Liechtensteiner Volksbiatt
Region
Freitag, 4. August 2000 7
Nachrichten
Wieder ein Vorarlberger
Trachtenfest
BREGENZ: Landes-TYachtenfeste haben in
Vorarlberg Seltenheitswert; zuletzt fand eines
vor 13 Jahren in Lustenau statt. Und die Markt
gemeinde ist auch dieses Jahr wieder der Aus
tragungsort. Die TVachtengruppeLustenau ver
anstaltet zum 50-Jahr-JubiIäum des Vereins ge
meinsam mit dem Landestrachtenverband vom
25. bis 27. August das Vorarlberger Landes-
Ttachtenfest 2000 im Rahmen der «Internatio
nalen Trachtentage». Höhepunkt der Veranstal
tung soll der «Tanzende Festumzug» am Sonn-
tagnachmittag werden. Rund 1600 Frauen,
Männer und Kinder in TYacht von 60 Gruppen
aus Vorarlberg, Tirol, den Nachbarländern
Deutschland, Schweiz und Liechtenstein sowie
befreundete Gastgruppen aus Tschechien, Un
garn, Slowenien und Südtirol werden in Lusten
au erwartet. Die Teilnehmenahl sei bewusst
eingebremst worden, sagte der für die Organi
sation verantwortliche Vereinsobmann Hubert
Ortner am Mittwoch in Bregenz. Trachtenlän
der wie Steiermark, Kärnten, Salzburg oder
Oberösterreich werden durch Landsmann
schaften aus Vorarlberg repräsentiert. Zum
Auftakt der Internationalen TYachtentage wird
am Freitag im Reichshofsaal das Jubiläum SO
Jahre TVachtengruppe Lustenau mit einem Fest
akt gefeiert. Anschliessend gestalten auf dem
«Blauen Platz» Gruppen aus MeTan, Slowenien,
Ungarn, Tschechien und der Schweiz einen Ju
biläumsabend.
1260 Liter Heizöl
ausgelaufen
SPEICHER: In Speicherschwendi im Appen
zell sind am Mittwochnachmittag bei einem öl-
unfall 1260 Liter Heizöl ausgelaufen. Es ent
stand Schaden von rund 150 000 Franken, wie
die Kantonspolizei am Donnerstag mitteilte.
Der Chauffeur einer Ölfirma lieferte bei einem
Einfamilienhaus Heizöl ab. Während des Ein-
füllens wurde festgestellt, dass Heizöl in den
Garten floss. Laut Abklärungen der Polizei hat-
,te eine Heizungsfirma bei Umbauarbeiten im
vergangenen Jahr die von der Hausfassade in
den Öl-Tbrik führende Öl-Einfüllleitung und
das Entlüftungsrohr irrtümlich vertauscht an
den Öltank angeschlossen. Beim Tankfüllen trat
das Öl wegen Überdrucks im Tank durch die
Entlüftungsleitung ins Freie. Dabei versickerten
1260 Liter Heizöl im Garten; von dort gelangte
es in die Meteo-Sickerleitungen. Ein Teil des
Heizöls floss in den Bernhardsbach, der in die
Goldach mündet. In diesem Gewässer befinden
sich keine Fische, so dass kein Schaden ent
stand. Rund 1000 Liter Heizöl wurden durch
umfangreiche Massnahmen des Kantonalen
Amts für Umweltschutz und der Feuerwehr
kräfte aufgefangen.
Mann aus Rodel
gestürzt und verletzt
CHURWALDEN: Auf der erst letzten Samstag
eröffneten längsten Rodelbahn der Welt bei
Churwalden GR hat sich am Mittwochabend
ein Mann bei einem Sturz aus einem Schlitten
ein Bein gebrochen sowie an der Schulter ver
letzt. Der Unfallhergang ist noch nicht restlos
geklärt und Gegenstand einer Untersuchung.
Der verletzte Passagier wurde mit einem Heli
kopter ins Kantonsspital nach Chur geflogen
und konnte zum Unfallhergang noch nicht be
fragt werden, wie die Kantonspolizei mitteilte.
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Transitstopp durch Österreich
Streit um Okopunkte droht zu eskalieren
Ab September droht ein Lkw-
TVansitstopp durch Österreich.
Bis dahin sind alle ökopunkte,
die für die Durchfahrt durch
Österreich nötig sind, ver
braucht. Jetzt müssen die EU-
Staaten einen Kompromiss fin
den.
