Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Mittwoch, 9. August 2000 11
Sport
Dopingspuren in der TdF
Spektakuläre Flugshow
Kredit für Ski-WM2003 ?
«Wir wollen klar gewinnen»
Stefan Majewski,Trainer des SC Wronki, zum UEFA-Cup-Hinspiel morgen gegen den FC Vaduz
UEFA-Cup-Qualifikation
Hinspiel:
Amica Wronki-FC Vaduz Do20.00Uhr
Das Rückspiel findet am 24. August statt
Ein langer Tag
Das wird ein langer Tag für die die FCV-Dele-
gation, die bereits gestern Dienstag nach dem
Abschlusstraining nach Zürich abreiste.
Heute war um 6.00 Uhr Tagwache und nach
dem Frühstück gings zum Flughafen, wo bereits
um 7.45 Uhr die LOT-Maschine zum Flug nach
Warschau abhob, Flugzeit 1.55 Stunden.
Nach der Zwischenlandung in Polens Haupt
stadt folgt um 11.15 Uhr der Inlandflug nach Po
sen, Flugzeit 1.05 Stunden, wo die FCV Delega
tion im Parkhotel logieren wird.
Training in Wronki
Nach dem Mittagessen bleibt eine kurze Zeit
zum Entspannen, um 17.30 ist die Fahrt nach
Wronki vorgesehen (rund eine Stunde Fahr
zeit), wo um 19.00 eine Ttainingseinheit auf dem
Programm steht. Es wird also wohl 21.30 Uhr,
bis die Mannschaft im Hotel zurück ist.
Spielbeginn 20.00 Uhr
Der Donnerstagvormittag steht zur freien
Verfügung, allenfalls Stadtrundfahrt. Um 17.00
Uhr geht es dann erneut mit dem Bus nach
Wronki, wo um 20.00 Uhr das Europacup-Hin
spiel stattfinden wird.
Wie im Vorjahr mit Bodo Glimt (Bild) wertet
auch heuer mit Amica Wronki ein harter
Brocken und eine lange Reise auf den FCV.
Wieder um 6.00 Uhr raus
Am Freitag ist wiederum um 6.00 UhrTagwa-
che, denn um 8.00 Uhr erfolgt der Abflug von
Posen nach Warschau. Um 10.55 Uhr ist der
Weiterflug nach Zürich vorgesehen, voraus
sichtliche Landung um 12.55 Uhr.
Das ganze Kader dabei
Wie schon letztes Jahr bei der Reise nach
Norwegen hat der FCV-Vorstand beschlossen,
auch diesmal das gesamte Kader d.h. alle zwan
zig Spieler zu dieser Auswärtspartie im UEFA-
Cup mitzunehmen, als Geste und auch im Sinne
eines guten Teamgeistes. Zum Betreuerstab
gehören Coach Rigo Wolf und Masseur Burri
Lehnherr. Das Amt des Co-Trainers ist noch
nicht besetzt.
Und natürlich «Onkel Lou»
Die offizielle FCV-Delegation leitet Markus
Foser, vom Vorstand sind zudem dabei Norbert
Hasler, Kurt Frommelt und Marc Brogle.
Wie schon im Vorjahr bei der Reise zum Po
larkreis hat sich für diesen Europacup-TVip kein
einziger FCV Fan angemeldet. Wer nicht fehlen
darf, ist jedoch «Qnkel Lou». Er hat als Einziger
sämtliche Europacup-Einsätze des FCV seit
1992 live vor Ort miterlebt. Am 20. Juli dieses
Jahres haben ihn Übrigens vier Leute aus Wron
ki im Rheinparkstadion besucht. Sie waren als
Urlauber auf der Durchreise in Liechtenstein
und wussten natürlich um das bevorstehende
UEFA-Cupspiel. Ein weiterer Beweis dafür,
wie klein die Fussballwelt ist.
Rainer Ospelt
Sportredaktion
Heinz Zöchbauer, Tel. 237 5128
Robert Briistle, Tel. 2375123
Robert Nutt, Tel. 237 51 43
Fax 237 5155, E-mail: sport@volksblatt.li
Der SC Wronki hat letztes Jahr
im UEFA-Cup in der ersten
Runde immerhin Bröndby Ko
penhagen ausgeschaltet und
scheiterte danach an Atletico
Madrid. Die Rollen für die
Partie morgen sind also kar
verteilt, auch wenn Majewski
anstandshalber kein Resultat
nennen möchte. Der FCV wird
sich darauf konzentrieren müs
sen, den Schaden in Grenzen
zu hallen.
Mit Stefan Majewski
sprach Rainer Ospelt
Volksblatt: Bevor Sie In diesem
Winter im Trainingslager in Portu
gal zuföllig auf den FC Vaduz tra
fen, haben Sie überhaupt gewusst,
dass in Liechtenstein Fussball ge
spielt wird und der Liechtensteiner
Cupsieger am UEFA-Cup teil
nimmt?
Stefan Majewski: Doch, das habe
ich gewusst. Liechtenstein ist zwar
ein kleines Land, aber Fussball wird
in ganz Europa gespielt. Mit Uwe
Wegmann habe ich in Portugal viel
über seine Arbeit in Vaduz gespro
chen.
