40 Freitag, 4. August 2000
LEf|te Seite
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Abgeschleppte Autos
verschrotten
ROM: Falschparkierer in Rom können sich
nicht mehr darauf verlassen, ihren abgeschlepp
ten Wagen auch nach Monaten noch zurück
zu erhalten: Der Grünen-Abgeordnete Athos
De Luca kündigte am Mittwoch an, dass bald je
des abgeschleppte Auto binnen 90 Tagen in die
Schrottpresse wandern werde. Auf den 60 Park
plätzen der italienischen Hauptstadt für abge
schleppte Autos stünden zur Zeit insgesamt
rund 50 000 Fahrzeuge - manche bereits seit
mehr als 20 Jahren. Jedes dieser Autos koste den
Staat 2500 Lire (etwa zwei Franken) pro Tag,
sagte De Luca. Der Altbestand soll bereits in
den kommenden Tagen verschrottet werden. •
Monegasse stellte
neuen Tauchrekord auf
MONACO: Ein 25-jähriger Sportstudent aus
Monaco hat am Donnerstag seinen eigenen
Tauchrekord gebrochen. Ohne Sauerstoffgerät
und Atemmaske tauchte Pierre Frolla etwa 73
Meter tief. Nur mit Taucheranzug und -brille
ausgerüstet, hangelte er sich dabei an einem Seil
nach unten. Wieder an der Oberfläche, wurde er
von seinen Freunden begeistert begrüsst. Frollas
bisheriger Rekord beim Tauchen ohne Atemhil
fe lag bei 72 Metern, beide Höchstleistungen ab
solvierte er im Gewässer seiner monegassischen
Heimat in Anwesenheit von Prinz Albert von
Monaco. Frolla studiert Sport in Nizza.
Taucher bergen Gegen
stände aus der «Titanic»
WASHINGTON: Eine kleine Glasperle, eine
Glasflasche mit Olivenöl und ein mit Büchern
und Postkarten gefüllter Lederkoffer sind die
ersten Gegenstände, die Taucher aus dem
Wrack der «Titanic» geborgen haben. «Wir sind
überrascht über die Anzahl und Verschieden
heit der Gegenstände, die wir bis jetzt entdeckt
haben», schrieb am Mittwoch Greg Zink auf der
Internet-Seite der US-Firma RMS Titanic. Das
Unternehmen besitzt die Rechte an dem
Wrack, das seit dem 14. April 1912 auf dem
Grunde des Nordatlantik vor Neufundland
liegt. Die Taucher fischen mit Hilfe von Tauch
booten und eines ferngesteuerten Unterwasser
roboters mit Greifarmen und Kameras nach
den Objekten. Bislang waren Taucher noch nie
in das Innere des Luxusschiffes vorgedrungen,
sondern hatten stets nur in der Umgebung ge
sucht. Dabei gelang es in den Jahren 1987 -bis
1998, rund 5000 Objekte vom Meeresgrund zu
holen.
Rätsel um angeblich
verschwundenen Mann
RADOLFZELL: Angeblich ist am Dienstag
auf dem Untersee bei Radolfzell am Bodensee
ein Mann verschwunden. Laut Polizeiangaben
vom Donnerstag ist bisher aber weder ein Er
trunkener gefunden worden noch eine Ver-
misstmeldung eingegangen. Mittlerweile kann
man sich bei der Polizei auch vorstellen, dass die
Bootsbesatzung, die den Vorfall meldete, einer
Täuschung aufgesessen sei. Die Besatzung habe
aber in jedem Fall richtig gehandelt. Sie hatte
beaobachtet, wie ein Mann auf einem Surfbrett
paddelte. Kurz darauf sah sie das Surfbrett kiel
oben schwimmen. Eine grossangelegte Suchak
tion mit Hubschraubern und Tauchern verlief
am Mittwoch ergebnislos und ist inzwischen
eingestellt worden.
