Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Donnerstag, 27. Januar 2000 17
Sport
Kiefer erneut gescheitert
Tyson fordert Francis
Soininen siegt in Hakuba 4
«Legionär» bestens integriert
Der liechtensteinische FIFA-Fussball-Schiedsrichter Roland Beck hat noch lange nicht genug
Flash
Prominente Hochzeit
SKI-ALPIN: Die jeweils dreifache italienische
Olympiasiegerin und Weltmeisterin Deborah
Compagnoni (29), die vor einem Jahr vom
Skirennsport zurückgetreten ist, wird im nächs
ten Herbst den 33-jährigen Alessandro Benet
ton heiraten. Der «Kronprinz» der Unterneh
merfamilie gilt als einer der begehrtesten Jung
gesellen Italiens.
Ulrike Kaiser traf auf
starke Gegnerin
JUDO: Beim ersten internationalen A-Tlirnier
in diesem Jahr startete die Schaanerin Ulrike
Kaiser ohne Erfolg. Beim äusserst stark besetz
ten Türnier in Moskau ging es zum ersten Mal
um Qualifikations-Punkte fUr die Sommerspie
le in Sydney. Mit der Polin Maschalek bekam
Ulrike Kaiser eine sehr starke Gegnerin zuge
lost und musste sich in der ersten Runde ge
schlagen geben. Auch die Polin verlor ihre
nächste Begegnung, und somit war für die
Liechtensteinerin das Türmer zu Ende.
Toller Saisonauftakt
für Maik Schädler
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JUDO: Maik Schädler (im Bild rechts mit Bir
git Marxer und Emanuel Moser) gelang beim
internationalen T\irnier in Audinsourt (Frank
reich) ein Saisonauftakt nach Mass. Er konnte
bei seinem ersten Türnierauftritt in diesem Jahr
seinen Vorjahres-Sieg in der Juniorenklasse
+100 kg wiederholen.
In der Jugendklasse -38 kg setzte Emanuel
Moser mit dem hart erkämpften dritten Platz
seine Erfolgsserie fort.
Birgit Marxer rundete mit dem vierten Rang
in der Mädchen-Jugendklasse -52 kg die ausge
zeichnete Bilanz der Liechtensteiner Judokas
ab.
Comeback von Bubka
LEICHTATHLETIK: Stabhochsprung-Legen
de Sergej Bubka (36) will am 2. Februar beim
Hallenmeeting in Valencia sein Comeback ge
ben. Der sechsfache Weltmeister musste wegen
Achillessehnen-Problemen während mehr als
einem Jahr pausieren. Im Dezember 1998 wur
de der Ukrainer an der Ferse operiert. An der
WM im August letzten Jahres in Sevilla konnte
er seinen Titel nicht verteidigen. Bubka, der
1988 Olympiasieger wurde und in seiner Kar
riere nicht weniger als 35 Weltrekorde aufstell
te, will seine aktive Laufbahn nach den Olympi
schen Spielen in Sydney beenden.
Priwalowa wechselt auf
Hürdenstrecken
LEICHTATHLETIK: 60-m-Hallenweltrekord-
halterin Irina Priwalowa wechselt auf die Hür
denstrecke. Die Russin will damit ihre diirch
zahlreiche Verletzungen oft unterbrochene
Laufbahn neu beleben. Ihr Debüt Uber 60 m
Hürden plant die Doppel-Europameisterin von
1994 heute Donnerstag beim Hallen-Meeting in
Moskau.Tiefpunkt der Verletzungsserie war ein
Muskelriss im 60-m-Final der Hallen-EM 1997
in Paris.
Sportredaktion
Heinz Zöchbauer, Tel. 2375128
Robert Brüstle, Tel. 237 5123
Fax 237 5155, E-mail: sport@volksblatt.li
Die Elite der Schweizer Fuss
ball-Schiedsrichter absolviert
in dieser Woche ihr 12. TVai-
ningslager auf der spanischen
Atlantikinsel Gran Canaria.
Einziger Vertreter aus dem
Ländle ist auch in diesem Jahr
der arrivierte Routinier Ro
land Beck aus Triesenberg.
