Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Region 
Donnerstag, 10. August 2000 21 
Nachrichten 
Schwere Gewitterregen 
Im Raum Feldkirch 
FELDKIRCH: Schwere Gewitterregen gingen 
am Dienstagabend zwischen 18 und 19 Uhr 
über Feldkirch nieder und machten einen er 
neuten Einsatz der Feuerwehren Feldkirch 
Stadt, Tosters, Gisingen sowie Altenstadt not 
wendig. Die enormen Niederschläge führten zu 
Hangrutschungen im Bereich des Ardetzen 
bergs, des Schellenbergs und des Ambergs so 
wie zu Kellerflutungen in Nofels, Gisingen,Tos 
ters, Levis und der Innenstadt. Einige Unter 
führungen waren nicht mehr passierbar. Die 
Nafla ist in kürzester Zeit massiv angestiegen, 
jedoch wie schon am Sonntag, nicht Uber die 
Ufer getreten. Das eigentliche Probleme stell 
ten die Hangwässer dar. Die enormen Nieder 
schlagsmengen konnten von den gesättigten 
Böden am Ardetzenberg, Schellenberg und 
Amberg nicht mehr aufgenommen werden. Da 
es in diesen Bereichen keine Gerinne gibt, Uber 
die ein natürliches Abfliessen möglich wäre, 
suchten sich die aussergewöhnlichen Wasser 
mengen neue Wege. Die Folge waren Hangrut 
schungen, Strassenverlegungen und Unterspü 
lungen in Bereichen, wo dies bislang noch nie 
beobachtet wurde. Bewährt hat sich in dieser Si 
tuation eine neue Sickerungsanlage im Bereich 
der Heidenstrasse in Altenstadt, die im Rahmen 
des Kanalbaukonzeptes erst kürzlich fertigge 
stellt wurde. Dort konnten die Hangwässer ab 
geleitet werden. Im Rahmen der fortlaufenden 
Kanalisierung sind entsprechende Projekte 
auch für betroffene Bereiche in Tosters und No 
fels in Planung. 
Auto von Triebwagen 
weggeschleudert 
BREGENZ: In Lorüns im Montafon ist am 
Mittwoch ein Personenwagen von einem 
Triebwagen der Montafonerbahn wegge 
schleudert worden. Die Autolenkerin blieb un 
verletzt. Der Unfall ereignete sich um 7.15 Uhr 
morgens. Die Schrunserin wollte laut Poli 
zeimeldung die Eisenbahnkreuzung überque 
ren und übersah dabei den aus Schruns kom 
menden Triebwagen der Montafonerbahn. Das 
Auto wurde vom Zug erfasst und zur Seite ge 
schleudert. Am Auto entstand Totalschaden, 
am Triebwagen leichter Sachschaden. Nach ei 
ner Viertelstunde konnte der Zug nach Blu- 
denz weiterfahren. 
Längste Holzbrücke der 
Schweiz entsteht 
RAPPERSWIL: Mit zehn Rammschlägen auf 
die ersten der 233 Pfähle ist am Mittwoch das 
längste Holzbauwerk der Schweiz begonnen 
1 worden. Es handelt sich um einen 841 Meter 
langen Fussgängersteg Uber den Zürichsee zwi 
schen Rapperswil und Hürden. Eine Arbeitsge 
meinschaft will damit ein «Jahrhundertwerk zur 
Jahrtausendwende» schaffen, hiess es am Mitt 
woch. Zur Finanzierung haben private Spender, 
die Kantone St. Gallen und Schwyz sowie zahl 
reiche Zürichseegemeinden innert einem Jahr 
drei Millionen Franken zusammengetragen. 
Damit könnten die Kosten voll gedeckt werden, 
heisst es im Communiquä. 
Krimineller Gasthaus 
besucher geschnappt 
BREGENZ: Seit Wochen hat ein Unbekannter 
dem Feldkircher Gasthaus «Löwen» mit einem 
gestohlenen HauptschlUssel ungebetene, nächt 
liche Besuche abgestattet. Nun konnte er ver 
haftet werden. Der Mann erbeutete bei seinen 
nächtlichen Wirtshausbesuchen rund SO 000 
Schilling (6250 Franken) Bargeld, mehrere 
Stangen Zigaretten sowie Zigarren. Er ist nun 
auf Bildern aus der VideoUberwachung erkannt 
worden. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung 
wurde ein 36-Jähriger aus Feldkirch-Gisingen 
verhaftet. 
Fahrerflucht nach 
Verkehrsunfall 
WALZENHAUSEN: Ein Autolenker hat in der 
Nacht auf Mittwoch, kurz vor Mitternacht in 
Walzenhausen ein vortrittsberechtigtes Fahr 
zeug seitlich gerammt und anschliessend Fah 
rerflucht begangen. Die Ausserrhoder Kantons 
polizei sucht jetzt Unfallzeugen. Eine Autofah- 
rerin war von Walzenhausen in Richtung Lut 
zenberg gefahren. Bei der örtlichkeit Brenden 
missachtete ein unbekannter Lenker ihr Vor 
trittsrecht. Es kam zu einer heftigen Streifkolli 
sion zwischen den beiden Fahneugen. Der Un- 
fallverursacher fuhr weiter, ohne sich um den 
Schaden zu kümmern. 
