Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Donnerstag, 27. Januar 2000 15
Nachrichten
Spar- und Leihkasse
Kaltbrunn mit Gewinn
KALTBRUNN: Die Spar- und Leihkasse Kalt
brunn (SLK) blickt auf ein erfolgreiches Ge
schäftsjahr 1999 zurück. Die Bilanzsumme stieg
auf 257,5 Millionen, der Reingewinn betrug ei
ne Million Franken. Die 1900 gegründete SLK
wird 100 Jahre alt. Die Bank mit Sitz in Kalt
brunn und Zweigstelle in Rieden SG erzielte ei
nen Bruttogewinn von 1,87 Mio. Franken, wie
aus dem am Mittwoch veröffentlichten Ge
schäftsbericht hervorgeht. Zusätzlich zur or
dentlichen Dividende von zwölf Prozent soll ei
ne Jubiläumsdividende von einem Prozent aus
bezahlt werden. 350 000 Franken sollen in die
gesetzliche Reserve fliessen, 15 000 Franken
dem Wohltätigkeitsfonds zugewiesen werden.
Auf diese Weise erhöht sich die Substanz der
Bank auf 17,45 Mio. Fr. Die Generalversamm
lung findet am 11. März statt.
Kampf gegen die
Geldwäscherei
BERN: Der Schweizerische Leasingverband
(SLV) ist bezüglich Geldwäscherei tätig gewor
den: Der Verband verfügt nun über eine eigene
Selbstregulierungs-Organisation (SRO), wie sie
das Gesetz zur Bekämpfung der Geldwäscherei
im Finanzsektor (GwG) vorsieht. Die SRO ste
he sowohl den 25 Mitgliedern des SLV als auch
Nichtmitgliedern offen, welche in der Schweiz
beruflich im Leasinggeschäft und/oder auf dem
Gebiet der Konsum-, Absatz- und Handelsfi
nanzierung tätig seien, sagte der SLV-Direktor
Markus Hess am Mittwoch. Gemäss dem neuen
Gesetz müssen sich die Finanzintermediäre bis
Ende März einer von der Kontrollstelle aner
kannten und überwachten SRO anschliessen.
Ansonsten werden sie direkt der Aufsicht der
Kontrollstelle des Bundes unterstehen. Auch
die Einschreibefrist der SLV-SRO läuft am 31.
März ab, sagte Hess. Die SRO-Prüfstelle über
wacht zusammen mit den Prüfstellen der ange
schlossenen Finanzintermediäre die Erfüllung
der gesetzlichen und reglementarischen Ver
pflichtungen derselben. Sie ist zu Meldungen
gemäss GwG verpflichtet, sobald sie Unregel
mässigkeiten entdeckt.
Gewinn:Vervierfachung
wegen Olpreis
NEW YORK: Der US-Energiekonzern Texaco
hat angesichts des kräftigen Anstiegs der Öl-
preise seinen Gewinn im vierten Quartal ge
genüber der Vorjahreszeit vervierfacht. Das
Unternehmen teilte gestern in New York mit,
dabei seien durch höhere Erträge im Upstream-
geschäft (Exploration und Förderung) die ge
ringeren Spannen im Downstreambereich (Ra-
fination, Marketing und Vertrieb) mehr als aus
geglichen worden. Nach wie vor seien die Ge
winnspannen bei Produkten wie Benzin oder
Heizöl sehr eng. Der Gewinn vor ausserordent
lichen Posten habe in den drei Monaten auf 370
Mio. Dollar oder 0,67 Dollar je Aktie von 92
Mio. Dollar oder 0,15 Dollar pro Anteil zuge
nommen. Der Reingewinn sei auf 318 (Verlust
213) Mio. Dollar oder 0,58 (Verlust 0,43) Dollar
gestiegen, teilt das Unternehmen in seinem Ge
schäftsbericht weiter mit. Die Einnahmen nennt
Texaco mit 10,56 Mrd. Dollar nach 7,81 Mrd.
Dollar in der Vorjahreszeit. Für das Gesamtjahr
wiest der drittgrößte US-Ölkonzern einen Ge
winn vor ausserordentlichen Faktoren von
1,214 (0,894) Mrd. Dollar oder 2,21 (1,59)
Dollar pro Anteilschein aus.
Global One in euro
päischer Hand
KANSAS CITY: Deutsche Telekom und Fran
ce T6l6com betreiben die weltweite Telefon-Al
lianz Global One künftig allein. Wie das US-Un
ternehmen Sprint gestern in Kansas City mit
teilte, verkaufte Sprint seinen Global-One-An-
teil den europäischen Partnern für 1,13 Mrd.
Dollar in bar und die Übernahme von 276 Mio.
Dollar Schulden. Der Verkauf solle innerhalb
der kommenden Monate besiegelt werden. Glo
bal One versorgt Firmen in allen Weltregionen
seit 1996 mit Telekommunikationsdiensten aus
einer Hand.
