Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)


Liechtensteiner Volksblatt 
Land und Leute 
Montag, 21. August 2000 7 
Leserbriefe 
Der Holocaust im Visier 
des Vergessens 
Sehr geehrter Herr Linter. Sie sind wohl des 
Wahnsinns!! Sie verlangen allen Ernstes das Ver 
gessen und somit die Ignoranz dessen, was der 
Jüdischen Gemeinde während des zweiten Welt 
kriegs widerfahren ist. Sie verlangen das Verges 
sen des Holocausts, das Vergessen von sechs Mil 
lionen (6 000 000!) systematisch ermordeten Ju 
den. Wiaj denken Sie sich eigentlich dabei?! Dies 
alles liegt erst 55 Jahre zurück, nicht schon 55 
Jahre. Dies bedeutet, dass logischerweise einige 
der glücklichen Oberlebenden dieses grössten 
Wahnsinns aller Zeiten noch heute leben. Wie, 
bitte schön, sollen diese gepeinigten Menschen je 
mals vergessen können, was ihnen angetan wur 
de? 
Und wir? Wir dürfen niemals vergessen, was 
damals geschah, denn durch das Vergessen wird 
der Braunen Front ein Weg geöffnet, anstatt die 
se Frucht des Irrsinns mitsamt ihrer Wurzeln aus- 
zureissen und einfilr allemal zu beseitigen. Denn 
wenn wir vergessen, dann fühlt sich dieser Ab 
schaum der Menschheit bestätigt. Niemals darf es 
soweit kommen. Nicht 55 Jahre nach Kriegsende, 
nicht 550 Jahre nach Kriegsende. Niemals. 
Und Liechtenstein? Wenn Herr Steinberg 
tatsächlich hieb- und stichfeste Beweise auf unse 
re Tische zu legen vermag, dann rnuss unser 
Land einsehen, dass Fehler gemacht wurden; 
grobe und unverzeihliche Fehler. Dann ist es 
oberste Pflicht unserer Landesvertreter (sowohl 
Volksvertretung als auch Monarchie), sich bei 
der Jüdischen Weltbevölkerung zu entschuldigen 
und Wiedergutmachung in aller nur erdenkbaren 
Form zu leisten. Zu Ehren aller Gepeinigten und 
der gesamten Menschheit. 
Und Sie? Sie, verehrter Herr Linter, Sie überle 
gen sich zukünftig lieber sieben- als zweimal, was 
sie gerne veröffentlichen. Sie könnten damit Ge 
fühle einer ganzen Gesellschaftsgruppe verletzen 
und Reaktionen provozieren, die Sie so nicht er 
wartet hätten. Seien sie vorsichtig. 
Kevin Lutz, Balzers 
PS: Das neue Jahrtausend beginnt erst in knapp 
vier Monaten. Schon vergessen? 
Der Jüdische 
Weltkongress 
Lieber Herr Linter in Triesen, 
am Schluss Ihres diesbezüglichen Leserbriefs 
vom letzten Samstag stellen Sie die schnippische 
Frage, was wohl«der Sommerlad» dazu meint. 
Nun, erstens verstehe ich nicht ganz, warum Sie 
ausgerechnet meine völlig unmassgebliche Mei 
nung kennen wollen, und zweitens vermute ich, 
dass Sie der irrigen Meinung sind, ich sei Jude 
(wenn dies der Fall wäre, hätte ich bedeutend we 
niger Probleme mit den Sünden meiner Vorfah 
ren, als da sind: Kriege «im Namen des Kreuzes», 
Gewalt-Christianisierung, Kinderkreuzzüge mil 
lionenfacher Genozid etc.). Aber «•Sommerlad» 
ist eben kein jüdischer Name, sonst wären näm 
lich vor 60 Jahren in Deutschland ein paar Dut 
zend Sommerlad-Familien spurlos in Bu 
chenwald, Bautzen oder Mauthausen ver 
schwunden ... - und der König von Schweden 
hätte wohl kaum seine Silvia geb. Sommerladt 
geheiratet. Merke: Nicht alle Deutschen, die sich 
damals in Liechtenstein vehement gegen den Na 
tionalsozialismus zur Wehr setzten, waren auto 
matisch Juden. Beispiel: Trotz massiver Drohun 
gen weigertensich meine Eltern (seit 1924 in FL), 
der *Deutschen (Nazi-)Kolonie in Liechten 
stein» beizutreten, was kurz vor Kriegsende so 
gar noch zum Entzug der deutschen Staatsbür 
gerschaft durch die Nazis ßhrte. 
