Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Wirtschaft 
Freitag, 18. August 2000 XX 
NAC HRICH.TEN 
Bell mit erstem Halb 
jahr nicht zufriedenden 
BASEL: Der zur Coop-Gruppe gehörende 
Fleisch- und Wursthersteller Bell hat ein 
schwieriges erstes Halbjahr hinter sich. Den 
starken Einbruch des Betriebsgewinns um 41,5 
Prozent führt das Basler Unternehmen vor al 
lem auf die derzeit hohen Preise zurück. Auf- 
, grund der seit dem Spätsommer 1999 anhalten 
den Hochpreisphase beim Fleisch aller Tiergat 
tungen habe sich die nicht zufriedenstellende 
Entwicklung auch in den ersten Monaten dieses 
Jahres fortgesetzt, teilte Bell am Donnerstag 
mit. Im entsprechenden Margendruck habe die 
Marktstellung nicht ausgebaut werden können. 
Während der Betriebsgewinn (EBIT) um 41,5 
Prozent auf 14,4 Mio. Franken absackte, fiel der 
Reingewinn moderater um 16,6 Prozent auf 
11,4 Mio. Franken. Der Umsatz ist nach Anga 
ben des Unternehmens dagegen um 15,9 Pro 
zent auf 673,6 Mio. Franken gestiegen. 
Escor-Gruppe 
verzeichnet Rückgang 
DÜD1NGEN: Die Escor-Gruppe, nach eigenen 
Angaben Schweizer Marktführerin im Spiel- 
und Automatengeschäft, weist für das erste 
Halbjahr 2000 rückläufige Umsatz- und Ergeb 
niszahlen aus. Als Grund nennt Escor die Kos 
ten für Casino-Konzessionsgesuche. Wie die 
Escor-Gruppe gestern weiter bekannt gab, sank 
der konsolidierte Umsatz im Vergleich zum 
ersten Halbjahr 1999 von 23,8 Mio. Fr. auf 22,5 
Mio. Franken. Der Cashflow ging seinerseits 
von 1,6 Mio. Fr. auf 1,4 Mio. Fr. zurück. 
EX-Chef des BMG- 
Anlagepools angezeigt 
BASEL: Die Basler Mediengruppe (BMG) hat 
ihren ehemaligen Chef des Anlagepools ange 
zeigt. Die Untersuchung eines unabhängigen 
'Experten habe den dringenden Verdacht auf 
deliktische Handlungen ergeben, teilte die 
BMG gestern mit. Die Verluste auf investierten 
Vermögen lägen im Bereich von sieben Millio 
njen, Franken. Die Basler Mediengruppe hatte 
bereits Ende 1999 eine Untersuchung eingelei 
tet, nachdem der Anlagepool eine unbefriedi 
gende Performance ausgewiesen hatte. Erste 
Resultate belegten dabei, dass der in der Zwi 
schenzeit freigestellte Kadermitarbeiter interne 
Richtlinien verletzt und in hochriskante Anla 
gen investiert hatte. 

Gewinnexplosion bei Roche 
Rekördzahlen für das erste Halbjahr 2000 - Börse enttäuscht 


■ \ 
% 



VP BANK FONDSLEITUNG AG 
9490 Vaduz • Schmedgass 6 

■ Geldmarktfonds 


VP Bank Geldmarktlands 


Schweizer Franken 
CHF 
1*037.64 
Euro 
EUR 
V061.77 
US-Dollar 
USD 
1 '208.00 
m 
■ ÜÜllastlonenfonds 


VP Bank Obligatlonenfonds 


Schweizer Franken 
CHF 
975.36 
Euro 
EUR 
993.57 
US-Dollar 
USD 
1'032.84 
■ Aktienfonds 


VPBankAktlenfonds 


Schweiz 
CHF 
1'242.45 
Euroland 
EUR 
1'351.44 
USA 
USD 
1'136.09 
Japan 
JPY 
84*156 
■ Gemischte Fonds 


VP Bank Anlagezielfonds für Stiftungen 

Schweizer Franken 
CHF 
1'008.30 
Euro 
EUR 
1'013.23 
Ausgabe-'/Rücknahmepreise per 17.8.2000 