Meinrad Stöcklirt / Gran Canaria
Als Roland Beck in der Saison
1990/91 zum ersten Mal ein Schwei
zer Nationalliga-Spiel (Emmen
brücke gegen Baden) leitete, wagte
er wohl kaum davon zu träumen,
welchen Status er heute besitzt. Der
40-jährige, als Mechaniker tätige Fa
milienvater ist zu einer festen Grös
se im Schweizer Spitzen-Fussball
geworden - kurz: er ist in der Szene
bekannt, hat einen guten Namen
und ist respektiert. «Dies ist auf der
einen Seite ein schönes und ange
nehmes Gefühl, andererseits darf
man sich darauf überhaupt nichts
einbilden, oder sich zurücklehnen,
oder sich gar zu sicher fühlen», sagt
Beck überzeugend. Er müsse weiter
hart und regelmässig an sich arbei
ten, der Aufwand bezüglich Fitness
wird mit den Jahren auch bei
Schiedsrichtern immer grösser. Und
dennoch: «Ich werde auch in Zu
kunft Fehler machen», bleibt er
Realist.
Viele internationale Einsätze
Roland Becks Seriosität ist abso
lut echt. Er ist sich bewusst, ein ganz
spezielles Privileg zu haben, erst
recht, weil er die Farben des Fürs
tentums Liechtenstein auch seit
Jahren an internationalen Spielen
vertreten darf. So wurde Beck in
den letzten zwölf Monaten mit der
Leitung von sieben internationalen
Spielen beauftragt. Die Reisen führ
ten ihn nach Zypern, Malta, Ar
menien, Kroatien, Belgien, Holland
und Schottland.
Der internationale Status des
Roland Beck ist ein absoluter Könner seines Fachs. (Bild: Meinrad Stöcklin)
Weltfussball-Verbandes FIFA wur
de ihm unlängst für ein weiteres
Jahr verlängert. Beck fühlt sich zwar
gerade im Trainingslager auf Gran
Canariü voll und ganz als Schweizer
Schiedsridhtör, ob er es allerdings
als Schweizer auch derart weit ge
bracht hätte, bleibe zumindest da
hingestellt. In der Schweiz ist Urs
Meier die unbestrittene Nummer
eins, der unlängst auch schon an
Weltmeisterschaften zu brillieren
wusste. Von einer Konkurrenzsitua
tion will Beck allerdings nichts wis
sen. «Urs Meier hat keinerlei Star-
allüren und ein Kollege wie jeder
andere. Für mich ist er ein richtiger
Kumpel, auch wenn wir letztlich al
les Konkurrenten sind.»
Bestens integriert
Nun, auch auf Gran Canaria ist
Beck in der Schweizer Schiedsrich
ter-Familie, welche rund 200 Perso
nen umfasst, bestens integriert.
«Wenn ich in den Trainingseinhei
ten einen Fehler begehe, werde ich
hie und da gehänselt mit den Wor
ten, dass der «Ausländer» wieder ei
nen Fehler gemacht habe. Aber dies
ist natürlich nur Spass. Ich antworte
dann zum Beispiel mit ihr müsst
nicht jammern, denn ich habe gleich
mehrere Ausländer um mich he
rum», sieht es Beck richtigerweise
locker.
Dass er von seinen Kollegen voll
akzeptiert ist und auch bei Schieds
richter-Chef Werner Müller («Ro
land Beck ist ein sicherer Wert») ein
hohes Ansehen geniesst, bewies,
dass er im letzten Jahr den Schwei
zer Cupfinal leiten durfte. Dies war
für den Triesenberger ein echter
Vertrauensbeweis und ein Höhe
punkt in seiner langen und interes
santen Karriere. «Es ist immer auch
eine heikle Aufgabe, den Cupfinal
zu leiten. Hätte ich einen schlechten
Tag erwischt, wäre die Gefahr einer
entsprechenden Polemik gross ge
wesen. Aber es lief gut, ich wollte
auch dem Fürstentum Liechten
stein zuliebe eine gute Leistung
bringen, und dies ist mir dann auch
gelungen», bekommt Beck noch
heute glänzende Augen.
Leistungs-Niveau halten
und bestätigen
Für die kommenden Wochen und
Monate hat sich der Triesenberger,
der die Ruhe als seine grösste Stär
ke bezeichnet, zum Ziel gesetzt, sei
ne konstant gutes Leistungs-Niveau
zii halten und zu bestätigen. «Ich
kann heute in der Schweiz jeden
Match leiten. Dies soll auch so blei
ben.» Vom Alter her darf Beck noch
fünf Jahre in der Nationalliga pfei
fen. Er sieht den kommenden Jah
ren locker entgegen. «Ich verfolge
meine Ziele entschlossen, will und
werde mich aber nicht darauf ver-
krampfen, denn genau dann geht es
schief. Auch hier kommt mir meine
Routine zugute», sagt er.