Zum Schluss, Herr Linter: 
Die Moral aus der Geschieht': 
Gut informiert sind Sie nicht! 
(Ich bitte die Leser, die Obiges überhaupt nicht 
interessiert, um Entschuldigung). 
Martin Sommerlad, Triesen 
Brieffweundschaften 
Tomoyo Kawade, eine 24-jährige Japanerin, 
möchte auf dem Weg der Brieffreundschaft 
mehr Uber Liechtenstein und seine Menschen 
erfahren. Zu ihren Hobbies gehören Reisen, 
Lesen, Musik und vieles mehr. Interessierte 
schreiben an Tomoyo Kawade, 163, Miyake 9- 
chome, Ginan-cho, Hashima-gun, Gifu 501-6002 
Japan. 
*** 
Aus Korea stammt der 23jährige Jeongjun Park, 
der sich ebenfalls sehr fllr Brieffreundschaften 
mit Leuten aus Liechtenstein interessiert. Er ist 
Student der Psychologie und hat zahlreiche 
Hobbies, zu denen Literatur, Reisen, Musik, 
Kunst und viele andere gehören. Seine Adresse: 
Jeongjun Park, Dongdaemun PO Box 203, 
Seoul 130-600, Korea. 
Dynamisch in die Zukunft 
Grosses Eröfftiungsfest mit Volvo-Show der Garage Lampert AG 
Gleich zwei Ereignisse gab es 
am vergangenen Wochenende 
bei der Garage Lantpert AG in 
Vaduz zu feiem. Es sind dies 
die Übernahme des Betriebes 
durch den neuen Inhaber Max 
Büchel sowie die Präsentation 
der renovierten Räumlichkei 
ten, diese selbstverständlich 
ausgestattet mit den neuesten 
Volvo-Modellen. 
Ursula Schlegel 
Max Büchel und sein Team haben 
keine Mühe gescheut, den Anlass zu 
einem Fest für Jung und Alt werden 
zu lassen. Ein attraktives Programm 
mit einer Festwirtschaft, einem 
Hüpfparadies und einer Malecke 
für die Kinder, einem Wettbewerb 
rund um das Werkstatt-Team, einem 
Brunch am Sonntagmorgen sowie 
der Gastausstellung der Gold 
schmiede Barbara Schädler gaben 
der Veranstaltung den passenden 
Rahmen. 
Geschäftsübernahme durch 
Max Büchel 
Bereits im vergangenen Jahr 
konnte der aktive Jungunternehmer 
Max Büchel den Betrieb von Josef 
Lampert übernehmen. Der ehema 
lige Vorgesetzte arbeitet übrigens 
auch weiterhin aktiv im Betrieb mit. 
Gleichzeitig mit der Geschäftsüber 
gabe wurde das gesamte Angebot 
der Volvo-Vertretung den neuesten 
Volvo-Normen angepasst und ent 
spricht damit den heute recht hohen 
Anforderungen an eine moderne 
Garage. 
Der neue Inhaber Max Büchel und sein Team präsentierten die Volvo-Garage Josef Lampert in neuem Glanz. Im 
Bildhintergrund (2. links) der frühere Inhaber Josef Lampert. (Bild: Ingrid) 
Präsentation der aktuellen 
Volvo-Palette 
Im renovierten und erweiterten, 
modernen, hellen Showraum prä 
sentierte sich stolz die gesamte 
Volvo-Palette. Das neueste Vorzei 
gemodell, der Volvo V70 Cross 
Country, feiert in diesem Jahr seine 
Premiere. Formschön, robust und 
ausgerüstet mit den neuesten tech 
nischen Sicherheitssystemen ist er 
wohl der eigentliche Renner im 
Reigen der als zuverlässig, wertbe 
ständig und als sicher geltenden 
Autos. Im breiten Angebot sind 
aber auch die Modelle Volvo 
S40/V4, der Volvo S80 sowie der 
V70 zu sehen. 
