Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Kunstmuseum 
Samstag, 12. August 2000 5 
Mit Ubergabe des Museums endet 
lange Vorbereitungszeit 
• Vorbereitungen für das Kunstmuseum liefen seit 1993 auf Hochtouren - Ein Rückblick auf die Entstehung 
Was lange währt wird endlich gut. 
Unter dieses Motto könnte man 
die Geschichte um den Bau des 
Landesmuseums stellen. Mit der 
Übergabe des Kunstmuseums an 
das Land Liechtenstein endet eine 
rund 7-jährige Vorbereitungszeit. 
Für Kulturministerin Andrea Wil 
li begann die Geschichte am 29. 
Dezember 1993, als der Präsident 
der Kunstgesellschaft einen Ter- 
min bezüglich eines Baus eines 
Kunstmuseums bei ihr beantragte. 
Alexander Batliner 
Die Geschichte um den Bau und damit 
um die Übergabe des Kunstmuseums 
beginnt am 29. Dezember 1993, als Kul 
turministerin Andrea Wille erstmals mit 
dieser Thematik konfrontiert wurde. Im 
Mittelpunkt der Arbeit der ersten Jahre 
stand die Standortwahl. Zur Auswahl 
stand das Jenny-Spoerry Areal, das 
Areal zwischen dem Engländergebäude 
und dem Landesmuseum und die Par 
zelle 782. Das Ressort Kultur, Jugend 
und Sport habe sofort eine grosse Vor 
liebe für das sogenannte BVD-Areal ge 
habt, auf welchem das Kunstmuseum 
heute steht. Nachdem sichergestellt wur 
de, dass das Kunstmuseum auf diesem 
Gebiet zu stehen kommen kann, ging al 
les sehr schnell. Im Juli 1996 setzte die 
Regierung eine Projektgruppe ein. Im 
Dezember 1996 stimmte der Landtag 
dem Finanzierungsmodell mit einer pri 
vaten Bauträgerschaft zu und im April 
1997 wurde die «Stiftung zur Errichtung 
eines Kunstmuseums» gegründet. 
Architekturwettbewerb 
Im • Sommer 1997 wurde eine 
Architekturwettbewerb ausgeschrie 
ben, durch welchen 43 Projekte einge 
geben wurde. Im Januar 1998 wurden 
diese bewertet. Dann kam es erstmals 
zu Problemen. Dem Sieger des Wettbe- 

Das Kunstmuseum im Zentrum von Vaduz welches gestern dem Land geschenkt wurde. 
die Qualität und die Termine übertra 
gen wurden. 
Spatenstich 
Der Spatenstich erfolgte dann am 13. 
November 1998. Bereits drei Tage spä 
ter fuhren die Baumaschinen auf. 
Gleichzeitig mit dem Aushub für das 
Kunstmuseum entstanden auch die 
Baugruben für ein neues Verwaltungs 
gebäude der Gemeinde Vaduz sowie für 
zwei private Wohn- und Bürogebäude. 
Es dauerte rund sieben Monate, bis 
28000 Kubikmeter Aushub abtranspor 
tiert und die 140 Fundationspfähle für 
phänomenalen Endspurt konnte ges 
tern das Gebäude präsentiert werden - 
nach rund 21 Monaten Bauzeit. 
Grosszügig und modern 
Das Kunstmuseum verfügt über rund 
2500 Quadratmeter Publikumsräume, 
davon rund 1750 Quadratmeter Aus 
stellungsfläche in sechs Sälen. Sie sind 
mit Tageslicht und Kunstlicht ausgestat 
tet. Infrastruktur und Sicherheitstech 
nik entsprechen den höchsten interna 
tional gebräuchlichen Standards. Die 
Verwaltungsgebäude wurden komplett 
möbliert, mit einer zentralen EDV-An- 
lage und weiteren Bürogeräten ausge 
stattet. Gleiches gilt für alle Werkstät 
ten und Lagerräume, zu denen sogar 
zwei Hubstapler sowie eine Hebebühne 
gehören, ergänzt durch ein System mo 
biler Trennwände für die Ausstellungs 
räume. Auch Schulungsraum, Archiv 
und Bibliothek sind komplett einge 
richtet, und das Auditorium wird mit je 
der wünschbaren audiovisuellen Vor 
führtechnik bestückt. Schliesslich 
gehören zum Kunstmuseum eine Cafe 
teria und eine Cateringküche, und im 
Foyer finden sich neben der Kasse ein 
Museumsshop und eine Buchhandlung. 
Die gesamte Infrastruktur ist mit mo 
dernsten, energie- und kostensparen 
den Geräten bestückt. 
Zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens nahmen am Festakt teil. Unter anderem (v.l.) Regierungschef Mario Frick, Lan- 
desßrst S.D. Hans-Adam IL, Heinz Nipp, Dr. Herbert Batliner mit Gattin sowie Michael Hilti mit Gattin. 
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Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Heinz Nipp (links), überreicht Regierungschef 
Mario Frick,stellvertretend ßr die ganze Bevölkerung symbolisch einen SchlüsseL 
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endes Staates J^sadenllächen entstaifi^nvdie'lediglichM nen sich sowohl für grossere Aussteift 
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werbs haftete der Mangel an, dass die 
Gebäudehöhe um zwei Meter über 
schritten wurde. Nachdem die von der 
Jury geforderte Überarbeitung nicht 
zur Zufriedenheit gelöst werden konn 
te, beschloss der Stiftungsrat am 7. Mai 
1998 den fliegenden Wechsel zum 
zweitrangierten Projekt. Nach dem Pro 
jektwechsel galt es, verlorene Wochen 
wieder aufzuholen. Bereits einen Mo 
nat später reichte die Stiftung ein neues 
Baugesuch ein, und wiederum einen 
Monat später lagen die Baubewilligun 
gen von Gemeinde und Land vor. 
Gleichzeitig wurde die Firma Karl Stei 
ner AG zum Totalunternehmer bestellt, 
dem die Verantwortung für die Kosten, 
die vier Gebäude betoniert waren. Mit 
te Juli 1999 begannen die Betonarbei 
ten für die Bodenplatte des Kunstmu 
seums. Danach wuchs das 60 Meter lan 
ge und rund 23 Meter breite Gebäude 
in einem atemberaubenden Tempo in 
die Höhe. Bereits nach sieben Monaten, 
am 18. Februar 2000, war der Rohbau 
fertiggestellt. 
Wetterprobleme 
Ein früher Wintereinbruch sowie 
missliche Wetterverhältnisse im Januar 
und Februar dieses Jahres hatten leider 
zu Verzögerungen geführt und die Ar 
beit für Menschen auf der Baustelle be 
schwerlich werden lassen. Nach einem
	        

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