10 Freitag, 18. August 2000
Wirtschaft
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Miele: Bester Umsatz
der Firmengeschichte
GÜTERSLOH: Der Hausgerätehersteller Mie
le hat im Geschäftsjahr 1999/2000 (per 30. Juni)
den höchsten Umsatz in setner mehr als hun
dertjährigen Firmengeschichte erzielt. Wie das
Giltersloher Familienunternehmen am Don-
' nerstag mitteilte, konnte Miele trotz der rück
läufigen Nachfrage nach Hausgeräten in
Deutschland den Gruppenumsatz um 8,8 Pro
zent auf 4,25 Mrd. DM (2,17 steigern.
Mit einem Umsatzplus von 13,1 Prozent habe
sich das Auslandsgeschäft besonders positiv
entwickelt. Der Auslandsanteil am gesamten
Miele-Geschäft betrage mit rund 2,3 Mrd. DM
fast 60 Prozent. Als besonders erfreulich be
zeichnete das Unternehmen die hohen Zu
wachsraten in den USA.
Miele gehört nach eigenen Angaben zu den
führenden europäischen Herstellern von Haus
haltsgeräten, gewerblichen Geräten und
Küchen. Das Unternehmen beschäftigt knapp
15 000 Mitarbeiter.
Preussag sichert sich
Thomson Travel ganz
HAMBURG: Der deutsche Preussag-Konzern
hat den britischen Reiseveranstalter Thomson
Travel ganz übernommen. Nach seinem
Kaufangebot an die Thomson-Aktionäre be
sitzt Preussag inzwischen über 95,8 Prozent der
Anteile an dem Konkurrenten. Wie der deut
sche Konzern gestern unter Berufung auf An
gaben der Investmentbank Goldman Sachs mit
teilte, seien 75,9 Prozent der Thomson-Anteile
Preussag angedient worden, weitere 19,9 Pro
zent habe Preussag selbst gekauft. Preussag hat
te den Thomson-Aktionären Mitte Mai 1,8
Pfund je Aktie angeboten und damit im Bieter
wettbewerb den deutschen Konkurrenten C&N
Touristic überboten.
Geberit eröffnet in Jona
Informationszentrum
JONA: Die Geberit AG eröffnet in Jona ein
Schulungs- und Informationszentrum. Gemäss
Mitteilung vom Donnerstag sollen im 9,5 Mil
lionen Franken teuren Bau jährlich über 4000
Personen in Theorie und Praxis der Sanitär
technik geschult werden.
Swiss School of Inter
nat. Banking Konkurs
MÜNCHENSTEIN: Eine erst im Januar für an
gehende Banker eröffnete Kaderschmiede in
Münchenstein BL ist am Ende. Die mit Mitteln
der Wirtschaftsförderung unterstützte Swiss
School of International Banking hat Konkurs
angemeldet. Grund für die Überraschende
Schliessung des privaten Instituts war die un
genügende Studentenzahl. Hans-Peter Buff von
der Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion be
stätigte am Donnerstag entsprechende Anga
ben der «Basler Zeitung».
Als sich die Übernahme durch einen
amerikanischen Investor zerschlug, habe
Schulgründer Gotthard Frick das Handtuch ge
worfen. Der Kanton Baselland hat der Banker
schule ein zinsloses Darlehen von 250000
Franken aus dem Wirtschaftsförderungsfonds
über fünf Jahre gewährt. Alle zuständigen Gre
mien beurteilten das seriös geprüfte Projekt
laut Buff positiv: «Wir hatten grosse Hoffnun
gen in die Schule gesteckt.» Schulgründer Gott
hard Frick hatte das Institut laut Buff zu einem
wesentlichen Teil selbst finanziert. Studierende
mussten pro Semester rund 20 000 Franken zah
len. Zum Angebot zählte neben einem drei
jährigen Diplomkurs (Bachelor of Science)
auch eine Ausbildung zum Master of Business
Adminstration.
Optimismus bei der
Metall Zug Gruppe
ZUG: Die vor allem Haushaltapparate produ
zierende Metall Zug Gruppe hat 1999 den Um
satz um 10 Prozent, den Gewinn um 39 Prozent
und den Cashflow um 19 Prozent erhöht. Auch
das laufende Geschäftsjahr bezeichnen die «Zu
ger» als gut.
