Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

4 Samstag, 12. August 2000 
Übergabe Kunstmuseum 
Liechtensteiner Volksblatt 
«Welchen Stellenwert hat das neue 
Kunstmuseum für Liechtenstein?» 
Umfrage unter den geladenen Gästen zum neuen Museum im Städtle Vaduz 
Die grossen, hellen und weitläufi 
gen Räume sind von aussen gar 
nicht sichtbar. Vielleicht macht 
gerade diese architektonische 
Besonderheit das Kunstmuseum 
zu einer Schatztruhe, die ein gros 
ses Geheimnis verbirgt. Zwar 
waren an der gestrigen Übergabe- 
feier noch keine Skulpturen und 
Bilder zu bewundern, doch die 
einmalige Leere schaffte eine zau 
berhafte Atmosphäre. Wir spra 
chen mit den Gästen über das 
Kunstmuseum selbst und über sei 
ne Bedeutung für unser Land. 
Janine Köpfli 
Karin Büchel, Ruggell 
den konnte. Ich glaube jedoch, dass wir 
den Stellenwert jetzt noch nicht richtig 
abmessen können. Ich wünsche mir für 
das Kunstmuseum viele Besucher und 
interessante Ausstellungen. 
Helga Zimmermann, Balzers 
hierfür eingesetzt haben. Besonders gut 
gefallen mir die Ausstellungsräume. Ich 
bin das erste Mal hier und das Licht, 
Uberhaupt die ganze Gestaltung ist wirk 
lich toll. Ich freue mich schon auf die Aus- 
stellungseröffnung. 
einen gefällt's den anderen nicht. Ich 
würde sagen, dass jeder in dieser Fassade 
irgendetwas sehen kann. 
Evelyn Hermann, Schaan: Ich hoffe, 
dass das Kunstmuseum einen Stellenwert 
bekommt und dass wir in Zukunft ver 
mehrt einen Tourismus haben werden, der 
wegen kultureller Anlässen nach Liech 
tenstein kommt. Ich bin selbst künstle 
risch tätig und im Kulturbeirat und ich 
hoffe, dass 6s wieder Impulse gibt für die 
liechtensteinischen Kunstschaffenden. 
Mir gefällt die schwarze Fassade sehr gut. 
Ich habe sie mir ganz anders vorgestellt, 
sie ist sehr lebendig rausgekommen. Ich 
finde es gewagt. Die Räume sind toll um 
Kunst auszustellen, weil sie fest nicht vor 
handen sind, so zurückhaltend sind sie. 
Rundgang gefällt mir, er ist einfach etwas 
Spezielles. Ich frage mich nur, wie er 
dann gefüllt wird. 
Denis Kopitsis, Rohrdorf 
Denis Kopitsis, Rohrdorf: Ich nehme 
an, dass der Stellenwert sehr hoch liegen 
wird. Es ist einfach ein sehr schönes Ge 
bäude geworden. Von dem her verspricht 
es einen hohen Stellenwert und hat einen 
solchen auch verdient. Ich kann mir vor 
stellen, dass das Objekt auch nach aussen 
sehr einladend ist und als Attraktion für 
Aussenstehende wirken kann. 
Rita Fehr, Eschen 
Rita Fehr, Eschen: Mich freut es für 
unser Land, dass wir jetzt ein solches 
Museum haben. Ich finde es toll, dass wir 
die superschönen Exponate endlich der 
Öffentlichkeit präsentieren können. Ich 
kann nur viel Glück und viel Erfolg für 
die Ausstellung wünschen, damit sie das 
bringt, was sie im Moment zu verspre 
chen scheint. Die Raumgestaltung ist be 
eindruckend, es ist sehr einladend, hier 
Exponate zu präsentieren. Man könnte 
die Aussteller fast beneiden, es muss 
wunderschön sein hier drinnen. 
Arnold Kind, Ruggell 
Gaston Jehle, Planken: Ich finde, dass 
ein Kunstmuseum für ein Land sehr 
wichtig ist, weil wir hier doch sehr viele 
Künstler haben. Es kommen auch sehr 
viele Leute nach Liechtenstein wegen 
der Kunst. Die Kunstsammlung des Fürs 
ten ist ja sehr berühmt und ich würde sa- 
Alexandra Schädler, Nendeln 
Alexandra Schädler, Nendeln: Der 
Stellenwert fürs Land ist sehr gross. Es ist 
ein Anziehungspunkt. Ein Anziehungs 
punkt,der sicher nicht nur den Tourismus 
belebt, sondern auch die Kultur im 
Bereich der Kunst fördert und vielleicht 
einmal den Nachwuchskünstlern die 
Möglichkeit bietet, sich präsentieren zu 
können. Mit modernen Sachen oder mit 
alter Kunst. Ich hoffe jedoch schwer, dass 
es eigentlich auch in die moderne Rich 
tung geht,dass man auch einmal den jun 
gen Leuten etwas bietet. 
Christion Kerez, Zürich 
Christian Kerez (Architekt des Kunst 
museums), Zürich: Ich denke, dass mit 
dem heutigen Tag ein Wunsch in Erfül 
lung gegangen ist. Das Kunstmuseum hat 
eine sehr lange Geschichte, die viel län 
ger zurückgeht, als wir eigentlich daran 
beteiligt sind. Es waren auch andere 
Architekten vor uns dran, schon vor zehn 
Jahren, andere schon vor längerer Zeit. 
Wir sind natürlich froh, dass wir das 
Glück hatten, den lang gehegten Wunsch 
des Landes Liechtenstein als Letzte um 
zusetzen zu können. Mir gefällt die Grös 
se, die Grosszügigkeit der Räume, die 
Raumverbindungen, die lange feierliche 
Treppe, die vom Foyer in die Oblichtsäle 
führt und der unerwartete Massstab, ge 
rade weil er von aussen nicht direkt sicht 
bar ist. Aber auch weil das Museumsge- 
bäude selber die Grösse nach aussen auf 
den ersten Blick nicht wiedergibt. Das 
Dorf Vaduz, das eher kleinmassstäblich 
ist, lebt von der Buntheit. In diesem Kon 
text bekommen die Weitläufigkeit und 
der Schnaut den die grossen Räume ha 
ben, eine ganz unerwartete Tragweite. 
Karin Büchel, Ruggell: Ich schätze den 
Stellenwert für das Kunstmuseum als 
sehr hoch ein, weil es ganz lange gedau 
ert hat, bis dieses Projekt realisiert wer- 
Hans Wüst, Oberriet 
Hans Wüst, Oberriet: Ich finde ein 
fach, dass dieses Kunstmuseum nicht ins 
Städtchen Vaduz reinpasst. Es ist nicht 
schön... Ein schwarzer Klotzl 
Helga Zimmermann, Balzers: Ich bin 
ganz begeistert. Man wird es so leer und 
so jungfräulich nie wieder sehen. Aber ich 
frage mich trotzdem, wie Herr Malsch es 
füllen wird. Wie er zum Beispiel eine 
Klee-Ausstellung hier unterbringen will, 
also kleine Formate. Ja, es muss noch mit 
Leben gefüllt werden. Mit Publikum und 
mit Kunst. Den Stellenwert schätze ich als 
ganz fantastisch ein. Ich hätte nie gedacht, 
dass es so schön wird. Von aussen ist es 
auch ganz fantastisch, diese zurückhal 
tende Inschrift, die Fassade... ganz toll. 
Arnold Kind, Ruggell: Mich freut es, 
dass das Kunstmuseum jetzt Wirklichkeit 
geworden ist. Den Stellenwert schätze 
ich sehr hoch ein. Es ist sehr wichtig, dass 
wir dieses Kunstmuseum bekommen ha 
ben, und es ist allen zu danken, die sich 
Caston Jehle, PlaHken 
) 
gen, dass es absolut notwendig war, dass 
wir jetzt ein solches Gebäude haben. Ich 
muss sagen, es ist imposant, wenn man 
reinkommt. Die Räume sind gross und 
hell. Ich bin zuerst beinahe erschrocken, 
weil ich nur dasi Leere gesehen habe. 
Aber es wird sicher anders aussehen, 
wenn erst einmal Skulpturen und Bilder 
hier sind. Die Fassade ist eine Ge 
schmacksache. Gdiiau das ist Kunst: Den 
Caroline Hilti, Schaan 
Caroline Hilti, Schaan: Es ist fantas 
tisch, dass wir kulturell einen solchen 
Bau bekommen haben. Die Idee an und 
fUr sich ist grossartig. Von aussen kommt 
der Bau einem kleiner vor als von innen. 
Alles ist sehr grosszügig und baulich ist es 
fantastisch. Ich bin wirklich begeistert, 
dass dieses Gebäude in dieser kurzer 
Zeit zustandegekommen ist. 
Lotte Schwarz, Vaduz: Alles ist bes 
tens! Besonders der helle, riesenhafte 

