Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

24 Donnerstag, 10. August 2000 
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Liechtensteiner Volksblatt 
Optimismus zur Halbzeit 
Verona Feldbusch und Mundpropaganda locken mehr Besucher zur Weltausstellung Expo 2000 
HANNOVER: Der besondere 
Charme der Expo 2000 in Han 
nover beruht auf dem häufig 
beklagten massigen Karten 
verkauf. «Käme täglich statt 
der jetzt rund 100000 Besu 
cher die angekündigte dreifa 
che Anzahl auf die Weltaus 
stellung, wären die Warte 
schlangen vor den Pavillons 
unendlich und alle wären ver 
ärgert», sagt der Züricher 
Computer-Fachmann und Ex- 
po-Besucher Thomas Rieder. 
1 
Was die Gäste freut, kann für die 
Veranstalter teuer werden. Be 
fürchtungen, das Land Niedersach 
sen könnte wegen des Expo-Defi 
zits gar Pleite gehen, teilt Regie 
rungssprecher Volker Benke nicht. 
Selbst bei einem auf das Land ent 
fallenden geschätzten Expo-Defizit 
von rund 800 Millionen Mark 
«müssten wir dann nicht zum Kon 
kursrichter gehen». Laut Vertrag 
tragen Bund und Land Niedersach 
sen das sichere, aber in seiner Höhe 
noch nicht bekannte Expo-Defizit 
je zur Hälfte. Von den utopischen 
Zahlen einer «schwarzen Null» im 
Wirtschaftsplan der Weltausstel 
lung, nach denen täglich fünf Mona 
te lang bis Ende Oktober durch 
schnittlich 261000 Besucher kom 
men müssten, hat sich inzwischen 
auch die Expo-Gesellschaft offiziell 
verabschiedet. Diskutiert wird nur 
noch die Höhe des Defizits: Progno 
sen von rund 1,6 Milliarden Mark 
Minus sind häufiger zu hören und zu 
lesen. Danach entfielen auf Nieder 
sachsen und den Bund je 800000 
Mark. Hinter den Kulissen wird be 
reits heftig gefeilscht, ob nicht auch 
die übrigen Bundesländer das Defi 
zit dieses nationalen Ereignisses 
mittragen könnten. 
Abgerechnet wird am Schluss 
«Das sind jetzt zur Halbzeit der 
Expo alles Milchmädchenrechnun 
gen. Wir rechnen zum Schluss ab. 
Niedersachsen wäre natürlich auch 
bei einem zu zahlenden Anteil von 
800 Millionen Mark nicht pleite», 
sagt Benke. Die Besucherzahlen 
zur Expo ziehen ohnehin in den Ta 
gen vor der Halbzeit der am 1. Juni 
2000 eröffneten Weltausstellung an. 
Am vergangenen Wochenende 
wurden rund 150000 Besucher auf 
dem Gelände geschätzt. Die offizi 
ellen Zahlen gibt es nur einmal in 
der Woche, jeweils am Freitag. In 
den ersten 64 von 153 Ausstellungs 
tagen wurde die Expo von 5,44 Mil 
lionen zählenden Gästen besucht. 
Auch der Vorverkauf mit 600000 
Karten stieg laut Expo GmbH um 
zwölf Prozent gegenüber der Vor 
woche an. 
Expo-Geschäftsführer Reinhard 
Volk führt das auf die neue Werbe 
kampagne mit Verona Feldbusch 
und Peter Ustinov sowie auf die 
Mundpropaganda zufriedener Ex 
po-Besucher zurück. Der ansteigen 
de TVend werde sich verstärken und 
es sei denkbar, dass die Expo den 
Besucherschnitt von derzeit 100000 
pro Tag auf 150000 erhöhe. 
Unabhängig von der unendlichen 
Debatte Uber die nach wie vor nicht 
überwältigende Zahl der verkauf 
ten Karten (Tageskarte: 69 Mark) 
für diese erste Weltausstellung in 
Deutschland, berichten viele Besu 
cher Positives über die Weltausstel 
lung. 
Immer mehr Brände 
Lage in Montana dramatisch 
Mehr ab 400000 Hektar Wald wurden in den USA ein Raub der Flammen. 
BOISE: Die Waldbrände in den 
USA haben sich am Mittwoch auf 
zwölf Bundesstaaten ausgeweitet 
Mehr als 25000 Feuerwehrleute 
kämpfen inzwischen gegen 70 gros 
se Feuer an, die bereits über 400 000 
Hektar verbrannt haben. 