Sieben Eltern zogen ihre 
Kinder zurück 
Nach Auffliegen der Prügelaffäre im Institut Sonnenbeig in Vilters 
VILTERS: Nach dem Aufflie 
gen der Priigelaffäre im Insti 
tut Sonnenberg in Vilters ha 
ben bisher sieben Eltern ihre 
Kinder abgemeldet. Internat 
und Schule sollen künftig unter 
einem neuen gewaltfreiem 
Konzept geführt werden. 
Unter strengen Bedingungen darf 
das Institut Sonnenberg proviso 
risch unter der neuen Führung von 
Lehrer Hans-Peter Koller (39) min 
destens ein Schuljahr lang weiter 
betrieben werden. Das Verfahren 
zur Überprüfung der Privatschul- 
Bewilligung bleibt hängig. Der Er 
ziehungsrat wird bis Ende Schuljahr 
entscheiden. 
Provisorisch 
Die Privatschule war am 3. Au 
gust wegen massiver Prügelvorwür 
fe vorläufig geschlossen worden. 
Daraufhin traten beide bisherigen 
Schuldirektoren zurück, ein Prügel 
pädagoge wurde entlassen und Kol 
ler als neuer Leiter eingesetzt. 
Am Dienstag erteilte das st. galli 
sche Erziehungsdepartement dem 
Institut wieder eine provisorische 
Bewilligung zur Weiterführung der 
Schule unter strengen Auflagen, 
darunter ein unabhängiger Verwal 
tungsrat sowie ein Schulkonzept, in 
dem jeglicher Gewalt abgeschwo 
ren wird. 
Rund 80 Schülerinnen und 
Schüler 
Nur sehr wenige Eltern, nämlich 
sieben, hätten ihre angemeldeten 
Kinder zurückgezogen, sagte Hans- 
Peter Koller am Mittwoch gegen 
über der Nachrichtenagentur sda. 
gen und Aktivitäten im Mai ideal. 
Die Natur präsentiert sich Ihnen in 
einer wahren Farbenpracht; die grü 
ne Macchia verschwindet dann ge 
radezu in einem BlUtenmeer. Man 
kann die landschaftlichen Reize 
noch in Ruhe geniessen. 
Kulinarisches Elba 
Die Qual der Wahl beschert sich 
Ihnen, wenn Sie in den Genuss der 
kulinarischen Köstlichkeiten kom 
men. Vor allem frische Meeresfrüch 
te und Fisch, Wild und Geflügel wer 
den schmackhaft nach inseltypischer 
Manier zubereitet. Dazu trinkt man 
Elba Bianco oder Rosso und Last 
but not least Napoleons Lieblings 
tropfen, den Dessertwein Aleatico. 
Marina di Carapo 
Am reizvollsten ist wohl der Wes 
ten Elbas, hier ist es unbeschreiblich 
schön! Abgesehen davon, dass es 
hier die schönsten und meisten 
Strände gibt, bildet das Granitmas 
siv des Monte Capanne eine über 
wältigende Kulisse. Der lebendige 
Ort Marina di Campo bietet mit 
sehr vielen Restaurants und gemüt 
lichen Lokalitäten Abwechslung 
und nette Unterhaltung. Wer sich 
ein romantisches Dinner bei Ker 
zenlicht mit Blick auf das Meer 
wünscht, geht am besten in das klei 
ne Restaurant La Lucciola, direkt 
am Strand. 
Wehn Sie selbst feststellen wol 
len, dass Elba eine Insel mit Herz 
und viel italienischem Charme ist, 
dann nützen Sie die tollen Angebo 
te für den 12. und 19. August: 
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Nach dem Auffliegen der Prügelaffare int Institut Sonnenberg in Vilters ha 
ben bisher sieben Ehern ihre Kinder abgemeldet. 
Ende letztes Schuljahr wurden 
rund 100 Kinder unterrichtet; zwei 
starke 3. Sekundarklassen traten 
aus. Im neuen Schuljahr werden laut 
Kollers Schätzung rund 70 bis 80 
Schülerinnen und Schüler im «Son 
nenberg» zur Schule gehen, falls 
nicht noch mehr Kündigungen ein 
treffen. 
Gewaltverzicht 
Bis heute Donnerstag muss Kol 
ler dem Erziehungsdepartement 
sein neues Schulkonzept vorlegen. 
Darin muss ein absoluter Gewalt 
verzicht postuliert werden. 
Die Lehrerinnen und Lehrer 
müssen ein entsprechendes Papier 
unterzeichnen und sich verpflich 
ten, ihreiSchüler nicht körperlich zu 
züchtigepjjyeft.daigegen verstösst, 
wird von der Schule gewiesen, wie 
Koller äuf Anfrage erklärte. 
