Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Mittwoch, 5. Januar 2000 15
Sport
Hohe Hürde für U18
Schnyder mit Dreisatz-Sieg
Tournee-Aus für Schweizer
FLASH
Startliste Frauen-Riesenslalom Maribor
1 Sonja Ncf (Sz). 2 Anita Wachler (Ö). 3 Michaela Dorf
meister (ö). 4 Anna Ottosson (Sd). 5 R£gine Cavagnoud
(Fr). 6 Birgit Heeb (Lie). 7 Andrine Flemmen (No). 8
Leila Piccard (Fr). 9 Anja Piirson (Sd). 10 Martina ErtI
(De). 11 Renate Götschi (Ö). 12 Karen Putzer (It). 13 Al-
lison Forsyth (Ka). 14 Corinne Rcy-Bellet (Sz). 15 Silke
Bachmann (It). 16 Spela Pretnar (Sin). 17 Pernilla Wi-
berg (Sd). 18 Hilde Gerg (De). 19 Brigitte Obermoser
(Ö). 20 Isolde Kostner (It).
Lasse Kjus plant WC-
Comeback für Garmisch
SKI-ALPIN: Lasse
Kjus (Bild) kann eine
erfolgreiche Titelver
teidigung des alpinen
Ski-Weltcups wohl
endgültig abschreiben.
Der Norweger will
erst wieder in Gar
misch-Partenkirchen,
wo am 29. und 30. Ja
nuar eine Abfahrt und
r e ' n Super G auf dem
Programm stehen,
zum Weltcup-Tross stossen. Kjus leidet noch im
mer an den Nachwirkungen einer Grippe, fühlt
sich schwach und lässt daher auch die Rennen in
Chamonix, Wengen und Kitzbühel aus.
Diesen Samstag LL-
Schnupperkurs für alle
SKI-NORDISCH: Die Langlauflandschaft im
Steg war noch selten so schön. Die liechtenstei
nischen Skiclubs laden auf den kommenden
Samstag, 8. Januar 2000 zum Schnupperkurs ein.
Für Kinder (ab ca. 4 Jahren) und Schüler dau
ert der Schnupperkurs von 11 bis 13 Uhr, integ
riert in das wieder einsetzende Clubtraining, in
welchem seit Mitte November jeden Samstag
rund 25 Kinder und Schüler in vier Gruppen
spielerisch im Langlaufen angeleitet werden.
Wer durch den Kurs Freude bekommt, kann
ebenfalls regelmässig mitmachen, jeden Sams
tag urn 11 Uhr.
Von 14 bis 16 Uhr dauert der Schnupperkurs
für Erwachsene jeden Alters, für Anfänger wie
Fortgeschrittene, in der klassischen und in der
Skating-Technik in passenden Gruppen unter
Leitung von Clubtrainern.
Wir besammeln uns an der Loipe (beim gel
ben Wagen), Kinder und Schüler um 11 Uhr, Er
wachsene um 14 Uhr. Die Langlaufausrüstung
besorgen die Teilnehmer selber, sie kann allen
falls in den Sportgeschäften gemietet werden.
Der Schnupperkurs ist kostenlos. Die Skiclubs
UWV, Schaan,Triesen.Triesenberg und Balzers
möchten damit der Öffentlichkeit danken und
den schönen und gesunden Langlauf als Brei
tensport für jedes Alter fördern.
Martina Hingis ITF-
Spielerin des Jahres
TENNIS: Die Weltranglisten-Erste Martina
Hingis ist vom internationalen Tennisverband
(ITF) zur Spielerin des Jahres 1999 ernannt
worden. Bereits für das Jahr 1997 kam ihr diese
Auszeichnung zuteil. Zusammen mit der Russin
Anna Kurnikowa wurde die Schweizerin eben
falls für die besten Leistungen im Doppel ge
ehrt. Bei den Männern erhielt Andre Agassi
erstmals die ITF- Auszeichnung.
Fällt Bikinl-Tragpflicht
für Sydney 2000?