Bei einem Konzernumsatz von 467,2 (Vor
jahr: 426,4) Mio. erzielte das Unternehmen 1999
einen Gewinn von 56,5 (1998:40,7) Mio. Fr. und
ein Cashflow von 86,6 (72,9) Mio, Franken. Dies
teilte die Metall Zug Gruppe am Donnerstag an
einer Medienkonferenz mit. Das Ergebnis zeigt
laut Verwaltungsratspräsident Rino Rossi eine
geschickte Kombination von Produkte- und
Produktionsinnovation sowie engagiertem Per
sonal.
Von fünf Lastwagen zum
Online-Verkauf
75 Jahre Migros: Eine Schweizer Institution feiert Jubiläum
BERN: Am '25. August 1925
schickte Migros-Gründer
Göttlich Duttweiler seine ers
ten fünf Verkaufswagen auf die
Zürcher Strassen. Heute,
75 Jahre später, ist die Migros
das grösste Detailhandels
unternehmen der Schweiz.
Mit 100000 Fr. Startkapital kaufte
Duttweiler fünf Ford- Lastwagen
und bestückte diese mit sechs Basis
artikel. Kaffee, Reis, Zucker, Teig
waren, Kokosfett und Seife bot er
zum Teil bis zu 40 Prozent günstiger
als die Konkurrenz an.
Knapp ein Jahr nach der Grün
dung verkehrten in Zürich zwölf
Wagen an 466 Standorten. Die Wa
gen durften jeweils nur 15 Minuten
an einem Standort bleiben. Um die
Bezahlung zu beschleunigen, wurde
abgepackte Ware zu runden Preisen
angeboten. 1926 öffnete in Zürich
der erste Migros-Laden seine Tore.
1941 wurde die Migros-Aktienge
sellschaft in regionale Genossen
schaften umgewandelt und der Mi-
gros-Genossenschafts-Bund ge
gründet. Da Duttweiler keine Kin
der hatte, wollte er auf diese Weise
eine unfreundliche Übernahme ver
hindern. Er schenkte das Unterneh
men seinen Kunden. Heute gibt es
1,8 Millionen Genossenschafter. Je
der kann beitreten, die Mitglied
schaft ist gratis.
Duttweiler starb 1962 im Alter
von 74 Jahren. Fünf Jahre vor sei
nem Tod hatte er darauf bestanden,
das «Kulturprozent» in den Migros-
Statuten zu verankern. Ein Prozent
Online Einkaufen bei der Migros im Verteilerzentrum in Bern. Mitarbeite
rinnen der Migros scannen an der Kasse den Strichcode der Produkte, wel
che via Internet bestellt wurden und verpacken anschliessend die Lebensmit
tel in Papiersäcke.
des Umsatzes wird seither für die
Kulturförderung ausgeben. Das
Budget dafür beträgt mehr als 100
Mio. Fr. jährlich. Ein düsteres Kapi
tal in der Migros Geschichte begann
1993 mit der Kooperation mit Kon
sum Österreich. Das Engagement
scheiterte, die Zusammenarbeit
wurde bereits 1995 wieder aufge
löst. Das fehlgeschlagene Engage-
Millionen-Poker ist zu Ende
UMTS-Auktion mit Rekordsumme von 98,8 Milliarden Mark beendet
MAINZ: Mit einem Rekordergeb
nis von 98,807 Milliarden Mark
(50,519 Milliarden Euro) ist der
Poker um die begehrten UMTS-
Lizenzen in Deutschland zu Ende
gegangen: Sechs Unternehmen
und Konsortien ersteigerten ges
tern in Mainz jeweils eine Lizenz
mit jeweils zwei Frequenzblöcken.
Der Präsident der Regulierungs
behörde für Telekommunikation
und Post, Klaus-Dieter Scheurle
sagte: «Sechs Unternehmen wer
den künftig den deutschen UMTS-
Markt gestalten. Damit haben wir
ein Ergebnis erreicht, das den bes
ten Wettbewerb verspricht».
Günstig aus der Sicht der
Verbraucher
Das Auktionsergebnis sei beson
ders günstig aus Sicht der Verbrau
cher. «Befürchtungen auf Grund
der Höhe teile ich nicht», betonte
Scheurle. In Grossbritannien ende
te die Versteigerung von fünf briti
schen UMTS-Lizenzen im Früh
jahr mit einem Erlös von 75,2 Mil
liarden Mark. Pro Einwohner ge
rechnet lag der Preis in Deutsch
land aber leicht unter dem in
Grossbritannien. Nach Einschät
zung Scheuries wird der deutsche
Arbeitsmarkt bald von der neuen
Mobilfunktechnik profitieren.