Die Volvo-Modelle wurden am 
Samstag und Sonntag von vielen 
Interessierten getestet. Auf der 
Hitliste der getesteten Fahrzeuge 
standen nach Aussage von Max 
Büchel insbesondere die Modelle 
Volvo S80 und V40. Für Interes 
sierte stehen die verschiedenen 
Modelle selbstverständlich auch 
nach dem Anlass vom Wochenen 
de für Probefahrten zur Verfü 
gung. 
Zum Gedenken 
Berno Nioq. Vaduz t 
Ain 29. April 
verstarb unser 
lieber Mitbür 
ger Berno 
Nigg aus Va 
duz. Berno 
Nigg erblickte 
am 6. Juni 1925 
als viertes 
Kind des da 
maligen Re 
gierungssekretärs Ferdinand Nigg 
und der Rosa geb. Purtscher das 
Licht der Welt. Nach der Volksschu 
le besuchte er die Wirtschaftsschule 
des Collegiums Marianum. Er ent 
schied sich für die Lehre eines Au- 
tomechanikers, die er in der Ftrma 
Franz AG in Zürich absolvierte. Sei 
ne Ausbildung schloss er im Auto 
mobil-Technikum in Biel als eidg. 
dipl. Automechaniker ab. Er arbei 
tete dann in Garagen in Schattdorf 
und Zürich. Seine Hochzeit feierte 
er mit Mathilde Würsch am 25. Sep 
tember 1950 in der Antoniuskirche 
in Egg/ZH. Aus dieser Ehe ent 
sprossen zwei Söhne. 
Berno Nigg wollte sich selbststän 
dig machen und übernahm die Gu 
tenberg-Garage in Balzers, die er 
am 12. Juli 1957 offiziell eröffnete 
und erfolgreich weiter ausbaute. Er 
wurde auch Mitglied der Prüfungs 
kommission für Automechaniker 
für St. Gallen und Liechtenstein. 
Später nach der Übergabe der Ga 
rage und Auslandsaufenthalt war er 
in der Stadtgarage in St. Gallen 
tätig, von wo er sich am Rorscha- 
cherberg ein eigenes Haus erwarb. 
Gesundheitliche Probleme und 
Spitalaufenthalte in Rorschach 
zwagen ihn leiser zu treten. Krank 
wurde er 1967 ins Spital Vaduz über 
führt. Dann, etwas genesen, kam er 
ins Betagtenwohnheim Vaduz, wo 
er sich sehr wohl fühlte. Doch nach 
weiteren Operationen im Kantons 
spital St. Gallen nahmen seine Kräf 
te zusehends ab, bis er am 29. April 
2000, versehen mit den Sterbesakra 
menten, zur ewigen Ruhe eingehen 
konnte und seine Ruhestätte im Fa 
miliengrab auf dem Friedhof Vaduz 
fand. 
Standardwerk in Neuauflage 
«Liechtensteinisches Wirtschafts- und Gesellschaftsrecht» in der 4. Auflage 
Bereits in seiner vierten Auflage 
liegt nun das Buch mit dem Titel 
«Liechtensteinisches Wirtschafts 
und Gesellschaftsrecht» vor - ein 
interessantes Werk, das alle Be 
schreibungen der verschiedenen 
Rechtsformen enthält, die das liech 
tensteinische Zivilgesetzbuch re 
gelt. Inbegriffen ist auch eine Dar 
stellung der Schiedsgerichtsbarkeit 
in Liechtenstein. Das Werk hat sich 
seit seiner Erstveröffentlichung im 
Jahr 1992 zu einem gefragten Nach 
schlagewerk entwickelt und vermit 
telt den Praktikern einen vertieflen 
Einblick in die behandelten The 
menkreise. 