BEACHVOLLEYBALL: Die australischen
Beachvolleyballerinnen, angeführt von ihrer
besten Spielerin Natalie Cook, haben gegen die
Bikini-Tragpflicht des internationalen Volley
ballverbandes (FIVB) protestiert. Der australi
sche Verband wird sich nun dafür einsetzen,
dass die Spielerinnen an den Olympischen Spie
len statt eines knappen Bikinis auch kurze Ho
sen tragen dürfen.
Bob: Zweierbob-SM St. Moritz
Schlussklassement: 1. Reto Gölschi/GSdric Grand
(ZUrichsee) 261,67 Sekunden. 2. Ralph Rtiegg/Stefan
Hammer (Zürichsee) 0,08 zurück. 3. Marcel Rohner/Be-
at Hefti (St. Moritz) 0,32.4. Christian Reich/Urs Aeber-
hard (Celerina) 0,44. 5. Martin Annen/Daniel Schmid
(Zürich) 0,%.
Spitzenergebnis im Visier
Riesenslalom-As Birgit Heeb will ganz vorne mitfahren - Diana Fehr startet im Slalom
Der Weltcup-Zirkus startet
mit zwei Damen-Rennen in
Maribor ins neue Millennium.
Beim heutigen Riesenslalom
peilt Liechtensteins Weltklas-
seläuferin Birgit Heeb ein wei
teres Spitzenresultat an. Diana
Fehr, die morgen beim Slalom
ihr Weltcupdebüt in dieser Sai
son feiert, will in die Punk
teränge fahren.
Robert Brilstle
Mit dem sensationellen dritten
Platz von Lienz im «Gepäck», star
tet Birgit Heeb heute beim Welt
cup-Riesenslalom in Maribor voller
Selbstvertrauen ins neue Jahrtau
send. «Wenn man die nötigen Spit
zenplatzierungen und die damit ver
bundenen Punkte eingefahren hat,
kann man alles etwas lockerer ange
hen. Zudem haben wir gut trainiert
und ich bin in ausgezeichneter
Form, sieht das Liechtensteiner Ski-
Ass dem Maribor-Rennen optimi
stisch entgegen.
Die Strecke kommt der exzellen
ten Technikerin zwar nicht unbe
dingt entgegen, trotzdem hat sie
sich einiges vorgenommen: «Der
Hang ist oben sehr flach, unten wird
er dann etwas steiler - das ist eher
nicht mein Gelände. Aber man muss
auf jeder Piste fahren, und ich habe
mir ein weiteres Spitzenresultat
vorgenommen.»
Diana Fehr für den Slalom
topmotiviert
Für Diana Fehr steigt morgen
beim Slalom in Maribor das Welt-
cup-Debüt in dieser Saison und sie
nimmt die Herausforderung topmo-
Nach dem Podestplatz in Lienz nimmt Birgit Heeb den heutigen Riesenslalom voller Selbstvertrauen in Angriff.
tiviert in Angriff: «Wenn die Piste es
zulässt, werde ich voll attackieren
und ich habe mir auch ein klares
Ziel gesetzt - ich will unter die bes
ten 30 fahren und Weltcup-Punkte
sammeln. Ich bin im letzten Jahr
schon in Maribor gefahren und der
Hang liegt mir.»
Für einen weiteren Motivations
schub hat Markus Ganahl gesorgt:
«Der 24. Rang von Markus beim
Weltcup-Slalom in Kranjska Gora
hat mich sehr gefreut und ich werde
versuchen, ihm nachzueifern.» Dass
Diana Fehr in guter Form ist, hat sie
mit tollen Resultaten bei diversen
FIS- und Europacuprennen im De
zember bewiesen.
Tamara Schädler startet
im Europacup
In Maribor nicht zum Einsatz
kommt Tamara Schädler. Nach ei
nem kurzfristigen Trainerenlscheid
startet die Triesenbergerin am Wo
chenende bei zwei Europacupren
nen (Riesenslalom und Slalom) in
Slowenien.