Stall auf dem Grabser
berg abgebrannt
GRABSERBERG: Kurz nach 12.00 Uhr hat
am Donnerstag ein Blitz in einen leerstehenden
Weidestall oberhalb der Roggalm (Grabser-
berg) eingeschlagen. Innerhalb kurzer Zeit
stand das Gebäude in Vollbrand und brannte
völlig ab. Zeugen hatten den Blitzeinschlag und
den anschliessenden Brand beobachtet und so
fort die Polizei verständigt. Die Feuerwehr
konnte den leerstehenden Stall nicht mehr ret
ten, wie die Polizei mitteilte.
Vorbereitungen für die" zweite deutsche Staffel der Container-Show laufen auf Hochtouren
KÖLN: Länger, härter, inter
aktiver, informativer und ein
noch besserer Werbeträger: So
soll nach dem Willen von Kat
ja Hofem-Best, der «Leiterin
Show & Magazine» des Fern
sehsenders RTL II, der zweite
Teil der Container-Show wer
den.
Hofem-Best berichtete am Don
nerstag in Köln, 700000 Kandidaten
hätten sich beworben. Für 800 be
ginne in den nächsten Wochen das
endgültige Casting. Die zehn Besten
werden dann am 16. September in
den Hochsicherheits-Container auf
dem Studiogelände im Kölner Vor
ort Hürth einziehen. Auf den Sieger
wartet am 30. Dezember ein Scheck
über 250000 Mark.106 Tage lang
wird er dann von über 28 Kameras
fast rund um die Uhr beobachtet
worden sein. Immerhin: Auch er
wird in den Genuss der von besorg
ten Politikern erkämpften «kame
rafreien» Stunde pro Tag gekom
men sein. Die Spielregeln für die
Show, ,mit der RTL II nach Ein
schätzung von Geschäftsführer Jo
sef Andorfer eine neue Art der
Fernsehunterhaltung etablierte,
sind im Wesentlichen gleich geblie
ben. Zjehn Kandidaten müssen 106
Tage Ifrng ohne Ausweichmöglich
keiten und ohne Kontakt zur Aus-
senweit in einem 153 Quadratmeter
grossen Container verbringen. Zu
sätzlich gibt es einen 300 Quadrat-
. meter grossen Garten. Alle 14 Tage
scheidet einer aus. Doch wird das
Leben der neuen Kandidaten wohl
spartanischer werden als das ihrer
Vorläufer. «Back to the roots» lau
tet das Motto.
Die Bewohner erhalten keinen
Lebensmittelgrundstock mehr, son
dern müssen sich alles kaufen. Auch
Kochen und Duschen ist nicht mehr
umsonst, sondern muss mit Wert
marken bezahlt werden. Dafür wur
de das Tagegeld pro Person von vier
lauf sechs Mark erhöht. Zusätzlich
kann in einem Gartenkamin «kos
tenlos» gekocht werden, vorausge-
. setzt die Bewohner haben genug
Holz gehackt. Zusatzgeld kann sich
die Gruppe wieder durch die Lö
sung von wöchentlich gestellten
Aufgaben verdienen. Und nicht
mehr 100, sondern 106 Tage lang
muss die stetig schrumpfende Grup
pe zusammenhocken. Auch Uber
Weihnachten. Zlatko, Star der ers
ten Staffel, kündigte seinen Auftritt
als Weihnachtsmann an.
Die Nominierung der Kandida
ten, die den Container verlassen
müssen, erfolgt künftig allerdings
nicht mehr bei RTL II, sondern live
in einer zweistündigen Samstag
abend-Show beim grossen Bruder
RTL. Auch das Fernsehpublikum
kann diesmal einen «bösen» Kandi
daten benennen.