Bei einem Besuch in der Krisenre 
gion gab Präsident Bill Clinton 150 
Millionen Dollar an Bundesgeldern 
für die Hilfe frei. Besonders drama 
tisch war die Lage nach Angaben 
der nationalen Behörde für die Feu 
erbekämpfung im Bundesstaat 
Montana. Dort wurde am Mittwoch 
erwartet, dass der Gouverneur alle 
staatlichen Wälder für die Öffent 
lichkeit schliesst. 
Damit dürfte niemand mehr die 
Wälder betreten. In einigen Berei 
chen Montanas wurden bereits 
Campingfeuer und das Abholzen 
von Bäumen verboten. Die Feuer 
bedrohten am Mittwoch mehrere 
Wohngebiete, Hunderte von Men 
schen müssten ihre Häuser verlas 
sen. Der Nationalpark Bitterwood 
wurde aus Sicherheitsgründen ge 
schlossen. 
Vierstöckiges 
Haus eingestürzt 
Beim Einsturz eines vierstöcki 
gen Hauses in der südtürki 
schen Stadt Mersin sind 
mindestens zwei Menschen ums 
Leben gekommen und 16 weite 
re verletzt worden. Insgesamt 
wurden 16 Menschen lebend 
gerettet. Eine 29 Jahre alte Mut 
ter und ihr sieben Jahre alter 
Sohn starben, bevor die Helfer 
sie aus den Trümmern befreien 
konnten, berichtete die Nach 
richtenagentur Anadolu am 
Mittwoch. Mindestens vier 
Menschen, darunter ein sechs 
Jahre altes Kind, seien bei dem 
Unglück schwer verletzt wor 
den. Die Verletzten seien in um 
liegende Krankenhäuser ge 
bracht worden. Einige konnten 
am Mittwoch bereits entlassen 
werden. Nun soll untersucht 
werden, warum das 41 Jahre al 
te Gebäude am Dienstagabend 
plötzlich zusammengestürzt 
war. Ersten Berichten zufolge 
waren auf das Dach des einst 
niedrigeren Hauses im Laufe 
der Zeit weitere Stockwerke 
aufgesetzt worden. 
Zehn Tote bei 
Flugzeugkollision 
Opfer alles Insassen der Maschinen 
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Beim Zusammenstoss zweier Kleinflugzeuge sind am Mittwoch im Süden 
des US-Staates New Jersey alle zehn Insassen ums Leben gekommen. Die 
Maschinen vom Typ Piper Navajo und Piper Seminole kollidierten nach An 
gaben der Behörden Uber einem Vorort der Stadt Trenton und brachen aus 
einander Wrackteile stürzten auf ein Haus und setzten es in Brand. Das Ge 
bäude wurde schwer beschädigt, die Bewohner seien jedoch nicht verletzt 
worden, sagte eine Sprecherin der Luftfahrtbehörde. 
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nachrichten 
Michael Douglas wurde 
Vater eines Jungen 
LOS ANGELES: Die Hollywood-Schauspieler 
Catherine Zeta-Jones und Michael Douglas 
sind Eltern eines kleinen Jungen geworden. Dy- 
lan Michael Douglas kam am Dienstagabend 
(Ortszeit) im Cedars-Sinai Medical Centre bei 
Beverly Hills zur Welt. «Sie sind ekstatisch», 
sagte ein Sprecher von Douglas' Film- Produk- 
tionsfirma Furthur in Los Angeles Uber die 
frischgebackenen Eltern. Für die 30-jährige Ze 
ta-Jones ist es das erste Kind, der 55-jährige 
Douglas hat einen erwachsenen Sohn aus erster 
Ehe. Douglas hatte die Britin Zeta-Jones im Au 
gust 1998 kennengelernt. Seit März vergange 
nen Jahres sind die beiden ein Paar. 
Strenge Sitten: Kein 
Gebet - kein Gehalt 
KANO: In der nigerianischen Stadt Kano gel 
ten für die islamischen Angestellten der Stadt 
verwaltung künftig strenge Sitten: Wer einmal 
beim Gebet fehlt, bekommt an diesem Tag kein 
Gehalt. Dies kündigte Verwaltungschef Kabiru 
Sanda am Mittwoch vor Journalisten an. Zur 
Begründung verwies er darauf, dass die Teilnah 
me am Gebet nach islamischen Recht auch an 
der Arbeitsstätte Pflicht sei. «Jeder Angestellte, 
der während der Arbeitszeit das Gebet ausfal 
len lässt, bekommt für diesen Tag kein Geld.» 