«Es ist schade, dass ich bei den
Weltcuprennen in Maribor nicht da
bei bin, aber meine Leistungen sind
momentan zuwenig konstant. Ich
werde nun versuchen, mich mit gu
ten Europacupresultaten wieder für
den Weltcup zu empfehlen», berich
tet Tamara Schädler.
Reto Götschi drehte mächtig auf
Zweierbob-SM St. Moritz: Achter Zweierbob-Titel in Folge für den Zürcher
Dank einer deutlichen Steigerung
am zweiten Tag hat Reto Götschi in
St. Moritz zum achten Mal in Serie
den Schweizer Zweierbob-Titel ge
wonnen. Der 34-jährige Zürcher
und sein Bremser Cedric Grand
fuhren am Dienstag zweimal Best
zeit und lagen am Bade 0,08 Sekun
den vor dem Nachwuchsteam
Ralph Rüegg/Stefan Hammer. Drit
te wurden Marcel Rohner/Beat
Hefti mit 0,32 Sekunden Rück
stand.
Christian Reich blieb als Vierter
hinter den Erwartungen zurück.
Der Weltcupleader kam an beiden
Tagen nicht auf Touren und durfte
mit keiner der vier Fahrten zufrie
den sein. Auch der im Europacup
sehr erfolgreiche Martin Annen
konnte nicht mehr in den Kampf um
die Medaillen eingreifen, nicht zu
letzt wegen eines missratenen vier
ten Laufs. Vom 7. auf den 6. Platz
verbesserte sich dagegen am zwei
ten Tag Ralph Rüeggs Cousin Ivo
Rüegg auf Kosten von Fredi Stein
mann.
Spannende Entscheidung
Die SM 2000 war die spannendste
seit vielen Jahren. Nach den zwei
Durchgängen am Montag lagen die
fünf Erstplatzierten in der Reihen
folge Rohner, Rüegg, Reich, Göt
schi, Annen ganze zwei Zehntelse
kunden auseinander. Nach drei
Läufen waren es gar nur noch elf
Hundertstel mit Götschi als neuem
Leader vor Ralph Rüegg, Rohner, sement etwas mehr Profil, vor allem
Annen und Reich. Erst im entschei- wegen einer erneuten Spitzenzeit
denden Durchgang erhielt das Klas- Götschis. Ralph Rüegg vermochte
Routinier Reto Götschi war in St. Moritz nicht zu schlagen.
I
als Einziger noch mitzuhalten und
krönte so seine hervorragende Ge
samtleistung mit der ersten SM-Me-
daille. Wie umstritten das diesjähri
ge Championat war, zeigt ein Zeit
vergleich: 1998 war Götschi mit 2,22
Sekunden Vorsprung auf Rohner
Meister geworden, jetzt wurde
Alexandre Quiblier mit 2,22 Sekun
den Rückstand auf den Sieger nur
Achter.
Reto Götschi spielte Routine
voll aus
Götschi spielte einmal mehr seine
Routine aus. Er nutzte die Möglich
keiten des selektiven SM-Modus
mit vier Durchgängen zur Korrek
tur der am ersten Tag begangenen
Fehler. Reich gelang dies nicht,
Rohner wurde im dritten Durch
gang das Opfer eines riskanten Ex
periments mit neuen Kufen, und
Annen war der nervlichen Anspan
nung am Schluss nicht mehr ge
wachsen. «Das war eine reine Ner
vensache», rekapitulierte Götschi,
«fast schlimmer als bei Olympi
schen Spielen oder Weltmeister
schaften. Aber es hat sich wieder
einmal gezeigt, dass Erfahrung im
Bobsport sehr viel wert ist. Die jun
gen Fahrer haben es jedenfalls ver-
passt, aus Patzern der Arrivierten
Kapital zu schlagen. Sie hatten es ei
gentlich in der Hand, Meister zu
werden.» Götschis SM-Medaillen-
Sammlung umfasst jetzt 14 Exemp
lare, acht im Zweier- und sechs im
Viererbob.