis,
allerdings beging sie auch 32 unerzwungene
Fehler gegenüber 9 von Hingis.
Hingis hat damit erstmals nach Rosmalen und
drei Turnieren ohne Sieg wieder triumphiert
und feierte ihren 31. Sieg auf der WTA-Tour. In
der Weltrangliste bleibt sie an der Spitze, Sere
na Williams verbessert sich von Rang 7 auf 5.
Fussball: 1. Liga, Gruppe 3
Buochs - St. Gallen II 0:3. Zug 94 - Rorschach 0:1). Kreuz-
lingcn - Mcndrisio 3:0. Sursee - Frcienbach 0:3. Chiasso
- Tuggen 3:1. Widnau - Gossau 2:0. Rapperswil-Jona -
Malcantone Agno 1:2. Schötz - Vaduz 2:2.
1. Schötz
5
13:6
11
2. St. Gallen II
5
9:3
II
3. Malcantone Agno
5
8:3
10
4. Gossau
5
7:5
10
5. Krcuzlingcn
5
7:5
8
6. Zug 94
4
8:4
7
7. Chiasso
5
6:4
7
8. Rorschach
5
5:4
7
9. Freienbach
5
9:12
7
10. Vaduz
3
9:5
5
11.Tuggen
5
6:7
4
12. Widnau
5
5:10
4
13. Buochs
5
2:8
4
14. Mendrisio
5
4:10
3
15. Rapperswil-Jona
4
3:9
1
16. Sursee
5
3:9
1
Schötz - Vaduz 2:2 (1:1)
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Schiedsrichter R. Cramatte
Stadion: Kilchmatte Zuschauen 300
Tore:7.Spasoievic 1:0.27. Moitzi 1:1.67. Battig 2:1,76. Rasch 2:2
Auswechslungen: 46. GrUter für Ludin, 63. Gerster für
Büchel. 80. Fink für Rölli, 90. Cabral für Fischer
Ecken; 7:4 (2:2) .
Platzverweise: 82. Müller (Gelb-Rot/Foul), 83. Wegmann
(Gelb-Rot/Schiedsrichterbeleidigung?), 86. Rasch (grobes
Foulspiel)
Verwarnungen: Müller 15., Tschibuabua 70., Wegmann 72.,
Moitzi 73.. Burgmeier 89./alle Foul
Bemerkungen: Vaduz ohne Bossi, Polverino, Zarn (alle ge
sperrt), Koch (krank) und Baumann (verletzt). Pfostenschuss
von Bättig (36.). Erstliga-Debüt für Gerster und Cabral
Spielwertung: Spannend und aufregend, aber kein Spitzen-
kämpf
Auffallend und sehenswert: Rekordverdächtig: Drei Platz
verweise innert Minuten
Rekordverdächtig: Drei Rote
1. Liga: Der FC Vaduz holt auch in Schötz ein 2:2 (l:l>Remis trotz Unterzahl
In Widnau einmal Rot, in
Chiasso zweimal Rot und jetzt
in Schötz dreimal Rot. Eine
ungewollte Steigerung, ein un
rühmlicher Rekord. Haben die
Vaduzer die Nerven und das
Maulwerk nicht unter Kontrol
le oder hat sich die Schiri-Gar-
de gegen sie verschworen? Er
freulich wenigstens, dass der
FCV trotz dieser Farbenpracht
wiederum nicht verlor.
Rainer Ospelt
Bei schwülheissen Temperaturen
begann schon die Startphase nicht
vielsprechend für die Vaduzer. Der
erste Angriff, Libero Müller stieg zu
wenig energisch in den Zweikampf,
Spasojevic konnte sich durchsetzen
und mit einem gelungenen Heber
den etwas zu weit vorne postierten
Crespo überwinden (7.). Auch in
der Folge bekundete die FCV-De-
fensivabteilung, die wegen den Ab
senzen erneut umgestellt werden
musste, immer wieder Mühe mit
den Innerschweizern,die schnörkel
los und zielgerichtet agierten.