Falls dies zur Regel werde, sei auch der 
Abzug des gesamten Monatsgehalts möglich. 
Der Verwaltungschef äusserte sich anlässlich 
der Einweihung einer neuen Moschee, die ei 
gens für Angestellte der Stadtverwaltung ge 
baut wurde. 
Die Anwesenheit wird über Video-Kameras 
kontrolliert. In der westafrikanischen Republik 
Nigeria sind 45 Prozent der 115 Millionen Ein 
wohner moslemischen Glaubens. Kano ist die 
grösste Stadt im Norden des Landes. 
Notlandung auf der 
Salzach 
SALZBURG: Bei der Notwasserung eines 
Kleinflugzeugs sind in Österreich alle vier In 
sassen mit Unterkühlungen davongekommen. 
An der Rettungsaktion auf dem Fluss Salzach 
beteiligten sich insgesamt 100 Hilfskräfte der 
Polizei und Feuerwehr. 
Wie die Polizei am Mittwoch in Salzburg mit 
teilte, befanden sich die drei Deutschen und ein 
Türke am Dienstagabend auf dem Weg von 
Salzburg nach Berlin, als der Pilot der Cessna 
210 etwa eine Stunde nach dem Start Trieb 
werksprobleme meldete. Er habe noch ver 
sucht, wieder zum Salzburger Flughafen 
zurückzufliegen. Wenig später musste er jedoch 
auf dem Fluss Salzach südlich des Flughafens 
notwassern. Nach der Bergung aus dem Fluss 
wurden die Flugzeuginsassen ins Spital ge 
bracht. Das Wrack versank in der Salzach. 
Bei roten Dessous wird 
der Franzose schwach 
PARIS: Franzosen stehen auf Frauen in Des 
sous: Neun von zehn Männer freuen sich über 
erregende Unterwäsche ihrer Partnerin, wie 
aus einer am Mittwoch in der Zeitung «Le Fi 
garo» veröffentlichten Umfrage des Instituts 
Sofres hervorgeht. Bevorzugte Farbe ist rot, 
bevorzugtes Material Spitze. 
Schwach werden die Befragten vor allem bei 
Strapsen (61 Prozent); aber auch Push-up- 
Büstenhalter wie der Wonderbra stossen bei 
mehr als der Hälfte der Franzosen auf grosse 
Begeisterung. 66 Prozent der Befragten gaben 
sogar an, einer Frau in Dessous nicht widerste 
hen zu können. Allerdings geben sich die Män 
ner beim Kauf der Wäsche sehr zurückhaltend: 
Nur 18 Prozent erklärten, sie schenkten ihrer 
Partnerin gelegentlich ein Dessous. 97 Prozent 
der Frauen kaufen sie sich selbst, und nur gut 
ein Drittel der Männer gab an, zumindest jedes 
zweite Mal beim Kauf dabei zu sein. 
wetter 
Die Wetterlage 
Der Hochdruckeinfluss nimmt aus Nordwesten 
noch etwas zu und bestimmt in den nächsten 
Tagen unser Wetter. 
Vorwiegend schön 
Die Wettervorhersage für die ganze Schweiz 
und das Fürstentum Liechtenstein: Schönes 
Sommerwetter, tagsüber in den Bergen und 
im Süden ein paar Quellwolken. Die Tiefst 
temperaturen liegen um die 14 Grad, die 
Höchstwerte klettern auf 27 Grad. Nullgrad 
grenze auf etwa 3800 Meter steigend. In den 
Bergen weht ein schwacher bis mässiger 
Nordwestwind. Mit der Rückkehr des Som 
mers steigen die Pollenkonzentrationen wie 
der etwas an. 
Die Wetteraussichten 
Vorwiegend sonniges und eher schwüles Som 
merwetter. Jeweils am Nachmittag über den 
Bergen einige Quellwolken und am Wochenen 
de zunehmend gewitterhaft. Tendenz für Mon 
tag: wahrscheinlich aus Westen vermehrt 
Schauer und Gewitter. 
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