Aufgeflogen war die Prügelaffäre, 
weil Schülerinnen und Schüler wäh 
rend der Sommerferien Vorwürfe 
erhoben hatten: Ohrfeigen, 
Fausthiebe, TYitte, Haarereissen, 
Kopf aufs Pult schlagen - solche und 
andere körperliche Züchtigungen 
seien an der Tagesordnung, sagten 
die Zöglinge. Einige'hätten aus Na 
se und Mund geblutet. 
Rund 25 Kinder waren von den 
Körperstrafen betroffen und wur 
den bisher vom Untersuchungsrich 
ter einvernommen. Die Akten seien 
erschütternd, sagte der St. Galler 
Erziehungsdirektor Hans Ulrich 
Stöckling. 
Es wäre undenkbar, dass an einer 
öffentlichen Schule auf Dauer und 
in dieser Intensität geprügelt wer 
den könnte. «Wenn ein Lehrer an 
einer öffentlichen Schule schlägt, 
wird das bekannt», sagte Stöckling. 
Elba, die grüne Oase im Mittelmeer 
Für Kurzentschlossene sind noch Plätze am 12. und 19. August frei 
Wenn Sie nicht wie die Etrusker auf 
dem Wasserweg auf Elba gelangen 
möchten, fliegen Sie doch mit 
Rheintalflug ab Altenrhein bequem 
in die kleine mediterrane Idylle des 
«Arcipelago Toscano». 
Elba misst zwar nur 223 qkm, was 
aber nicht bedeutet, dass Sie hier 
keine Abwechslung finden werden. 
Im Gegenteil: Sie werden staunen, 
welche Vielfalt an zauberhaften 
Landschaftsbildern sich offenbaren 
werden. Aus 8000 Meter Flughöhe 
betrachtet, sieht sie aus wie ein grü 
ner Farbtupfen umspielt von grün 
blauen Flächen. 147 Küstenkilome 
ter-Steilfelsen, liebliche Badebuch 
ten und lange, feine Sandstrände 
bilden ein Paradies für Wassersport 
ler unter und über Wasser. Das Hin 
terland besticht vor allem durch sei 
ne üppige Mittelmeervegetation. 
Der Duft der Meeresluft vermischt 
mit dem markanten Geruch der im 
mergrünen Macchia und unzähligen 
Kräutern wie Lavendel, Rosmarin, 
Fenchel,Thymian, Salbei oder Min 
ze erinnert vor allem am Abend 
nach einem warmen Sonnentag an 
ätherische Gesundheitsöle. Inmit 
ten von Olivenhainen, Weinbergen, 
Zypressen und Schirmpinien findet 
man mittelalterlich anmutende 
Dörfchen, wo die Zeit stehen ge 
blieben zu sein scheint. 
Urlaub aktiv 
Die wildromantische Bergwelt 
Elbas lädt zu aufregenden Wande 
rungen und erholsamen Spazier 
gängen ein. Ob per Rad oder per 
Pedes, Elbas Bergspitzen sind im 
wahrsten Sinne des Wortes atembe 
raubend. Nicht nur besonders milde 
Temperaturen sind für Erkundun- 
Über 140 Küstenkilometer Steilfelsen, liebliche Badebuchten und lange, fei 
ne Sandstrände bilden eine Paradies fllr Wassersportler auf der Insel Elba. 
Hans-Peter Koller, der seit zwölf 
Jahren am «Sonnenberg» unterrich 
tet, weiss von systematischen Prü 
geln nichts. Er wisse zwar, dass dem 
einen oder andern Lehrer mal die 
Hand ausgerutscht sei, aber dass 
Schüler regelrecht abgeschlagen 
worden seien, stelle er nach wie vor 
in Abrede. 
Allerdings sei es möglich, dass im 
Internat abends geprügelt worden 
sei; davon habe er nichts mit bekom 
men. Kein einziger Schüler habe ihm 
je erzählt, er sei verprügelt worden. 
Koller gilt als Lehrer, zu dem die 
Schüler Vertrauen hatten. 
Von den rund 2500 bis 3000 Ehe 
maligen seien über 95 Prozent zu 
frieden mit der Schule. Diese Leute 
müssten auch befragt werden, sagte 
Koller. 
Reaktionen: Vorwiegend 
positiv 
Er habe von Eltern und ehemali 
gen sowie aus dem Dorf und der Re 
gion vorwiegend positive Reaktio 
nen entgegen nehmen dürfen, freu 
te sich Koller. Einzig zwei Telefon 
anrufe und drei E-Mails seien «un 
ter der GUrtellinie» gewesen. 
Eltern hätten sich organisiert und 
der Schule breite Unterstützung zu 
gesagt, Ehemalige hätten sich for 
miert und der Schule in zahlreichen 
Briefen viel Glück gewünscht. 
Das Institut Sonnenberg führt ein 
Internat und ein Externat mit Pri- 
mar- und Sekundärschule für 10- bis 
17-jährige Schülerinnen und 
Schüler. Die Internatsschüler stam 
men vorwiegend aus den Kantonen 
Zürich, Bern Aargau, Solothum, 
Thurgau und St. Gallen, die Exter- 
natsschüler aus den Kantonen St. 
Gallen und Graubünden. 
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