Was waren Ihre erste Reaktion, Ih
re ersten Gedanken nach der Auslo
sung in Genf?
Natürlich hätten wir in der ersten
Runde auch auf einen anderen,
vielleicht stärkeren Gegner treffen
können. Aber der Fussball ist im
mer gut für Überraschungen, des
halb werden wir die Aufgabe gegen
Vaduz sehr konzentriert angehen.
Wir werden die
Partie gegen Vaduz
konzentriert
angehen
Waren Sie überhaupt schon mal in
Liechtenstein?
Ja, anfangs Juli. Ich bin von
Zürich via Liechtenstein nach
Oberstaufen gefahren, wo ich das
Spiel Vaduz gegen KS Groclin
(Anm. der Red.: ebenfalls ein polni
scher Erstdivisionär, Vaduz verlor
0:3) anschaute.
Wronki hat zum dritten Mal in Fol
ge den polnischen Cup gewonnen.
Ist der Club aus dieser Kleinstadt
auf den Cup spezialisiert?
Es scheint fast so. Nun, wir haben
eine sehr junge Mannschaft, das
Durchschnittsalter liegt unter 24
Jahren, acht Spieler sind jünger als
zwanzig und da ist es oft einfacher,
sich auf ein Spiel zu konzentrieren.
Die Meisterschaft mit 30 Spielen
fordert mehr Konstanz.
Nachwuchsarbeit
in Polen
muss verbessert
werden
Mit dem UO-Sieg gegen den letzt
jährigen Meister Polonia Warschau
ist Wronki gut in die neue Saison
gestartet. Im zweiten Spiel eine 2:3-
Auswärtsniederlage in Lubin und
zuletzt ein 2:0-Heimeifolg gegen
Stomll Alleinstein. Welche Ziele
hat sich Ihr Verein für diese Saison
gesetzt? Erstmals den Meistertitel?
Wronki-Traiher Stefan Majewski: «Wir schiessen viele Tore, aber wir bekom
men auch viele Tore. Eine gewisse Stabilität fehlt uns noch.
Wir werden uns voll auf die Meis
terschaft konzentrieren und unser
Ziel ist ein UEFA-Cup-Platz d. h.
unter den ersten vier.
Wie ist das derzeitige Niveau des
polnischen Fussballs einzustufen?
Polen hatte immer sehr gute Fuss-
baller, die in ganz Europa verstreut
sind, aber im Moment ist unsere Na
tionalmannschaft nicht so stark. Es
hat sich vieles verändert in Polen in
den letzten zehn, zwanzig Jahren,
auch im Fussball. Unsere U16- und
U18-Auswahlen sind recht gut, aber
dann folgt ein grosses Loch. Die
Nachwuchsarbeit muss verbessert
werden, aber ich glaube, es geht
langsam wieder aufwärts.
mann ein, die Sie in Oberstaufen
gesehen haben?
Auch nach diesem Spiel kann
man nicht viel sagen. Wichtig ist,
dass wir das erste Spiel zuhause ha
ben, das ist ein Vorteil.
Wronki gehtJedenfalls als der gros
se Favorit In diese UEFA-Cup-Par
tie. Was erwarten Sie?
Natürlich müssen und wollen
wir zuhause das Spiel klar gewin
nen, aber ich möchte kein Resultat
sagen, das wäre unsportlich. Im
Fussball ist alles möglich, da gibt es
keine klaren Favoriten. Letztes Jahr
war Bröndby Kopenhagen gegen
uns auch der Favorit, aber wir sind
in die zweite Runde gekommen.
Wir müssen und
wollen das Spiel in
Polen klar
gewinnen
Was ist charakteristisch für Ihre
Mannschaft ?
Wie schon gesagt, haben wir eine
sehr junge Mannschaft mit zwei Na
tionalspielern. Wir schiessen viele
Tore, aber wir bekommen auch vie
le Tore. Eine gewisse Stabilität fehlt
uns noch.
Mit wie vielen Zuschauern rechnen
Sie morgen?
Majewski Wronki ist nur eine
kleine Stadt mit 11000 Einwohnern.
Im ersten Meisterschaftsspiel gegen
POlonia waren es 2500, aber da wa
ren noch viele Leute in den Ferien.
Morgen rechne ich mit rund 3000
Zuschauern.
Wir haben das erste
Spiel zuhause, das
sehe ich als Vorteil
für uns an
Sie kennen Uwe Wegmann aus sei
ner Zeit bei Kaiserslautern. Wie ha
ben Sie ihn da als Spieler in Erin
nerung?
Ich kenne,ihn noch als Bundes
liga-Spieler. Er war ein sehr guter,
torgefährlicher Spieler mit einem
starken Zug zum Tor.
In Portugal hat Wronki in einem
Vorbereitungsspiel gegen Vaduz
ganz klar 3:0 gewonnen. Wie stufen
Sie jene Vaduzer Mannschaft ein?
Das war nur ein Vorbereitungs
spiel, das kann man nicht verglei
chen mit einem Ernstkampf.
Und wie schätzen Sie die neufor
mierte Mannschqft um Um; Weg-