Birgit Hackspiel
Rein rechtlich ist alles klar: Da im
vergangenen Jahr zu viele TVansit-
Lkw durch Österreich donnerten,
muss die Zahl der Fahrten heuer
drastisch reduziert werden. Eine
entsprechende Regelung sieht der
1991 zwischen Österreich und der
EU abgeschlossene Transitvertrag
unmissverständlich vor.
Dreimal pro Jahr werden an die
Transportunternehmen Ökopunkte
ausgegeben, mit denen die Durch
fahrt durch Österreich «abgerech
net» wird. Doch bereits zu Beginn
vergangener Woche hatten an die
1000 deutsche TVansportunterneh-
men ihre Vorräte aufgebraucht, die
eigentlich bis Ende August reichen
sollten. Jetzt hat die EU-Kommissi
on vorzeitig weitere 1,5 Millionen
ökopunkte freigegeben 390 000 da
von gingen an deutsche Transport
unternehmer.
Darf s ein bisschen mehr sein?
Am 21. September soll dann end
gültig entschieden werden, wie wie
viele Ökopunkte heuer noch ausge
geben werden. Die EU-Kommissi-
on will 500000 Punkte verteilen
und damit wieder so viele Fahrten
wie im vergangenen Jahr zulassen.
Sie droht sogar, ihren Standpunkt
zwangsweise durchzusetzen, wenn
es zu keinem Kompromiss kommt.
Auch in den nächsten Jahren soll die
Zahl der Lkw-Fahrten durch Öster
reich nicht mehr sinken.
Österreich dagegen beharrt auf
der Einhaltung desTransitvertrages,
der noch bis 2003 gilt. Das würde für
heuer nur noch 270 000 ökopunkte
bedeuten. «Den EU-Vorschlag kön-
Ab September droht ein Lkw-Transitstopp durch Österreich. Bis dahin sind alle ökopunkte, die fir die Durchfahrt
durch Österreich nötig sind\ verbraucht. (Archivbild)
nen wir unmöglich annehmen»,
heisst es aus dem Verkehrsministe
rium in Wien.
Ganz anders sehen das die inter
nationalen Frächter-Vereinigungen:
Ihnen ist sogar der EU-Vorschlag zu
wenig. Sie wollen eine deutlichere
Steigerung des Ökopunkte-Kontin-
gents durchsetzen. Ein Kompro
miss, «Stretching» genannt, wird in
Brüssel derzeit' rechtlich geprüft.
Mitte kommender Woche sollen
erste Ergebnisse vorliegen.
Klarer Vertragsbruch
In Österreich w(ird indes heftig
"diskutftijEJiÄyenn die Schadstoffre
duktion, das Hauptziel des Transit
vertrages, nicht erreicht wird, be
deutet das Vertragsbruch», meint
Fritz Gurgiser,"Obmann des Transit
forums Austria-Hrol. Mit jedem Zu
geständnis an die Uransitlobbyisten
blamiere sich die EU-Kommission.
Andere Umweltschützer fordern
schon jetzt langfristige Regelungen:
«Österreich sollte jetzt Massnah
men gegen das TVansitproblem be-
schliessen, diejauch nach Ende des
Transitvertrages im Jahr 2003 wir
ken», fordert der Verkehrsclub
Österreich. Wenn nichts unternom
men werde, drohten ab 2004 noch
grössere Transitprobleme. Der
VCÖ plädiert deshalb für die Ein
führung einer vollelektronischen
Lkw-Maut bis spätestens 2003.
Langfristige Lösungen
In die selbe Kerbe schlägt die Ver
kehrssprecherin der österreichi
schen Grünen: «Jetzt sind die Ver
kehrsminister aufgefordert, endlich
eine dauerhafte, dem sensiblen Al
penraum angepasste Lösung zu fin
den.» Ein Kompromiss dürfe nicht
zu einer weiteren Ausweitung der
ohnedies enorm hohen Lkw-Belas-
tung führen.
Ganz anders argumentieren
natürlich die Vertreter der öster
reichischen Wirtschaft: Die Wirt
schaftskammer plädiert dafür, die
laut Vertrag vorgesehene Ökopunk-
te-Reduktion bis 2003 aufzuteilen.