Zur Halbzeit gut bedient
In der 21. Minute wieder eine
Riesenchance für die Gastgeber,
Tormann Crespo konnte im Nach
fassen noch auf der Torlinie die Ku
gel fassen. Und in der 36. Minute die
dritte gute Chance für Schötz. zu
erst ein Pfostenschuss, dann zwei
mal Nachschuss, wiederum konnte
Crespo retten, diesmal in Corner.
Dass es zur Halbzeit 1:1 stand, hat
ten die Vaduzer diesmal mehr dem
Glück als der Offensivstärke zu ver
danken. Bei einem langen Ball von
Slekys waren sich der Libero und
der Tormann an der Strafraumgren
ze uneing, der lachende Dritte war
Moitzi, der das Leder ins leere
Der letztjährige FCV-Topscorer Benjamin Fischer (rechts) wartet weiter auf sein erstes Saisontor.
Gehäuse köpfen konnte (27.).
Wieder in Rückstand
Nach dem Seitenwechsel versuch
te es die Wcgmann-Truppe erneut;
das Spiel unter Kontrolle zu bringen,
das Tempo rauszunehmen. Aber es
gelang nicht wunschgemäss, die
kampfstarken Innerschweizer
machten weiter Druck und hatten
Erfolg. Einen Abpraller setzte Bät
tig von der Strafraumgrenze unhalt
bar volley ins hohe Eck (67.). Es sah
nicht gut aus für die Vaduzer in die
ser Phase. Umso überraschender
dann der erneute Ausgleich. Wiede
rum ein langer Ball von Slekys und
Verteidiger Rasch setzte die Kugel
per Kopf ins Eck (76.). Sein erster
Treffer für den FCV.
Dann die Kartenflut
Schon Minuten vorher hatte der
Schiri, der aufgrund einiger umstrit
tener Entscheide (mit Unterstüt
zung seiner Assistenten) offensicht
lich verunsichert war, mit seiner
Kartenaktion begonnen. Gelb für
Tshibuabua sowie Wegmann und
Moitzi für Alltags-Fouls. Kein Rot
hingegen für Tshibuabua bei einer
Tätlichkeit an Wegmann. Und dann
ein Freistoss für Schötz. Müller hat
te einen Gegenspieler am Leibchen
gezupft, für den Schiri gelbwürdig
und damit die Ampelkarte. Der
Spielrtrainer will vom Schiri we
nigstens eine Erklärung. Dieser will
von ihm lieber seinen Namen und
als er diesem Wunsch nur indirekt
nachkam und auf die Nummer ver
wies, war dies für den Schiri eine
weitere Rote wert. Der Freistoss
brachte nichts ein, aber der FCV
hatte zwei Spieler verloren.
Mal zu elft fertig spielen
Ähnlich wie in Chiasso hatte der
Schiri eine eigentlich unspektakulä
re und nie gehässige Partie zerpfif
fen, Linie und Ordnung verloren.
Die Rote gegen Rasch (86.) wegen
angeblich groben Foul von hinten
und die letzte Gelbe gegen Burg
meier waren weitere Zugaben. Der
Wunsch von Moitzi nach dem Spiel
und der kühlenden Dusche war ver
ständlich: jetzt sollte der FCV end
lich mal zu elft eine Partie fertig
spielen dürfen und dabei wenn
möglich kein Tor kassieren.
Balzers war um ein Tor besser
2. Liga: Balzers vergab gegen Glarus reihenweise Torchancen und musste in der Schlussphase zittern
Es tönt banal, aber entspricht der
Wirklichkeit. Im 2.-Liga-Auftakt-
spiel zwischen Glarus und Balzers
waren die Gäste aus dem Fürsten
tum Liechtenstein um ein Tor bes
ser. Dieses ging auf das Konto von
Daniel Frick (54.) Den vermeintli
chen Ausgleichstreffer vergab in der
Schlussphase Kurt Alber.
Angelo UmberR
Spielertrainer Dieter Alge: «Wir ha
ben Glarus dominiert, dies aber
nicht in Tore umsetzen können.
Zum Glück ist die Rechnung trotz
dem aufgegangen. Der Sieg zum
Auftakt ist sehr wichtig. Schlussend
lich fragt im Nachhinein keiner wie
er zustande gekommen ist.» Anders
sah es FCG-Trainer Mario Rimini,
der sich über den verpassten Punkt
gewinn ärgerte: «Wie ich es gesehen
habe, hat keines der beiden Teams
den Sieg verdient. Unglücklich war
der Zeitpunkt des Siegtreffers. Die
ser Viel in einer Phase, wo wir mehr
Spielanteile hatten.»