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BE&tSS 
H 
ip 
Kr 
BASEL: Der Basler Pharma- 
konzem Roche hat im ersten 
Halbjahr 2000 nach eigenen 
Angaben das beste Resultat 
seiner Firniengeschichte er 
zielt. Umsatz und Gewinn wur 
den auf neue Höchstwerte ge 
schraubt. Die Börse reagierte 
dennoch enttäuscht. Roche-Fi- 
nanzchef Meier geht in Pensi 
on. 
Konzernchef Franz B. Humer strich 
an der ersten Halbjahresmedien- 
konferenz des Pharmariesen die 
Gewinnentwickluhg heraus. Der 
Konzerngewinn erreichte 6,203 Mil 
liarden Franken - mehr als viermal 
so viel wie im ersten Semester 1999., 
Der Umsatz nahm um zehn Prozent 
auf 14,808 Milliarden Franken zu. 
Der Betriebsgewinn wuchs mit plus 
585 Prozent explosionsartig auf 
5,242 Milliarden Franken. Die Ab 
schreibungen schnellten um 324 
Prozent auf 7,843 Milliarden Fran 
ken. Für Forschung und Entwick 
lung wurden mit 1,931 Milliarden 
Franken zehn Prozent mehr ausge 
geben als im ersten Halbjahr 1999. 
Die Sachinvestitionen stiegen um 
19 Prozent auf 936 Millionen Fran 
ken. Der Personalbestand sank um 
vier Prozent auf 63.865 Beschäftig 
te. Roche stellte für das ganze Jahr 
ein gutes Resultat in Aussicht. 
Der Vorjahresvergleich ist durch 
viele Sonderfaktoren verzerrt. 
Gemäss angepassten Daten, die un 
ter anderem den Gewinn aus dem 
Verkauf der Genentech-Aktien und 
die verselbständigte Givaudan aus 
klammern, stieg der Konzernge 
winn noch um 13 Prozent auf 2,978 
Milliarden Franken. Dies entspricht 
den Erwartungen der Analysten. 
Der Gesamtumsatz wuchs um elf 
Prozent auf 13,679 Milliarden Fran 
ken. Die seit der Umsatzwarnung 
vom Juni mit Argusaugen beobach 
teten Verkäufe der dominierenden 
Pharmadivision stiegen um zehn 
Franz B. Humer, CEO der Roche präsentierte gestern in Basel das Halbjahresergebnis. Der Chemiekonzem reali 
sierte im ersten Halbjahr 2000 Rekordgewinne. 
Prozent auf 8,856 Milliarden Fran 
ken; in Lokalwährungen machte das 
Pharmawachstum aber nur zwei 
Prozent aus. Humer betonte, mit der 
Umsatzwarnung vom vergangenen 
22. Juni, die Finanzanalysten über 
mittelt wurde, seien laut Börsenauf 
sicht weder Gesetze noch andere 
Bestimmungen verletzt worden. 
Die Schweizer Börse reagierte 
enttäuscht. Der Kurs des Roche- 
Genussscheins sank im frühen Ge 
schäft gegenüber dem Vorabend um 
2,3 Prozent auj' 16.015 Franken. Die 
weniger häufig gehandelte Roche- 
Aktie gab um 0,4 Prozent auf 18.150 
Franken nach. Der Blue-Chips-In- 
dex SM1 sank um 0,3 Prozent. 
Marktbeobachter führten die Reak 
tion vor allem auf langsameres 
Wachstum des Pharmaumsatzes im 
zweiten Quartal zurück. 
Legendärer Finanzchef geht in 
Pension 
Im Roche-Topmanagement gibt 
es einen Generationenwechsel. 
Markantestes Ereignis ist dabei die 
Pensionierung von Finanzchef Hen 
ri B. Meier, der auf Ende Jahr nach 
15-jähriger Tätigkeit für Roche 
zurück tritt. Der 64-jährige Finanz 
chef Meier gilt als genialer Finanz- 
und Anlagespezialist und steht hin 
ter den seit Jahren ausgezeichneten 
Ergebnissen des Pharmakonzerns 
im Finanzgeschäft. Er bleibt im Ro- 
che-Verwaltungsrat. 
Neuer Finanzchef wird der 43- 
jährige Anton Affentranger, derzeit 
Teilhaber bei der Genfer Privat 
bank Lombard Odier. 
Ausserdem gibt Konzernchef 
Humer seine Funktion als Leiter der 
Pharmadivision ab und wird vom 
53-jährigen Schotten William M. 
Burns abgelöst. Humer wolle sich 
auf die Leitung des Gesamtkon 
zerns konzentrieren, hiess es dazu. 
Ferner wurde der schweizerisch 
amerikanische Doppelbürger Ri 
chard Laube in die Konzernleitung 
berufen. Laut Humer wird der Ro- 
che-Konzern künftig von einem pro 
fessionellen Team von acht Mana 
gern im Durchschnittsalter von 49 
Jahren geführt. In der Konzernlei 
tung seien künftig sechs Nationalitä 
ten vertreten. Fünf Mitglieder hät 
ten aber auch den Schweizer Pass. 
IIII 
British Telecom überni 
VIAG Interkom 
E.ON will seine Anteile im nächsten Jahr abgeben 
DÜSSELDORF: British Telecom 
will die E.ON-Tochter VIAG Inter 
kom übernehmen. Der Energiekon 
zern E.ON will seinen 45-prozenti- 