Trotz mittlerweile rund 200 Firmenkunden,
darunter grosse multinationale Konzerne, ar
beitet die Allianz bislang mit hohen Verlusten.
Der Ausstieg von Sprint aus Global One hatte
sich nach der Übernahme des Konzerns durch
den US-Telefonriesen MCIWorldCom abge
zeichnet. Informationen der britischen Wirt
schaftszeitung «Financial Times» zufolge häufte
Global One mittlerweile 2,7 Mrd. Dollar Verlust
an.
Trotz Verbot: Demo gegen
Weltwirtschaftsforum
Bündner Verwaltungsgericht stützt das Verbot der Gemeinde Davos
DAVOS: Trotz des Verbotes
will die Anti-WTO Koordinati
on Schweiz an der Demonstra
tion gegen das Weltwirtschafts
forum (WEF)in Davos vom
kommenden Samstag festhal
ten. Am gleichen Tag wird US-
Präsident Bill Clinton in Davos
erwartet.
Das Bündner Verwaltungsgericht
hat die Auflage der Gemeinde Da
vos gestützt, wonach am Sonntag,
aber nicht am Samstag während des
Clinton-Besuchs demonstriert wer
den darf. Das Gesuch der Demonst
ranten beim Gericht, die Demo am
nächsten Samstag mit einer super
provisorischen Verfügung doch
noch zu bewilligen, wurde abgewie
sen, wie aus dem gestern bekannt
gewordenen Entscheid hervorgeht.
Nach Auffassung des Verwaltungs
gerichts liegt der zeitlichen Auflage
der Gemeinde Davos ein überwie
gendes öffentliches Interesse zu
Grunde.
Skikleidung als Tarnung
«Wir werden die geplante De
monstration vom Samstagnachmit
tag durchführen, ob mit oder ohne
Bewilligung», sagte Vera Sommer,
Sprecherin der Anti-WTO-Koordi-
nation Bern an einer Medienorien
tierung. Die Demo soll «friedlich,
farbig und gross» werden. Statt ei-
Das Davoser Kongresszentrum steht an diesem Wochenende im Mittelpunkt der Weltwirtschaft. Rund 500 Personen
wollen am Samstag trotz Verbot vor dem Zentrum demonstrieren.
nes Umzuges wären die WEF-Geg-
ner auch mit einer Platzdemonstra
tion einverstanden. Es soll auf jeden
Fall «auf nach Davos» gehen. Um
die erwarteten scharfen Personen
kontrollen zu umgehen, würden sich
die Demonstrantinnen und Demon
stranten «mit Skikleidung oder
schicken Anzügen» anpassen. Er
wartet werden laut Sommer «viel
leicht 500 Personen». Das informel
le Stelldichein der Mächtigen aus
Politik und Wirtschaft habe in den
letzten zehn Jahren eine wichtige
Rolle bei der Durchsetzung der
Globalisierung gespielt, begründet
Böhner die Opposition. Diese Kri
tik unterstützen viele Organisatio
nen, von Gewerkschaften über
Hilfswerke bis zur GSoA-Gruppe
für eine Schweiz ohne Armee.
Zufriedenheit bei einem niedrigeren Lohn
Jun;
idimer sind meist erfahrene Berufsleute
MUTTENZ: Schweizer Jungunter
nehmer sind keine grünen Neulin
ge. Statistisch gesehen ist der typi
sche Gründer eines Unternehmens
42 Jahre alt, männlich und verfugt
bereits über elf Jahre Berufserfah
rung in seinem Tätigkeitsbereich.
Rund 90 Prozent der Unterneh-
mensgründungen finden in der
Dienstleistungsbranche statt, wie ei
ner Studie der Fachhochschule So-
lothurn/Nordwestschweiz zu ent
nehmen ist. Die Verfasser der am
Mittwoch an einem Podium in Mut-
tenz BL vorgestellten Studie haben
Antworten von knapp 500 Unter
nehmerinnen und Unternehmern
ausgewertet, die seit zwei bis fünf
Jahren selbständig waren.
Bezüglich der' Unternehmens-
Kennzahlen schätzte sich die Mehr
heit positiv ein: So hielten sich 70
Prozent bezüglich der Umsatzent
wicklung für erfolgreich und 56 Pro
zent werteten ihre Tätigkeit bezüg
lich des erzielten Gewinns positiv.
Nur 31 Prozent erachteten sich al
lerdings bezüglich der Anzahl Mit
arbeitender als erfolgreich.
Nicht unbedingt verbessert hat
sich die Mehrheit der Befragten auf
dec. Einkommensseite: 60 Prozent
werteten ihren Verdienst als «gleich
hoch» oder «Wesentlich tiefer» als
den Lohn, den sie als Angestellter
Ascom-Aktie im
Aufwind
bei einer ähnlichen Stelle verdienen
könnten.