Abwarten hiess die Devise
Die beiden Mannschaften gönn
ten sich zum Meisterschaftsstart bei
brütender Hitze einen gemächli
chen Beginn. Dann plötzlich schie
nen die Gäste aus Balzers einen
Gang höher zu schalten. Postwen
dend entschied der Schiedsrichter
nach einer keinesfalls lupenreinen
Intervention gegen Glarus einen
Penalty. Captain Benz übernahm
die Aufgabe und scheiterte am her
vorragend reagierenden Torh'üter
Kontochristofis. Nach diesem Pau
kenschlag witterte Blazers Morgen
luft, erarbeitete sich mehr Spielan-
Harry Benz scheitert mit seinem Penalty an Glarus-Schlussmann Kontochristofis.
teile und drängte die Glarner in die
eigene Platzhälfte. Einzig im Ab-
schluss tat sich Balzers schwer. Ein
gutes Beispiel dazu lieferte Miljko-
vic (20.), als er alleine vor Konto
christofis jegliche Kaltblütigkeit
•vermissen Hess. Die Glarner muss-
ten sich bis zu diesem Zeitpunkt mit
einem gefährlich getretenen Albert-
Eckball zufrieden geben, der von
Keeper Vogt kontrolliert werden
konnte. Nach einer weiteren Ver
schnaufpause kamen Alge (37.) und
Christoph Foser zu aufgelegten
Torchancen. Auch sie waren zuwe
nig entschlossen, scheiterten am
besten Glarner Kontochristofis
oder am eigenen Unvermögen. Ein
zig in den Schlussminuten konnten
die Platzherren vor Hüter Vogt für
Unruhe sorgen. Zimmermanns
(42.) und Baumanns (43.) zaghafte
Abschlussversuche flogen jedoch
weit über das Tor.
Daniel Firick bestrafte die
Glarner
In beiden Kabinen sprachen die
Trainer Klartext. Diesen schienen
die Glarner vorerst besser zu ver
stehen, respektive umzusetzen.
Mindestens kamen Baumann (48.)
und Zimmermann (50.) zu aufgeleg
ten Möglichkeiten, aus denen wie
derum kein Profit gezogen wurde.
Und wieder bewahrheitete sich die
These, dass wer die Chancen aus-
lässt, selbst ins Hintertreffen gerät.
So geschehen in 54. Minute, als sich
Daniel Frick im Strafraum den Ball
eroberte, den auf sich alleine ange
wiesenen Kontochristofis versetzte
und routiniert einschob. In der. Fol
ge verpassten Benz und Daniel
Frick (beide 60.) die vorzeitige
Siegsicherung. Auf Grund dieser
Konstellation steckten die Glarner
nicht auf und suchten ihr Glück mit
schnellen Kontern. So als Para
debeispiel jene Szene, als sich Colel-
li auf der linken Seite durchsetzte,
Stocker ausmanövrierte und wun
derschön zu Albert passte. Anstatt
den linken Fuss hinzuhalten, liess er
sich den Ball von Keeper Vogt ab
nehmen. Nach dieser Aktion stand
der Sieg von Balzers fest.
Telegramm
Glarus - Balzers 0:1 (OK))
Sportplatz Buchholz; 160 Zuschauer;
Schiedsrichter Daniel Knecht (Wil). Ver
warnungen: 38. Marco Büchel (Foul). 70.
Micheroli (Foul), 77. Yanar (Foul). 89.
Christoph Frick (Foul).
Glarus: Kontochristofis, Tibolla: Feld-
mann, Müller, Yanar (87. Iten), Micheroli,
Baumann, Zimmermann (75. Sinacori),
StUssi; Reshani (46. Colelli I), Kurt Albert.
Batzen: Vogt, Büchcl, Meinrad Stocker
(63. Cortese), Lenherr, Hubert Stocker, Al
ge, Benz, Philipp Foser, Christoph Frick,
Miljkovic, Daniel Frick.
Tor 54. Daniel Frick 0:1