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Roland Moser, Vaduz • 
Roland Moser, Vaduz: Den Stellen 
wert kann man, glaube ich, nicht genug 
hoch einschätzen. Erstens sollte es vor 
allem national einen Antrieb geben und 
eine Initialzündung sein. Aber auch in 
ternational werden wir ein gutes Publi 
kum hierherholen. Vom Kunstmuseum 
selbst bin ich positiv überrascht. Ich 
glaube, es ist wirklich so, wie sie es immer 
prophezeit haben. Wenn man drinnen 
steht, hat es eine ganz andere Wirkung, 
und ich glaube, es ist auch von aussen 
ansehnlich. Es ist nicht so rausgekom 
men, wie es viele vermutet haben, son 
dern wirklich besser. 
Herbert Frisch, Berneck 
Herbert Frisch, Berneck: Ich habe in 
einer Stiftungsratsitzung, in der es darum 
ging «Fassade ja oder nein», ein State 
ment abgegeben, das hiess: An dieser 
stark touristisch frequentierten Lage 
gehört ein einmaliges Bauwerk hin. Das 
kann man bauen! Und das hat man jetzt 
gebaut. Ich bin sehr zufrieden mit dem 
Ergebnis. Sie müssen einmal darauf ach 
ten, wie intensiv die Passanten das Kunst 
museum betrachten. Vor keinem ande 
ren Gebäude stehen so viele Leute. 
Evelyn Bemann, Schaan 
Lotte Schwarz, Vaduz 
Andreas Gnädinger, Rapperswil 
Andreas Gnädinger, Rapperswil: Das 
Kunstmuseum ist etwas ganz Einmaliges. 
So etwas bekommt ihr gar nie wieder in 
Liechtenstein. Es gab einige, die wirklich 
Mut hatten zu diesem Gebäude,zu dieser 
Fassade und das muss man ihnen erst ein 
mal nachmachen. Mein Problem war die 
Umsetzung der schwarzen Fassade. Wir 
mussten einiges improvisieren, da so 
etwas nicht ab der Stange gekauft wer 
den kann. Ich meine, es ist gelungen. 
I
	        

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