Nun, die Zukunft ist vorgezeich
net, aber auch absehbar. Ein Nach
folger für Beck ist im «Ländle»
(noch?) nicht in Sicht. «Bei uns gibt
es 30 aktive Schiedsrichter, das eine
oder andere Talent ist schon darun
ter, aber einen potentiellen Nach
folger habe ich bisher nicht unbe
dingt entdeckt», so Beck, der nur
dank seiner Schiedsrichter-Karriere
diverse unvergessliche Erlebnisse
gemacht und interessante Leute
kennengelernt hat. Roland Becks
Werdegang sollte für einen jungen
Schiedsrichter eigentlich Motiva
tion genug sein.
Die Weichen stellen
LFV-Delegation an Terminkonferenz in Madrid
Am Montag, den 31. Januar 2004
reist eine dreiköpfige Verhand
lungsdelegation des Liechtenstei
ner Fussballverbandes (LFV) nach
Madrid zur Terminkonferenz der
WM-Qualifiaktionsgruppe 7 der
UEFA ab. Der LFV-Delegation
gehören Sonja Lins, Generalse
kretärin, Oswald Gritsch, TK-Ob-
mann, und Ralf Loose, Nationaltrai
ner, an.
Der Königlich Spanische Fussball
verband hat zu dieser Terminkonfe
renz eingeladen. Noch mit dabei
sind die Delegationen des öster
reichischen Füssballverbandes
(ÖFB), des israelischen Fussball
verbandes und des Fussballverban
des von Bosnien-Herzegowina.
Spieldaten und -paarungen
werden fixiert
Die Terminkonferenz wird am 1.
Februar 2000 und am 2. Februar
2000 stattfinden. Im Rahmen dieser
Terminkonferenz werden die Spiel
daten sowie die Spielpaarungen die
ser 5er-Qualifikationsgruppe fixiert
werden. FUr den Liechtensteiner
Fussballverband ist dies die vierte
Terminkonferenz und die zweite im
Rahmen einer WM-Qualifikation.
Nebst den genannten fünf Grup
pen-Teilnehmern wird auch noch
der französische Fussballverband
vertreten sein.
Dies deshalb, weil Frankreichs
U2l anstelle des LFV in dieser
Gruppe die Qualifikation mit den
U21-Auswahlen der anderen Ver
bände bestreiten wird.
Österreichs Delegation
steht fest
Zum aktuellen Zeitpunkt hat ein
zig der österreichische Fussballver
band dem LFV seine Delegation
bekanntgeben. Die österreichische
Delegation umfasst vier Personen
und einen Dolmetscher. Die Dele
gation wird angeführt von ÖFB-
Präsident Beppo Manhart. Weiters
gehören ihr noch an: Alfred Ludwig,
Generalsekretär, Otto Baric, Natio
naltrainer, und Wolfgang Gramann,
Medienbeauftragter.
Schwere Aufgabe
Squash: Marcel Rothmund trifft auf die Nummer 4
Auf Marcel Rothmund wartet in der ersten Hauptrunde ein harter Brocken.
Für Marcel Rothmund wird es heu
te (19.00 Uhr) bei der Schweizer
Meisterschaft im Squshcenter Vitis
in Schlieren ernst. Der Vaduzer Na-
tionalliga-A-Spieler trifft in der
ersten Hauptrunde des A-lfcrniers
auf Marco Eggenberger.
Der an Nummer 13 gesetzte Marcel
Rothmund bekommt es gleich zum
Auftakt mit einem harten Brocken
zu tun. Marco Eggenberger (CH-
Meister 1998) ist die Nummer 4 des
Ibrniers und gilt als Favorit. «Das
wird sicher eine schwere Aufgabe»,
berichtet Rothmund. Gleiches gilt
für Elke Schreiber (Nummer 15),
die ebenfalls heute (20.00 Uhr) im
A-1\irnier gegen die Nummer 2,
Manuela Zehnder, antreten muss.
Beim schon abgeschlossenen C-
Türnier gab es durch Renate Lage-
der mit Rang fünf bereits eine er
freuliche Platzierung zu vermelden.
Im B-T\irnier hat sich Ralf Wena-
weser mit zwei Siegen bereits fürs
Viertelfinale qualifiziert und be
kommt es dort am kommenden
Samstag mit der Nummer 1, Gregor
Ahcin.zutun.
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