Die angegebenen Gesetze ermögli 
chen sowohl einen schnellen 
Überblick als auch eine eingehen 
de Befassung mit dem liechtenstei 
nischen Recht. Die dritte Auflage 
1998, erstmals auch auf CD-ROM 
erhältlich, wurde in der vorliegen 
den Fassung überarbeitet und mit 
einem Kapitel über das Liechten 
steinische Gerichtssystem erwei 
tert. Der Autor Dr. Markus Wanger 
lehnt sich eng an den Gesetzestext 
an und die Gesetzesartikel sind 
auch immer erwähnt. Dadurch 
können sich interessierte Laien 
oder mit dem liechtensteinischen 
Gesellschaftsrecht befasste Juri 
sten intensiver mit der Materie be 
fassen. 
Auch Fachleute loben das Werk - 
und so meint Hellwig Torggler in 
den österreichischen Blättern für 
gewerblichen Rechtsschutz und Ur 
heberrecht: «Das Buch ist vorbild 
lich gegliedert, seine Sprache ist 
klar und einfach. Durch seine lau 
fenden Verweisung auf die jeweili 
gen Gesetzesartikel erleichtert es 
dem Benützer eine vertiefende Be 
fassung mit den Rechtsquellen. Das 
Werk kann jedem einschlägig Inter 
essierten als gute Einführung in die 
se Materie empfohlen werden.» 
Der Autor Dr. Markus H. Wanger 
hat in Innsbruck und Salzburg das 
Studium der Rechtswissenschaften 
absolviert und 1991 promoviert. Er 
ist der Gründer der international 
tätigen Wirtschaftskanzlei Wanger 
in Vaduz mit Niederlassungen im 
Ausland. Wanger ist Fellow of the 
Chartered Institute of Arbitrators, 
London, und Mitglied vieler inter 
nationaler Fachorganisationen, ins 
besondere auch im Bereich der 
Schiedsgerichtsbarkeit. Markus 
Wanger war Rekursrichter der Ver 
waltungsbeschwerdeinstanz, ist 
Mitglied der Prüfungskommission 
für Rechtsanwälte und Dozent für 
liechtensteinisches Gesellschafts 
und Steuerrecht bei der Hochschul# 
für Wirtschaft und Tourismus in 
Chur. 
Der gesamte Tb# des Buches fin 
det sich auch auf der beigelegten 
CD-ROM, die das gezielte Suchen 
nach einzelnen Stichwörtern, Para 
graphen oder Textpassagen wesent 
lich erleichtert. 
Premiere für 
Game TV 
«Achtung Kamera - und action!» so 
hiess es im Vaduzer Städtle. Ge 
dreht wurde ein Werbespot mit den 
ersten Moderatoren für den neuen 
TV-Sender Game TV der Internet 
Broadcasting Company (IBC) in 
Eschen. Karin Barschow aus Trie- 
senberg und AI Walser von Vaduz 
sind die neuen Repräsentanten des 
Senders Game TV. Sie werden auch 
nächste Woche bei derTelemesse in 
Düsseldorf dabei sein. An dieser 
Messe zeigen alle wichtigen Fern 
sehsender aus dem deutschsprachi 
gen Markt ihre neuen Konzepte und 
Produkte. Für die IBC und ihren 
Sender Game TV ist dies die Pre 
miere in der Fernsehwelt. Noch die 
ses Jahr werden dann die ersten 
Sendungen aufgenommen und 
nächstes Jahr wird Game TV voll 
durchstarten. (Eing.) 
PanAlpina Sicav 
Alpina V 
Preise vom 18. August 2000 
Kategorie A (thesaurlerend) 
Ausgabepreis: € 58.70 
Rücknahmepreis: € 57.48 
Kategoria B (ausschüttend) 
Ausgabepreis: € 57.70 
Rücknahmepreis: € 56.52 
Zahlstelle In Liechtenstein: 
Bank Wegelln (Liechtenstein) AG 
Helllgkreuz 49, FL-9490 Vaduz 
T
	        

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