Sechs Firmen
Eine Lizenz ersteigerten die Un
ternehmen T-Mobil, Mannesmann
D2, Viag Interkom, sowie die inter
nationalen Konsortien KPN/Hut-
chison/NTT Domoco für E-Plus,
Mobilcom/France Telecom, und
Telefonica/Sonera. Das Konsorti
um Debitel/Swisscom war bereits
vergangene Woche aus der Verstei
gerung ausgestiegen. UMTS (Uni
versal Mobile Telecommunications
System) soll als Handy-System der
dritten Generation bis 2002 zum
Einsatz kommen.
UMTS erlaubt die schnelle Da
tenübertragung bis zu zwei Millio
nen Bits (zwei Megabit) pro Se
kunde und wird derzeitige Mobil
funkstandards wie GSM (Global
System for Mobile Communicati
ons) mit Datenraten von bis zu
9.600 Bits pro Sekunde ablösen.
UMTS ist also mehr als 200-mal
schneller.
Erlös in die Bundeskasse
Der Milliardenerlös fliesst in die
Kasse des Bundes. Bundesfinanz
minister Hans Eichel hatte bereits
mehrfach erklärt, dass die Einnah
men aus dem Lizenz-Verkauf aus
schliesslich zur Schuldentilgung
verwendet werden sollen.
Freuen sich über das Ergebnis: Klaus-Dieter Scheurle, Präsident der Re
gulierungsbehörde, rechts, und sein Vizepräsident Gerhard Harms.
ment kostete die Migros rund 250
Mio. Franken. In der Schweiz er
warb der Migros Genossenschafts
bund 1997 die Aktienmehrheit der
Globus-Warengruppe.
Die Migros hat heute annähernd
590 Verkaufsstandorte und beschäf
tigt 80000 Mitarbeiter. Zum Kon
zern gehören auch elf Industrie-
und Dienstleistungsbetriebe, wie
der Reiseveranstalter Hotelplan,
das Tankstellennetz Migrol und die
Grossbäckerei Jowa. Der 1999 er
zielte Umsatz lag bei 18,7 Mrd.
Franken.
Gottlieb Duttweiler würdet/
sich freuen
' i
Migros-Chef Peter Everts nimmt
an, dass sich Migros-Gründer Dutt
weiler über die Migros im Jahr 2000
freuen würde. «Bestimmt wäre er
auch erstaunt darüber, was aus sei
nem Unternehmen geworden ist»,
sagte Everts.
Für die Migros-Zukunft rechnet
Everts damit, dass der Konzern zu
einem Dienstleistungsunternehmen
mit Schwerpunkt Detailhandel
wird. Mit Blick auf das gescheiterte
Auslandsengagement in Österreich,
zeigt sich Everts überzeugt, dass
sich der Detailhandel nur schwer
exportieren Iässt.
In der Schweiz hat die Migros den
Detailhandel inzwischen auf das In
ternet ausgedehnt. In den Regionen
Zürich, Basel, Bern und Luzern
können sich die Kunden ihre online
bestellte Ware direkt liefern lassen.
Duttweilers Lastwagen verkehren
nach 75 Jahren auf dem Daten-
Highway.
REKLAME
^R)rhm
HHH Investment AC Vaduz
Inventarwert vom 17. August 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 109.44*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 102.62*
'•fAusgabekommiulon
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ONIKUMBANK
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 17. August 2000
Kategorie A (thesaurlerend).
Ausgabepreis: € 58.50 b
Rücknahmepreis: € 57.26
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: .
Rücknahmepreis:
€ 57.50
€ 56.31
Zahlstelle In Liechtenstein:
Bank Wegelln (Liechtenstein) AG
Heiligkreuz 49, FL-9490 Vaduz
['pD?flt]
Invontarwert vom 16. August 2000
ProfitFmvdCom/
Japan Asia Equity Fund
Yen 492'676 *
Valorennummer 1.077.148
♦/* Kommhiiorun
ProfitFundCom AG
HERRENGASSE 21A, P.O.BOX 1507
R.-M90VADU1
PRMaPALnYOFUECHTENSTEN
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fax *423 235 07 78
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