Sollte «die Einhaltung des Vertra
ges auf Punkt und Beistrich» umge
setzt werden, könnten auch die
österreichischen TVansporteure in
den letzten drei bis vier Monaten
dieses Jahres keine Transitfahrten
durchs eigene Land mehr durch
führen. Dies würde zur Insolvenz
vieler Betriebe und zum Verlust
zahlreicher Arbeitsplätze führen,
befürchtet Roderich Regler, Leiter
der Abteilung für Verkehrspolitik in
der Wirtschaftskammer.
Dieser Ansicht ist auch Vorarl
bergs Verkehrslandesrat Manfred
Rein. «Eine strikte Einhaltung des
Vertrages würde für manche Unter
nehmen den Tod bedeuten.»
Beim Durchschwindeln
erwischt
Unterdessen versuchen schon
jetzt immer mehr Frächter, Öster
reich ohne Ökopunkte zu passieren:
150 Zurückweisungen gab es des
halb allein im Juni an den Grenzen
Vorarlbergs zur Schweiz und zu
Liechtenstein. Zusätzlich entdeck
ten die mobilen Überwachungs
iruppen des Zolls 35 Lkw ohne
kopunkte. Sie wurden bei den Be
zirkshauptmannschaften angezeigt.
Die meisten Besucher kommen werktags
Ende Juli begannen in Baden-
Württemberg und Bayern die Som
merferien - Hochsaison für FVeizeit-
parks in Süddeutschland. Spätes
tens jetzt ist es an der Zeit, mit ei
nem Vorurteil aufzuräumen: Noch
immer glauben viele Besucher, am
Wochenende sei in FIreizeitparks am
meisten los. Also kommen sie an
Werktagen, zum Beispiel ins Ra
vensburger Spieleland. Doch die
letzten beiden Jahre haben gezeigt,
dass gerade dienstags, mittwochs
und donnerstags der Ansturm am
grössten war.
Am 18. August 1998 und 12. August
1999 hat das Ravensburger Spiele
land seine saisonalen Tagesrekorde
der letzten beiden Jahre verbucht -
beide Tage waren ein Donnerstag.
Grund genug, einen Besuch im
«grössten Spielzimmer der Welt»
nicht unter der Woche, sondern für
ein Wochenende einzuplanen, wenn
man grossen Besucherströmen aus
dem Weg gehen will. Silke Petzold,
Projektleiterin bei der Wenzel Con
sulting Aktiengesellschaft, einer der
führenden Unternehmensberatun
gen im Freizeit-Sektor, bestätigt die
Erfahrungen aus Ravensburg:
«Früher kamen in den Ferien 60
Prozent der Freizeitpark-Besucher
an den Wochenenden, 40 Prozent
unter der Woche. Mittlerweile ist
das Verhältnis in vielen Parks genau
Ravensburger Spieleland räumt Vorurteil aus dem Weg
umgekehrt.''D^er ehemals besuchs
stärkste Tag, der Sonntag, ist ein ver
gleichsweise«
den.»
ruhiger Tag gewor-
Kurze Wartezeiten
Beim «Rudolph Kids Day» am
24. Juni diesen Jahres hatten die
Mitarbeiter im Ravensburger Spie
leland Gelegenheit, Wartezeiten
und Kapazitäten an den Attraktio
nen unter c^e'Lupe zu nehmen. An
diesem Tag kamen 6240 Besucher,
so viele wie noch nie. Mit dem
grossen Andrang bei der Veran
staltung hatte man bereits gerech
net, Spieleland Mitarbeiter ermit
telten mit der Stoppuhr die Warte
zeiten. Das Ergebnis: Nur an zwei
Stationen, dem neuen Publikums
magnet «Professor Knox Tbrbo-
booten» und dem «Moonracer» in
der Future World, mussten die Be
sucher knapp 40 Minuten anste
hen. An allen anderen Attraktio
nen blieb die Wartezeit unter einer
halben Stunde. Karl-Heinz Horn,
Vorstand der Ravensburger Spie
leland AG sagt: «Wir sind sehr zu
frieden mit den Ergebnissen. Da
mit liegt das Ravensburger Spiele
land sehr gut im Vergleich zu an
deren Freizeitparks, wo die Besu
cher häufig eine Stunde oder noch
länger an den Attraktionen anste
hen müssen.»
.«Professor ftnox Turboboote» ist der neue Publikumsrenner im Ravensburger Spieleland.
(Bild: Spieleland)
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