Keine Start-
Erlaubnis
NeunTage nach dem Concorde-Ab
sturz bei Paris erhalten die fünf
französischen Concorde-Maschi
nen weiterhin keine Start-Erlaub
nis. Das Amt für Unfallermittlun
gen bestätigte gestern den Fund von
Metallteilen des Fahrwerks. Das
Startverbot könne gegenwärtig
nicht aufgehoben werden, sagte Gil
les Ricono, der Kabinettschef von
Verkehrsminister Jean-Claude
Gayssot vor den Medien. Der
Minister hatte angekündigt, er wer
de auf der Grundlage der Experten-
Meinung über eine Wiederaufnah
me der Flüge entscheiden, die seit
dem Absturz am 25. Juli ausgesetzt
sind. Auf der Startbahn der abge
stürzten Concorde auf dem Flugha
fen Paris-Charles de Gaulle seien
Metallteile vom Fahrwerk des Über
schallflugzeugs gefunden worden.
Schlimmste Brände
USA: Zahlreiche neue Feuer ausgebrochen
BOISE: Im Westen der USA wüten
die schlimmsten Brände seit zwölf
Jahren. Seit Mittwoch seien 27 neue
Brände ausgebrochen, teilte die
zentrale Behörde für die Feuer
bekämpfung in Boise im Bundes
staat Idaho gestern mit.
Damit gebe-es derzeit insgesamt 60
grosse Brände. Neue Gewitter und
die anhaltende Hitze werden die
Brände^voraussichtlich weiter anfa
chen! IifdeinJS-Bühdesstaaten Co
lorado, Nevada, Utah, Arizona, Ka
lifornien und Idaho waren für Don
nerstag ,neue, trockene Stürme und
Blitzschläge vorhergesagt. «Die Si
tuationen ziemlich düster aus»,
sagte Sharon Sweeney, Sprecherin
der zentralen Behörde für die Feu-
erbejcämpfung in Boise.
Am Mittwochabend kämpften Feuerwehrleute aus der Luft und am Boden
gegen Brände in zehn Bundesstaaten. Neue Feuer entzündeten sich vor allem
in Kalifornien, Utah, Montana und Nevada. (Bild: Keystone)
indien
Hexenver
brennung
Fünf Menschen sind im südindi-
schen Bundesstaat Andhra Pradesh
bei lebendigem Leib verbrannt wor
den, weil Nachbarn sie für Hexen
hielten. Bewohner des Dorfes
Thimmapur im Distrikt Warangal
hätten die drei Frauen und zwei
Männer am Mittwoch aus ihren
Häusern geholt, an Bäume gebun
den, mit Benzin Übergossen und an
gezündet, berichteten indische Me
dien am Donnerstag.
Die Nachbarn gaben ihnen die
Schuld an mehreren Todesfällen,
die sich vor einiger Zeit im Dorf er
eigneten. Festnahmen gab es den
Behörden zufolge nicht. Nach der
Tat seien die meisten Bewohner ge
flüchtet und hätten nur alte Frauen
und Kinder zurückgelassen. Es ist
der zweite Vorfall dieser Art inner
halb weniger Tage. Vor einer Woche
war in llipura im Nordosten des
Landes eine Frau als Hexe beschul
digt und mit Hacken umgebracht
worden.
WETTER
Die Wetterlage
Die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein
liegen auch heute noch auf der Vorderseite
eines Tiefdruckausläufers, der sich von der
Nordsee bis in die Pyrenäen erstreckt. Mit
südwestlichen Winden wird auch weiterhin
feuchte Luft in die Schweiz und Liechtenstein
geführt.
Wechselhaft
Für die ganze Schweiz und Liechtenstein: wech
selhaft mit Regenschauern, dazwischen auch
kurze Aufhellungen. Temperatur am frühen
Morgen um 14 Grad, am Nachmittag aufwerte
um 18 bis 22 Grad steigend. Nullgradgrenze
von 3400 auf 3000 Meter sinkend. In den Ber
gen mässige Südwestwinde.
Die Wetteraussichten
Am Wochenende ist es gemäss der Schweizeri
schen Meteorologischen Anstalt veränderlich
und kühl. Besonders im Osten und SUden
zunächst noch Schauer. Am Sonntag im SUden,
zu Wochenbeginn auch im Norden Wetterbes
serung und allmählicher Temperaturanstieg.