Die meisten Befragten (70 Pro
zent) würde ihre Selbständigkeit al
lerdings nicht aufgeben, auch wenn
ein ähnlich interessanter, gut be
zahlter Arbeitsplatz angeboten
würde. Beim Kriterium «Persönli
che Zufriedenheit» äusserten sich
76 Prozent positiv.
Bei "der Frage nach der Motivati
on zur Unternehmensgründung wa
ren denn auch für die überwiegende
Mehrheit (90 Prozent) der Befrag
ten Motive wie «Unabhängigkeit»,
«Durchsetzung eigener Ideen» und
«Selbstverwirklichung» wichtig.
Motive wie das «Erkennen einer
REKLAME
Marktlücke» folgten nur mit Ab
stand. Der Ausbildungsstand der
Schweizer Jungunternehmer ist re
lativ hoch. Rund 80 Prozent der Be
fragten verfügen über eine solide
Berufsausbildung inkl. Fachhoch-
schulabschluss (HTL, HWV). Etwa
16 Prozent haben einen Univer-
sitätsabschluss.
In der Studie wird ein eher schwa
cher positiver Zusammenhang zwi
schen Ausbildungsstand des Grün
ders und Wachstumsrate des Unter
nehmens festgestellt. Einen deutli
chen positiven Einfluss hat aber die
Anzahl Jahre Berufserfahrung des
Gründers auf das Umsatzwachs
tum.
ZÜRICH: Die Umsatzzahlen des
Ascom-Konzems für 1999 haben
am Mittwoch der Aktie des Techno
logie-Unternehmens kräftig Auf
trieb verliehen.
Michele Beffa von der Zürcher
Kantonalbank bezeichnete den
Umsatzanstieg von 10 Prozent auf
3,01 Mrd. als über den Erwartun
gen.
Die Analystin geht auch für das
laufende Jahr angesichts der sich
aufhellenden konjunkturellen Si
tuation erneut von einen 10-prozen
tigen Umsatzanstieg aus. Die Ana
lystin erhöhte die Gewinnschätzung
je Aktie für 1999 auf 184 (von 173)
Fr. und für 2000 auf 234 (229) Fran
ken. An der Börse stiegen die Titel
bis zum Mittag um knapp 4 Prozent
auf 4401 Franken.
Ascom befindet sich in einem'
Umstrukuturierungsprozess. Neben
dem Ausbau der angestammten Be
reiche fokusiert sich die Gruppe
verstärkt die Bereiche Internet-Si
cherheitssysteme und Powerline,
das Übertragungen von Daten über
das Strommnetz ermöglicht. Ascom
arbeitet in diesen Projekten zusam
men mit Kudelski und der deut
schen RWE. Im Zuge der jüngsten
Umstrukturierungen verliessen Fi
nanzchef Jakob Schlapbach und
Technologie-Chef Urs Althaus den
Konzern.}
Für VcrWaltungsratschef Felix
Wittlin kommt von Unisys Corp Al
fred Rüssii. Die Ascom Installatio
nen AG sowie deren Tochtergesell
schaft Ascom Planel AG wurden an
die Schweizer Stromgesellschaft
Atel verkauft. Zudem wurde Teile
der Divisionen Terminals und PBX
(Telefon-Hauszentralen) mit der
Produktionsstätte in Solothurn an
die US-Firma Dii/Dovatron abge
geben.
Aus beiden Verkäufen rechnet
das Unternehmen mit einem Mittel-
zufluss von rund 100 Millionen sfr.
Das hatte dem Ascom-Aktienkurs
Schwung nach oben gegeben.
LLB-Fonds
Jahresabschlüsse per 31. Dezember 1999
Anlagefonds
Valoren-Nr.
Inventarwert
per 31.12.1999
Coupons-Auszahlung
LLB Liechtenstein Banken Invest
512.970
CHF
255.67
-
LLB Euro Alternativ Invest
674.526
CHF
103.31
CHF 4.00*
LLB 50 Leaders Stufen Invest
847.513
CHF
129.34
-
LLB Global Bond Trend Invest
916.371
CHF
100.13
CHF 3.50"
LLB Regio Bodensee Invest
945.366
CHF
135.25
-
LLB Fit for Life Invest
434.215
CHF
100.46
-
LLB Vorsorge Invest Ertrag (CHF)
812.745
CHF
102.07
-
LLB Vorsorge Invest Zuwachs (CHF)
812.751
CHF
104.61
-
LLB Vorsorge Invest Erlrag (EUR)
812.750
EUR
102.06
-
LLB Vorsorge Invest Zuwachs (EUR)
812.755
EUR
106.16
-
per 28. Januar 2000 (Ex-Datum 25. Januar 2000]
" per 31. Januar 2000 (Ex-Datum 26. Januar 2000]
Vertriebsträger und Zahlstelle:
Liechtensteinische Landesbank AG, 9490 Vaduz
Fondsleitung:
LLB Fondsleitung AG
9490 Vaduz
= LIECHTENSTEINISCHE
j LANDESBANK
AKTIENGESELLSCHAFT
Städtle 44 • Postfach 384 ■ Fl-9490 Vadui
Telelon +423/236 8811 - Fax +423/238 8822
Internet www.llb.li' E-Mail IlbQllb.ll