gen Anteil im kommenden Jahr für 
rund 6,6 Milliarden Euro an den bri 
tischen Konzern verkaufen, wie 
E.ON gestern in Düsseldorf mitteil 
te. Dadurch würde British Telecom 
(BT) ihren Anteil von derzeit 45 
Prozent auf 90 Prozent aufstocken. 
Medienberichten zufolge fürchtet 
E.ON hohe Ausgaben der VIAG In 
terkom bei der Versteigerung von 
UMTS-Lizenzen. Der Düsseldorfer 
Energieriese musste im ersten 
Halbjahr wegen fallender Strom 
preise einen deutlichen Rückgang 
des Betriebsergebnisses hinneh 
men. 
Derzeit halten E.ON und British 
Telecom jeweils 45 Prozent an 
Deutschlands viertgrösstem Mobil 
funkbetreiber. Die restlichen zehn 
Prozent sind in den Händen der 
norwegischen Telenor. BT kündigte 
bereits ihre Bereitschaft an, auch 
die restlichen zehn Prozent zu er 
werben. Bislang hat Telenor aber 
noch keine Entscheidung bekannt 
gegeben. 
Die Unternehmen vereinbarten 
den Angaben zufolge eine Option, 
nach der British Telecom die Antei 
le von Mai bis Juli kommenden Jah 
res von E.ON erwerben kann. Der 
Preis von 6,6 Milliarden Euro sei 
erst vorläufig und werde nach Ab 
hängigkeit des Endpreises für die 
UMTS-Lizenz angepasst. E.ON- 
Vorstandschef Ulrich Hartmann 
sprach von einem «sehr attraktiven 
Preis.» Er erklärte: «Die mit British 
Telecom getroffene Vereinbarung 
zeigt, welch hohen Wert wir bei 
VIAG Interkom bereits geschaffen 
haben.» Mit den durch einen Ver 
kauf erzielten Mjttel werde E.ON 
ihre Kerngeschäfte stärken. 
Die zu E.ON fusionierten Unter 
nehmen VIAG und VEBA hatten 
noch im Mai beteuert, sie würden 
am Telekommunikationsgeschäft 
festhalten. Grund für den Gesin 
nungswandel seien die hohen Bela 
stungen aus der Versteigerung der 
UMTS-Lizenzen, berichtete das 
«Handelsblatt». 
Bereits vor Beginn der Auktion 
am 31. Juli hätten E.ON und BT 
vereinbart, dass jenseits einer be 
stimmten Höhe der Gebote die Bri 
ten allein das Risiko tragen würden. 
Dieses Ungleichgewicht lasse sich 
nur durch eine neue Eigentümer- 
Struktur bei VIAG Interkom aus 
gleichen. E.ON war zunächst für ei 
ne Stellungnahme nicht zu errei 
chen. 
VIAG Interkom wollte den Zei 
tungsbericht nicht kommentieren. 
Auf ihr Verhalten bei der UMTS- 
Auktion werde sich die Vereinba 
rung mit BT nicht auswirken, sagte 
Sprecher Michael Rebstock. Das 
Unternehmen stehe dadurch auch 
nicht unter verstärktem Druck, eine 
Lizenz zu erwerben. Zugleich wisse 
VIAG Interkom aber, dass sie eine 
Lizenz bekommen müsse, um wei 
ter in der «ersten Klasse» mitzu 
spielen. 
Britisch Telecom möchte die E.ON-Tochter VIAG Interkom übernehmen. 
Austrian Airlines 
Vom Kurs 
abgekommen 
Die österreichische Fluggesell- 
I; schäftfÄustriän ^Airlines (ÄÜA) i 
, ist im ersten Halbjahr vom Kurs i 
' abgekommen und hat beim Be 
triebsergebnis (EBIT) einen 
Verlust von 159,6 Mio. Schilling 
(18,1 Mio, Franken) hinnehmen 
' müssen. - 
In der Voijahresperiode war 
noch ein Gewinn von 42,5 Mio. S 
erzielt worden. Ein Hauptgrund • 
; seien die hohen Kerosinpreise, 
teilte die AUA gestern mit. Der 
Umsatz wuchs dagegen um 9,7 
?' Prozent auf 10,2 Mrd. Schilling. 
Das -Passagieraufkommen der 
aus AÜA, Lauda Air und Tyrole- 
fan Airways bestehenden Gruppe : 
fäei in den ersten sechs Monaten 3 
! fdtese* Jahres um 2,6 Prozent auf: 
$ rund 3,8 Mio. Fluggäste gestie- * 
! gen; Nach dem Wechsel von der ; 
| Quatiflyer Group zum Flugver- ? 
Ibund Stär Alliance am 26. Mäiz • 
£liätten^positive'■Marketings und 
f Verkaufseffekte im Juni zu grei-' 
! fen begonnen, hiess es weiter. Zu 
den 13 Mitgliedern der Star AUi- 1 
[' ance gehören Lufthansa, United . 
Airlines, Air Ganada und Singa- 
poreAirlines. 
'.V Die' Aktien der "AUA setzten 
f nach Bekanntgabe des Ergebnis- 
sds am Donnerstagmorgen zu ei- 
• nem Sturzflug an. Um kurz nach 
11 Uhr stand das Papier bei 11,93 '< 
''Euro, satte 12,60 Prozent unter 
(•-dem Vortagesschluss. Aktien- 
handler bezeichneten die Halb-'' 
jahresergebnisse in ersten Reak- ^ 
- tioneh alif«sehr schlecht». 4 ' 
-. ' 1 >■ * ' '< i ^
	        

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